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Hans Magnus Enzensberger

* 11.11.1929 in Kaufbeuren

HANS MAGNUS ENZENSBERGER ist Literaturwissenschaftler und ein streitbarer deutscher Autor. Er ist besonders durch seine zeitkritische Lyrik und seine medien- und politikkritischen Essays bekannt geworden.

Als seine wichtigste theoretische Arbeit gilt der Essayband „Einzelheiten“ (1962), der den Zusammenhang zwischen Politik und Poesie darstellt. ENZENSBERGER bezog politisch immer wieder Stellung. So löste beispielsweise sein Gedichtband „Landessprache“ (1960) einen innerliterarischen Disput zwischen Ost und West aus.

ENZENSBERGER erhielt für sein literarisches Werk verschiedene Literaturpreise, so den Büchner-Preis, den Heinrich-Böll-Preis und den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik.

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Lebensgeschichte

Die Lebensgeschichte von HANS MAGNUS ENZENSBERGER beginnt im November 1929. Am 11.11.1929 wurde er in Kaufbeuren geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Nürnberg.
Nach dem Besuch der Oberschule in Nördlingen studierte er von 1949 bis 1954 in Erlangen, Hamburg, Freiburg und Paris Literaturwissenschaften, Philosophie und Germanistik. Zwischen 1955 und 1957 arbeitete er als Kritiker bei der Redaktion „Radio-Essay“ in Stuttgart. In dieser Zeit begann er seine Schriftstellerlaufbahn.
ENZENSBERGER ließ sich 1965 in Westberlin nieder und gründete noch im selben Jahr die Zeitschrift „Kursbuch“.
Seit 1980 lebt er in München. Hier machte er sich als Herausgeber der Zeitschrift „TransAtlantik“ und der Publikationsreihe „Die andere Bibliothek“ einen Namen.
ENZENSBERGER bezieht politisch immer wieder Stellung. So übte er zum Beispiel nach der Wiedervereinigung Deutschlands massiv Kritik an den Linken, die eine „Neuorientierung in der politischen Praxis verspielt hätten“.

Er erhielt einige Literaturpreise, so

  • 1963 den Büchner-Preis,
  • 1985 den Heinrich-Böll-Preis,
  • 1997 den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik und
  • 2002 den Ludwig-Börne-Preis für sein Lebenswerk.

Literarisches Schaffen

Die erste Grundlage für sein literarisches Schaffen legte ENZENSBERGER bereits während seiner Arbeit als Kritiker bei der Redaktion „Radio-Essay“ in Stuttgart. Seine Beiträge für den Rundfunk wurden später als Aufsatzsammlungen veröffentlicht.
ENZENSBERGER schrieb zu Beginn seiner Schriftstellerlaufbahn zunächst zeitkritische Lyrik, er gehörte zu den jungen Sozial- und Gesellschaftskritikern in der deutschen Literatur der 1950er- und 1960er-Jahre.

In den Sammelbänden

  • Verteidigung der Wölfe (1957) und
  • Landessprache (1960)

arbeitete er mit unterschiedlichen Stilmitteln, so z.B. mit der Verfremdung des Wortmaterials und dem parodistischen Gebrauch von Zitaten.
In den Sechzigerjahren sprach ENZENSBERGER der Literatur jede gesellschaftliche Wirkung ab und forderte neue, dokumentarische Textformen. Er verfasste eine Reihe medien- und politikkritischerEssays (Essay = franz.: seit dem 16. Jahrhundert als literarische Kunstform; Versuch einer kürzeren Abhandlung über einen wissenschaftlichen Gegenstand in leicht verständlicher Form). In seinem Essay „Die Sprache des Spiegel“ (1957) untersuchte er die Moral eines deutschen Nachrichtenmagazins. Als streitbarer Autor ließ er eben jene Kritik im „Spiegel“ abdrucken, allerdings waren die brisantesten Stellen vorher entfernt worden.
Sein besonderes Interesse gilt der „Bewusstseinsindustrie“, nicht nur im traditionell-künstlerischen sondern auch im touristischen Bereich. Als seine wichtigste theoretische Arbeit gilt der Essayband„Einzelheiten“ (1962), der den Zusammenhang zwischen Politik und Poesie darstellt.
Mitte der Sechzigerjahre verschob sich sein schöpferisches Interesse von der Literatur zur Politik. Sein Essayband „Politik und Verbrechen“ (1964) beschäftigt sich analytisch, aber auch juristisch und politisch mit der Grauzone einer menschenfeindlichen Politik.
1965 gründete ENZENSBERGER in Westberlin die Zeitschrift „Kursbuch“ – bald die wichtigste Zeitschrift der Neuen Linken, die ihn auch international bekannt machte.
In den Siebzigerjahren wandte sich ENZENSBERGER wieder der Lyrik zu. 1971 veröffentlichte er einen Lyrikband. „Neue Gedichte 1955–1970“ enthält neben alten auch dreißig neue Gedichte, in denen er Abschied von seinen Illusionen zur Kulturrevolution nimmt. Auch die folgenden Werke stehen unter dem Einfluss von Resignation und Kulturpessimismus.
ENZENSBERGER gab im Jahre 1980 seine, auf linkes Publikum zielende, Zeitschrift „TransAtlantik“ heraus. Von diesem „Journal des Luxus´“ wandte er sich schon bald ab und gründete, stets auf der Suche nach etwas Neuem, „Die Andere Bibliothek“, in der er seit Januar 1985 seine Lieblingsbücher der Weltliteratur herausgibt. Neben seiner Herausgebertätigkeit widmet er sich außerdem verschiedenen Übersetzungen, so u. a. denen der europäischen und lateinamerikanischen Moderne (LARS GUSTAFSSON, WYSTAN HUGH AUDEN, WILLIAM CARLOS WILLIAMS, PABLO NERUDA).

