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Eisen

Eisen ist ein silberweißes, weiches, reaktionsfähiges Schwermetall, das seit Jahrtausenden eine enorme technische Bedeutung hat (Eisenzeit). Es wird vor allem aus oxidischen (z. B. Magnetit,
Fe3O4) und sulfidischen (z. B. Pyrit, FeS2) Erzen gewonnen. Die Oxide werden mit Koks meist in Hochöfen zu Gusseisen reduziert, das zu Stahl veredelt wird (2004 ca. 8 x 108 t). Es wurden Hunderte von Bau-, Werkzeug- und Spezialstählen entwickelt. Als Element der 8. Nebengruppe bildet Eisen hauptsächlich Verbindungen mit den Oxidationsstufen II und III. Eisen ist ein für alle Lebewesen essenzielles Element. Es dient u. a. dem Aufbau von Hämoglobin.

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Eigenschaften des Elements

Einordnung in das Periodensystem
der Elemente und Eigenschaften
Atombau
Ordnungszahl: 2626 Protonen
26 Elektronen
4. Periode4 besetzte Elektronenschalen
VIII. Nebengruppe8 Außenelektronen
Elektronenkonfiguration im GrundzustandAr 4s23d6
Elektronegativität1,8
Ionisierungsenergie in eV7,870
häufigste Oxidationszahlen+3, +2
Atommasse des Elements in u55,85
Atomradius in 10- 1 0m1,24
Ionenradius in 10- 1 0m0,83 (+2), 0,647 (+3)
Aggregatzustand im Normalzustandfest

Stoffkonstanten und Häufigkeit des Vorkommens in der Natur

Dichte in Bild bei 25 °C7,86
Härte nach Mohs4,5
Schallgeschwindigkeit in Bild5000
Schmelztemperatur in °C1540
spezifische Schmelzwärme in Bild277
Siedetemperatur in °C3000
spezifische Verdampfungswärme in Bild6340
Standardentropie S0 in Bild27
Wärmeleitfähigkeit in Bild bei 27 °C80,2
spezifische Wärmekapazität in Bild0,449
Volumenausdehnungskoeffizient in 10- 3 Bild 
spez. elektrischer Widerstand in Bild0,0971
Anteil in der Erdhülle in % (Atmosphäre,
Wasser, Erdkruste bis 10 km Tiefe)
4,7

Bild
elementares Eisen (Meteorit)

Bild
Eiffelturm

Nuklide des Elements 

Ordnungs-zahl ZMassen- zahl AAtommasse in uHäufigkeit
in %
Art der Strahlung
und Energie in MeV
Halb-wertszeit
265352,945künstlichβ Bild: 2,88,9 min.
 5453,939 6175,8%  
 5655,934 93691,7%  
 5756,935 3982,2%  
 5857,933 2820,3%  
 5958,934 878künstlichβ Bild: 0,545 d

Energieniveauschema

Bild

Weitere Eigenschaften

Reines Eisen ist ein silberglänzendes, relativ weiches Metall. Auf der Härteskala nach Mohs erhält es den Wert 4,5. Es ist gut dehnbar. Zur Rotglut erhitzt ist es gut schmiedbar. Unterhalb von
768 °C zeigt das Metall ferromagnetische Eigenschaften. Diese zeigen sich jedoch nur im Magnetfeld. Enthält Eisen einen bestimmten Kohlenstoffanteil, kann es dauerhaft magnetisiert werden. Eisen gehört zu den unedlen Metallen. An feuchter Luft korrodiert es. Es bildet sich ein brauner Überzug aus Rost. Da Rost sehr porös ist, schützt er nicht vor weiterer Korrosion. Um die Zerstörung zu verhindern, werden Eisenteile mit Schutzüberzügen (Farbanstriche, metallische Überzüge) versehen. Eisen reagiert mit verdünnten Säuren unter Bildung von Wasserstoff. Durch konzentrierte Säuren wird Eisen jedoch passiviert und zeigt sich dann beständig. Beim Erhitzen reagiert Eisen mit vielen Nichtmetallen, z. B. mit Sauerstoff, mit Schwefel und Halogenen.

Entdeckung

Eisen ist eines der sieben Metalle im Altertum. Erste Hinweise für die Verarbeitung gibt es schon in Ägypten vor 3000 v.Chr. Allerdings handelte es sich dort sicher um Eisen aus Meteoriten. Die Hethiter entwickelten um 1500 v.Chr. in Kleinasien die Eisentechnologie. Damit begann die Eisenzeit. Trotzdem galt das Eisen als sehr teures Material, da die Verhüttung von Eisenerzen sehr hohe Temperaturen erfordert und somit die Gewinnung sehr schwierig war. Waffen aus Eisen bzw. Stahl waren aber hinsichtlich ihrer Härte den Bronzewaffen überlegen. In Europa hatte man erst im frühen Mittelalter Verfahren entwickelt, mit denen Eisen in größeren Mengen erschmolzen werden konnte. Die Schachtöfen stellten Vorläufer der Hochöfen dar. Die deutsche Bezeichnung «Eisen» und das englisch «iron» gehen möglicherweise auf das keltische Wort «Isara» zurück, das «fest» bzw. «hart» bedeutet. Die lateinische Bezeichnung «ferrum» stammt vom lateinischen Wort für hart bzw. schwer («ferreus») ab.

