Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch Abitur
  3. 4 Literaturgeschichte
  4. 4.10 Literatur von 1945 bis zur Gegenwart
  5. 4.10.2 Die Nachkriegsliteratur
  6. Arnold Zweig

Arnold Zweig

* 10. November 1887 in Glogau
† 26. November 1968 in Ostberlin

ARNOLD ZWEIG – ein Vertreter des literarischen Impressionismus – war ein engagierter Schriftsteller und Pazifist. Nach seiner Rückkehr in die DDR 1948 wurde er dort hochgeehrt und in der Bundesrepublik weitgehend mit Nichtachtung gestraft.

Neben Essays, Dramen und Novellen schrieb er überwiegend Romane, so zum Beispiel „Der Streit um den Sergeanten Grischa“ (1927), „Junge Frau von 1914“ (1931), „Erziehung vor Verdun“ (1935), „Einsetzung des Königs“ (1937), „Die Feuerpause“ (1954) und „Die Zeit ist reif“ (1957).

ARNOLD ZWEIG, Jude und Sozialist, war tief verwurzelt in der deutschen Kultur. Er träumte von einem Vaterland, welches er niemals fand.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Lebensgeschichte

Seine Lebensgeschichte führte den Autor von Schlesien (heute Polen) über Berlin im damaligen Preußen nach Palästina und wieder zurück nach Berlin.
ARNOLD ZWEIG wurde am 10. November 1887 in Glogau als Sohn eines Sattlers geboren. Er besuchte die Kattowitzer Realschule als eher durchschnittlicher Schüler und legte im Jahre 1907 sein Abitur ab. Von 1907 bis 1915 studierte er Germanistik, Anglistik, Romanistik, Philosophie, Psychologie, Kunstgeschichte und Nationalökonomie in Breslau, Tübingen, München, Göttingen, Rostock und Berlin.

Seine ersten Veröffentlichungen erfolgten bereits in den Jahren 1906 und 1907. Es waren vor allem Gedichte, Sonette und Aufsätze. Zu Beginn des Ersten Weltkrieges war er noch nationalistisch begeistert. Durch das Kriegserlebnis wandelte er sich allerdings zum entschiedenen Pazifisten. 1915 wurde ZWEIG Armierungssoldat (Angehöriger von Pioniereinheiten) an der Westfront. Ab 1917 war er Mitarbeiter der Presseabteilung im Hauptquartier des Oberbefehlshabers Ost, von 1918 an Mitglied des Soldatenrates in Wilna und seit 1923 Redakteur der „Jüdischen Rundschau“ in Berlin.

Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten musste ZWEIG aus Deutschland fliehen und emigrierte über die Tschechoslowakei, die Schweiz und das südfranzösische Sanary-sur-Mer nach Palästina. In Haifa lebte er zurückgezogen und isoliert vom hebräischsprachigen Leben. Das war einer der Gründe, warum ZWEIG 1948 nach Deutschland zurückkehrte:

„Ich gehe auf drei Wochen nach Berlin“,

äußerte er vor seiner Abreise.

Die Entscheidung, sich in der sowjetischen Besatzungszone niederzulassen, wurde ihm von der Bundesrepublik lange nicht verziehen und so verwundert es nicht, dass sein Werk dort politisch stark kritisiert wurde. In der DDR dagegen wurde ZWEIG geehrt und gefeiert. Seine Bücher erschienen bald in beachtlichen Auflagen, der „Grischa“-Roman wurde in den Schulen Pflichtliteratur. Trotz seiner marxistischen Weltanschauung bereitete er den marxistischen Interpreten nicht geringe Schwierigkeiten. 1949 und 1967 war er Abgeordneter der Volkskammer, 1950 Präsident und 1953 Ehrenpräsident der Deutschen Akademie der Künste in Berlin. 1957 wurde ZWEIG Präsident des „Deutschen P.E.N.-Zentrums Ost und West“, 1967 des „P.E.N.-Zentrums DDR“. Er starb am 26. November 1968 in Ost-Berlin.

Literarisches Schaffen

Erste literarische Arbeiten entstanden in den Jahren 1906 und 1907. Es sind vor allem Gedichte, Sonette und Aufsätze. Seine frühe Lyrik zeugt von Schwermut und Einsamkeit. Sie ist gekennzeichnet von Identitätskrisen und der Suche nach dem eigenen Ich.