Werke (Auswahl)

  • Verteidigung der Wölfe (1957, Lyrikband)
  • Die Sprache des Spiegel (1957, Essay)
  • Zupp (1958, Kinderbuch)
  • Landessprache (1960, Lyrikband)
  • Clemens Brentanos Poetik (1961, Essayband)
  • Gedichte. Die Entstehung eines Gedichts (1962, Lyrikband)
  • Einzelheiten (1962–1964, Essayband)
  • Blindenschrift (1964, Lyrikband)
  • Politik und Verbrechen (1964, Essayband)
  • Deutschland, Deutschland unter anderem (1967, Essay)
  • Gedichte 1955–1970 (1971, Lyrikband)
  • Palaver. Politische Überlegungen 1967–1973 (1974, Essayband)
  • Freisprüche, Revolutionäre vor Gericht (1970, Dokumentation)
  • Das Verhör von Habana (1970, Dokumentation)
  • Baukasten zur Theorie der Medien (1971, Essay)
  • Der kurze Sommer der Anarchie. Buenaventura Durrutis Leben und Tod (1972, Roman)
  • Mausoleum (1975, Lyrikband)
  • Der Untergang der Titanic. Eine Komödie (1978, Drama)
  • Die Furie des Verschwindens (1980, Lyrikband)
  • Politische Brosamen (1982, Essayband)
  • Der Menschenfeind (1984, Drama)
  • Der Menschenfreund (1984, Drama)
  • Ein Liebeskampf in sieben Sätzen (1995, Drama)
  • Gedichte 1950–1985 (1986, Lyrikband)
  • Ach Europa! (1987, Lyrikband)
  • Mittelmaß und Wahn (1988, Essayband)
  • Der fliegende Robert (1989, Lyrikband)
  • Diderot und das dunkle Ei. Eine Mystifikation (1990, Dialog)
  • Zukunftsmusik (1991, Lyrikband)
  • Kiosk (1995, Lyrikband)
  • Esterhazy. Eine Hasengeschichte (1995, Kinderbuch)
  • Aussichten auf den Bürgerkrieg (1996, Essayband)
  • Zickzack. Aufsätze (1997, Essayband)
  • Der Zahlenteufel (1997, Ein Kopfkissenbuch für alle, die Angst vor der Mathematik haben, Kinderbuch)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Hans Magnus Enzensberger." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch-abitur/artikel/hans-magnus-enzensberger (Abgerufen: 20. May 2025, 02:56 UTC)

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Der Schweizer Romanautor HERMANN HESSE war vorwiegend Erzähler, aber auch Lyriker. HESSEs Werk umfasst fast 40 Bücher, darunter Romane, Erzählungen, Gedichte und Betrachtungen, die nach Expertenschätzungen zum Zeitpunkt seines Todes weltweit in über 70 Millionen Exemplaren verbreitet waren. Seine Schriften wurden in mehr als 40 verschiedene Sprachen übersetzt. Dies machte ihn besonders in den Fünfziger- und Sechzigerjahren des vorigen Jahrhunderts zu einem der populärsten deutschsprachigen Schriftsteller.

Literarisches Hauptthema HESSEs war die Entwicklung des Individuums, der Ausgangspunkt das eigene Erleben. Das wohl bekannteste Werk von HESSE ist der Roman „Das Glasperlenspiel“ (1943).

Für sein literarisches Werk erhielt HESSE viele Preise, u. a. 1946 den Nobelpreis für Literatur.

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„Diesem Lustspiel liegt wahrscheinlich ein historisches Faktum (...) zum Grunde. Ich nahm die Veranlassung aus einem Kupferstich, den ich vor mehreren Jahren in der Schweiz sah. Man bemerkte darauf – zuerst einen Richter, der gravitätisch auf einem Richterstuhl saß: vor ihm stand eine alte Frau, die einen zerbrochenen Krug hielt, sie schien das Unrecht (...) zu demonstrieren: Beklagter, ein junger Bauerskerl, den der Richter, als überwiesen, andonnerte, verteidigte sich noch, aber schwach: ein Mädchen, das wahrscheinlich in dieser Sache gezeugt hatte (...) spielte sich, in der Mitte zwischen Mutter und Bräutigam, an der Schürze: wer ein falsches Zeugnis abgelegt hätte, könnte nicht zerknirschter dastehn: und der Gerichtsschreiber sah (...) jetzt den Richter misstrauisch von der Seite an ...“

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