Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Deutsch
  3. 5 Literatur und Medien
  4. 5.2 Abriss der Literaturgeschichte
  5. 5.2.2 Literatur des Mittelalters
  6. Heldendichtungen

Heldendichtungen

In der Vor- und Frühgeschichte war das Heldenlied eine episch-balladeske mündlich vorgetragene Dichtung, die mit der Verschriftlichung der Literatur als kleinere Form der Heldendichtung weiter besteht und Episoden aus dem Leben der Heldengestalten erzählt. Die Verfasser der Heldendichtungen blieben zumeist anonym. Die älteste bekannte Heldendichtung ist das „Gilgamesch-Epos“. Innerhalb der deutschen Dichtung kennen wir die Heldendichtungen um DIETRICH VON BERN, u.a.:

  • das „Hildebrandslied“,
  • das „Nibelungenlied“,
  • das „Kudrun-Lied“ oder
  • das „Eckenlied“.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

In der Vor- und Frühgeschichte war das Heldenlied eine episch-balladeske mündlich vorgetragene Dichtung, die mit der Verschriftlichung der Literatur als kleinere Form der Heldendichtung weiter besteht und Episoden aus dem Leben der Heldengestalten erzählt. Die Verfasser der Heldendichtungen blieben zumeist anonym.

  • Die älteste Heldendichtung ist das
    „ Gilgamesch-Epos “ .

  • Die homerischen Epen „ Ilias “ und „ Odyssee “ sind die ältesten Epen des europäischen Kulturkreises.

  • Das „ Rolandslied “ („La Chanson de Roland“, um 1080) ist das älteste französische Heldenepos. Es gehört in den Sagenkreis um KARL DEN GROSSEN.

  • Die germanische Heldendichtung ist in der isländischen „ Edda “ gesammelt. In diesen Dichtungen nimmt der Held, trotz des Bewusstseins, dass er unterliegen wird, den Kampf gegen die übermächtigen Gegner auf. Er folgt damit dem alten germanischen Schicksalsglauben. Berühmte Heldenlieder der „Edda“ sind das „Atlilied“ und das „Hamdirlied“.

  • Innerhalb der deutschen Dichtung kennen wir die Heldendichtungen um DIETRICH VON BERN ; dazu gehören u. a.
    - das „Hildebrandslied“,
    - das „Nibelungenlied",
    - das „Kudrun-Lied“ und
    - das „Eckenlied“.
    Diese Dichtungen finden sich auch in der „Edda“. Das „ Hildebrandslied “ ist das einzig erhaltene germanische Heldenlied in deutscher Sprache. Stofflich ist es der DIETRICH-Sage zugehörig. In seiner tradierten Form ist es etwa um 770–780 entstanden.

„Heliand“ und „Evangelienbuch“

Der „ Heliand “ (um 830, Evangelienharmonie, PDF 1, sowie Übersetzung PDF 3) sowie OTFRIEDs (auch: OTFRID) VON WEISSENBURG „ Evangelienbuch “ (868, PDF 2) sind ebenfalls Heldendichtungen. Ihre Stoffe stammen jedoch nicht aus dem germanischen Sagenkreis, sondern beziehen sich auf die Leidensgeschichte Christi.

  • BWS-DEU1-0532-01.pdf (874.07 KB)

  • Im „Heliand“, einer Heldendichtung in stabreimenden Langzeilen, tritt Jesus Christus als hebancuning (Himmelskönig), als Held und Gefolgsherr auf. Seine Jünger sind gesidos (Gefolgsleute). Hier wird also lediglich die Vorstellungswelt der Deutschen jener Zeit in die Literatur übernommen.

  • OTFRIEDs „Evangelienbuch“ bezieht sich noch nicht einmal mehr auf die gesellschaftlichen Umstände der damaligen Zeit. Sein Buch stellt eine poetische Umsetzung der vier Evangelien des Neuen Testaments dar. Es ist also mehr eine Bibeldichtung als eine Heldendichtung.
  • BWS-DEU1-0532-02.pdf (20.23 KB)

Der „Heliand“ ist in mehreren Varianten vorhanden:

  • Münchner Handschrift (Cgm 25, ca. 850, fragmentarisch)

  • Londoner Handschrift (Cotton Caligula A VII, ca. 970)

  • Fragment P (Berlin, früher Prag, ca. 850),

  • Fragment V (Vatikan, ca. 880)

  • Fragment S (Straubing, ca. 850).


