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  6. Jean Baptiste de Lamarck

Jean Baptiste de Lamarck

* 01.08.1744 in Bazentin-le-Petit
† 18.12.1829 in Paris

LAMARCK war ein Botaniker und Zoologe, der sich neben umfangreichen systematischen Arbeiten dem Evolutionsgedanken widmete. Seine Evolutionstheorie besagte, dass die Lebewesen durch einen inneren Drang zur Vervollkommnung veranlasst würden, bestimmte Organe stärker oder schwächer zu betätigen. Dies führte zu erworbenen Veränderungen im Bauplan der Lebewesen, welche schließlich unter bestimmten Voraussetzungen an die Nachkommen vererbt werden könnten. Nach LAMARCK ist zum Beispiel die Länge des Giraffenhalses auf beständiges Hinaufrecken zum Laub der Bäume zurückzuführen. LAMARCK war der erste, der den Begriff „Biologie“ benutzt hat.

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JEAN BAPTISTE DE LAMARCK interessierte sich schon als Jugendlicher für Pflanzen, die er sammelte und beschrieb. Über berufliche Umwege und ein abgebrochenes Medizinstudium entschloss er sich, Botanik zu studieren. Dabei pflegte er einen regen Gedankenaustausch mit anderen Naturforschern sowie u. a. mit dem Philosophen JEAN-JACQUES ROUSSEAU (1712-1778).

Schule und Ausbildung

JEAN BAPTISTE PIERRE ANTOINE DE MONET CHEVALIER DE LAMARCK wird als 11. Kind einer Adelsfamilie am 1. August 1744 in Bazentin-le-Petit, in Frankreich geboren. Er besuchte eine Jesuitenschule und sollte nach dem Willen seines Vaters Geistlicher werden. Als Siebzehnjähriger trat LAMARCK in die französische Armee ein und wurde durch beispielhaften Mut und große Tapferkeit früh zum Offizier befördert. Nach einer Erkrankung am Hals gab er 1768 den Armeedienst auf und arbeitete zunächst in einem Bankhaus. Ab 1770 studierte LAMARCK vier Jahre lang Medizin, wendete sich dann jedoch dem Studium der Botanik zu. Sein zoologisches Wissen hatte sich LAMARCK autodidaktisch, also im Selbststudium, angeeignet.

Wissenschaftliche Arbeiten

LAMARCK arbeitete überwiegend als Systematiker. Im Jahr 1778 veröffentlichte er das dreibändige Werk „Flore francaise“ („Flora von Frankreich“). Er stellte mit diesem Werk ein neues System für eine zuverlässige Bestimmung von Pflanzen auf und entwickelte hierzu einen Bestimmungsschlüssel. Dabei handelte es sich um die noch heute in Bestimmungsbüchern gebräuchliche dichotome (gabelnde) Methode. Im Folgejahr wurde LAMARCK auf Grund seiner durch dieses Werk erlangten Berühmtheit Mitglied der botanischen Sektion der Akademie der Wissenschaften in Paris, außerdem bekam er eine Anstellung als Kurator des Herbars im Königlichen Botanischen Garten (Jardin du roi) in Paris. Er unternahm Studienreisen ins benachbarte Ausland, die ihn u. a. auch in den Harz und nach Freiberg (Sachsen) führten. Aus seinen Reiseerfahrungen entstanden weitere umfangreiche, botanische Werke, das mehrbändige „Dictionnaire de botanique“ (1783-1796) und „Illustrations de genres“ (1885). Mit seinem botanischen Wörterbuch und seinem botanischen Tafelwerk festigte LAMARCK sein großes Ansehen in der Fachwelt. 1788 wurde er Professor für Botanik im königlichen Garten. Es war die Zeit der Französischen Revolution (1791). In allen gesellschaftlichen Schichten wurden starre Denkstrukturen aufgebrochen, wovon auch die Naturwissenschaften profitierten.

LAMARCK setzte sich jetzt gegenüber einer größeren Öffentlichkeit für die naturwissenschaftliche Sache ein. So war er maßgeblich an der Gründung des Naturhistorischen Nationalmuseums in Paris beteiligt und übernahm im Gründungsjahr 1793, mittlerweile neunundvierzig Jahre alt, die Professur für Zoologie. Er war es, der in dieser Schaffensperiode Tierklassen einführte, die mit nur kleinen Abänderungen bis in die heutige Zeit Gültigkeit haben. Folgende Tierklassen wurden von ihm eingeführt:

  • Ringelwürmer (Annelida)
  • Spinnentiere (Arachnida)
  • Krebstiere (Crustacea)
  • Wimpertierchen (Infusoria, Ciliata)
  • Manteltiere (Tunicata)

Das nötige Wissen hierzu eignete er sich innerhalb weniger Monate an. Er führte die Großgliederung in Wirbeltiere (Vertebrata) und Wirbellose (Invertebrata) ein, welche bis heute verwendet wird.

