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Glykolyse

Glykolyse wurde von den griechischen Wörtern glycos = süß und lysis = Auflösung abgeleitet. Damit ist die Spaltung von Traubenzucker gemeint. Sie findet im Cytoplasma der Zellen statt. Bei der aeroben Glykolyse (Sauerstoffanwesenheit) wird ein Glucosemolekül mit 6 C-Atomen unter Energiegewinn in Form von ATP in zwei Pyruvat-Ionen mit 3 C-Atomen gespalten. Pyruvate sind die Anionen der Brenztraubensäure, welche im Citratzyklus weiterverwertet werden. Unter anaeroben Bedingungen (Sauerstoffabwesenheit) wird das Pyruvat in Lactat (Milchsäure) oder Ethanol umgewandelt. Dieser Weg der anaeroben Verwertung von Glucose ist der älteste biochemische Mechanismus zur Energiegewinnung, welcher auch die Entwicklung von lebenden Organismen in sauerstofffreier Atmosphäre ermöglichte.

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Die Glykolyse ist vor dem Citratzyklus und der Atmungskette der erste Stoffwechselabschnitt der Zellatmung. Zusammen mit dem Citratzyklus erfolgt in diesen beiden Schritten der stufenweise Abbau von Glucose und Reserve-Polysacchariden wie Glykogen und Stärke, die aus Glucoseeinheiten aufgebaut sind. Innerhalb dieser „Zuckerspaltung“ werden die 6 Kohlenstoffatome der Glucose in 2 Moleküle mit je 3 Kohlenstoffatomen (Triosen) gespalten (halbiert).

Der Prozess erfolgt in 10 Einzelschritten unter Beteiligung von 10 Enzymen. In den ersten 5 Schritten wird Energie in Form zweier ATP-Moleküle verbraucht. Man nennt diese Reaktionen deshalb auch die Energieinvestitionsphase. In den nächsten 5 Schritten, der Energiegewinnungsphase, wird doppelt soviel ATP gewonnen wie vorher verbraucht wurde. Diese Energiegewinnung erfolgt durch Phosphorylierung . Darunter versteht man, dass Zwischenprodukte eine Phosphatgruppe auf ein ADP-Molekül übertragen und es zu ATP umwandeln. Außerdem werden Elektronen auf das Bildübertragen; das Reduktionsäquivalent NADH entsteht.

Als Endprodukt entsteht Pyruvat. Pyruvat (Salz der Brenztraubensäure) reagiert unter CO 2 -Abspaltung und Oxidation zu Acetyl-Coenzym A weiter, um so zur weiteren Oxidation in den Citratzyklus eingeschleust zu werden.

