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Grafische Darstellung von Daten

Für die grafische Veranschaulichung von Daten, die durch statistische Untersuchungen gewonnen wurden, nutzt man verschiedene Möglichkeiten, die in starkem Maße durch den Charakter der darzustellenden Daten (quantitative oder qualitative Merkmale, diskrete oder stetige quantitative Merkmale usw.) bestimmt werden.
Wichtige Darstellungsarten sind Stängel-Blatt-Diagramme, Stabdiagramme (auch Strecken- oder Balkendiagramme), Blockdiagramme (Streifendiagramme), Kreisdiagramme, Histogramme (Säulendiagramme) und Polygonzüge.

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Stängel-Blatt-Diagramme

Bei einem Stängel-Blatt-Diagramm erfolgt auf der Grundlage einer Klassenbildung eine Aufspaltung der Daten in einen „Stamm“ und ein „Blatt“ (einseitiges Stängel-Blatt-Diagramm) oder zwei „Blätter" (zweiseitiges Stängel-Blatt-Diagramm).

Dabei werden auf dem „Stamm“ (in der Regel vertikal) die ersten (für eine Gruppe von folgenden Daten übereinstimmenden) Ziffern aufgeschrieben und auf den sich nach rechts oder/und links anschließenden „Blättern“ die folgenden Ziffern. Es handelt sich hierbei um ein „halbgrafisches“ Verfahren, da die Daten (also Zahlen) selbst Aufnahme in die grafische Darstellung finden und durch ihre Anordnung eine Veranschaulichung erfolgt, jedoch keine Umsetzung der Daten in Strecken, Flächen, Kurvenzüge o.Ä. vorgenommen wird.

Stängel-Blatt-Diagramme wurden 1977 von dem amerikanischen Statistiker JOHN TUKEY (1915 bis 2000), dem Begründer der sogenannten explorativen Datenanalyse, für die visuelle Darstellung von Daten vorgeschlagen.

Beispiel 1: Bei einer Gruppe von 50 Mädchen und 50 Jungen unterschiedlichen Alters wurden in ungeordneter Reihenfolge die Körpergrößen (auf Zentimeter genau) gemessen. Die Daten lagen in einem Bereich von etwa 130 cm bis über 200 cm.

Bild

Auf dem „Stamm“ tragen wir in diesem Falle die Zahlen 13 bis 20 (also die „Zehner“) und auf den Blättern die jeweils dritte Ziffer (also die „Einer“) ein, und zwar nach links die Mädchengrößen und nach rechts die Jungengrößen.

Das kleinste Mädchen hätte also eine Größe von 139 cm, die Größen der vier kleinsten Jungen betrugen (in der Reihenfolge der Messung) 148 cm, 149 cm, 147 cm bzw.149 cm.

Ist der Datenbereich vergleichsweise groß und ist man nicht an der Reihenfolge interessiert, in welcher die Daten erhoben wurden, so kann die Anfertigung eines Stängel-Blatt-Diagramms bereits während der Datenermittlung erfolgen.

Stabdiagramme

Stabdiagramme (auch Streckendiagramme) werden zur grafischen Veranschaulichung von absoluten oder relativen Häufigkeiten qualitativer oder diskreter quantitativer Merkmale verwendet.

Auf einer der beiden hierzu verwendeten Achsen (meist der horizontalen) trägt man dabei die Ausprägungen des betrachteten Merkmals, in Richtung der zweiten Achse die Häufigkeiten deren Auftretens ab. Die Stab- oder Streckenlänge gibt also die Häufigkeit der jeweiligen Merkmalsausprägung an.

Mitunter nutzt man anstelle von Strecken aus optischen Gründen auch Rechtecke gleicher Breite, was zu Balkendiagrammen führt.

Beispiel 2: Aus den Wahlergebnissen die einzelnen Parteien ergibt sich die Sitzverteilung im Parlament. Die aktuelle Verteilung der insgesamt 200 Sitze möge folgendes Aussehen haben:

Bild

In der folgenden Abbildung ist das zugehörige Stab- bzw. Balkendiagramm dargestellt.

