Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Musik
  3. 6 Populäre Musik
  4. 6.4 Techno
  5. 6.4.2 Cut, Mix & Dance
  6. Acid House

Acid House

Acid House ist ein in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre in England entstandener Stil elektronischer Tanzmusik, der die von den DJs erstellten Dance-Mix-Versionen häufig mit Live-Percussion verband und als europäische Variante der Chicagoer House Music in den Diskotheken rund um die Welt eine außerordentliche Resonanz fand.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Entstehung

Acid House entstand 1988 in der Londoner Diskotheken-Szene und verband sich hier insbesondere mit Klubs wie

  • „The Future“,
  • „Sanctuary“ und
  • „The Wagg“,

die zur Avantgarde unter den elektronischen Tanzmusiktempeln gehören. Der Stil ging aus einem auf der Chicagoer House Music basierenden Musik- und Tanzkult hervor, der aus dem Disko-Erlebnis eine regelrechte Tanzekstase zu machen suchte.

Die Basis dafür bildete – ähnlich wie bei der amerikanischen House Music – die Praxis der Diskjockeys, vorliegende Plattenveröffentlichungen zu komplexen Dance-Mix-Versionen zusammenzufahren. Hier sind es in der Regel allerdings nur je zwei Songs aus dem gängigen Diskotheken-Repertoire, die das Ausgangsmaterial solcher Musikmixturen bilden. Aus ihnen wird durch

  • Überblendung,
  • Scratching (rhythmisches Hin- und Herbewegen der Platte unter der Nadel) und
  • diversen elektronischen Manipulationen mittels Filtern und Mischpult sowie
  • parallel ablaufenden, maschinengenerierten Basslines und Rhythmuspatterns

ein Rhythmusteppich hergestellt, der durch eine live dazu agierende Perkussionsgruppe noch eine zusätzliche Dimension erhalten kann. So wird es möglich, die rhythmische Intensität entsprechend der Situation kontinuierlich zu steigern, was die Tänzer schließlich buchstäblich in Ekstase versetzt. Das „Acid“ in der Bezeichnung, die von der britischen Musikpresse geprägt wurde, verweist auf die hier verbreitete Verstärkung dieses Effekts durch illegale Rauschmittel bzw. Drogen (LSD und Exstacy).

  • picture-alliance/dpa

Musikalische Eigenschaften

Obwohl die Grenzen zu Techno fließend sind und Acid House einen ähnlich geschichtete Klangaufbau über einem mechanischen 4/4-Beat mit ca. 140–170 bpm (beats per minute) aufweist, unterscheidet sich dieser Stil durch

  • die komplexen Rhythmusmuster sowie
  • seinen schrillen Klangcharakter mit einem hohen Geräuschanteil in den oberen Frequenzregionen („Flirren“, „Fiepen“, „Piepsen“) wie vor allem auch in den Bässen („Blubbern“)

doch deutlich von allen Techno-Varianten. Die Grundlage für diesen Sound ist der Gebrauch einfacher Tongeneratoren in Kombination mit diversen Frequenzfiltern. Insbesondere der Einsatz des Roland TB-303 – ein in diesem Zusammenhang legendär gewordener analoger Bass-Synthesizer der US-Firma Roland Corp. (das TB steht für „Transistor Bass“, Hörbeispiel 1) – ist mit seinen „sägenden“ Basslinien charakteristisch für den Acid-Sound geworden. Das Gerät erzeugt Schwingungen mit Rechteck- oder Sägezahncharakteristik, was diesen spezifischen Klangcharakter bedingt. Es wurde häufig in Kombination mit dem ebenfalls analog basierten Rhythm Composer der gleichen Firma, dem Roland TR-909 („Transistor Rhyhtmus“ – ein Rhythmus-Synthesizer, Hörbeispiel 2), eingesetzt.

  • 0615_hb1.mp3

    Audiodatei
  • 0615_hb2.mp3

    Audiodatei
  • 0615_hb1.ogg

    Audiodatei
  • 0615_hb2.ogg

    Audiodatei

Entwicklung

Zum Auslöser der Acid-Welle, die 1988 ihren Höhepunkt erreichte, wurde die Veröffentlichung der LP „Acid Tracks“ (1986) von PHUTURE:

  • „We Call It Acieed“ (1988) von D'MOB und
  • „Can You Party“ (1988) von ROYAL HOUSE

gelten als Prototypen dieser Musik. Einen maßgeblich Einfluss auf die Entwicklung des Acid House hatte das unter dem Pseudonym COLDCUT firmierende britische Produzententeam MATT BLACK (* 1961) und JONATHAN MOORE (* 1960), beide ursprünglich Diskjockeys, die mit

  • „Doctorin' the House“ (1987) und
  • „Stop This Crazy Thing“ (1988)

zwei virtuos gemischte und für dieses Genre Maßstab setzende Produktionen vorlegten.

Viele der zumeist von Diskjockeys geleiteten und oft nur kurzlebigen Band-Projekte wurden dann vor allem durch verschiedene Maxi-Versionen ihrer Titel bekannt; dazu gehören etwa auch

  • M.A.R.R.S. mit „Pump Up The Volume“ (1987) und
  • THE BEAT MASTERS mit „Rock Da House“ (1988).

Eine der Schlüsselfiguren dieser Musik ist noch immer der amerikanische DJ und Produzent TODD TERRY (* 1967).

