Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Biologie Abitur
  3. 5 Genetik
  4. 5.3 Gentechnik
  5. 5.3.2 Verschiedene Methoden sind Voraussetzungen für Gentechnik
  6. Untersuchungsmethogen in der Gentechnik

Untersuchungsmethogen in der Gentechnik

Die Wissenschaft von der gezielten Veränderung von Genen wird als Gentechnologie, ihre praktische Anwendung als Gentechnik bezeichnet. Die Gentechnik reicht durch ihre Ergebnisse in vielfältige Bereiche von Wissenschaft und Wirtschaft, wie Medizin, Pharmazie und Landwirtschaft.
Seit den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts wurde eine Vielzahl von genetisch-molekularbiologischen Verfahren entwickelt, die Voraussetzungen für die Gentechnik schufen.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Restriktasen und Ligasen

Bei allen wichtigen Verfahren der Gentechnik werden Erbmoleküle entweder getrennt oder zusammengefügt. Da auf molekularer Ebene aber keine mechanischen Werkzeuge funktionieren, nutzen die Genetiker hier bakterielle Enzyme. Restriktionsenzyme (Restriktasen) zerschneiden und Ligasen verbinden DNA-Moleküle.

Gelelektrophorese

Bei der Gelelektrophorese werden in die Vertiefungen eines Gels (z. B. Agarose-Gel) DNA-Fragmente eingefüllt. Diese wandern nach Anlegen einer elektrischen Spannung zur Anode. Die größeren DNA-Stränge wandern langsamer als die kleineren. So erhält man Bandenmuster, die unter analytischen Gesichtspunkten verglichen werden können (DNA-Fingerprinting). Die DNA einzelner Banden kann für weitere Untersuchungen entnommen werden.

Hybridisierung

Wenn doppelsträngige DNA auf über 90 °C erhitzt wird, denaturiert das Molekül. Es zerfällt in Einzelstränge. Anschließendes Abkühlen führt zur Renaturierung. Die Stränge verbinden sich wieder. Das Zusammenlagern von unterschiedlichen Nucleinsäuresträngen, die aber z. T. komplementäre Basensequenzen besitzen, wird als Hybridisierung bezeichnet. Dabei können sich DNA- oder RNA-Moleküle miteinander verbinden.
Je mehr Basenpaare in den hybridisierten Doppelsträngen komplementär sind, umso mehr Wasserstoffbrückenbindungen werden zwischen den Stickstoffbasen ausgebildet, die wiederum das Hybrid stabilisieren.
Bekannte zur Hybridisierung eingesetzte Sequenzen werden als Sonden oder Marker bezeichnet. Sie sind in der Regel mit einem Fluoreszensfarbstoff oder radioaktiv markiert.

Die Hybridisierungstechnik kann zur Beantwortung einer Reihe von Fragestellungen dienen:

  1. Durch Untersuchung der Renaturierungsgeschwindigkeit kann erforscht werden, wie hoch der Anteil von sich wiederholenden DNA-Sequenzen im Genom ist (Escherichia coli 0,3 %, Mensch 35 %).
  2. Die Lage und Länge des codierenden Bereichs (Exons) eukaryotischer DNA kann durch mRNA-Hybridisierung aufgeklärt werden.
  3. Mithilfe von Sonden lassen sich das Vorkommen und die Lage spezifischer Sequenzen auf unterschiedlichen Chromosomen oder in verschiedenen Bakterienstämmen ermitteln.
  4. Durch die Blotting-Technik können mithilfe von Sonden gelelektrophoretisch aufgetrennte DNA-Fragmente lokalisiert und identifiziert werden.
    Die Blotting-Technik wurde 1975 von E. M. SOUTHERN entwickelt.

