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Commonwealth of Nations

Ende des 16. Jahrhunderts erlangte Großbritannien die Vorherrschaft auf den Weltmeeren und errichtete im Verlauf der folgenden Jahrhunderte sein koloniales Weltreich, das British Empire. Aus Siedlungskolonien und Handelsstützpunkten entwickelten sich koloniale Besitzungen in Amerika, Afrika, Asien, Australien und Ozeanien.
Das British Empire erreichte nach dem Ersten Weltkrieg seine größte Ausdehnung: Etwa ein Viertel der Landfläche der Erde und ebenfalls ein Viertel der Erdbevölkerung unterstanden de facto der britischen Krone.
Im 20. Jahrhundert führten die Siege der Unabhängigkeitsbewegungen den Wandel vom Empire zum Commonwealth of Nations herbei. Der lose Staatenbund umfasst heute mehr als zwei Dutzend unabhängige Staaten, allesamt ehemalige britische Kolonien. Im Commonwealth gelten sie als gleichberechtigte, in freier Vereinigung verbundene Staaten.

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Vom Empire zum Commonwealth of Nations

Seit Ende des 16. Jahrhunderts besaß England die Vorherrschaft auf allen Weltmeeren. Wichtige Voraussetzungen dafür waren die erfolgreichen Seekriege gegen Spanien (Vernichtung der Großen Armada im Jahr 1588) und gegen die Niederlande. Im Zusammenhang mit der Erlangung der Seeherrschaft wurde das britische Kolonialreich, das British Empire, geschaffen:

Mit umfangreichen königlichen Privilegien ausgestattet legten englische Handelskompanien zunächst überseeische Stützpunkte an, aus denen sich später koloniale Besitzungen entwickelten:

  • Die Ostindische Kompanie (East India Company) eignete sich ab 1600 Indien, weitere Teile Asiens und der Karibik an.
  • Die Afrikakompanie setzte sich zunächst an der Goldküste fest, um sich Anteile am Sklavenhandel zu sichern. Bei der kolonialen Aufteilung Afrikas fiel Großbritannien schließlich der Hauptteil des Kontinents zu.
  • Überbevölkerung und religiöse Konflikte in England führten zur Auswanderung größerer Bevölkerungsgruppen. Sie gründeten in Nordamerika die dreizehn englischen Siedlungskolonien, die allerdings nach dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg wieder verloren gingen.
  • Mit dem Sieg über Frankreich im Siebenjährigen Krieg fiel 1763 das ehemals französische Kanada dem British Empire zu.
  • 1788 begann die Erschließung Australiens, das anfänglich als britische Sträflingskolonie diente.
  • Durch siegreiche Kriege konnte Großbritannien sein Kolonialreich schrittweise ausbauen. Nach den Napoleonischen Kriegen gerieten Malta, das Kapland an der Südspitze Afrikas, sowie die im Indischen Ozean gelegenen Seychellen und Mauritius unter britische Herrschaft. Nach dem Ersten Weltkrieg kamen noch die deutschen Kolonien in Afrika und Teile des Nahen Ostens, u. a. der Irak und Palästina, dazu.

Damit erreichte das koloniale Weltreich Großbritanniens in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts seine größte Ausdehnung. Etwa ein Viertel der Landfläche der Erde und ebenfalls ein Viertel der Erdbevölkerung unterstanden de facto der britischen Krone.

Die Wandlung der Kolonien zu Dominions

Viele der britischen Kolonien waren aber zum Zeitpunkt der größten Ausdehnung des Empire bereits weitgehend selbständige Staaten. Seit dem Verlust der nordamerikanischen Kolonien im 18. Jahrhundert gestand Großbritannien immer mehr kolonialen Territorien den Status eines Dominion zu. Dieser Status beschränkte die Abhängigkeit der Kolonie vom britischen Mutterland nur noch auf Fragen der Außenpolitik und der Verfassung. Insofern waren die Dominions sich selbst regierende Staaten innerhalb des British Empire.

Den Dominion-Status erhielten:

  • Kanada (1867),
  • Australien (1901),
  • Neuseeland (1907),
  • Südafrika (1910)
  • und Irland (1921).

In diesen Dominions nahm ein Generalgouverneur die Rechte der britischen Krone wahr.

Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges stiegen die Dominions vollends zu selbstständigen und dem Mutterland gleichgestellten Gliedern des Britischen Reiches auf. An der Friedenskonferenz nach Kriegsende nahmen sie mit eigenen Delegationen teil. Sie traten als autonome Staaten dem Völkerbund bei.

Britisch Commonwealth of Nations

Auf zwei so genannten Empire-Konferenzen in London 1926 und 1927 wurde die Abhängigkeit der Dominions fast gänzlich abgeschafft:

  • Britische Gesetze und außenpolitische Entscheidungen von Parlament und Regierung waren für die ehemaligen Kolonien nur noch dann bindend, wenn sie auch von den Landesparlamenten der Dominions angenommen wurden.
  • Außerdem wurde den Dominions die vollständige Unabhängigkeit bei der Gestaltung ihrer Verfassungen gewährt.

Das Westminster-Statut von 1931 schrieb die Ergebnisse der Konferenzen rechtsverbindlich fest. Damit wandelte sich das British Empire zum British Commonwealth of Nations. Der Begriff “Commonwealth” bedeutet soviel wie öffentliches Wohl bzw. Gemeinwesen. Im 17. Jahrhundert war er als Name für den englischen Staat gebräuchlich und wurde auch auf Schottland und Irland ausgedehnt. Seit dem Westminster-Statut firmiert er jedoch als offizielle Bezeichnung für die aus dem British Empire hervorgegangene Staatengemeinschaft. Neben Großbritannien gehörten ihr die bereits oben genannten Dominions an.