Die Reaktionen der Glykolyse

1.Glucose ist reaktionsträge. Durch Übertragung einer Phosphatgruppe von ATP auf Glucose durch das Enzym Hexokinase entsteht das reaktionsfreudigere Glucose-6-phosphat. Diese Reaktion nennt man Phosphorylierung.
Da Glucose-6-phosphat als Ion vorliegt, wird der Stoff durch die Phosphatgruppe im Zellcytoplasma festgehalten, weil er als Ion nicht die Membran passieren kann. Seine Bezeichnung ist irreführend, da er kein Phosphat (Salz der Phosphorsäure) ist, sondern durch Veresterung entstand.
2.Glucose-6-phosphat wird durch das Enzym Phosphoglucoisomerase in seine isomere Verbindung Fruktose-6-phosphat (Fructose ist Fruchtzucker) umgewandelt.
3.Es erfolgt eine weitere Anlagerung eines ATP-Moleküls (Phosphorylierung) durch das Enzym Phosphofructokinase an Fruktose-6-phosphat. Es entsteht Fructose 1,6-bidiphosphat. Bisher wurden zwei ATP-Moleküle verbraucht.
4.Durch Aldolase wird die C 6 -Verbindung Fructose 1,6-biphosphat in zwei C 3 -Verbindungen gespalten.
Diese Reaktion gab der Glykolyse ihren Namen. Allgemein kann man sagen, dass aus einem C 6 -Zucker zwei C 3 -Zucker oder Triosen entstanden sind. Die Namen der Triosen sind Dihydroxyacetonphosphat und Glycerinaldehyd-3-phosphat.
5.Eine Isomerase wandelt Dihydroxyacetonphosphat in Glycerinaldehyd-3-phosphat um. Durch die Schritte 4 und 5 wird also der Zucker in zwei Moleküle Glycerinaldehyd-3-phosphat (Triose) aufgespalten.
6.Das Enzym Triosephosphat-Dehydrogenase überträgt zunächst von der Triose Elektronen und Protonen auf Bild wobei NADH entsteht. Bild ist das Coenzym der Triosephosphat-Dehydrogenase, die diesen Vorgang katalysiert. Bei dieser Reaktion wird Energie frei, welche das Enzym gleich ausnutzt und ein Phosphat auf das oxidierte Substrat überträgt. Die Phosphatgruppe stammt aus dem ständig in der Zelle vorhandenen anorganischem Phosphat. Bei der Reaktion von Glycerinaldehyd-3-phosphat entsteht durch die Phosphatanlagerung 1,3-Biphosphatglycerat.
7.In diesem Schritt kommt es nun zu einem Energiegewinn.
Durch die Übertragung von je einem Phosphat aus den beiden 1,3-Biphosphatglycerat-Molekülen auf 2 ADP-Moleküle durch das Enzym Phosphoglycerokinase entstehen 2 ATP und 2 Moleküle 3-Phosphoglycerat. Diese Verbindung ist kein Zucker: Die für Zucker charakteristische Carbonylgruppe wurde in eine Carboxylgruppe umgewandelt - das Kennzeichen von Carbonsäuren. Damit steht die Energiebilanz der Glykolyse an dieser Stelle auf Null, d.h. die zwei verbrauchten ATP-Moleküle wurden nun wieder hergestellt.
8.Das Enzym Phosphoglyceromutase verschiebt die Phosphatgruppe an eine andere Stelle im Molekül. Es entsteht 2- Phosphoglycerat.
9.Durch das Enzym Enolase wird vom Substrat Wasser abgespalten und Phosphoenolpyruvat (PEP) gebildet. Die Bindung zum Phosphat ist instabil und damit energiereich.
10.In diesem letzten Reaktionsschritt wird die Phosphatgruppe vom PEP auf ADP übertragen, wodurch noch einmal ATP (Energie) entsteht. Dieser Schritt läuft zweimal ab, da die Glucose zu Beginn in zwei Moleküle aufgespalten wurde, die nun diesen Prozess durchlaufen. Damit ergibt sich ein Energiegewinn von 2 ATP-Molekülen. Das in Schritt 6 entstandene NADH (zweimal) kann unter Bereitstellung von Sauerstoff zur weiteren Energiegewinnung für die Zelle heran gezogen werden. Durch die Übertragung der Phosphatgruppe durch die Pyruvatkinase wird aus PEP Pyruvat, das Säurerest-Ion der Brenztraubensäure.

Die Gesamtgleichung der Glykolyse:

Glucose + 2 ADP + 2 Phosphat (P i ) + 2 NAD + → 2 Pyruvat + 2 H 2 O + 2 ATP + 2 NADH + 2 H +

Ausgehend von Glucose ist die Bruttoreaktion und Energiebilanz der Glykolyse unter anaeroben Bedingungen:

Glucose + 2 ADP + 2 Phosphat → 2 Lactat - + 2 H + + 2 ATP ( Δ G 0 = -136 kJ/mol) .

  • Glykolyse

Anstelle von 2 Milchsäuremolekülen entstehen bei der alkoholischen Gärung je 2 Moleküle Ethanol und CO 2 . Ausgehend von Glucose-1-phosphat ist die Bruttoreaktion:

Glucose-1-Phosphat + 3 ADP + 3 Phosphat → 2 Lactat - + 2 H + + 3 ATP ,

womit eine höhere Energieausbeute (3 ATP statt 2 ATP) erreicht wird.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Glykolyse." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/glykolyse (Abgerufen: 20. May 2025, 07:00 UTC)

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Zellatmung

Zellen nehmen zu ihrer Energieversorgung Glucose (Traubenzucker) auf, welche im Cytoplasma und in den Mitochondrien von Eukaryoten vollständig zu Kohlenstoffdioxid und Wasser abgebaut wird. Am Ende des Abbauweges gewinnt die Zelle mit Hilfe der frei werdenden Energie die energiereiche Verbindung ATP, die für viele Stoffwechselvorgänge als universelle Energiequelle für den Organismus erforderlich ist. Zur Zellatmung zählen die Prozesse der Glykolyse, des Citratzyklus und der Atmungskette.

Citratzyklus

Der Citratzyklus ist eine 1937 von H.A. KREBS, G. MARTIUS und F. KNOPP etwa gleichzeitig entdeckte zyklische biochemische Reaktionskette, welche in allen lebenden Zellen abläuft. Er verläuft unter Beteiligung von Zitronensäure (Citrat), die zum Zwecke der Gewinnung von Reduktionsäquivalenten in andere organische Säuren umgewandelt wird. Er oxidiert in acht Schritten Acetyl-Reste zu Wasser und Kohlenstoffdioxid. Die dabei gewonnenen Reaktionsprodukte werden an die Atmungskette weitergegeben. Durch anschließende oxidative Phosphorylierung gewinnt die Zelle aus diesem Vorgang 10 ATP pro Acetyl-Gruppe.