Mit seinem großen Erfahrungshorizont und beflügelt vom Geist der Französischen Revolution formulierte LAMARCK 1809 in dem Werk "Philosophie zoologique" seine Entwicklungstheorie. Darin vertritt er die Auffassung, dass sich die Lebewesen aus einfachen Formen allmählich zu komplizierteren Formen entwickelt haben und dass sie auf einen gemeinsamen Ursprung zurückzuführen sind. Als Motor für diese Evolution nahm er an, dass Lebewesen die Eigenschaften, die sie im Laufe ihres Lebens erworben haben, unter bestimmten Voraussetzungen an ihre Nachkommen vererben können. Ein wesentliches Element seiner Theorie war die Annahme, dass die Lebewesen dabei einem inneren Drang zur Vervollkommnung folgen würden.

LAMARCK knüpfte in der Folgezeit an frühere Arbeiten an. Mit dem siebenbändigen Werk „Naturgeschichte der wirbellosen Tiere“ („Système des animaux sans vertèbres“, 1815-1822) rundete er sein umfassendes systematisches Werk ab. LAMARCK erblindete 1819. Seine beiden Töchter betreuten ihn und halfen ihm, seine wissenschaftlichen Arbeiten fortzuführen. Die letzten zehn Jahre seines Lebens lebte er verarmt und blind in Paris. LAMARCK starb am 18. Dezember 1829 in Paris.

Lamarcks Bedeutung für die Evolutionsforschung

Seine Evolutionstheorie erlangte zunächst keine große Bedeutung, möglicherweise auch, weil er selbst durch einige voreilige Schlüsse in Nebendisziplinen seine Autorität als Theoretiker geschwächt hatte. Besonders seine Hypothese der Vererbbarkeit erworbener Eigenschaften hat sich als unrichtig erwiesen. Jedoch fällt ihm in jedem Falle die Rolle eines Wegbereiters für die Evolutionsforschung zu. Zwar hatten schon einige seiner Vorgänger den Abstammungsgedanken gefasst, LAMARCK war jedoch der erste, der trotz erheblicher Mängel, vieler unbewiesener Behauptungen und nur angesprochener Probleme eine durchdachte Theorie der Abstammung aufstellte.

Seine Evolutionstheorie

Er erkannte

  • die Tatsache der abgestuften Ähnlichkeit, die er als Zeichen für eine abgestufte Verwandtschaft deutete;
  • die Tatsache des Angepasstseins der Organismen an ihre Umwelt;
  • die Tatsache der individuellen Anpassung vieler Organismen während ihres Lebens.

Hieraus formulierte LAMARCK die Hypothese, dass Umweltveränderungen in den Organismen neue Bedürfnisse erzeugen. Angetrieben durch einen Drang zur Vervollkommnung würden die Organismen veranlasst, bestimmte Organe stärker oder schwächer zu betätigen. Durch Gebrauch oder Nichtgebrauch würden die Organe (und Strukturen) mehr oder weniger stark ausgeprägt. Die so erworbenen Eigenschaften könnten dann an die Nachkommen vererbt werden. Er versuchte so die Angepasstheit der Arten zu erklären. Diese sich als falsch herausstellende Annahme von der „Vererbbarkeit erworbener Eigenschaften“ wurde später als „Lamarckismus“ bezeichnet.

Seine Evolutionstheorie veröffentlichte LAMARCK 1809, dem Geburtsjahr von CHARLES DARWIN (1809-1882), in der „Philosophischen Zoologie“ (Philosophie zoologique).

  • LAMARCKS Theorie über die Evolution der Giraffen

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Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Jean Baptiste de Lamarck." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/jean-baptiste-de-lamarck (Abgerufen: 19. May 2025, 19:52 UTC)

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Darwins Weltreise und Evolutionstheorie

CHARLES DARWIN (1809-1882) war ein britischer Naturforscher und Begründer der modernen Evolutionstheorie.
Er entwickelte die Idee der natürlichen Selektion, die in einem lang dauernden Prozess zu Veränderungen der Lebensformen führt.
Seine Arbeiten beeinflussten die Biologie und die Geologie maßgeblich und haben auch auf geistesgeschichtlichem Gebiet große Wirkung ausgeübt.
DARWIN wurde am 12. Februar 1809 als fünftes Kind einer reichen englischen Familie geboren. Seinem Vater zuliebe, einem berühmten Arzt, studierte er Medizin. 1827 brach DARWIN das Studium jedoch ab um auf den ausdrücklichen Wunsch seines Vaters hin, Theologie zu studieren. Damals machte er die Bekanntschaft mit dem Geologen ADAM SEDGWICK und dem Botanikprofessor JOHN HENSLOW.
Sie förderten sein Interesse an biologischen und geologischen Problemen.
Nach dem Abschluss seines Theologiestudiums (1831) konnte DARWIN als unbezahlter Wissenschaftler an einer fünfjährigen Expedition an Bord des Königlichen Forschungs- und Vermessungsschiffes „BEAGLE“ teilnehmen.

