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  4. 5.3 Überblick über die wichtigsten Infektionskrankheiten beim Menschen
  5. 5.3.3 Abwehrreaktionen des Körpers
  6. Schutzimpfung

Schutzimpfung

Schon im Altertum war indischen und chinesischen Ärzten bekannt, dass das Überstehen bestimmter Infektionskrankheiten und Vergiftungen vor Wiedererkrankung mit der gleichen Krankheit schützt. Die Einbringung von krankheitsauslösenden Keimen in einen Organismus (was der aktiven Immunisierung entspricht) erfolgte schon etwa 1500 v. Chr. durch die Infizierung Gesunder mit dem Bläscheninhalt der Pocken.
Dieses Verfahren, auch Variolation genannt, wurde in Deutschland erst ca. 1724 eingesetzt.
EDWARD JENNER (1749 – 1823) erbrachte 1796 den Beweis, dass die Infektion mit Kuhpocken (Vaccina) vor Infektion mit Menschenpocken (Blattern, Variola) schützt. 1874 wurde die gesetzliche Impfpflicht gegen die bekannten Krankheiten eingeführt. Die großen Fortschritte in der mikrobiologischen Forschung im 19. Jahrhundert waren maßgeblich für die Entwicklung einer leistungsfähigen Immunprophylaxe. Um 1882 wurde durch LOUIS PASTEUR (1822 – 1895) die Tollwutimpfung entwickelt. Die ersten Impfstoffe waren sogenannte Lebendimpfstoffe.

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Impfungen – Schutz vor übertragbaren Krankheiten

Impfungen verleihen einen sicheren Schutz vor einer Vielzahl von Erkrankungen, die hauptsächlich durch Viren und Bakterien verursacht werden. Die Wirkung der Impfungen beruht auf einer Abwehrreaktion unseres Körpers, der Antigen-Antikörper-Reaktion .

Antigen-Antikörper-Reaktion

Auf jeder Zelle sitzen bestimmte Merkmale, Antigene genannt. Unser Körper ist mithilfe des Immunsystems in der Lage, zwischen köpereigenen und körperfremden Zellen zu unterscheiden. Die Antigene der eigenen Körperzellen lernt das Immunsystem im Laufe seiner Entwicklung erkennen. Gegen fremde Antigene, wie z. B. Bakterien und Viren, werden vom Immunsystem sogenannte Antikörper und T-Zellen gebildet, die dabei behilflich sind, fremde Zellen oder von Bakterien und Viren infizierte körpereigene Zellen zu zerstören. Bakterien oder Viren hinterlassen beim Befallen von Körperzellen ihre eigene Markierung auf der Zelloberfläche, deshalb werden sie vom Immunsystem als körperfremde Zellen wahrgenommen. Nach dem erstmaligen Kontakt mit fremden Antigenen werden viele körpereigene Zellen (sog. Gedächtniszellen) gebildet, die in der Lage sind, beim nächsten Kontakt mit gleichen Fremdzellen das Immunsystem zu veranlassen, schnell und viele Antikörper zu bilden.

Antigen-Antikörper-Reaktion und Impfung

Die Abläufe der Antigen-Antikörper-Reaktion werden bei einer Impfung genutzt. Letztendlich führt eine Impfung zu einer Immunisierung gegen die jeweiligen Erreger. Es gibt verschiedene Arten von Impfungen.

  • Immunsystem des Menschen

Die aktive Immunisierung soll das Immunsystem gezielt zur Bildung von Antikörpern anregen. Aktive Schutzimpfungen erfolgen mit vermehrungsfähigen, nur schwach Krankheiten auslösenden Bakterien und Viren (Lebendimpfstoffe) oder mit abgetöteten Bakterien und Viren (Totimpfstoffe). Zusätzlich gibt es die Möglichkeit zur Gabe von geringen Mengen der Giftstoffe, die die Bakterien produzieren. Dann wird das Gift durch die Antikörper unschädlich gemacht.

Die passive Immunisierung beruht darauf, dass man dem an einer Infektion Erkrankten die Antikörper, die er gegen die Erreger selber bildet, zusätzlich von außen zuführt. Dies geschieht vor allem dann, wenn die Krankheit schon weit fortgeschritten ist, die Patienten ein schwaches Immunsystem haben oder es noch keinen aktiven Impfstoff gibt. Man erhält Antikörper aus Tieren, die mit dem entsprechenden Krankheitserreger infiziert wurden und daraufhin entsprechende Antikörper gebildet haben. Diese Antikörper werden dem erkrankten Tier aus dem Blut entnommen.

Herstellung von Impfstoffen

Moderne Impfstoffe werden also folgendermaßen hergestellt: Der Krankheitserreger, z. B. ein Virus oder Bakterium, wird von der Forschung untersucht, und zwar dahingehend, auf welche Bestandteile des Virus das Immunsystem des Menschen am wirksamsten reagiert. Oft reicht für die Impfung ein Hüllprotein oder Teile davon, um den Körper gegen das ganze Virus und damit gegen eine Erkrankung zu schützen. Diese Hüllproteine kann man, da deren DNA-Sequenzen bekannt sind, mithilfe der Gentechnologien und mithilfe von für den Menschen harmlosen Bakterien herstellen. Da bei diesem Prozess das Virus gar nicht als ganzes vorkommt, sind die Risiken, dass ein Virus der Inaktivierung entgeht, völlig ausgeräumt. Außerdem ist diese Methode nicht nur sicherer, sondern auch billiger als die Inaktivierung ganzer Bakterien und Viren, die für den Geimpften und in der Herstellung Restrisiken bergen.

