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Claudio Monteverdi

* 15.05.1567 Cremona
† 19.11.1643 Venedig

Der italienische Komponist CLAUDIO MONTEVERDI war ein bedeutender Vertreter der Madrigalkunst und Schöpfer einer Kompositionsweise, die als Seconda practica Geschichte gemacht hat. Ab 1613 bis zu seinem Tode war er Kapellmeister von San Marco in Venedig. MONTEVERDIs Lebenszeit umfasst eine Periode der Musikgeschichte, in der einer der nachhaltigsten Umbrüche im musikalischen Denken, in Satztechnik und musikalischer Form stattfand.

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Der italienische Komponist CLAUDIO MONTEVERDI, geboren am 15.05.1567 in Cremona, erhielt bereits als Kind eine sorgfältige Ausbildung in Gesang, Instrumentalspiel und Komposition und studierte bis 1590 an der Kathedrale seines Geburtsortes Cremona. Noch im selben Jahr erhielt er eine Anstellung als Sänger und Violaspieler am Hofe der Adelsfamilie GONZAGA zu Mantua. MONTEVERDIs Aufgaben als herzoglicher Hofkomponist bestanden nicht nur in der Aufsicht über die gesamte Kirchen- und Kammermusik bei Hofe,sondern auch in der musikalischen Ausgestaltung von Turnierspielen, Balletten, Schauspielen oder Konzerten.

Ab 1601 war er dort auch als Kapellmeister tätig. 1613 verließ er den Hof und wurde Kapellmeister in San Marco in Venedig, was musikalisch eine hohe Auszeichnung darstellte. Seine Stellung dort erforderte die Komposition geistlicher Werke und zu seinen Aufgaben zählten

  • die musikalische Ausgestaltung des Gottesdienstes in der Markuskirche,
  • die Einstudierung und Aufführung der Musik zu den kirchlichen Festtagen und
  • die Aufsicht über die Musiker.

1632 wurde er zum Priester geweiht. Am 19.11.1643 starb er in Venedig.

Werk und Wirken

MONTEVERDIs Schaffen lässt sich in drei Hauptgebiete teilen – die Gattungen

  • Madrigal,
  • geistliche Kompositionen und
  • Oper.

Er hat mit seinem Werk einen bedeutenden Wandel in der Musikgeschichte vollzogen. Um 1600 fand ein nachhaltiger Bruch im musikalischen Denken, in der Satztechnik, in den musikalischen Gattungen und Formen statt. MONTEVERDI schuf um 1600 eine neue Kompositionspraxis, die die bis dahin verbindlichen Regeln des Tonsatzes überschritt. Durch akkordbegleitete Sologesänge gab er den Textaussagen größeres Gewicht. Diese Kompositionsweise nannte er Seconda practica.

MONTEVERDI nutzte das Madrigal als Experimentierplattform für neue Arten des Textausdrucks, des dichterischen Inhalts und der Gefühlsdarstellung. Seine vier- und fünfstimmigen Madrigale sind in neun Büchern (1583–1638) festgehalten und jedes Buch gab stets Auskunft über sein Tun und seine Persönlichkeit und so war es möglich, nicht nur das fertige Werk zu betrachten, sondern auch den Schaffensprozess. MONTEVERDIs Anliegen war es, zwischen den vermeintlich unvereinbaren Gegensätzen

  • von Polyphonie und akkordbegleitetem Sologesang,
  • von geistlicher und weltlicher,
  • instrumentaler und vokaler,
  • szenischer und nichtszenischer Musik

zu vermitteln. Im Vordergrund stand nun die Stimme, die geeignet sein musste, Emotionen und Affekte auszulösen; so wirkte sich die Melodie eines Stückes nun auf das gesamte musikalische Geschehen aus. Ein Beispiel dafür ist das berühmte Lamento d’Arianna (1608), das sich weniger durch sängerische Virtuosität als durch dramatische Ausdruckskraft auszeichnet.

MONTEVERDI nahm auch formale Änderungen der traditionellen Madrigalform vor. Demnach hat sich das Madrigal von seiner ursprünglichen Identität gänzlich gelöst und sich zu einem Sammelnamen für weltliche Vokalmusik verwandelt. Charakteristisch war nun das besondere Interesse an der dramatischen Darstellung mit den Mitteln der Musik, die er in den Bereich der Oper übertrug. Denn im dichten Geflecht der Mehrstimmigkeit ging der Text unter und so entstand der Einzel- bzw. Sologesang mit harmonischer Begleitung in Akkorden, die zumeist im Generalbass notiert wurden.

MONTEVERDI hat auch einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der Oper geleistet. Im Auftrag des Thronfolgers FRANCESCO GONZAGA komponierte er seine erste Oper „L’Orfeo“, die am 24.2.1607 uraufgeführt wurde. Berühmtheit erlangte jedoch ein Jahr später er mit seiner zweiten Oper „L’Arianna“ (Libretto O. RINUCCINI), die er anlässlich einer Hochzeit komponierte.

Die Errungenschaften MONTEVERDIs liegen im Wesentlichen darin, dass die melodisch-harmonische Führung der Gesangsstimme die musikalische Aussage zu tragen beginnt. Er erprobte die dramatische Kunst nicht nur in Opern, die nur zum Teil noch vollständig erhalten sind, sondern auch in anderen höfischen Formen des Musiktheaters wie Ballette oder Turnspiele.

Werke

  • Geistliche Vokalwerke:
    – Madrigali spirituali,
    – Messen;
     
  • weltliche Vokalwerke:
    – Madrigale,
    – Concerti;
     
  • Opern, darunter:
    – L’Orfeo (1607) und
    – L’Arianna (1608);
     
  • Ballettmusiken.
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Claudio Monteverdi." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/index.php/schuelerlexikon/musik/artikel/claudio-monteverdi (Abgerufen: 19. May 2025, 21:34 UTC)

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Die Kantate ist eine vielgestaltige und langlebige Gattung. Sie findet sich heute besonders im kirchlichen Bereich („Bach-Kantate“), aber auch im Konzertsaal. Um 1620 entstand sie als gering besetzte weltliche Kammermusikkantate in Italien (Kantate von ital. „cantata“, von lat. und ital. „cantare“ = „singen“). Im 17. und bis zur Mitte des 18. Jh. ist die Cantata als Kammermusik die wichtigste Gattung des italienischen weltlichen Sologesangs. Im 18. Jh. wird sie als geistliche bzw. Kirchenkantate die Hauptgattung der deutschen evangelischen Kirchenmusik mit einem abschließenden Höhepunkt bei JOHANN SEBASTIAN BACH. Seit dem 19. Jh. werden größere Vokalwerke für Sologesang, Chor und Instrumente als Kantate bezeichnet (Konzertkantate). Diese grenzt sich nun gegen das Oratorium hauptsächlich durch Text, Gestus und Haltung ab. Satztechnik und zyklische, mehrsätzige Ausprägung sind im Prinzip gleich. Der Tendenz nach hat die Kantate ein eher kleineres Format, in Besetzungsaufwand wie Dauer. Auch im 20. Jh. bleibt die Kantate kompositorisch ergiebig, nicht zuletzt (wieder) als Kammerkantate mit verschieden besetzten Ensembles.

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