  • Stab- und Balkendiagramm

Blockdiagramme

Zur grafischen Veranschaulichung von absoluten oder relativen Häufigkeiten qualitativer oder diskreter quantitativer Merkmale werden auch Blockdiagramme (manchmal Streifendiagramme genannt) verwendet.

Die Gesamtfläche entspricht dabei der Gesamtanzahl (bzw. 100   % ) der erfassten Merkmalsausprägungen ihrer jeweiligen Vielfachheit. Der Flächeninhalt eines Teilrechtecks kennzeichnet die (absolute oder relative) Häufigkeit der dargestellten Merkmalsausprägung (wobei hier die Teilrechtecke immer dieselbe „Höhe“ haben).

Auf den im obigen 2. Beispiel beschriebenen Sachverhalt bezogen erhält man die folgende Darstellung:

Bild

Kreisdiagramme

Für die grafische Veranschaulichung der Häufigkeitsverteilung bei qualitativen oder diskreten quantitativen Merkmalen werden auch Kreisdiagramme genutzt.

Der absoluten (oder relativen) Häufigkeit der jeweiligen Merkmalsausprägung entspricht hier der Flächeninhalt des zugehörigen Kreissektors. Dabei ist für die Merkmalsausprägung a i       ( i = 1 ;     2 ;     ... ;     m ) ein Sektor mit dem Winkel α i = 360   ° ⋅ h n ( { a i } ) zu wählen, wie die folgende Abbildung zeigt.

Bild

Histogramme

Für die Veranschaulichung von in Klassen eingeteilten Ausprägungen quantitativer Merkmale werden Histogramme ( Säulendiagramme) verwendet.

Hierzu markiert man auf der horizontalen Achse die Klassen K i von Merkmalsausprägungen und trägt die Klassenmitten x i ein. Über jeder Klasse wird dann ein Rechteck (eine Säule) gezeichnet, das (die) bei gleicher Breite 1 aller Klassenintervalle die Höhe H   n ( { K i } )       b z w .       h   n ( { K i } ) besitzt und jeweils unmittelbar an das Nachbarrechteck anschließt.

Werden für die einzelnen Klassen unterschiedliche Breiten B ( K i ) gewählt, so ist als Höhe des Rechtecks der Wert
H   n ( { K i } ) B ( K i )       b z w .       h   n ( { K i } ) B ( K i )
zu wählen. In diesem Fall entspricht nicht die Höhe, sondern der Flächeninhalt des Rechtecks der jeweiligen absoluten bzw. relativen Häufigkeit.

Wir verwenden den im 1. Beispiel dargestellten Sachverhalt und wählen als einheitliche Klassenbreite jeweils B = 10. Dann erhält man (auf das „Mädchen-Blatt“ bezogen) folgende absolute Häufigkeiten H 50 ( { K i } ) :

Bild

Die Werte H 50 ( { K i } ) entsprechen jeweils den Rechteckhöhen in der folgenden Abbildung:

Bild

Würde man für die Intervalle [130; 140[, [140; 150[, [150; 160[ und [190; 200[ wegen der geringen „Besetzung“ beispielsweise als Klassenbreite nur die Hälfte der Klassenbreiten der anderen Intervalle wählen, so wären als Rechteckhöhen für die sieben Intervalle die Werte 2, 8, 12, 11, 15, 10, 6 zu verwenden.

Bild

Eine solche Darstellung erschwert allerdings den Überblick und kann bei flüchtiger Betrachtung sogar zu Fehleinschätzungen führen.

Polygonzug

Vom Histogramm kann man zu einem Polygonzug übergehen, indem man die Mittelpunkte der oberen Rechteckseiten durch Strecken verbindet.

Dies ist offenbar nur dann sinnvoll, wenn sich dem Abszissenwert jedes Punktes des Polygonzuges auch eine Merkmalsausprägung zuordnen lässt, wenn es sich also um ein stetiges quantitatives Merkmal handelt.

