Fortsetzungsgeschichte
Am schwierigsten ist meist der Anfang einer Geschichte. Manchmal ist der Erzählanfang schon vorgegeben und davon ausgehend soll nun eine Geschichte erzählt werden. Das ist dann eine Fortsetzungsgeschichte.
Steht man vor einer solchen Aufgabe, ist für die Lösung vor allem Folgendes wichtig:
- Den Erzählanfang sollte man sehr aufmerksam durchlesen.
- Man sollte sich in die dargestellte Situation hineinversetzen und überlegen, welche Fortsetzung möglich ist und welche Personen auftreten können. Zu beachten ist, dass die Fortsetzung mit dem Anfang stimmig sein muss.
- Bei der Fortsetzung einer Geschichte sollte gut bedacht werden, welches der Höhepunkt ist und wie die Geschichte abgeschlossen werden soll.
Die Vorgänge sollten anschaulich und farbig erzählt werden. Das kann vor allem durch die Verwendung von Adjektiven und adverbialen Bestimmungen geschehen.
Beispiel für die Fortsetzung eines Erzählanfangs
„Du musst tanken!“, hatte meine Mutter bereits vor einer halben Stunde gesagt. Aber mein Vater war an mehreren Tankstellen vorbeigefahren. Er hatte mit Mühe zwei BMWs überholt und wollte seine Spitzenposition nicht aufgeben ...
Dieser Anfang könnte unter Berücksichtigung der gegebenen Hinweise so aufgegriffen und fortgesetzt werden:
„Du musst tanken!“, hatte meine Mutter bereits mehrmals eindringlich gesagt. Aber mein Vater war an mehreren Tankstellen vorbeigefahren. Er hatte mit Mühe zwei BMWs überholt und wollte seine Spitzenposition nicht aufgeben.
„Lutz, du musst endlich tanken!“, sagte meine Mutter.
„Papa, sieh doch, der Zeiger steht schon im roten Bereich!“ Ich deutete aufgeregt auf den Kraftstoffanzeiger.
Aber mein Vater reagierte überhaupt nicht. Im Gegenteil! Er gab sogar noch mehr Gas, besonders auf geraden Strecken, damit die BMWs uns nicht überholten. Meine Mutter und ich sagten nun nichts mehr.
Dann geschah das, was wir schon einige Zeit befürchteten. Obwohl mein Vater das Gaspedal ganz durchtrat, wurde der Wagen immer langsamer und blieb schließlich in einer Kurve stehen. Die BMWs bremsten auch, fuhren dann aber hupend an uns vorbei und zeigten uns einen Vogel.
„Da hast du selbst Schuld, Lutz. Du hättest auf uns hören sollen!“, sagte meine Mutter leise.
Vater kniff nur die Lippen zusammen und stieg wütend aus. Er knurrte kaum vernehmbar: „Wartet hier auf mich!“ Er ging los.
Eine halbe Stunde später kam er lächelnd wieder zurück. Er brachte einen gefüllten Benzinkanister und für uns Schokoriegel mit.