Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Biologie
  3. 3 Der Mensch
  4. 3.4 Blut, Blutkreislauf und Lymphe
  5. 3.4.2 Die Bestandteile des Blutes und ihre Funktionen
  6. Rhesusfaktor

Rhesusfaktor

Als Rhesusfaktor bezeichnet man eine vererbbare Eigenschaft der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Ist der Faktor vorhanden, spricht man von Rh-positivem (Rh+) Blut, ist er es nicht, von Rh- negativem (Rh-) Blut.

Der Rhesusfaktor wirkt wie ein Antigen, d. h., in Rh-negativem Blut werden Antikörper gegen den Rhesusfaktor gebildet. Daher spielt der Rhesusfaktor im Rahmen von Blutübertragung und Schwangerschaft eine entscheidende Rolle. Spender und Empfänger von Blut müssen nicht nur die gleiche Blutgruppe, sondern auch den gleichen Rhesusfaktor haben. Ist dies nicht der Fall, kommt es zu Unverträglichkeitsreaktionen, die tödlich enden können.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Der Rhesusfaktor

Beim Rhesusfaktor handelt es sich um Antigene , die sich auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) befinden. Die Erythrozyten werden nach bestimmten Oberflächeneigenschaften in die vier Blutgruppen A, B, AB und 0 unterteilt.
Menschen, deren Blutkörperchen keinen Rhesusfaktor aufweisen, werden als Rh-negativ (Rh-) bezeichnet. Als Rh-positiv (Rh+) gelten diejenigen Menschen, bei denen der Rhesusfaktor nachgewiesen werden kann.
Antigene – und somit auch der Rhesusfaktor – bewirken die Produktion von Antikörpern, sobald sie in einen fremden Körper gelangen.

Entdeckung und Bedeutung des Rhesusfaktors

Der Rhesusfaktor wurde 1940 von KARL LANDSTEINER und ALEXANDER WIENER beim Rhesusaffen entdeckt. Eigentliches Ziel der Untersuchung war es, Antikörper gegen Erythrozyten des Rhesusaffen in Kaninchen und Meerschweinchen zu produzieren. Dabei entdeckten die Wissenschaftler, dass bei Menschen dieselben Antikörper zu Unverträglichkeitsreaktionen führen, nämlich zu einer Zusammenballung (Agglutination) der Blutkörperchen.
Der Rhesusfaktor vererbt sich nach mendelschen Regeln .
Ein Großteil der Weltbevölkerung weist Rh-positives Blut auf.

Die Entdeckung des Rhesusfaktors spielt bei Bluttransfusionen und Schwangerschaften eine entscheidende Rolle.
Bei einer Blutübertragung müssen die Blutgruppe und auch der Rhesusfaktor des Spenders mit der Blutgruppe und dem Rhesusfaktor des Empfängers übereinstimmen. Ist dies nicht der Fall, verklumpt das Blut und wird dadurch zerstört.
Bei einer Schwangerschaft stellt es ein Risiko dar, wenn die Mutter Rh-negativ ist und ein Rh-positives Kind trägt. Angenommen dies ist die erste Schwangerschaft der Mutter, so gelangt bei der Geburt eine größere Menge Rh-positives Blut des Kindes in den Rh-negativen Blutkreislauf der Mutter. Daraufhin werden im Blut der Mutter Antikörper gebildet, die das Blut des Kindes zerstören. Für das erste Kind ist dieser Prozess ungefährlich, für alle folgenden Rh-positiven Kinder besteht allerdings ein Risiko. Die sogenannten Gedächtniszellen im Blutkreislauf der Mutter sorgen dafür, dass im Falle einer zweiten Schwangerschaft mit einem Rh-positiven Kind sehr schnell Antikörper gegen das Blut des Kindes gebildet werden können. Die Antikörper gelangen über die Plazenta in den Blutkreislauf des Kindes. Die Folge ist eine Zerstörung der roten Blutkörperchen des Kindes und es kommt zu einer Blutkrankheit beim Fötus.

Das Hämoglobin der agglutinisierten (verklumpten) Blutzellen wird abgebaut und Bilirubin wird gebildet. Das Bilirubin schädigt das Gehirn des Kindes und führt zu einer Gelbfärbung seiner Haut und seines Gewebes (Gelbsucht). Der Embryo produziert im Gegenzug dazu schnell große Mengen an neuen Blutzellen, wodurch die Leber und Milz stark anschwellen. Ohne einen sofortigen Blutaustausch mit Rh-positivem Blut hat der Embryo keine Überlebenschance und stirbt u. a. an Herzversagen.

