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Sprachfamilien

Mit der geografischen Trennung der Lebensgruppen seit der Urgesellschaft bildeten sich auch verschiedene Stammessprachen heraus.
Die historisch-vergleichende Sprachwissenschaft unterscheidet bestimmte Sprachfamilien, aus denen sich die zum Teil noch heute existierenden Sprachen entwickelten. Die Gruppierung nach Sprachfamilien wurde aufgrund des Wortschatzes und der Morphologie der verschiedenen Sprachen vorgenommen.
Der Ursprung der deutschen Sprache geht auf die indoeuropäische Sprachfamilie zurück. Diese wird als ein Regelwerk bestehender morphologischer Gemeinsamkeiten von Sprachen verstanden.

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Entwicklung einer Sprachenvielfalt

Die Menschen hat seit jeher die Frage nach dem Sprachursprung beschäftigt. Während der Ursprung der Sprache in vielen Kulturen als göttlich bzw. im Zusammenhang mit Mythen gesehen wurde, gab es in der griechischen Antike und vor allem im 18. Jahrhundert in der Philosophie (u. a. É. B. DE CONDILLAC, J. G. HERDER) Bemühungen, eine Antwort zu finden. Aber erst neuere Forschungen in Psychologie, Biologie, Genetik, Anthropologie und verwandten Wissenschaften haben neue, interessante Anstöße gegeben, der Frage nach dem Ursprung der Sprache nachzugehen.
Es kann angenommen werden, dass sich mit der geografischen Trennung der Lebensgruppen seit der Urgesellschaft auch verschiedene Stammessprachen herausbildeten. Die heute festzustellende ungeheure Vielfalt der Sprachen zeigt dabei an, dass sich die menschliche Sprache nach ihrer Entstehung mit relativ großer Geschwindigkeit gewandelt haben muss. Die Anzahl der gegenwärtig auf der Erde gesprochenen Sprachen kann nicht genau angegeben werden – die Angaben reichen von rund 2 500 bis rund 5 500 Einzelsprachen.
Ihre Einteilung erfolgt nach zwei Prinzipien:

  • nach Sprachfamilien und
  • nach Sprachgruppen, ausgehend von der geografischen Verbreitung.

Sprachfamilien sind dabei Gruppen von Sprachen, die

  1. phonetische,
  2. strukturelle,
  3. semantische,
  4. geografisch verständliche und
  5. zeitlich verständliche Ähnlichkeiten aufweisen.

Der Ursprung der deutschen Sprache geht auf die indoeuropäische Sprachfamilie zurück. Diese wird nicht als eine tatsächlich gesprochene, praktisch funktionierende Sprache aufgefasst, sondern als ein Regelwerk bestehender morphologischer Gemeinsamkeiten von Sprachen.

Indogermanische Sprachfamilien

Die meisten Sprachen Europas gehören heute zur indogermanischen Sprachfamilie. Diese wird in verschiedene Gruppen unterteilt, wobei die größten Sprachgruppen in Europa die germanische, die romanische und die slawische sind.
Die germanische Sprachgruppe umfasst einen ost-, einen nord- und einen westgermanischen Zweig. Zu ihr gehören

  • die ostgermanischen Sprachen: Gotisch (heute jedoch ausgestorben);
  • die nordgermanischen Sprachen: Dänisch, Norwegisch, Schwedisch, Isländisch und Färöisch;
  • die westgermanischen Sprachen: Deutsch, Niederländisch, Friesisch, Englisch und Jiddisch.

Zur romanischen Sprachgruppe zählen:

  • Rumänisch,
  • Italienisch,
  • Korsisch,
  • Spanisch,
  • Portugiesisch,
  • Katalanisch,
  • Okzitanisch,
  • Französisch,
  • Romantsch,
  • Ladinisch und
  • Sardinisch.


Zur slawischen Sprachgruppe gehören:

  • Russisch,
  • Ukrainisch,
  • Weißrussisch,
  • Polnisch,
  • Sorbisch,
  • Tschechisch,
  • Slowakisch,
  • Slowenisch,
  • Serbisch,
  • Kroatisch,
  • Makedonisch und
  • Bulgarisch.

Neben diesen drei großen Sprachgruppen gibt es in Europa zudem die baltische und die keltische Sprachgruppe.

Zur baltischen Sprachgruppe zählen:

  • Lettisch und
  • Litauisch.


Zur keltischen Sprachgruppe gehören:

  • Irisch,
  • das chottische Gälisch,
  • Walisisch und
  • Bretonisch.


Griechisch, Albanisch und Armenisch sind Sprachzweige, die nur die jeweils eine Sprache erfassen. Die baskische Sprache ist ein Sonderfall, da sie nicht zu den indogermanischen Sprachen gerechnet wird, auch ist ihre Herkunft nicht bekannt.

Zuordnung von Sprachen

Um eine Sprache einer Sprachfamilie zuzuordnen, wird nach übereinstimmenden lexikalischen und morphologischen Elementen gesucht. Übereinstimmende morphologische Elemente können die ersten Grundzahlen oder auch der Grundwortschatz wie Vater und Mutter sein.

