Altersstruktur von Populationen

Populationen können einen unterschiedlichen Altersaufbau haben, d. h. das Zahlenverhältnis der Individuen verschiedener Altersstufen bzw. Entwicklungsstadien kann unterschiedlich sein.

Dies lässt sich grafisch darstellen: Im Wachstum einer Population ist die Anzahl der Jungtiere am höchsten. Die Populationsstruktur hat die Form einer Pyramide. Die erwartete Altersstruktur der Bevölkerung Deutschlands im Jahr 2025 ist mit einer Urnenform vergleichbar. Hier werden weniger Kinder geboren als alte Menschen leben (schrumpfende Bevölkerung). Wenn die Populationsgröße ungefähr gleich bleibt, sieht die Altersstruktur dem Bild einer Glocke ähnlich.

Die Populationsgröße gibt die Anzahl der Individuen einer Art in einem bestimmten Gebiet an. Daraus ergibt sich die Populationsdichte (Abundanz). Sie ist u. a. vom Verhalten (Individual- und Popularverhalten), dem Nahrungsangebot, dem Klima und den Fressfeinden abhängig). Entsprechend diesen Bedingungen fasst ein Lebensraum nur eine maximale Individuenzahl (Umweltkapazität K), wobei der ungünstigste Faktor begrenzend wirkt (Gesetz des Minimums). Die Verteilungen der Individuen einer Population können unregelmäßig, regelmäßig oder gehäuft sein. Ein gleichmäßiger Abstand ergibt sich z. B. durch Revierbildung oder die Einhaltung einer Hackdistanz (Pinguinkolonie), Häufungen kommen oft durch unregelmäßig verteiltes Nahrungsangebot zustande (z. B. Fliegen auf Kuhfladen). Neben der räumlichen Verteilung lassen sich in Abhängigkeit des Biorhythmus und der Aktivitätszeit der Tiere auch zeitliche Verteilungsmuster erkennen (z. B. tag- und nachtaktiv, Aufsuchen bestimmter Futterplätze oder Schlafplätze).

Das Wachstum einer Population ist von der Fortpflanzungsweise abhängig. Häufig sind bisexuelle (zweigeschlechtliche) oder unisexuelle (eingeschlechtliche) Populationen. Eingeschlechtliche männliche Populationen kommen z. B. zeitlich begrenzt bei Rothirschen vor. Blattläuse leben während des Sommers in rein weiblichen Populationen, die sich parthenogenetisch fortpflanzen. Beim häufigen Fall bisexueller Populationen kann das Geschlechterverhältnis, wie beim Menschen, ausgeglichen sein, es kommen aber auch höhere Weibchenanteile (Kiefernblattwespe: 75 %) oder Männchenanteile (Kiefernspanner: 63 %) vor.

Individuen einer Population unterscheiden sich. Diese Variabilität hat sowohl genetische als auch von Umwelteinflüssen bestimmte Ursachen (Modifikationen). Wenn sich bei einer genetischen Variante Vorteile gegenüber den anderen Populationsmitgliedern ergeben, so hat sie einen Selektionsvorteil durch höheren Fortpflanzungserfolg.

Alterspyramiden

Alterspyramiden

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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