Vorkommen/Herstellung

Das Element Eisen ist relativ häufig (4. Stelle der Elementhäufigkeit in der Erdkruste). Man nimmt an, dass der Erdkern hauptsächlich aus Eisen besteht. Eisenmeteoriten enthalten bis zu 900 kg/t Eisen. Auf der Erdoberfläche kommt Eisen jedoch kaum in reiner Form vor. Es liegt meist in Form von Oxiden, Carbonaten oder Sulfiden vor. Abbauwürdige Eisenerze müssen 20 % Eisenanteil enthalten. Solche Erze sind u. a. Eisenkies (Pyrit - FeS2), Siderit (Spateisenstein - FeCO3), Magnetit (Magneteisenstein - Fe3O4), Brauneisenstein (Limonit - Fe2O3 x H2O) und Roteisenstein (Hämatit - Fe2O3). Die größten Eisenerzvorkommen liegen in Brasilien, außerdem verfügen Russland im Uralgebiet, aber auch die USA, Kanada, Schweden, Frankreich, Indien und China über Eisenerzvorkommen. Eisenverbindungen spielen in Organismen eine wesentliche Rolle. Das Element Eisen gehört zu den lebenswichtigen Spurenelementen. Es wird u. a. zum Aufbau des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin benötigt, ist aber auch in wichtigen Enzymen und in der Muskulatur (Myoglobin) chemisch gebunden. Daher liegt der tägliche Bedarf eines Erwachsenen bei 6 - 40 mg an Eisen-Ionen. Zur Eisenherstellung wird zuerst einmal das Eisenerz vom tauben Gestein getrennt. Zur anschließenden Verhüttung eignen sich nur oxidische Erze, daher werden Eisensulfide und Carbonate in Oxide überführt (Rösten bzw. Calcinieren). Im Hochofenprozess werden diese Oxide mithilfe von Kohlenstoffmonooxid reduziert und zu Roheisen umgewandelt. Das Roheisen enthält noch viele Bestandteile, die die Eigenschaften des Eisens beeinflussen. Beispielsweise bewirkt ein hoher Kohlenstoffanteil, dass das Roheisen nicht schmiedbar und sehr spröde ist. Daher wird der größte Teil des Roheisens zu Stahl weiter verarbeitet. Als Stahl bezeichnet man Eisenlegierungen mit einem Kohlenstoffanteil unter 1,7 %.

Verwendung

Eisen gehört zu den wichtigsten Gebrauchsmetallen. Es ist für die Stahlherstellung nötig und stellt den hauptsächlichen Bestandteil dar (Chromnickelstahl: ungefähr 55 %,
Manganstahl: zwischen 75 und 98 %, V2A-Stahl: 71 %). Durch die verschiedenen Zusätze können die Eigenschaften der Stähle gegenüber dem Eisen wesentlich verbessert werden. Die Härte nimmt zu, die Festigkeit steigt und bei besonderen hochwertigen Stählen kann Korrosionsbeständigkeit erreicht werden. Stähle werden als Baustahl, Werkzeugstahl u. a. eingesetzt. Daneben existieren noch andere Verwendungsmöglichkeiten. Roheisen wird als Gusseisen beispielsweise für Pfannen genutzt. Reines Eisen dient zur Herstellung von Magneten. Schwere Eisenkerne werden in Transformatoren eingebaut.

Wichtige Verbindungen

- Eisensalze (Farbherstellung: Eisen(II)-salze und rotes Blutlaugensalz) ergibt Turnbulls Blau, Eisen(III)-salze und gelbes Blutlaugensalz ergibt Berliner Blau.
- Eisen(III)-chlorid (FeCl3 x 6H2O: Ätzlösung für das Ätzen von Kupfer,
- Eisenoxide (Farbpigmente: z. B. Fe2O3 rotes bis braunes Pulver)
- Rost
- Eisen(II)-sulfat (FeSO4 x 7H2O: technisch wichtiges Eisensalz)
- Hämoglobin (roter Farbstoff des menschlichen Blutes - Transport von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid)

Bau

Im Eisenkristall herrscht Metallbindung.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Eisen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/chemie/artikel/eisen (Abgerufen: 20. May 2025, 12:25 UTC)

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Um 1800 v. Chr. beginnt die Bronzezeit in Europa. Um 1200 v. Chr. erreicht die Bronzezeit in Europa ihren Höhepunkt. In Ägypten setzt sich zu dieser Zeit bereits die Verwendung von Eisen gegenüber Bronze durch. Um 950 v. Chr. setzt die Eisenverwendung im griechischen Kulturkreis ein. Etwa seit 700 v. Chr. beherrschen die Kelten die Eisenbearbeitung. Keltische vierrädrige Prunkwagen mit Speichenrädern, die sich bis nach Dänemark verbreiten, Schwerter aus Eisen, Hufeisen aus der Hallstattkultur Frankreichs werden gefunden. Bis 500 v. Chr. werden in der Hallstattzeit Messer verschiedener Form, Schwerter, Helm und Teilpanzer die Hauptgegenstände aus Eisen. Der Bronzeguss tritt immer mehr zurück und endet etwa um 800/700 v. Chr. In Europa beginnt die La-Tène-Zeit, benannt nach dem Schweizer Fundort. Der Bronzezierstil geht in einen relativ rohen Eisenstil über.

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