Das belegt beispielsweise das Wort Mutter in verschiedenen alten Sprachen:

  • Altindisch: mata
  • Altirisch: mathir
  • Altgriechisch: maetaer
  • Altenglisch: modor
  • Lateinisch: mater
  • Althochdeutsch: muoter
 
  • Sprachfamilien
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Sprachfamilien." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/deutsch/artikel/sprachfamilien (Abgerufen: 20. May 2025, 10:36 UTC)

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Benrather Linie

Die zweite oder hochdeutsche Lautverschiebung unterscheidet vor allem die hochdeutschen Mundarten von den anderen germanischen Sprachen. Sie begann etwa 500 n.Chr. in den Alpen und breitete sich mit unregelmäßiger Konsequenz bis in den Norden aus. An einer Linie, die von Aachen über Düsseldorf, Kassel, Aschersleben, die Saalemündung, Wittenberg, Doberlug, Lübben nach Frankfurt an der Oder führt, verebbte diese sprachliche Bewegung.

Da sie bei Benrath (nahe Düsseldorf) den Rhein quert, wird sie „Benrather Linie“ genannt.
Sie ist die Hauptlinie der Lautveränderung, die den deutschen Sprachraum teilte: Nördlich dieser Linie wird Niederdeutsch (bzw. wurde Altsächsisch) gesprochen, südlich davon Hochdeutsch (bzw. Althochdeutsch). Der charakteristischen Lautverschiebung k > ch nach wird die Benrather Linie auch als „maken-machen-Linie“ bezeichnet. Die im hochdeutschen Sprachraum vollzogene Konsonantenverschiebung ist die tiefgreifendste Veränderung in der Geschichte der deutschen Sprache. Sie führte zur Herausbildung der verschiedenen deutschen Mundarten wie Friesisch, Fränkisch, Schwäbisch, Bairisch, Alemannisch.

Entwicklung der germanischen Sprachen

Etwa 2000 v. Chr. begann mit der Neubesiedlung des westlichen Ostseeraumes die Abtrennung der germanischen Sprachen aus dem Indoeuropäischen. Dies war ein Prozess, der etwa 500 v. Chr. beendet war.

Er schloss massenhafte Migrationsbewegungen unter den germanischen Stämmen, Stammesteilen und Stammesverbänden ein, was zu einer Durchmischung der Stämme und zu ihrer weiteren Aufspaltung führte.

Üblicherweise werden die germanischen Stämme in drei Hauptgruppen unterteilt:

  • Ost-,
  • Nord- und
  • Westgermanen.

Dementsprechend werden auch die germanischen Sprachen klassifiziert.

Erste Lautverschiebung

Etwa 2000 v.Chr. begann mit der Neubesiedlung des westlichen Ostseeraumes die Abtrennung der germanischen Sprachen aus dem Indoeuropäischen. Dieser Prozess beinhaltete eine Reihe von sprachlichen Veränderungen:

  • die sprachliche Lautverschiebung,
  • den Akzentwandel und
  • die Herausbildung schwacher Verben.

Der Prozess war etwa 500 v.Chr. beendet.
Die erste oder germanische Lautverschiebung setzte etwa zwischen 1200 und 1000 v.Chr. ein und war zwischen 500 und 300 v.Chr. abgeschlossen.

Das Gesetz der ersten oder germanischen Lautverschiebung hat JACOB GRIMM 1822 beschrieben (grimmsches Gesetz). KARL VERNER ergänzte diese Erkenntnisse und begründete die Gesetzmäßigkeit der Akzentverschiebung (vernersches Gesetz).

Zweite Lautverschiebung

Die zweite oder hochdeutsche Lautverschiebung vollzog sich von etwa 500 bis 800 n. Chr. Sie begann in den Alpen und breitete sich mit unregelmäßiger Konsequenz bis in den Norden aus. An der „Benrather Linie“, der deutschen Ost-West-Furche, verebbte diese sprachliche Bewegung.

Die zweite Lautverschiebung kennzeichnet die Trennung des Hochdeutschen vom Niederdeutschen. Der Übergang vom Germanischen zum Althochdeutschen vollzog sich mit bestimmten Veränderungen.

Sie betrafen vor allem

  • die stimmlosen Verschlusslaute im Anlaut und in der Verdopplung,
  • die stimmlosen Verschlusslaute nach einem Vokal und
  • die stimmhaften Verschlusslaute b, d, g.

Die Konsonantenverschiebung ist die am tiefsten greifende Veränderung in der Geschichte der deutschen Sprache.

Früher oder donauländischer Minnesang

Kennzeichnend für die Frühphase des Minnesangs waren vor allem überwiegend einstrophige Lieder, Langzeilenstrophen, teilweise mit eingeschobener reimloser Kurzzeile, häufige Verwendung von Halbreimen. Der Vollreim war noch nicht die Norm. In den frühen Sängen fand ein Dialog zwischen dem Werbenden und der Umworbenen statt.
Vertreter des donauländischen Minnesangs sind vor allem DER VON KÜRENBERG und DIETMAR VON AIST.

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