Polymerase-Kettenreaktion (PCR)

Die Entwicklung der Polymerase-Kettenreaktion (engl.: polymerase chain reaction, PCR) im Jahr 1983 durch KARY B. MULLIS war ein bedeutender Schritt in der gentechnischen Forschung. Diese Methode ermöglichte es, DNA schnell und relativ einfach zu vervielfältigen. Das Verfahren ist mit der identischen Replikation vergleichbar.
Als Ausgangsstoffe werden die DNA-Probe, die vier Stickstoffbasen in Form von DNA-Nucleotiden (dATP, dTTP, dGTP, dCTP) und Primer (20-30 Nucleotide lange Startersequenzen) benötigt. Eine hitzestabile DNA-Polymerase der Bakterienart Thermus aquaticus, aus heißen Quellen des Yellowstone National Parks in den USA, katalysiert die Kettenreaktion.
Bestimmte DNA-Abschnitte können selektiv vermehrt werden, wenn die ausgewählten Primer komplementär zu den Anfängen des betreffenden DNA-Fragments sind.

Der dargestellte einzelne Zyklus der PCR (Bild 6), er dauert in der Regel wenige Minuten, wird 30- bis 40-mal in einem Automaten durchlaufen. Die DNA-Menge vermehrt sich um den Faktor 230-240. Eine noch stärkere Vervielfältigung ist nicht sinnvoll, da auftretende Replikationsfehler sich dann anhäufen. Noch größere DNA-Mengen können nur durch die aufwendigere Technik der Klonierung gewonnen werden.

DNA-Sequenzierung

Die Entwicklung von Routineverfahren zur DNA-Sequenzierung war einer der größten Fortschritte der genetischen Forschung in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts. WALTER GILBERT (geb. 1932) und A. MAXAM entwickelten 1977 die Dimethylsulfat/Hydrazin-Methode . FREDERICK SANGER (geb. 1918) und A. COULSON entwickelten ihre Methode 1975. Jetzt war es möglich, mit relativ geringem Aufwand die DNA zu lesen. Heute sind die Verfahren weitestgehend automatisiert. Am weitesten verbreitet ist die Kettenabbruch- bzw. Didesoxymethode nach F. SANGER und A. COULSON.
Voraussetzung für das Kettenabbruchverfahren sind einsträngige DNA-Fragmente. Der Ablauf der Sequenzierung ähnelt der Polymerase-Kettenreaktion. Die Einzelstränge dienen der DNA-Polymerase als Matrize zur Synthese eines komplementären zweiten Strangs. Neben den „normalen“, Ketten verlängernden Nucleotiden enthält die Reaktionsmischung aber auch modifizierte Nucleotide, an denen sich kein neues Nucleotid anheften kann.
Bei Bindung dieser veränderten Nucleotide bricht die Kettenreaktion ab. Mit gleicher Wahrscheinlichkeit erfolgt der Kettenabbruch an jedem Nucleotid. Für jedes Didesoxynucleotid gibt es eine eigene Reaktionsmischung. Die entstandenen Fragmente werden im Anschluss gelelektrophoretisch, nucleotidgenau getrennt. Das entstandene Bandenmuster entspricht der DNA-Sequenz.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Untersuchungsmethogen in der Gentechnik." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie-abitur/artikel/untersuchungsmethogen-der-gentechnik (Abgerufen: 21. May 2025, 00:41 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Dimethylsul-fat/Hydrazin-Me-thode
  • Methoden
  • Polymerase-Kettenreaktion
  • Southern-Blotting
  • Gelelektrophorese
  • DNA-Sequenzierung
  • Gentechnik
  • DNA-Fingerprinting
  • Restriktionsenzyme
  • Genetik
  • Hybridisierung
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Natur- und Umweltschutzorganisationen

Die aktuellen Probleme des Natur- und Umweltschutzes sind allein von staatlichen Stellen nicht zu bewältigen. Wirksamer Natur- und Umweltschutz ist daher ohne die nichtstaatlichen Natur- und Umweltschutzorganisationen nicht mehr denkbar. Sie machen Missstände im Umweltschutz öffentlich und mit unterschiedlichen Mitteln wird Druck auf die Verantwortlichen ausgeübt. Ihre Mitarbeit wird national und international als hilfreich und notwendig beurteilt.