Impfreaktionen

Die Reaktion des Körpers auf eine Impfung besteht zum einen in der Reaktion auf das zu impfende Antigen und zum anderen gegen die Trägersubstanzen, in denen der Impfstoff gelöst oder an die er gebunden ist. Impfreaktionen können sich an der Impfstelle als Lokalreaktion mit Rötung, Schwellung, Schmerzen oder als Allgemeinreaktion mit Fieber, Unwohlsein, Krankheitsgefühl, Fieberkrämpfen, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen manifestieren. In einigen wenigen Fällen kann eine Impfung zu dauerhaften Impfschäden oder auch zum Tod führen. Daher sollte grundsätzlich jede Imfpung zuvor gut überlegt sein und die Risiken und Nutzen mit dem Arzt abgesprochen werden.
Seit Impfstoffe auf gentechnischem Wege hergestellt werden, ist auch das früher bestehende Risiko, über Impfstoffe mit HIV oder anderen Krankheiten (z. B. Hepatitis) infiziert zu werden, abgeschafft worden.

DNA-Impfung – nächste Generation von Impfstoffen

Die DNA-Impfung könnte möglicherweise die nächste Generation von Impfstoffen sein. Das Prinzip der DNA-Impfung beruht darauf, dass eine bestimmte DNA-Sequenz von allen Lebewesen, seien es Viren, Bakterien oder Menschen, in die gleiche Proteinsequenz übersetzt wird. In Versuchen mit Mäusen wurde festgestellt, dass man eine Immunität gegen beispielsweise ein Virus dadurch erreichen kann, dass nur das Gen, das für ein bestimmtes wichtiges Hüllprotein kodiert, als DNA in den Muskel einer Maus injiziert wird. Dieses Gen wird daraufhin in den Muskeln von den Zellen der Maus „abgeschrieben“ und somit das geforderte Virushüllprotein produziert. Das Immunsystem der Maus erkennt dieses fremde Protein, das in den Zellen aufgetaucht ist und produziert eine Immunität dagegen, die auch gegen den ganzen Virus und damit gegen die Viruserkrankung schützt. Der Vorteil dieser Methode ist die längere Stabilität des Fremdproteins im Körper, das über einen Zeitraum von mehreren Wochen im Muskel produziert wird. Die injizierte DNA wird nicht in das Erbmaterial der Zelle eingebaut, wird also nicht weitervererbt und verschwindet in der Regel nach einigen Wochen wieder.
Die Reaktion des Körpers auf eine Impfung besteht zum einen in der Reaktion auf das zu impfende Antigen und zum anderen gegen die Trägersubstanzen, in denen der Impfstoff gelöst oder an die er gebunden ist. Impfreaktionen können sich an der Impfstelle als Lokalreaktion mit Rötung, Schwellung, Schmerzen oder als Allgemeinreaktion mit Fieber, Unwohlsein, Krankheitsgefühl, Fieberkrämpfen, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen manifestieren.
Seit Impfstoffe auf gentechnischem Wege hergestellt werden, ist auch das früher bestehende Risiko, über Impfstoffe mit HIV oder anderen Krankheiten (z. B. Hepatitis) infiziert zu werden, abgeschafft worden.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Schutzimpfung." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/biologie/artikel/schutzimpfung (Abgerufen: 24. May 2025, 01:19 UTC)

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Zu den Urtierchen gehören Wurzelfüßer (z. B. Amöben), Wimpertierchen (z. B. Pantoffeltierchen), Geißeltierchen und Sporentierchen. Einige Urtierchen leben parasitisch in Mensch und Tier. Das Pantoffeltierchen ist ein tierischer Einzeller. Die Zellmembran trägt Wimpern, die der Fortbewegung dienen.

Die Verdauung der Nahrung erfolgt in Nahrungsvakuolen, die Regulierung des Wassergehalts im Zellplasma durch pulsierende Vakuolen. Die Fortpflanzung der Pantoffeltierchen erfolgt ungeschlechtlich und geschlechtlich. Die Amöbe ist ein tierischer Einzeller, der seine Gestalt verändern kann. Scheinfüßchen dienen der Fortbewegung und Nahrungsaufnahme.

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THEOPHRASTUS BOMBASTUS VON HOHENHEIM, PARACELSUS genannt, wurde am 17. Dezember 1493 bei Einsiedel nahe Zürich geboren. Sein besonderes Interesse galt der Chemie und Medizin. Besonders interessierte ihn neben der Heilung von Krankheiten deren Ursache. Er war Begründer der Iatrochemie und machte die Chemie zum Bestandteil der Ausbildung von Ärzten und Apothekern. Daneben setzte er sich mit dem Zusammenhang zwischen Stoffen und ihren chemischen Wirkungen auseinander und nutzte verschiedene chemische Elemente bzw. Verbindungen trotz ihrer Giftigkeit als Medikamente. Damit zeigte er, dass Gifte in geringen Dosen für die Genesung günstig sind. Im Alter von 48 starb PARACELSUS am 24. September 1541 in Salzburg.

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Der Keuchhusten ist eine akute bakterielle Infektionskrankheit der Atemwege. Sie geht mit charakteristischen, besonders bei jüngeren Säuglingen lebensbedrohlichen Hustenanfällen einher und kann aufgrund einer sehr hohen Ansteckungsrate viele nicht immune Personen befallen.

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