  • Histogramm mit eingezeichnetem Polygonzug
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Grafische Darstellung von Daten." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/grafische-darstellung-von-daten (Abgerufen: 20. May 2025, 19:57 UTC)

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Beispiel eines Alternativtests

Statistische Untersuchungen wie zum Beispiel ein Alternativtest werden für die Qualitätskontrolle eingesetzt.
Bei der Testkonstruktion ist in folgenden Hauptschritten vorzugehen:

  1. Man legt fest, was als Nullhypothese und was als Alternativhypothese zu formulieren ist. Dabei ist zu beachten, in welchem Maße Vorsicht angebracht ist bzw. wo (ob) man größere Risiken eingehen darf.
  2. Man legt den Annahme- bzw. den Ablehnungsbereich für die Nullhypothese fest und ermittelt daraus das zugehörige Signifikanzniveau (also den Fehler 1. Art) und den Fehler 2. Art.

Alternativ geht man von einem vorgegebenen Signifikanzniveau aus und bestimmt daraus den zugehörigen Annahme- bzw. den Ablehnungsbereich für die Nullhypothese sowie den Fehler 2. Art.

Alternativtests

Verteilungsannahmen (z.B. Hypothesen zu unbekannten Wahrscheinlichkeiten) über Merkmale einer zu untersuchenden Grundgesamtheit werden mithilfe statistischer Tests, sogenannten Signifikanztests, anhand konkreter Stichproben überprüft. Basis der Überprüfungen ist die Nullhypothese. Der mathematische Aufbau der Signifikanztests erfolgt so, dass genau zwei Prüfergebnisse möglich sind: Die Nullhypothese ist abzulehnen oder die Nullhypothese kann nicht abgelehnt werden.

Für den Fall, dass die Nullhypothese abzulehnen ist, legt im Allgemeinen die Alternativhypothese fest, wie das „Nichtgültigsein“ der Nullhypothese zu deuten ist. Sind in einem Test beide Hypothesen einfache Hypothesen, also durch jeweils genau einen konkreten Wert formuliert, so spricht man von einem besonderen Signifikanztest, dem Alternativtest, anderenfalls (nur) von einem (normalen) Signifikanztest.

Wegen der eindeutigen Festlegung beider Hypothesen lässt sich im ersten Fall für die Signifikanzbeurteilung sowohl der Fehler 1. Art als auch der Fehler 2. Art eindeutig berechnen.
Bei einem (normalen) Signifikanztest kann der Fehler 2. Art nicht eindeutig berechnet werden, da (zumindest) die Alternativhypothese nicht eindeutig (nicht durch genau einen Wert) festgelegt ist.

  • Definition: Ein statistischer Test auf signifikante Unterschiede (Signifikanztest), bei dem zwischen zwei einfachen Hypothesen alternativ (für den einen oder den anderen konkreten Wert) entschieden wird, heißt Alternativtest.

Boxplots

Unter Boxplots oder Kastenschaubildern versteht man eine Form der grafischen Darstellung von Häufigkeitsverteilungen, in der neben dem Median als Bezugspunkte außerdem der größte und der kleinste Ausprägungswert sowie die Quartile (Viertelwerte) vermerkt sind.

Die Boxplotdarstellung ist ein gutes Hilfsmittel für den Vergleich von Verteilungen, da man erkennt, welchen Bereich (welche Spannweite) die ermittelten Daten einnehmen, ob die Verteilung bezüglich des Medians symmetrisch, rechts- oder linksschief ist usw.

Grundgesamtheiten und Stichproben

In der Statistik werden statistische (Daten-)Mengen untersucht und dabei ein interessierender statistischer Zusammenhang durch eine Zufallsgröße, z.B. die Zufallsgröße X, beschrieben.

  • Definition: Statistische Mengen sind Gesamtheiten von Ereignissen, Objekten oder Individuen. Die Menge aller Ereignisse bzw. Objekte oder Individuen, die zu einem klar gekennzeichneten Merkmal (oder einer Merkmalsgruppe) gebildet werden kann, bezeichnet man als Grundgesamtheit, bei Individuen auch als Population.
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