Die Entwicklung zum Commonwealth of Nations

Nach dem Zweiten Weltkrieg erlangten infolge der schwindenden britischen Vormachtstellung immer mehr Kolonien ihre Unabhängigkeit. In Britisch-Indien, der „Krone“ des ehemaligen Empire, führten die Jahrzehnte langen Unabhängigkeitsbestrebungen 1947 zum Erfolg.

Nach Erringung der Unabhängigkeit blieb Indien – wie viele andere ehemalige Kolonien in Afrika, Asien, Ozeanien und Zentralamerika – Mitglied des Commonwealth. Im Zuge der Entkolonialisierung verstand sich die Staatengemeinschaft nicht mehr allein als “British”, sondern als “multiracial” (multi-ethnisch) Commonwealth of Nations.

Der lose Staatenbund umfasst heute mehr als zwei Dutzend unabhängige, gleichberechtigte, in freier Vereinigung verbundene Staaten. In diesen Staaten ist der britische Monarch

  • entweder Staatsoberhaupt und wird durch einen Generalgouverneur vertreten. ELIZABEHT II. ist z. B. in Kanada, in Neuseeland und im Australischen Bund noch immer das nominelle Staatsoberhaupt;
  • oder er wird – z. B. in den Republiken Indien, Bangladesh und Namibia sowie den Monarchien Malaysia und Tonga – lediglich symbolisch als Haupt des Commonwealth of Nations anerkannt.

Den Staaten steht der Austritt aus dem Verbund jederzeit frei. Sie können aber auch nach Mehrheitsbeschluss ausgeschlossen werden. So wurde Ende März 2002 die Mitgliedschaft Simbabwes im Commonwealth für ein Jahr suspendiert. 2004 erklärte das von ROBERT MUGABE regierte Land seinen Austritt aus dem Staatenbund.

Gemeinsame Organe, die die Mitglieder auf eine bestimmte Politik festlegen, besitzt das Commonwealth nicht. Allerdings finden alle zwei Jahre Commonwealth-Konferenzen statt. Auf ihnen werden gemeinsame außenpolitische Probleme und Wirtschaftsfragen beraten. Im Jahr 1965 gründeten die Mitgliedsstaaten in London überdies ein für die Organisation und Koordination aller Aktivitäten zuständiges Sekretariat.

Die traditionell engen Beziehungen zwischen dem britischen Mutterland und seinen ehemaligen Kolonien spiegeln sich in den kulturellen und gesellschaftlichen Eigenheiten der Commonwealth-Staaten wider:
In vielen Staaten sind die Rechtsprechung und das Bildungswesen nach wie vor stark britisch geprägt.
Auch sportliche Beziehungen werden gepflegt. So finden alle vier Jahre die Commonwealth-Spiele mit vollem olympischen Programm statt.

Überreste des British Empire

Über die ganze Welt verteilt gibt es noch heute Reste des einstigen British Empire. In der Regel handelt es sich um kleinere Inseln, die noch ganz oder teilweise unter britischer Herrschaft stehen:

  • Anguilla: Die Inselkolonie liegt in der Karibik. Auf ihr leben vorwiegend Schwarze und Mulatten. Die rund 9.000 Einwohner erhielten 1980 den Autonomiestatus im Inneren.
  • Bermuda-Inseln: Die Inselgruppe im westlichen Atlantik vor der Ostküste der USA umfasst 360 Inseln, von denen 20 bewohnt sind. Die Bermudas sind seit 1684 Kronkolonie und erhielten 1968 die innere Autonomie. Die gut 60.000 Einwohner leben vom Fremdenverkehr und der Finanzwirtschaft. Im Steuerparadies haben sich zahlreiche Briefkastenfirmen angesiedelt.
  • Cayman-Inseln: Die Inselgruppe südlich von Kuba ist nur wenig größer als Rügen. Sie wird von etwa 30.000 Einwohnern bewohnt, vorwiegend Schwarze und Mulatten. Seit 1962 genießt die Kronkolonie die innere Autonomie. Knapp 600 internationale Banken deuten darauf hin, dass die Caymans eine Steueroase sind.
  • Falkland-Inseln (Malwinen): Die im Südatlantik vor der Küste Argentiniens gelegenen Inseln sind nur dünn besiedelt. Der Anspruch Argentiniens auf die britische Kolonie führte 1982 zum so genannten Falklandkrieg, in dem die Argentinier unterlagen.
  • Gibraltar: Die Halbinsel an der Südspitze Spaniens umfasst nur eine Fläche von 6,5 km². Am westlichen Ausgang des Mittelmeers zum Atlantik gelegen, besitzt sie aber große strategische Bedeutung.
  • Sankt Helena: Die vor der Küste Afrikas im Südatlantik liegende Insel wird nur von rund 7.000 Einwohnern bewohnt. Berühmt wurde sie als Verbannungsort von NAPOLEON BONAPARTE, der dort 1821 starb.
  • Südgeorgien und Südsandwich-Inseln: Beide nahe der Antarktis gelegenen Insel-Archipele sind weitestgehend unbewohnt. Nur die Mitarbeiter einiger Stationen zur Erforschung der Antarktis leben und arbeiten unter den unwirtlichen Bedingungen.

Weitere britische Überseegebiete mit kolonialem Status sind die Jungferninseln, die Insel Montserrat und die Turcs- und Caicos-Inseln in der Karibik sowie die durch den Film Meuterei auf der Bounty bekannte Insel Pitcairn im Südpazifik. Deren Einwohner sind (neben Tahitiern) die Nachkommen der 1790 gelandeten Bounty-Meuterer.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Commonwealth of Nations." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/commonwealth-nations (Abgerufen: 30. June 2025, 13:54 UTC)

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