Außerdem erfüllt der Citratzyklus eine Schlüsselfunktion im intermediären Stoffwechsel der Zelle. Er verbindet den energieliefernden Endabbau des aus dem Protein-, Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel stammenden Zwischenprodukts Acetyl-Coenzym A mit der Erzeugung zahlreicher Vorstufen für anabole Biosynthesewege.

Der Einfluss freier Radikale auf das Altern

Mit der Entstehung der Vielzelligkeit und der damit verbundenen Differenzierung von Zellen in Keimbahn- und Körperzellen ist für die Körperzellen ein Alterungsprozess verbunden, der zum Tod der Zellen und des vielzelligen Organismus führt. Keimzellen (Ei- und Spermazellen) sind potenziell unsterblich, d.h. sie können sich unbegrenzt weiter teilen. Bei ungünstigen Umwelteinflüssen zeigen aber auch diese Zellen Alterungserscheinungen, welche jedoch bei günstigen Bedingungen wieder beseitigt werden können.
Man hat herausgefunden, dass während des Elektronentransportes in der Atmungskette Peroxidionen ( O 2 − ) entstehen können, die über Wasserstoffperoxid aggressive freie Radikale bilden. Diese Radikale zerstören Proteine, Lipide und DNA. Mit dem Altern nimmt ihre Zahl zu und führt zur Einschränkung der ATP-Produktion. Gegenwärtig läuft die Forschung auf Hochtouren, um Schutzenzyme zu finden, die die freien Radikale ohne negative Folgen abfangen können.

Atmungskette

Die Atmungskette ist der letzte Schritt des in den Mitochondrien stattfindenden Glukoseabbaus und schließt sich an die Glykolyse und den Citratzyklus an. Die während des Citratzyklus entstandenen Coenzyme NADH 2+ und FADH 2 übertragen ihren Wasserstoff an Sauerstoff und bilden somit Wasser – eine Knallgasreaktion mitten in der Zelle - würde diese Reaktion nicht auf viele harmlose Schritte aufgespalten ablaufen – die Atmungskette. Als Endprodukt entsteht ATP, welches dem Organismus als Energie zur Verfügung steht.
Die Enzyme der Atmungskette sind bei Prokaryoten in der Cytoplasmamembran, bei Eukaryoten in der inneren Mitochondrienmembran lokalisiert. Sie bilden eine Reihe/Kette von Redoxsystemen, durch die Elektronen stufenweise in Richtung positiveres Potenzial transportiert werden. Integrale Membranproteine pumpen an drei Stellen der Reaktionskette Protonen durch die Membran, da diese nicht ohne Weiteres die Biomembranen passieren können. Es gibt drei verschiedene Transportarten für Elektronen in der Atmungskette: die ausschließliche Elektronenübertragung ( Fe 3+ zu Fe 2+ ), die Übertragung eines Wasserstoffatoms ( H +   +   e - ) oder die Übertragung eines Hydridions ( H - ).

Chemosynthese

Chemosynthese (auch Chemolithotrophie oder Chemoautotrophie) ist eine Form des chemotrophen Energiestoffwechsels (Chemotrophie), bei dem anorganische Verbindungen oder Ionen die Reduktionsäquivalente für den Energiegewinn liefern. Chemosynthese betreiben chlorophyllfreie Prokaryoten. Sie kommt bei Bodenbakterien und Wasserbakterien vor. Dieser Prozess wurde von SERGEJ NIKOLAJEWITSCH WINOGRADSKIJ (1856-1953) bei den schwefeloxidierenden Bakterien, eisenoxidierenden Bakterien (1887, 1889) und den nitrifizierenden Bakterien (1890) entdeckt.
Bei der Chemolithotrophie werden durch die Oxidation von anorganischen Stoffen ATP als Energiequelle und das Reduktionsmittel NADH + H + als Voraussetzungen für die Herstellung von Kohlenhydraten im CALVIN-Zyklus bereitgestellt. Bei der ersten Phase werden u.a. durch Nitrifikation oder Schwefeloxidation die Voraussetzungen für den CALVIN-Zyklus gebildet. Besondere Bedeutung haben u.a. nitrifizierende Bakterien im Rahmen des Stickstoffkreislaufs oder Schwefelbakterien für die Reinigung der Abwässer.

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