Althochdeutscher Text
Ik gihorta dat seggen, dat sih urhettun ænon muotin, Hiltibrant enti Hadubrant untar heriun tuem. sunufatarungo iro saro rihtun. | |
5 | garutun se iro gudhamun, gurtun sih iro suert ana, helidos, ubar hringa, do sie to dero hiltiu ritun, Hiltibrant gimahalta [Heribrantes sunu]: her uuas heroro man, ferahes frotoro; her fragen gistuont fohem uuortum, hwer sin fater wari |
10 | fireo in folche, ............... ............... „eddo hwelihhes cnuosles du sis. ibu du mi enan sages, ik mi de odre uuet, chind, in chunincriche: chud ist mir al irmindeot“. Hadubrant gimahalta, Hiltibrantes sunu: |
15 | „dat sagetun mi usere liuti, alte anti frote, dea erhina warun, dat Hiltibrant hætti min fater: ih heittu Hadubrant. forn her ostar giweit, floh her Otachres nid, hina miti Theotrihhe enti sinero degano filu. |
20 | her furlaet in lante luttila sitten prut in bure, barn unwahsan, arbeo laosa: her raet ostar hina. des sid Detrihhe darba gistuontun fateres mines: dat uuas so friuntlaos man. |
25 | her was Otachre ummet tirri, degano dechisto miti Deotrichhe. her was eo folches at ente: imo was eo fehta ti leop: chud was her..... chonnem mannum. ni waniu ih iu lib habbe“..... |
30 | „wettu irmingot [quad Hiltibrant] obana ab hevane, dat du neo dana halt mit sus sippan man dinc ni gileitos“..... want her do ar arme wuntane bauga, cheisuringu gitan, so imo se der chuning gap, |
35 | Huneo truhtin: „dat ih dir it nu bi huldi gibu“. Hadubrant gimahalta, Hiltibrantes sunu: „mit geru scal man geba infahan, ort widar orte. ............... du bist dir alter Hun, ummet spaher, |
40 | spenis mih mit dinem wortun, wili mih dinu speru werpan. pist also gialtet man, so du ewin inwit fortos. dat sagetun mi seolidante westar ubar wentilseo, dat inan wic furnam: tot ist Hiltibrant, Heribrantes suno“. |
45 | Hiltibrant gimahalta, Heribrantes suno: „wela gisihu ih in dinem hrustim, dat du habes heme herron goten, dat du noh bi desemo riche reccheo ni wurti“. „welaga nu, waltant got [quad Hiltibrant], wewurt skihit. |
50 | ih wallota sumaro enti wintro sehstic ur lante, dar man mih eo scerita in folc sceotantero: so man mir at burc enigeru banun ni gifasta, nu scal mih suasat chind suertu hauwan, breton mit sinu billiu, eddo ih imo ti banin werdan. |
55 | doh maht du nu aodlihho, ibu dir din ellen taoc, in sus heremo man hrusti giwinnan, rauba birahanen, ibu du dar enic reht habes“. „der si doh nu argosto [quad Hiltibrant] ostarliuto, der dir nu wiges warne, nu dih es so wel lustit, |
60 | gudea gimeinun: niuse de motti, hwerdar sih hiutu dero hregilo rumen muotti, erdo desero brunnono bedero uualtan“. do lettun se ærist asckim scritan, scarpen scurim: dat in dem sciltim stont. |
65 | 65 do stoptun to samane staim bort chludun, heuwun harmlicco huitte scilti, unti imo iro lintun luttilo wurtun, giwigan miti wabnum ............... |
Neuhochdeutsche Übersetzung
Ich hörte es berichten, daß sich Herausforderer einzeln begegneten: Hildebrand und Hadubrand zwischen zwei Heeren. Sohn und Vater bereiteten ihre Rüstung, | |
5 | richteten ihre Kampfgewänder, gürteten sich ihre Schwerter um, die Helden, über die Rüstung, als sie zu diesem Kampf ritten. Hildebrand sprach, Heribrands Sohn, er war der ältere Mann, des Lebens erfahrener, er begann zu fragen, mit wenigen Worten, wer sein Vater gewesen sei |
10 | unter den Männern im Volke .......... „........... oder aus welcher Sippe du bist wenn Du mir einen nennst, kenne ich die anderen, Junge, im Königreich, bekannt ist mir das ganze Volk“. Hadubrand sprach, Hildebrands Sohn: |
15 | „Das erzählten mir unsere Leute, alte und weise, die ehedem da lebten, Hildebrand heiße mein Vater, ich heiße Hadubrand. Vormals ist er nach Osten gegangen, er floh vor dem Hass Odoakers, dorthin mit Dietrich und vielen seiner Kämpfer |
20 | Er ließ im Lande arm zurück die Frau im Hause und den unerwachsenen Sohn erblos: Er ritt nach Osten hin. Deswegen entbehrte Dietrich seither die Abwesenheit meines Vaters: Der war ein so freundloser Mann. |
25 | Er zürnte Odoaker maßlos, der liebste der Kämpfer Dietrichs. Er war immer an der Spitze des Heeres, ihm war der Kampf allzu lieb, Bekannt war er... den kühnsten Streitern. Ich glaube nicht, daß er noch lebt.“ |
30 | „Weißt Du großer Gott“, sprach Hildebrand, „oben im Himmel, daß du niemals so nah verwandte Männer solch Dinge hast verhandeln lassen!“ Er wand sich dann von den Armen gewundene Ringe ab, aus dem Gold gemacht, wie sie ihm der König gegeben hatte, |
35 | der Herrscher der Hunnen. „Das gebe ich dir nun aus Freundschaft!“ Hadubrant, Hildebrands Sohn, sagte: „Mit dem Speer soll der Held Geschenke annehmen, Spitze gegen Spitze! Du glaubst dich, alter Hunne, unmäßig schlau. |
40 | Lockst mich mit deinen Worten, willst deinen Speer nach mir werfen. Du bist ein so alter Mann, wie du ewig Betrug im Sinn hast. Das sagten mir Seefahrer, westlich über dem Weltmeer, dass ihn ein Kampf hinnahm: Tot ist Hildebrand, Heribrands Sohn!“ |
45 | Hildebrand sprach, Heribrands Sohn: „Wohl sehe ich an deiner Rüstung, daß du daheim einen guten Herrn hast, daß du in diesem Reich noch nie vertrieben wurdest. Wohlan, waltender Gott, sagte Hildebrand, Unheil geschieht: |
50 | Ich wanderte 60 Sommer und Winter außerhalb meines Landes; wo man mich immer in das Volk der Kämpfer einordnete. Wenngleich man mir an keiner Burg den Tod beibrachte: Nun soll mich das eigene Kind mit dem Schwerte niederhauen, niederschmettern mit der Klinge, oder ich sein Töter werden. |
55 | Du kannst wohl leicht, wenn deine Kraft dir ausreicht, von einem so alten Mann eine Rüstung gewinnen, Beute rauben, wenn Du da irgendein Recht hast.“ „Der sei doch nun der feigste“, sagte Hildebrand, „von den Ostleuten, der dir jetzt den Kampf verweigerte, wo es dich doch so sehr gelüstet, |
60 | nach gemeinsamem Kampf; versuche wer mag, wer von beiden heute die Rüstung lassen muß und dieser Brunnen beider walten (wird).“ Dann ließen sie zuerst die Eschenlanzen bersten in scharfem Schauern, dass sie in den Schilden steckten. |
65 | Da stießen sie zusammen, spalteten prächtige Schilde, |
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
Ein Angebot von