Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Englisch Abitur
  3. 6 Profiles of the English Speaking World
  4. 6.1 Great Britain
  5. 6.1.3 Britain Today
  6. Großbritannien und Europa

Großbritannien und Europa

Großbritannien ist zwar geografisch gesehen ein Teil Europas, doch beanspruchte es lange Zeit eine Sonderstellung. Sie fand ihren Begriff in der “Splendid Isolation”, der zufolge sich Großbritannien vom europäischen Geschehen abkoppelt. Als Inselstaat und Seemacht machte Großbritannien seinen Einfluss in aller Welt geltend, vor allem jenseits des Antlantiks und in Asien, wo sich die Briten eine dauerhafte Vormachtsstellung sicherten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat Großbritannien seinen Status als Weltmacht jedoch eingebüßt. Zwar ist es im Commonwealth weiterhin mit seinen einstigen Kolonien verbunden; um aber seine politischen Interessen durchzusetzen, kann es auf die Kooperation mit anderen europäischen Staaten (innerhalb der Europäischen Union) nicht mehr verzichten.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Großbritannien als Seemacht

Zum Selbstverständnis Großbritanniens haben vor allem zwei Faktoren beigetragen:

  • die Insellage
  • und die Entdeckung Amerikas.

Durch die Entdeckung Amerikas wurde das Interesse Europas nach Übersee verlagert. Hierbei erwies sich die geografische Lage Großbritanniens als entscheidender Vorteil. Im Gegensatz zu den anderen europäischen Mächten konnten die Briten durch den Aufbau einer starken Flotte den Schutz des eigenen Landes mit der Eroberung neuer Territorien verbinden. Freiheit, Unabhängigkeit und der Status als weltweit vorherrschende Seemacht prägten das britische Nationalbewusstsein.

Wie sehr dieser Gedanke in den Köpfen und Herzen der britischen Bevölkerung verankert war, dokumentiert ein Lied, das gewissermaßen als 'zweite Nationalhymne' über Jahrhunderte von Briten aller Schichten enthusiastisch gesungen wurde: Rule, Britannia, rule the Waves, Britons never will be Slaves.

Das British Empire

Die Errichtung der Seeherrschaft Englands seit Ende des 16. Jahrhunderts war eine wichtige Voraussetzung für die Schaffung des British Empire. Durch den Sieg über die spanische Armada (1588) und die erfolgreichen Seekriege gegen die Niederlande im 17. Jahrhundert gelang es den Briten, zur weltweit führenden Seefahrer-Nation aufzusteigen.

Mit monopolistischen Privilegien ausgestattete englische Handelskompanien legten überseeische Stützpunkte in Indien und im atlantisch-karibischen Raum an. Die Afrikakompanie setzte sich an der Goldküste fest, um sich einen Anteil am Sklavenhandel zu sichern. Überbevölkerung und religiös-politische Konflikte in England führten zur Auswanderung und Gründung von Siedlungskolonien in Nordamerika. Im Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1713/14) sicherte sich Großbritannien mit der Eroberung Gibraltars den Zugang zum Mittelmeer. Nach dem Siebenjährigen Krieg (1756–1763) musste sich das rivalisierende Frankreich 1763 aus Nordamerika und Ostindien zurückziehen. Allerdings verlor Großbritannien wenig später den Hauptteil seiner nordamerikanischen Kolonien, die 1776–1783 die Unabhängigkeit erkämpften; es behielt jedoch das vorher französische Kanada.

Seit 1788 erschlossen die Briten Australien. Von strategischer Bedeutung war die Inbesitznahme Maltas (1800) und des Kaplands (1806) während der Napoleonischen Kriege, an deren Ende Großbritannien im Wiener Frieden 1815 auch die Seychellen und Mauritius erhielt. 1819 erwarb es Singapur, 1839 Aden und 1842 Hongkong. In Indien breitete sich die britische Herrschaft immer weiter aus. 1876 wurde Königin VICTORIA zur Kaiserin von Indien ausgerufen. Bei der Aufteilung Afrikas fiel Großbritannien der Hauptanteil zu. 1919/20 kamen die meisten deutschen Kolonien in Afrika als Völkerbundsmandate unter britische Verwaltung, ferner Irak, Palästina und Transjordanien im Nahen Osten. Damit erreichte das British Empire seine größte Ausdehnung.