1912 erschienen die impressionistisch geprägten „Novellen um Claudia“, die ihn deutschlandweit bekannt machten. Sie gaben halb in Form eines Novellenkranzes einen Einblick in das Leben des Großbürgertums.

Für die Tragödie „Ritualmord in Ungarn“ (1914, ab 1918 u. d. T. „Die Sendung Semaels“) über die Judenverfolgung erhielt er 1915 den Kleist-Preis.
In seinen Werken setzte sich ARNOLD ZWEIG allerdings eher verhalten mit dem Judentum auseinander.

ZWEIGs bekanntester Roman ist der 1927 geschriebene „Der Streit um den Sergeanten Grischa“, der zum Weltkriegszyklus „Der große Krieg der weißen Männer“ mit den Romanen

  • „Junge Frau von 1914“ (1931),
  • „Erziehung vor Verdun“ (1935),
  • „Einsetzung des Königs“ (1937),
  • „Die Feuerpause“ (1954) und
  • „Die Zeit ist reif“ (1957)

erweitert wurde.

Der „Grischa“ erschien fast zeitgleich mit REMARQUEs „Im Westen nichts Neues“ und LUDWIG RENNs „Krieg“. Hauptinhalt des Romans ist der Streit zwischen Lychow, dem Vertreter alter preußischer Ordnung, und dem modernen technokratischen Militaristen Schieffenzahn um den Kriegsgefangenen Grischa. Dabei werden die Mechanismen der Militärbürokratie, der Untergang des Einzelnen in der Masse und der labyrinthische Charakter der Wirklichkeit durch eine Darstellung der Gesellschaft und einer Analyse der militärischen Herrschaftsstrukturen dargestellt.
Der „Grischa“ wurde ein Welterfolg und gestattete seinem Verfasser ein Leben als freier Schriftsteller. Allerdings konnte er mit späteren Werken nicht mehr an ihn heranreichen.

Im palästinensischen Exil schrieb ZWEIG mit „Das Beil von Wandsbek“ (hebräisch 1943, deutsch 1947), den wohl wichtigsten Exilroman über die Zustände im nationalsozialistischen Deutschland neben ANNA SEGHERS' „Das siebte Kreuz“.

Werke (Auswahl)

  • Aufzeichnungen um eine Familie Klopfer (1911)
  • Die Novellen um Claudia (1912)
  • Abigail und Nabal (1913)
  • Ritualmord in Ungarn (1914)
  • Gerufene Schatten (1923)
  • Frühe Fährten (1925)
  • Regenbogen (1925)
  • Der Streit um den Sergeanten Grischa (1927)
  • Junge Frau von 1914 (1931)
  • Knaben und Männer (1931)
  • Mädchen und Frauen (1931)
  • De Vriendt kehrt heim (1932)
  • Erziehung vor Verdun (1935)
  • Einsetzung des Königs (1937)
  • Versunkene Tage (1938)
  • Das Beil von Wandsbek (1947)
  • Allerleirauh. Geschichten aus dem gestrigen Zeitalter (1949)
  • Über den Nebeln (1950)
  • Die Feuerpause (1954)
  • Soldatenspiele (1956)
  • Die Zeit ist reif (1957)
  • Traum ist teuer (1962)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Arnold Zweig ." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/arnold-zweig (Abgerufen: 16. December 2025, 05:11 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Der Streit um den Sergeanten Grischa
  • Erziehung vor Verdun
  • Primärtext
  • ARNOLD ZWEIG
  • Volltext
  • Weltkriegszyklus
  • Jüdische Rundschau
  • Deutsche Akademie der Künste
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Dominanz des Romans

Die neusachliche deutsche Literatur hat viele Anregungen von englischsprachigen, vor allem amerikanischen, sowie französischen Autoren bekommen. Sie korrespondierte auch mit der russischen und italienischen Kunst des Futurismus sowie Vertretern von materialästhetischen Kunstpraxen, vor allem in der Filmkunst.

Herausragendste literarische Gattungen der Zwanzigerjahre waren der Roman und die Reportage.

Unter den Romanautoren nahmen ERICH KÄSTNER, HANS FALLADA, ERICH MARIA REMARQUE, ALFRED DÖBLIN und LION FEUCHTWANGER einen besonderen Platz ein. Interessante Reportagen schrieb EGON ERWIN KISCH.

