Carl Scheele

Der Apotheker Scheele

CARL WILHELM SCHEELE wurde am 9. Dezember 1742 in Stralsund geboren, das damals zu Schweden gehörte. Er war der Sohn eines Kaufmanns. Zwischen 1757 und 1765 war SCHEELE Apothekerlehrling in Göteborg. Nach seiner Lehre ging er nach Malmö, wo er in einer Apotheker arbeitete. Danach begab er sich nach Stockholm. Die Jahre 1770 bis 1775 verbrachte er als Apotheker in Uppsala. Ab 1776 lebte er in Köping, wo er eine eigene Apotheke führte.

Der Hobbychemiker

SCHEELE zählte sich selbst zu den Anhängern der Phlogistontheorie und war einer der bedeutendsten Wissenschaftler des 18. Jahrhunderts, die sich eingehend mit chemischen Stoffen und Vorgängen auseinandersetzten. Von 1767 bis 1777 baute er die Phlogistontheorie aus und nutzte sie zur Erklärung seiner Ergebnisse. Daneben gehört er zweifelsfrei zu jenen Chemikern, die zu den Begründern der modernen Chemie gerechnet werden.

Im Zusammenhang mit seinen chemischen Forschungen, denen er sich nur in seiner Freizeit widmete, hielt er engen Kontakt zu RETZIUS, GAHN und BERGMANN. Für seine Untersuchungen standen ihm nur primitive Hilfsmittel zur Verfügung, die er in der Apotheke vorfand. Trotzdem gelang ihm die Entdeckung zahlreicher Elemente, darunter Wasserstoff, Fluor, Stickstoff, Sauerstoff u. a. Als der Entdecker des Elements Sauerstoff gilt jedoch PRIESTLEY, da dieser die Ergebnisse seiner Forschungen noch vor SCHEELE veröffentlichte.

SCHEELEs Interesse für chemische Substanzen und Säuren

Neben seinen Arbeiten über die Elemente setzte er sich mit zahlreichen weiteren Substanzen auseinander. Die Erkenntnisse seiner Forschungen zum Beispiel über Knochenasche, Flussspat, Grafit u. a. sind noch heute von Bedeutung. Als wahre Pionierleistung sind seine Arbeiten auf dem Gebiet der anorganischen Chemie einzustufen. So erweiterte er die Anzahl der damals bekannten Säuren von vier auf 13. In den Jahren 1767 bis 1770 erforschte SCHEELE gemeinsam mit RETZIUS Weinsäure, 1768 bis 1782 Blausäure, 1776 parallel zu BERGMANN die Harnsäure sowie 1769 bis 1786 die Gallus- und Pyrogallussäure. Ebenso gehen Milch- und Schleimsäure und Benzenschleimsäure von 1780 und die Apfelsäure von 1784/85 auf SCHEELE zurück.

Für die analytische Chemie sind SCHEELEs Untersuchungen zum alkalischen Aufschluss von Silikaten von Bedeutung (1768 bis 1770). Von 1770 bis 1774 arbeitete er an der Eisen-Mangan-Trennung.

Obwohl SCHEELE entsprechend den Möglichkeiten jener Zeit nur primitive Geräte und Materialien für seine Forschungen zur Verfügung standen, sind seine Leistungen bemerkenswert. Neben seinen bereits erwähnten Forschungsergebnissen leistete er auch bedeutende Vorarbeiten für chemisch-technische Prozesse, so unter anderem für die Fotografie, die Gewinnung von Soda und die Trocknung von Leinöl. SCHEELE starb am 21. Mai 1786 in Köping.

Bedeutende Leistungen

  • SCHEELE entdeckte acht chemische Elemente: Chlor, Barium, Molybdän, Wolfram, Stickstoff und Mangan.
  • Er erforschte eine Vielzahl von Substanzen, u. a. Knochenasche, Flussspat, Grafit.
  • Er beschäftigte sich mit Säuren, u. a. mit Milchsäure, Cyanwasserstoffsäure (Blausäure), Citronen-, Apfel-, Oxal- und Gallussäure.
  • SCHEELE führte für die analytische Chemie wichtige Untersuchungen durch.
  • Er leistete umfassende Vorarbeiten zu chemisch-technischen Prozessen, z. B. bei der Fotografie.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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