Beim Aufbau seines Empire profitierte Großbritannien von den Interessensgegensätzen auf dem europäischen Festland. Die oft kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa beeinträchtigten die Expansionsbestrebungen der anderen europäischen Großmächte (Spanien, Niederlande, Frankreich) und ermöglichten es den Briten, ihren Weltmachtstatus zu festigen.

Im 19. Jahrhundert verfolgte Großbritannien die als “Splendid Isolation” bezeichnete Strategie, sich weitestgehend vom politischen Geschehen Kontinentaleuropas abzukoppeln. Um seine Handlungsfreiheit zu wahren, verzichtete Großbritannien darauf, Bündnisse mit anderen Staaten einzugehen. Der Ausdruck “Splendid Isolation” wurde 1896 vom britischen Politiker GEORGE JOACHIM eingeführt, der auf eine Äußerung eines kanadischen Abgeordneten mit den Worten

“our splendid isolation, as one of our colonial friends was good enough to call it”

reagierte.

Großbritannien im 20. Jahrhundert

Durch die beiden Weltkriege änderte sich im 20. Jahrhundert das globale Machtgefüge. Zum ersten Mal formierten sich außerhalb Europas Großmächte, die Großbritanniens Rolle als Welt- und Seemacht relativierten. Insbesondere die USA entwickelten sich zu einer international bedeutenden Kraft, deren Flotte der britischen Marine mindestens ebenbürtig war. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste Großbritannien den Anspruch auf eine weltpolitische Führungsrolle endgültig aufgeben. Es verlor zudem eine wichtige Quelle seines bisherigen Reichtums, die Kolonien. Das Britische Empire begann sich aufzulösen.

Während des so genannten Kalten Krieges wuchs – angesichts der Konfrontation mit dem kommunistischen Ostblock – die Abhängigkeit der westeuropäischen Staaten von den Vereinigten Staaten. Als Gegengewicht zur Sowjetunion und den ihr angeschlossenen Staaten entstand 1949 unter amerikanischer Führung das nordatlantische Verteidigungsbündnis NATO, zu dessen Gründungsmitgliedern auch Großbritannien gehörte.

Großbritanniens Haltung zur Europäischen Union

Im Jahr 1949 wurde das Council of Europe (Europarat) gegründet, um das Zusammenwachsen Europas auf politischer und wirtschaftlicher Ebene zu befördern. Großbritannien, dass sich gegen Einschränkungen seiner nationalen Souveränität sträubte, vertrat die föderale Variante einer Gemeinschaft unabhängiger europäischer Staaten.

Noch in den 50er Jahre wickelte Großbritannien die Hälfte seines Außenhandels innerhalb des Commonwealth ab. Da aber dieses Handelsvolumen stetig sank, während die wirtschaftliche Bedeutung der europäischen Staaten zunahm, sah sich die britische Regierung zu einer engeren Anbindung an Europa genötigt, um nicht Gefahr zu laufen, den Anschluss an den europäischen Markt zu verlieren und von wichtigen Handelsverbindungen abgetrennt zu werden. Am 1. Januar 1973 trat Großbritannien der Europäischen Gemeinschaft (EG) bei.

In Großbritannien, das die heutige Europäische Union vorrangig als eine Wirtschaftsgemeinschaft aus souveränen Staaten ansieht, bestehen weiterhin große Vorbehalte gegen ein politisches Zusammenwachsen Europas. Verfassungsrechtlich stellt eine einheitliche europäische Gesetzgebung und Verfassung für die Briten ein Problem dar. Ein unverrückbarer Grundsatz der britischen Gesetzgebung betrifft die Parlamentssouveränität, der zufolge alle rechtlichen Beschlüsse vom britischen Parlament verabschiedet werden müssen. Deshalb fällt es Großbritannien schwer, einer europäischen Verfassung und der Stärkung des Europa-Parlamentes zuzustimmen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Großbritannien und Europa." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/grossbritannien-und-europa (Abgerufen: 19. August 2025, 04:06 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Irak-Krieg
  • Souveränität
  • Großbritannien
  • militärisch
  • Währungsunion
  • EU
  • Flotte
  • Verteidigung
  • Europa
  • Splendid isolation
  • Gesetzgebung
  • Kalter Krieg
  • Europäisches Parlament
  • Commonwealth
  • Wirtschaft
  • Weltkrieg
  • Seemacht
  • TONY BLAIR
  • Pfund
  • Insellage
  • USA
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Afrikanische Länder