Vorbeugung: Heute können durch vorgeburtliche Untersuchungen 99 % aller Probleme einer Schwangerschaft mit Rh-negativer Mutter und Rh-positivem Kind behoben werden. Dabei wird der Mutter vor der Bildung der Antikörper und der Gedächtniszellen ein Rh-positives Immunoglobulin injiziert. Das Immunoglobulin entfernt kindliche rote Blutzellen beim Übertritt in den mütterlichen Blutkreislauf. Dadurch kann die Immunreaktion bei der Mutter unterbunden werden. Dieser Vorgang ist bei jeder Schwangerschaft zu wiederholen.

  • Schwangere sind in ständiger Überwachung
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Rhesusfaktor." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie/artikel/rhesusfaktor (Abgerufen: 20. May 2025, 04:38 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Antigene
  • Bluttransfusionen
  • Embryo
  • Mendelsche Regeln
  • Rh-negativ
  • Schwangerschaft
  • Blutgruppen
  • Rh-positiv
  • Karl Landsteiner
  • Rhesusfaktor
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Blutgerinnung

Blutgerinnung und Fibrinolyse sind lebenswichtige Funktionen des Blutes. Die Gerinnung wird an den verletzten Stellen durch Veränderung der Thrombozyten ausgelöst und verläuft über eine komplizierte biochemische Reaktionskaskade bis zur Bildung von Fibrin. Dieses unlösliche Protein legt sich als Netz über die Wunde und verklebt Blutzellen zu einem Pfropf, der die Blutung unterbindet. Während der Heilung müssen die Blutgerinnsel wieder aufgelöst werden. Das geschieht durch die Reaktionen der Fibrinolyse. Im Blut stehen beide Vorgänge, Gerinnung und Fibrinolyse, in einem präzisen Gleichgewicht. Es garantiert lebenswichtigen Schutz bei Verletzungen.

Herz und Blutkreislauf

Der Austausch von Sauerstoff, Kohlenstoffdioxid, Nährstoffen und Stoffwechselschlacken zwischen den Zellen und der Umwelt findet über feuchte Epithelien statt. Der weitere Transport durch Diffusion ist nur im Mikrometerbereich effizient (Einzeller). Bei größeren Tieren übernehmen besondere Kreislaufsysteme den Transport der Stoffe, Transportmittel ist das Blut. Da das Blut zirkuliert, besteht bei Verletzungen des Blutkreislaufsystems die Gefahr des Verblutens. Das verhindert die Blutgerinnung.

Karl Landsteiner

* 14.06.1868 in Wien
† 26.06.1943 New York

KARL LANDSTEINER wurde am 14. Juni 1868 in Wien geboren. Hier legte er auch seine Reifeprüfung ab und absolvierte sein Medizinstudium. Schon in dieser Zeit begann der Österreicher seine biochemischen Untersuchungen und konzentrierte sich dabei besonders auf die Zusammensetzung des Bluts. Im Rahmen seiner Forschungen gelang ihm die Entdeckung der Blutgruppen, wofür er 1930 den Nobelpreis erhielt. 1940 konnte er mithilfe seines Mitarbeiters ALEXANDER WIENER (1907–1976) schließlich noch den Rhesusfaktor isolieren. 1943 starb KARL LANDSTEINER in New York.

Wissenstest2, Stoffwechsel und Energieumsatz

Hier kannst du dich selbst testen. So kannst du dich gezielt auf Prüfungen und Klausuren vorbereiten oder deine Lernerfolge kontrollieren.

Multiple-Choice-Test zum Thema "Stoffwechsel und Energieumsatz".

Viel Spaß beim Beantworten der Fragen!

WISSENSTEST

Atmung unter Extrembedingungen

Die Atmung und damit die Sauerstoffversorgung der Lungen atmenden Organismen ist normalerweise dem umgebenden Luftdruck angepasst. Die meisten Menschen leben bei einem Luftdruck von 101 kPa und einem Sauerstoffpartialdruck von 21,3 kPa. Dieser garantiert eine kontinuierliche Versorgung der Zellen mit Sauerstoff über die Atmung. In Höhen ab 5000 m, die man beispielsweise beim Bergsteigen erreicht, beträgt der Luftdruck aber weniger als 30 kPa und der Sauerstoffpartialdruck nur 6 kPa. Sauerstoff wird nur noch sehr langsam ins Blut aufgenommen, die Folge ist eine Unterversorgung des Körpers mit dem lebensnotwendigen Gas.
Beim Tauchen kann ein Druck von 400 kPa (entsprechend 30 m Tauchtiefe) auf dem Taucher lasten. Es löst sich mehr Gas im Blut, welches beim schnellen Auftauchen zur Taucherkrankheit führen kann.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025