Müritz-Nationalpark

Müritz-Nationalpark

Der Müritz-Nationalpark umfasst das Gebiet zwischen Müritz-Ostufer und Neustrelitz und östlich davon die Endmoränenlandschaft um Serrahn. Diese wald- und seenreiche Landschaft ist eine der am dünnsten besiedelten in Mitteleuropa.
Das Nationalparkgebiet erstreckt sich über 50 Kilometer von Nordwesten nach Südosten und über 25-30 Kilometer quer dazu. Die Gesamtfläche Nationalparks beträgt ca. 32 200 ha.
Die Pflanzenwelt im Nationalpark ist sehr artenreich: Es blühen verschiedene Orchideen in den Mooren, Sumpfwiesen und Wäldern. Der Baltische Feld-Enzian, der Lungen-Enzian,  die Prachtnelke und der Langblättrige Sonnentau sind floristischen Besonderheiten in diesem Gebiet.
Zu den Besonderheiten der Tierwelt im Nationalpark zählen Fischotter, Seeadler, Fischadler, Schreiadler, Schwarzstörche und auch Kraniche.

Karte von Deutschland mit den Nationalparks.

Karte von Deutschland mit den Nationalparks.

Der Adler im Nationalpark

Der Müritz-Nationalpark ist das Revier für zwei Adlerarten: Fisch- und Seeadler. Beobachten kann man sie von den dafür gebauten Besuchereinrichtungen in Boek und Federow. Seeadler bleiben das ganze Jahr in ihrem Revier, Fischadler sind Zugvögel. Sie sind von März bis Oktober im Nationalpark. Der Fischadler baut seinen Horst vorwiegend auf Hochspannungsmasten, der Seeadler auf hohen alten Bäumen. Beide Großvögel bevorzugen  Fisch als Nahrung, beim Seeadler kommen allerdings noch kleinere Vogelarten und Aas von Säugetieren auf den Speiseplan. See- und Fischadler sind sehr störempflindlich!

Kraniche im Nationalpark

Auf ihrem Weg nach Süden nutzen Kraniche den Müritz-Nationalpark als Rastplatz. Etwa 60 Brutpaare brüten aber über die Sommermonate im Park. Ihre Nester sind in Erlenbrüchen, verbuschten Feuchtflächen und Röhrichten. Dort sind sie im seichten Wasser vor Feinden wie Fuchs und Wildschwein geschützt. Die zweite Oktoberhälfte bietet ein Schauspiel besonderer Art: den Kranichzug. Tagsüber rasten die Tiere in Scharen oft auf Feldern und Wiesen, abends ziehen sie zu ihren Schlafplätzen an die Seen. Dort übernachten sie in knietiefen Wasser stehend. An Beobachtungspunkten am Rederangsee bei Federow kann man dieses Schauspiel gut beobachten und das Trompeten als Konzert der besonderen Art erleben.

Große und kleine Tiere

Rot-, Dam- und Schwarzwild gehören zu den großen Tieren im Nationalpark. Ihre Spuren sieht man häufig, aber zu Gesicht bekommt man sie selten. In der Brunstzeit im Herbst kann man den Rothirsch, das größte wildlebende Tier Mitteleuropas, akustisch wahrnehmen. Mit ihrem Röhren sollen die weiblichen Tiere angelockt und gleichzeitig Nebenbuhler abgeschreckt werden.
Aber auch die kleinen Tiere spielen im Nationalpark eine große Rolle. Der Ameisenlöwe, die Larve der Ameisenjungfer, fängt z. B. blitzschnell mit Hilfe eines selbst gegrabenen Sandtrichters Ameisen und andere kleine Insekten. Das Tierchen sitzt am Boden des Sandtrichters verborgen und nur der Kopf mit den Saugzangen ragt hervor. Sie lutscht die Insekten aus und schleudert die leeren Hüllen dann aus dem Trichter.

Wald – Seen – Moore

Der Wald nimmt im Nationalpark etwa zwei Drittel der Fläche ein. Man findet hier sowohl Kiefern-Reinbestände als auch Erlen-Bruchwälder und sogar „Urwald“. Dieser Wald, vor allem im Nationalparkteil Serrahn, zeigt ein wenig, wie Wälder jahrtausendelang ausgesehen haben.
Man sagt, Seen sind die Augen in der mecklenburgischen Landschaft. Für den Müritz-Nationalpark trifft das zu. Die vielen Seen, angefangen vom kleinen Himmelssee bis hin zur Müritz, bieten einen ganz eigenen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Seen bieten nicht nur Lebensraum für Pflanzen und Tiere, sie sind auch Erholungsraum für den Menschen. An einigen ausgewiesenen Stellen ist auf einigen Seen das Baden und Boot fahren erlaubt.
Übrigens ist die Müritz der zweitgrößte Binnensee Deutschlands. Er bedeckt eine Fläche von 117 Quadratkilometern. Der Name Müritz ist abgeleitet vom slawischen Wort »morcze«; was so viel wie »Kleines Meer« bedeutet.
Moore kann man sich im Müritz-Nationalpark auf mehreren Moorstegen erschließen (Wienpietschseen bei Waren, am Priesterbäker See bei Speck und bei Serrahn). Sie sind so unterschiedlich wie die Seen. Moore entstehen ja aus verschiedenen Seentypen
Durch den Wechsel von Feldern, Seen und Wald erhält die Landschaft des Nationalparks ihren besonderen Reiz. Von den Bergen in der Offenlandschaft (wie z. B. Bauernberg bei Userin, Strelitzer Berg bei Klein Vielen, Klockower Berg bei Groß Dratowoder Sproischer Berg bei Rechlin) kann man die Weite Mecklenburgs erleben.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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