Beschränkte sich das europäische Interesse an Afrika zu Zeiten des Sklavenhandels und der Entdeckungsreisen in erster Linie auf Handelsstützpunkte an den Küsten, so setzte im 19. Jahrhundert der Wettstreit um den gesamten Kontinent ein. Hierbei sicherte sich Großbritannien fast ein Drittel des Kontinents. Doch wie sah die Kolonialisierung der afrikanischen Gebiete durch Großbritannien tatsächlich aus? Welche Strategien wandte Großbritannien in geographischen Breiten an, die auf Grund des tropischen Klimas und der ungewohnten Lebensbedingungen noch im 19. Jahrhundert als “white man’s grave” bezeichnet wurden?
Nach der Kolonialzeit begann ein neues Kapitel in der Geschichte Afrikas, das am Beispiel der beiden Staaten Simbabwe und Ghana kurz erläutert werden soll.

Pakistan

Vor dem Hintergrund der Unabhängigkeitsbewegung in Britisch-Indien entwickelte MUHAMMAD IQBAL als Präsident der Jahrestagung der Muslimliga (1930) erstmals die Idee eines selbstständigen Staates der indischen Muslime. RAHMET ALI (1893–1951) schlug 1933 für einen solchen Staat den Namen ’Pakistan’ vor (P für Punjab, a für Afghan Province, k für Kashmir, i für Indus, s für Sind und tan für Belutschistan). In ihrer Pakistan resolution (1940) berief sich die Muslimliga auf die ’Zweinationentheorie’, nach der Hindus und indische Muslime als zwei Nationen gelten. Gegen den Widerstand des Indischen Nationalkongresses wurde in den folgenden Jahren die Teilung Britisch-Indiens in die Indische Union (Indien) und Pakistan durchgesetzt.

Australian History

'Terra Australis Incognita', a Latin term meaning ‘Unknown Southern Land’, was the last landmass to be discovered by European explorers. This mystical land and the riches it held inspired explorers to sail into the unknown. But it wasn't until Captain JAMES COOK arrived in Botany Bay in 1770 that the discovery was official.
Overcrowded prisons in England and disruption caused by the American Revolution were two key reasons for the first shipment of convicts to the great southern land. It was the explorer and botanist JOSEPH BANKS who, in 1779, suggested that New South Wales would be a fine site for a penal colony.
The British accepted Australia as a member of the Commonwealth, giving it autonomy in 1942. Australia joined the two World Wars as ally to Britain. Today Australia is an independent, rich and multicultural country, with close ties to the United Kingdom.

Commonwealth Literature

Das Einflussgebiet des Englische Sprache reicht weit über Großbritannien und die USA hinaus. Auf allen Kontinenten leben Menschen, die Englisch als erste Sprache sprechen. Englisch ist also nicht mehr nur die Sprache Shakespeares und Chaucers ist. Auch in den ehemaligen Kolonien wird englisch geschrieben und veröffentlicht – the empire writes back. Es ist also höchste Zeit, das Bild der einen, auf die USA und Großbritannien begrenzten englischen Literatur, zu erweitern. Denn es gibt noch viele weitere englische Stimmen, die etwas zu sagen haben. Ob man nun von Commonwealth Literature, New Literatures in English oder Postcolonial Literature spricht: Ein ehemaliges Weltreich wird aus der Sicht der einst Kolonialisierten auf ihre Art und Weise, aber in einer gemeinsamen Sprache beschrieben.

Commonwealth of Nations

Ende des 16. Jahrhunderts erlangte Großbritannien die Vorherrschaft auf den Weltmeeren und errichtete im Verlauf der folgenden Jahrhunderte sein koloniales Weltreich, das British Empire. Aus Siedlungskolonien und Handelsstützpunkten entwickelten sich koloniale Besitzungen in Amerika, Afrika, Asien, Australien und Ozeanien.
Das British Empire erreichte nach dem Ersten Weltkrieg seine größte Ausdehnung: Etwa ein Viertel der Landfläche der Erde und ebenfalls ein Viertel der Erdbevölkerung unterstanden de facto der britischen Krone.
Im 20. Jahrhundert führten die Siege der Unabhängigkeitsbewegungen den Wandel vom Empire zum Commonwealth of Nations herbei. Der lose Staatenbund umfasst heute mehr als zwei Dutzend unabhängige Staaten, allesamt ehemalige britische Kolonien. Im Commonwealth gelten sie als gleichberechtigte, in freier Vereinigung verbundene Staaten.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025