Else Lasker-Schüler

* 11.02.1869 in Wuppertal-Elberfeld
† 22.01.1945 in Jerusalem

ELSE LASKER-SCHÜLER ist eine der charaktervollsten und farbigsten Gestalten der deutschen Dichtung des 20. Jahrhunderts. Ihr Ruhm ist heute wieder so groß wie zu ihren Lebenszeiten. „Der schwarze Schwan Israels“ wird in dem Land ihrer Väter (Jerusalem/Palästina) heute so verehrt wie die „Sappho, der die Welt entzwei gegangen ist“ in dem Land ihrer Kindheit und ihrer Sprache (Deutschland).

LASKER-SCHÜLER gilt als Vorläuferin, Repräsentantin und Überwinderin des Expressionismus. Zu ihren bekanntesten Werken zählen „Das Peter Hille Buch“ (1906), „Der siebente Tag“ (1905), „Hebräische Balladen“ (1913) und der zwei Jahre vor ihrem Tod vollendete, für Toleranz und Humanität eintretende Gedichtband „Mein blaues Klavier“ (1943).

Bertolt Brecht

* 10.02.1898 in Augsburg
† 14.08.1956 in Berlin

BERTOLT BRECHT, Schriftsteller und Regisseur, war einer der bedeutendsten Autoren der Arbeiterliteratur zur Zeit der Weimarer Republik, einer der wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit und einer der einflussreichsten deutschen Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Sein Gesamtwerk umfasst mehr als 30 Theaterstücke, über 2500 Gedichte und Lieder, drei Romane, mehrere Dramen- und Romanfragmente sowie über 150 Prosaarbeiten, dazu Tagebücher und Briefe.

Er gilt als Begründer des sogenannten „Epischen Theaters“.
Bekannte Werke von BRECHT sind z. B.

  • Die Dreigroschenoper
  • Mutter Courage und ihre Kinder
  • Herr Puntila und sein Knecht Matti
  • Der kaukasische Kreidekreis.

Exilliteratur

Eine besondere Bedeutung für die Exilliteratur hatte der historische Roman. Daneben gab es aber noch eine Fülle von Themenkreisen: Österreichische Autoren beschäftigten sich mit dem Untergang der Donaumonarchie. Gesellschafts- und Zeitromane des Widerstandes gegen die nationalsozialistische Diktatur wurden zu einem weiteren Schwerpunkt: Mit dem Alltag in Nazi-Deutschland beschäftigten sich u. a. Bücher der Kinder- und Erwachsenenliteratur. ANNA SEGHERS' „Das siebte Kreuz“ berichtet von sieben entflohenen Häftlingen eines Konzentrationslagers, von denen sechs wieder eingefangen werden. Zur Abschreckung für die anderen werden sie an Kreuzen aufgehängt. Das siebte Kreuz aber bleibt leer.
ÖDÖN VON HORVATHs „Jugend ohne Gott“ beschreibt die Generation des sogenannten Dritten Reiches aus der Sicht ihres Lehrers.

Liebelei

„Liebelei“ von ARTHUR SCHNITZLER erlebte seine Uraufführung am 9. Oktober 1895 im Burgtheater in Wien.

Theodor und Fritz verleben einen Abend mit Mizzi und Christine. Fritz ist eine kleine, unverbindliche „Liebelei“ mit Christine Weiring verordnet worden, um seine Liebe zu einer verheirateten Frau aus der „guten“ Gesellschaft zu vergessen. Der betrogene Ehemann erscheint mit Beweisstücken, einigen Liebesbriefen. Er fordert Fritz zu einem Duell heraus. Christine hat sich derweil in Fritz verliebt, auch er ist ihr herzlich zugetan. Sie verbringen einen gemeinsamen Abend bei Christine. Tags darauf erfährt sie, dass Fritz bei dem Duell gestorben ist. Er hat sich „für eine andere niederschießen lassen“. Das ist für Christine Anlass, Selbstmord zu begehen. Sie stürzt sich aus dem Fenster.

Zeitgenossen sagten über den Autor:

„Was nun im besonderen Arthur Schnitzler betrifft, so scheint hier [...] zu bemerken, daß er repräsentativ für eine Epoche, ein Land, eine Monarchie war und ist; daß seine dramatische und epische Leistung mit den lächerlichen privaten Konfessionen und Reportagen der 'jungen Generation' nicht zu vergleichen ist; daß seine Sprache der dichterische Reiz der Melancholie auszeichnet und nicht der blanke, nackte Schimmer einer Tatsachenhäufung und nicht das Rufzeichen-Pathos politischer Anklagen“ (JOSEPH ROTH, 1930).

 

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025