OTTO PAUL HERMANN DIELS lebte in einem sehr bewegten Jahrhundert, das von zwei Weltkriegen, Revolutionen, aber auch unzähligen wissenschaftlichen und technischen Errungenschaften geprägt wurde.
In den Naturwissenschaften wurden vielfältige Entdeckungen gemacht, die auch für die Forschungen von OTTO PAUL HERMANN DIELS bedeutsam waren, wie z. B.:
(in chronologischer Reihenfolge vom Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts an)
Die deutsche Wirtschaft erfuhr in den zwanziger Jahren einen deutlichen Aufschwung. Katastrophale Folgen hatte dagegen der Börsenkrach vom 24. Oktober 1929 in New York, der sogenannte „Schwarze Freitag“, der eine Weltwirtschaftskrise auslöste.
Der zweite Weltkrieg hatte auch für OTTO DIELS verheerende Folgen. Zwei seiner drei Söhne starben an der Front.
Um den Druck auf das Krieg führende Japan zu erhöhen, warfen die USA am 06. 08. 1945 auf Hiroshima und drei Tage später auf Nagasaki jeweils eine Atombombe. Dabei kamen Millionen Menschen ums Leben und noch heute leiden viele unter den Folgen der atomaren Strahlung.
OTTO PAUL HERMANN DIELS wurde am 23.01.1876 in Hamburg als Sohn eines Naturwissenschaftlers geboren.
Von 1882 bis 1895 war DIELS Schüler am Gymnasium in Berlin Joachimsthal. 1895 begann er an der Universität in Berlin Chemie zu studieren. Sein Lehrer war unter anderem EMIL FISCHER.
1899 graduierte er und wurde sofort als Assistent am Chemischen Institut der Universität von Berlin eingestellt.
1904 begann OTTO DIELS selbst Lehrveranstaltungen durchzuführen. 1906 wurde er dann zum Professor ernannt.
Schon zeitig begann OTTO DIELS mit der Forschungstätigkeit. Sein Fachgebiet war die organische Chemie. Schon im Jahre 1906 gelang ihm die Entdeckung eines besonderen Oxids des Kohlenstoffs.
Durch Spaltung eines Esters, des Malonsäurediethylesters, entstand das Kohlenstoffsuboxid (Trikohlenstoffdioxid; ), ein bis dahin nicht bekanntes Oxid. Ab 1913 leitete OTTO DIELS die Abteilung Chemie der Universität Berlin.
Im Jahre 1916 wechselte DIELS dann an die Universität in Kiel und wurde gleichzeitig Direktor des dortigen chemischen Instituts. Er blieb bis zu seinem Ruhestand 1948 in Kiel.
Das Element Selen weckte seine Aufmerksamkeit und er verwendete es als spezifisches Reagens für die Dehydrierung (Abspaltung von Wasserstoff). DIELS erkannte, dass das Selen als universelles Mittel zur Dehydrierung organischer Verbindungen eingesetzt werden kann.
Dabei ließ OTTO DIELS auch Steroide, deren Struktur zu der Zeit noch nicht aufgeklärt war, mit Selen reagieren. Er erhielt durch die Abspaltung des Wasserstoffs eine skelettartige Grundstruktur der Steroide.
Aus diesen Forschungen entwickelte DIELS den Herstellungsweg einer organischen Säure, die nach ihm benannte „DIELS-Säure“, eine Dicarbonsäure.
Damit war ein Grundstein zur Strukturaufklärung dieser Stoffgruppe, insbesondere der Struktur des Cholesterins (Cholesterol) gelegt.
A. WINDAUS setzte dann die Forschungen zu den Steroiden fort und klärte die Cholesterinstruktur vollständig auf.
Am bekanntesten wurde der Wissenschaftler OTTO DIELS durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Synthese organischer Makromoleküle. Gemeinsam mit seinem Schüler KURT ALDER erforschte er die Polymerisation. Besonderes Augenmerk legten die beiden dabei auf die Verknüpfung von Monomeren mit zwei Doppelbindungen, den Dienen.
Dabei entstehen meist kettenförmig verknüpfte Makromoleküle, die thermoplastische Eigenschaften aufweisen.
Auch heute noch ist die seit 1928 angewendete Dien-Synthese unter dem Begriff „DIELS-ALDER-Reaktion“ bekannt.
Im Jahre 1950 erhielt OTTO DIELS gemeinsam mit KURT ALDER den Nobelpreis für Chemie für diese Forschungen und Erkenntnisse.
OTTO DIELS veröffentlichte viele Beiträge in wissenschaftlichen Zeitschriften, z. B. in Annalen der Chemie, gegründet von J. V. LIEBIG.
OTTO DIELS starb am 07.03.1954 in Kiel.
Stand: 2010
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