Herkunft des Begriffes
Der Begriff kommt aus dem Französischen précis = genau, bestimmt, im übertragenen Sinn Abriss, Hauptinhalt.
Gliederung des Textes
Der Text wird in Sinnabschnitte gegliedert. Die Zeitform entspricht der Textvorlage.
Voraussetzung für die Erarbeitung eines Précis ist das genaueVerständnis der Textvorlage. Die Arbeit erfolgt exakt am Text entlang. Dabei ist darauf zu achten, dass gleichmäßig gekürzt wird. So bleibt das Verhältnis zur Vorlage etwa gleich. Trotz Kürzung bildet der Précis nach
- Inhalt,
- Satzbau,
- Wortwahl und
- Stilebene
ein geschlossenes Ganzes.
Häufig ist es erforderlich, nur wichtige, wesentliche Gedanken eines Textes herauszupflücken (exzerpieren) und zusammenzufassen (resümieren). Das geschieht meist, indem wörtlich Textstellen wiedergegeben werden (Zitat) oder sinngemäß die Gedanken des Autors erläutert werden. In beiden Fällen ist die Quellenangabe erforderlich.
Auszug aus der Erzählung „Hopp-Frosch“ von EDGAR ALLAN POE (siehe PDF):
„Als die beiden kleinen Freunde der Ladung des Königs Folge leisteten, fanden sie ihn mit den sieben Mitgliedern seines Kabinettsrates beim Weine sitzen; doch ganz offenbar war der Monarch sehr übler Laune. Er wusste, dass Hopp-Frosch den Wein scheute; denn dieser regte den armen Krüppel fast bis zum Wahnsinn auf; und Wahnsinn ist ja nicht eben ein angenehmes Gefühl. Doch der König liebte nun einmal derbe Scherze und machte sich ein Vergnügen daraus, Hopp-Frosch zum Trinken und (wie's der König nannte) zum 'Lustigsein' zu zwingen.“
(EDGAR ALLAN POE: „Hopp-Frosch“)
Précis zum Auszug aus der Erzählung „Hopp-Frosch“ von EDGAR ALLAN POE :
Ein König, der derbe Scherze liebte, quälte seinen Narren, indem er ihn nötigte, Wein zu trinken.(Der König wusste genau, dass der Narr keinen Wein vertrug.)