Inselökologie

Die Artenzahl auf Inseln wird von ihrer Größe, ihrer Entfernung zu Festländern bzw. zu anderen Inseln, ihrer geografischen Lage – insbesondere der geografischen Breite – und ihrer Habitatvielfalt bestimmt. Nach dem Gleichgewichtsmodell von ROBERT MACARTHUR und EDWARD OSBORNE WILSON (1967) stellt sich auf Inseln unter Normalverhältnissen ein Gleichgewicht zwischen Einwanderungsrate und Aussterberate ein.

Da die Evolution auf einer Insel anders verläuft als auf benachbarten Festländern oder auf anderen Inseln, beherbergen Inseln je nach ihrer Isolation einen mehr oder weniger großen Prozentsatz endemischer (nur auf dieser Insel vorkommender) Arten. Einmal können dies Reliktendemiten sein, nämlich Lebewesen, die ursprünglich eine viel weitere Verbreitung hatten und die mangels Konkurrenz auf dieser Insel überleben konnten – wie etwa die Brückenechse auf einigen kleinen Inseln nördlich von Neuseeland – zum anderen können sich eingewanderte Arten isoliert von ihrer Stammart zu neuen Arten weiterentwickeln. Durch Anpassung an unterschiedliche Habitate (Einnischung) können so aus einer Stammart durch adaptive Radiation (rasche Folge von Artaufspaltungen, ausgehend von einem gemeinsamen Vorfahren) viele Tochterarten entstehen (Beispiel: die Darwinfinken auf Galapagos, Fruchtfliegenarten auf Hawai).

Alexander von Humboldt

* 14.09.1769 in Berlin
† 06.05.1859 in Berlin

ALEXANDER VON HUMBOLDT wurde zum zweiten, wissenschaftlichen Entdecker des spanischen Amerika. Er gilt als Begründer der modernen wissenschaftlichen Entdeckungsreisen und war Vorbild für CHARLES DARWIN (1809-1882). Sein vielseitiges, rastloses Wirken und enzyklopädisches Wissen war schöpferisch anregend auf mehrere Generationen junger Naturforscher. Viele von ihnen hat HUMBOLDT mit Rat und Tat gefördert. Die Bekanntschaft mit herausragenden Dichtern und Naturwissenschaftlern hatte entscheidenden Einfluss auf HUMBOLDTS Natur- und Menschenbild sowie sein Vorhaben, in fernen tropischen Ländern Forschungen zu betreiben. Nicht zuletzt gehörte zu den glücklichen Umständen in HUMBOLDTS Leben die Bekanntschaft mit dem französischen Botaniker AIMÉ BONPLAND (1773-1858). Beiden gelang der Nachweis, dass die Stromgebiete des Orinoko und des Amazonas durch einen schiffbaren Naturkanal miteinander verbunden sind.

Alfred Edmund Brehm

* 02.02.1829 Renthendorf (bei Gera)
† 11.11.1884 Renthendorf

BREHM widmete sein berufliches Interesse erst der Architektur, wurde aber im Jahr 1863 Zoodirektor in Hamburg, 1869 gründete er das Berliner Aquarium, das er bis 1875 auch leitete.

Bekannt wurde BREHM durch sein Monumentalwerk „BREHMs Tierleben“ (1. Auflage, 6 Bände, 1864–1869, 2. Auflage, 10 Bände, 1876–1879). Seine umfangreichen Reisen in ferne Länder (Afrika, Spanien, Sibirien, Skandinavien), aber auch seine Beobachtungen als Zoodirektor gaben ihm genügend Material für diese außergewöhnliche Buchreihe und weitere Veröffentlichungen, wie z. B. „Reiseskizzen aus Nordafrika“ (1853) oder aber „Das Leben der Vögel“ (1861). Auch sein Vater CHRISTIAN LUDWIG BREHM, ein bedeutender Ornithologe (Vogelforscher) konnte ihn bereits durch seine Forschungen und daraus entstandenen unzähligen Monografien von Vogelarten für die Vogelwelt begeistern. Er selbst schaffte es dann, das Gesamtwissen über alle Tiere in Deutschland populär wissenschaftlich, also für jeden zugänglich und verständlich, zu verbreiten.

Richard Dawkins

* 26.03.1941 in Nairobi, Kenia

„Wir sind Überlebensmaschinen – Roboter, blind, programmiert zur Erhaltung der selbstsüchtigen Moleküle, die Gene genannt werden.“ Das schrieb der englische Evolutionsbiologe RICHARD DAWKINS 1976 in seinem bekanntesten, aber auch umstrittensten Buch: „Das egoistische Gen“. Nicht die biologischen Organismen sind Hauptakteure der Schöpfung, sondern das von Generation zu Generation weitergegebene Erbmaterial, die „unsterblichen Spiralen“ der Doppel-Helix. Die Gene kennen nur ein Ziel: ihr eigenes Überleben - und sie benutzen uns Menschen, wie Tiere, Pflanzen, Viren und Bakterien, als ihre Überlebensvehikel. Das sind die provokanten Thesen eines Zoologen, der sich daran machte, die Evolution strikt genorientiert zu interpretieren.

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