Genkartierung

Mitte der 80er-Jahre tauchten in den USA die ersten Ideen auf, das menschliche Genom zu entschlüsseln. Man versprach sich davon, das Zusammenspiel der Gene untereinander und mit der Umwelt besser zu verstehen. Die Prophylaxe, Diagnostik und Therapie vieler weitverbreiteter Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes oder Infektionskrankheiten, soll durch Kenntnisse aus der Genomforschung entscheidend verbessert werden. Der offizielle Beginn des Genomprojekts war 1990. Die vollständige Entschlüsselung des menschlichen Erbguts war 2003 abgeschlossen. Die wesentlich komplizierteren Forschungen zu den Funktionen, Regulationen und Wechselwirkungen der Gene schließen sich an das Humangenomprojekt an.

Gentechnologie

Es gibt seit der Diskussion über Atomenergie kein anderes Thema, welches Nationen so sehr spaltet wie die Gentechnologie. Laut Umfragen lehnen 75 % der Bevölkerung in Deutschland Gentechnologie in der Nahrung und auf dem Acker ab. Dagegen befürwortet etwa der gleiche Anteil den Einsatz von Gentechnologie in der Medizin.

Gentherapie

Eine neue Methode zur Behandlung genetisch bedingter Krankheiten ist die Gentherapie. Hierbei werden „gesunde“ Gene in das Erbgut der Patienten übertragen, um den Funktionsausfall defekter Gene zu kompensieren und somit die Krankheit zu heilen. Mithilfe der Gentherapie können bestimmte genetische Defekte behandelt werden. Dabei liegt ein genetischer Defekt vor, wenn bei einem Lebewesen ein Gen fehlt, defekt ist oder die beabsichtigte Funktion nicht erfüllt. Bei einer Gentherapie werden dem Körper einige Zellen entnommen. Diese Zellen erhalten das neue (therapeutische) Gen und werden danach wieder in den Körper eingebracht. Das Ziel einer Gentherapie besteht darin, in die genetische Information einer Körperzelle Erbsubstanz künstlich einzuschleusen. Für den ungezielten Transfer gibt es verschiedene Methoden (Vektoren), um ein therapeutisches Gen in eine Zelle zu transportieren. Im engeren Sinn wird dieser Ansatz auch als somatische Gentherapie bezeichnet (vom griechischen „Soma“ für Körper). Das veränderte Erbmaterial bleibt dabei auf das Gewebe oder den Körper des behandelten Menschen beschränkt, im Gegensatz zu einer in Deutschland als sogenannte „Keimbahntherapie“ nicht erlaubten Veränderung an Ei- oder Samenzellen, die weitervererbt werden könnte.

Monoklonale Antikörper

Gewöhnlich wirken vielfältige Strukturen auf der Oberfläche von Viren, Bakterien und anderen Erregern als Epitope (sie reagieren jeweils mit einem spezifischen Antikörper), sodass im Organismus als Abwehrreaktion meist ein Gemisch aus verschiedenen Antikörpern gebildet wird. Es werden also unterschiedliche B-Lymphozyten zur Klonbildung und damit Vermehrung aktiviert.
Monoklonale Antikörper sind im Gegensatz zu herkömmlichen Seren hochspezifisch und nur gegen eine einzige antigene Determinante des verwendeten Erregers gerichtet. Sie entstehen sozusagen aus einer B-Zelle. Die Produktion monoklonaler Antikörper erfolgt mit der sogenannten Hybridomtechnik. Dabei erfolgt eine Zellverschmelzung zwischen dem Antikörper produzierenden Lymphozyten und langlebigen teilungsaktiven Tumorzellen. Die entstehenden Hybridzellen zeichnen sich sowohl durch die Antikörperbildung als auch durch eine unbegrenzte Teilungsfähigkeit aus.
Der Einsatz menschlicher monoklonaler Antikörper in der Therapie von akuten Infektionskrankheiten, für die noch keine wirksamen Antibiotika oder Chemotherapeutika existieren (z. B. Malaria), könnte die Pharmakologie revolutionieren. Perspektivisch wird der Einsatz monoklonaler Antikörper auch die Tumordiagnostik bereichern, um über veränderte spezifische Oberflächenmarker diese entarteten Zellen nachzuweisen.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025