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Konstellation und Konfiguration

Die Bedeutung und Funktion einer Figur lässt sich nur aus der Beziehung zu den anderen Figuren des Dramas erkennen. Dieses Beziehungsgeflecht, die Konstellation, kann vom Ein-Personen-Stück bis zum vielfigurigen Drama mit Massenszenen reichen.
Ein wichtiges gestaltendes Element für den Verlauf des Dramas ist die Figurenkonfiguration. Der Autor lässt immer nur bestimmte Figuren gleichzeitig in einer Szene auftreten.

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Die Bedeutung und Funktion einer Figur lässt sich nur aus der Beziehung zu den anderen Figuren des Dramas erkennen. Dieses Beziehungsgeflecht, die Konstellation, kann vom Ein-Personen-Stück bis zum vielfigurigen Drama mit Massenszenen reichen. Je nach Bühnenpräsenz und Anteil am gesprochenen Text lassen sich

  • Hauptfiguren und
  • Nebenfiguren

unterscheiden. Die Hauptfiguren sind nach ihrer Funktion für den Handlungsverlauf in

  • Helden (Protagonisten) und
  • Gegenspieler (Antagonisten)

einzuteilen.

In SCHILLERs „Kabale und Liebe“ (PDF 1) lassen sich die Figuren nach

  • Intriganten (Präsident von Walter, Hofmarschall von Kalb, Sekretär Wurm) und
  • deren Opfern (Ferdinand von Walter, Luise Millerin, Musikus Miller und Frau)

gruppieren. Eine besondere Stellung nimmt hier Lady Milford ein. Soll dem Zuschauer zunächst glauben gemacht werden, sie gehöre auf die Seite der Intriganten, wird im Verlaufe des Stückes deutlich, dass sie ebenfalls Opfer ist.

Figuren, die im Drama auf der gleichen Seite stehen, befinden sich in einer Korrespondenzbeziehung. Stehen Figuren dagegen auf den beiden entgegengesetzten Seiten dieser Konstellation Protagonist - Antagonist, sprechen wir von eines Kontrastbeziehung.

  • BWS-DEU1-0516-01.pdf (877.57 KB)

Als Hilfsmittel für die Darstellung der Figurenkonstellation wird häufig eine Grafik herangezogen. Für die Hauptfiguren des Trauerspiels „Emilia Galotti“ (PDF 2) von LESSING könnte diese Grafik folgendermaßen aussehen:

Bild

Darüber hinaus sind weiterhin die sozialen Beziehungen der Figuren zueinander von Bedeutung, die sich aus dem Schema nicht ablesen, die zu spielende Rolle aber maßgeblich beeinflussen.

Prinz und Marinelli – Herr und Diener
Appiani und Emilia – Braut und Bräutigam
Emilia und Odoardo – Tochter und Vater

Aus der Entwicklung der Beziehung dieser Figuren ergibt sich dann in groben Zügen die Handlung des gesamten Dramas.

Ein wichtiges gestaltendes Element für den Verlauf des Dramas ist die Figurenkonfiguration. Der Autor lässt immer nur bestimmte Figuren gleichzeitig in einer Szene auftreten. In Abhängigkeit vom Zusammentreffen lassen sich

  • konkomikante Figuren (die stets zusammen auftreten),
  • alternative Figuren (die nie zusammen auftreten) und
  • dominante Figuren (die in der Mehrzahl der Szenen auftreten)

unterscheiden.

  • BWS-DEU1-0516-02.pdf (346.94 KB)
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Konstellation und Konfiguration." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch/artikel/konstellation-und-konfiguration (Abgerufen: 20. May 2025, 15:08 UTC)

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Urfaust

GOETHEs Manuskript des „Urfaust“ ist vom Autor selbst vernichtet worden. Es wurde jedoch in einer einzigen Abschrift des Weimarer Hoffräuleins LUISE VON GÖCHHAUSEN überliefert. Allerdings tauchte das Exemplar erst 50 Jahre nach dem Tod seines Verfassers auf. Angelegt hatte GOETHE seinen „Urfaust“ als Tragödie. Jedoch hatte er zuvor Bekanntschaft mit SHAKESPEARE gemacht. Und „beim Shakespeare gibt es die berühmte Mischung von Ernst und Spaß“ schreibt BRECHT über den Zusammenhang von Tragödie und Komik. Diesen Aspekt arbeitete GOETHE in seinen „Faust I“ (Vorspiel auf dem Theater, Prolog im Himmel) und später in seinen „Faust II“ ein. Im „Urfaust“ ist die Spannung zwischen Tragischem und Komischem bereits in der Szene „Auerbachs Keller“ angelegt.

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DANIEL CHRISTIAN SCHUBARTs Erzählung „Zur Geschichte des menschlichen Herzens“ diente als Vorlage für SCHILLERs „Die Räuber“. Nach der Uraufführung des Stückes 1781 erhielt der Autor eine Art Berufsverbot: Zwar durfte er in seiner Profession als Regimentsmedikus Schriften veröffentlichen, belletristische Publikationen wurden ihm jedoch durch KARL EUGEN VON WÜRTTEMBERG verboten. Diese und andere Willkürmaßnahmen, von denen er einige in den „Räubern“ beschreibt, waren es, die SCHILLER ins Exil trieben. Im Thüringischen fand er bei Frau VON WOLZOGEN Ruhe, um sein nächstes Stück zu vollenden: „Kabale und Liebe“.

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