Acid House gehört heute zum Standard-Repertoire in vielen Clubs und Diskotheken, allerdings ohne die Live-Percussion-Ergänzung, die es nur in den Anfangsjahren gegeben hat.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Acid House." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/musik/artikel/acid-house (Abgerufen: 26. July 2025, 00:16 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • LSD
  • Can You Party
  • THE BEAT MASTERS
  • Blubbern
  • ROYAL HOUSE
  • PHUTURE
  • Piepsen
  • schriller Klangcharakter
  • Tongeneratoren
  • XTC
  • Tanzekstase
  • Produzent
  • Roland TR-909
  • beats per minute
  • Rechteckcharakteristik
  • JONATHAN MOORE
  • Stop This Crazy Thing
  • Fiepen
  • analoger Bass-Synthesizer
  • M.A.R.R.S.
  • Pump Up The Volume
  • Mischpult
  • Acid
  • Doctorin’ the House
  • hoher Geräuschanteil
  • Roland TB-303
  • Rauschmittel
  • DJ
  • Hörbeispiel
  • Acid House
  • Klubs
  • Drogen
  • Rhythmusmuster
  • COLDCUT
  • Songs
  • Perkussionsgruppe
  • Transistor Bass
  • Überblendung
  • Londoner Diskotheken-Szene
  • The Future
  • D’MOB
  • Filter
  • Schwingungen
  • Bässe
  • The Wagg
  • Chicagoer House Music
  • rhythmisch
  • Audio
  • US-Firma Roland Corp.
  • We Call It Acieed
  • TODD TERRY
  • mechanischer 4/4-Beat
  • Flirren
  • LP
  • Maxi-Versionen
  • Scratching
  • Sanctuary
  • MATT BLACK
  • Dance-Mix-Versionen
  • Basslines
  • Techno
  • Transistor Rhyhtmus
  • elektronische Tanzmusiktempel
  • Rhythm Composer
  • Platten
  • Frequenzregionen
  • Sägezahncharakteristik
  • Rhythmus-Synthesizer
  • bpm
  • Rhythmuspatterns
  • Rock Da House
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Computer als Musikinstrument

Computer haben auch in die Musikpraxis Einzug gehalten und sind zu einem nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil der Produktion von Musik geworden.

Schon in den sechziger Jahren wurden mit der MUSIC-Programmfamilie die Grundlagen für die digitale Klangsynthese gelegt. Doch erst das 1976 entwickelte Synclavier und der digitale Synthesizer von Fairlight haben aus dem Computer ein Musikinstrument eigener Art gemacht. Mit dem C64 und seinem Nachfolger, dem Amiga-Modell von Commodore sowie der ST-Serie von Atari hat diese Entwicklung in den 1980er Jahren dann auch den Home-Bereich erreicht.

Eigenschaften und Funktionen der populären Musik

Die kalkulierte Anpassung der auf dem Terrain der populären Musik angesiedelten Musikformen an die hier jeweils herrschenden kommerziellen Bedingungen der Produktion und Verbreitung von Musik schlägt sich in einem Komplex von Eigenschaften und Funktionen nieder. Die heben weder die teils gravierenden Unterschiede zwischen den verschiedenartigen musikalischen Genres und Gattungen auf, die vom Wiener Walzer bis zur Rockmusik, von Tango bis Techno populäre Musik ausmachen, noch führen sie zur Vereinheitlichung von Spielweisen und Stilistik. Aber sie machen erklärbar, warum keineswegs jede beliebige Art von Musik geeignet ist, in das so heterogene Ensemble von Genres und Gattungen Eingang zu finden, das der Begriff populäre Musik bezeichnet.

Dr. Motte

* 09.07.1960 Berlin

DR. MOTTE, geboren am 9. Juli 1960 in Berlin als MATTHIAS ROEINGH, ist ein deutscher Techno-DJ, der als „Erfinder“ der Love Parade in die Geschichte dieser Musik und Veranstaltung eingegangen ist.

„Popularität“ als Konzept der Aufklärung

Der Begriff „Popularität“ kam in der europäischen Aufklärung auf und wurde zu einer Kategorie, die drei verschiedene Aspekte zugleich umfasste:

  1. „Gemeinverständlichkeit“ als Postulat bzw. Forderung (normatives Verständnis),
  2. „Volkstümlichkeit“ als tatsächliche Erscheinung (deskriptives Verständnis) und
  3. „Idealität“ als angestrebter Verbreitungsgrad von Ideen und Gedankengut bzw. ihre Materialisierung in Form von Texten oder Werken der Kunst und Literatur (programmatisches Verständnis).

Formen des Rap

Rap ist ein Mitte der 1970er-Jahre in den USA aufgekommener Musikstil, der aus dem Zusammenmischen von Titeln und Titelfragmenten aus dem gängigen Hit-Repertoire vermittels mehrerer Plattenspieler durch Diskjockeys entstand. Der Begriff ist abgeleitet von dem amerikanischen Slangausdruck „to rap“ (= quasseln) und bezieht sich auf die vor allem in den afroamerikanischen Diskotheken entwickelte rhythmische Schnellsprechpraxis der Diskjockeys, die über den Musik-Mix gelegt war. Rap mobilisierte eine ganze Generation vor allem afroamerikanischer Jugendlicher in den USA, sich im Rahmen ihrer als „Hip-Hop“ bekannt gewordenen Jugendkultur auch in den Rap als dazugehörigen Musikstil aktiv und kreativ einzubringen. Entsprechend rasch differenzierte Rap sich in verschiedenen Formen aus.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025