KARL SIMROCK schuf eine
deutsche Übersetzung des „Heliand“ (PDF 3).

  • BWS-DEU1-0532-03.pdf (424.58 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Heldendichtungen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch/artikel/heldendichtungen (Abgerufen: 13. June 2025, 17:33 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Heldensage
  • hebancuning
  • KARL DER GROSSE
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Althochdeutsch

Das Althochdeutsche ist eine eigenständige Epoche der deutschen Sprach- und Literaturgeschichte, die von etwa 750 bis etwa 1050 datiert wird. Sie wird unterteilt in die Zeitabschnitte

  • Frühalthochdeutsch (bis 800),
  • Normalalthochdeutsch (9. Jahrhundert),
  • Spätalthochdeutsch (10. und 11. Jahrhundert).

Die wichtigsten Voraussetzungen für die Entwicklung des Althochdeutschen waren die Konsolidierung des Fränkischen Reiches unter KARL DEM GROSSEN und die Herausbildung einer abendländischen Kultur.

Die deutsche Sprache erfuhr in der althochdeutschen Epoche eine große Bereicherung. Das wird vor allem an den besonderen Merkmalen in Vokalismus und Konsonantismus sowie an dem morphologischen System sichtbar.

Mittelhochdeutsch

Das Mittelhochdeutsche ist eine eigenständige Epoche der deutschen Sprachgeschichte und umfasst die Zeit von etwa 1050 bis 1350.
Sie wird untergliedert in die Zeitabschnitte

  • Frühmittelhochdeutsch (etwa 1050 bis um 1200),
  • klassisches Mittelhochdeutsch (um 1200 bis um 1250),
  • Spätmittelhochdeutsch (um 1250 bis um 1350).

Diese Epoche ist vor allem gekennzeichnet durch die Entfaltung und den Niedergang einer höfischen Kultur, was sich in einer Veränderung des Wortschatzes, des Lautsystems u. a. niederschlug. Es bildete sich eine überregionale Dichtersprache heraus, eine Urkundensprache entstand in einigen Sprachräumen, Abstrakta wurden zum Ausgangspunkt für die Ausprägung einer wissenschaftlichen Fachterminologie in deutscher Sprache.

Der Mythosbegriff

Literatur gibt es seit Menschengedenken. Sie entspringt dem unendlich scheinenden Reservoir der Mythen aller Völker mit geordneten, aber irrationalen Weltvorstellungen und menschlichen und übermenschlichen Wesen.
Der Mythos ist eine religiös-weltanschauliche Erzählung über den Ursprung des Kosmos, der Götter und Menschen.
Bis in die heutige Zeit bilden Mythen die Grundlage für das Erzählen von Geschichten.

Lateinische Literatur im 10. und 11. Jahrhundert

Die „Volkssprachen“ des 10. und 11. Jahrhunderts waren:

  • die lingua theodisca (Althochdeutsch) und
  • die lingua vulgaris (Altfranzösisch).

Sie lagen auch als Schreibsprachen vor. Ihnen gegenüber stand das klassische Latein als überregionale Verständigungssprache des Klerus sowie des Staates, das mit der wachsenden Macht des Klerus in dieser Zeit allbeherrschend wurde.

Arten althochdeutscher Dichtung

Die althochdeutschen Schriften waren vor allem für die Menschen des Mittelalters bestimmt, die des Lateinischen nicht mächtig waren. Literatur wurde damals in erster Linie mündlich überliefert und konnte durch Vorlesen auch den Analphabeten mitgeteilt werden. So beruht der niedersächsische, zur Christianisierung der Sachsen eingesetzte, „Heliand“ sowohl auf alten germanischen Heldenvorstellungen, als auch auf der Geschichte des Heilands im Neuen Testament.

Die Periode althochdeutscher Dichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Stabreim als dominantes Versmaß allmählich durch den im Latein üblichen Endreim abgelöst wurde.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025