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Afrikanische Länder

Beschränkte sich das europäische Interesse an Afrika zu Zeiten des Sklavenhandels und der Entdeckungsreisen in erster Linie auf Handelsstützpunkte an den Küsten, so setzte im 19. Jahrhundert der Wettstreit um den gesamten Kontinent ein. Hierbei sicherte sich Großbritannien fast ein Drittel des Kontinents. Doch wie sah die Kolonialisierung der afrikanischen Gebiete durch Großbritannien tatsächlich aus? Welche Strategien wandte Großbritannien in geographischen Breiten an, die auf Grund des tropischen Klimas und der ungewohnten Lebensbedingungen noch im 19. Jahrhundert als “white man’s grave” bezeichnet wurden?
Nach der Kolonialzeit begann ein neues Kapitel in der Geschichte Afrikas, das am Beispiel der beiden Staaten Simbabwe und Ghana kurz erläutert werden soll.

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Einteilung britischer Kolonien und Einflussgebiete

Die britische Herrschaft auf dem afrikanischen Kontinent hatte vielfältige Ausprägungen und umfasste weit verstreute Regionen. Dabei kann zwischen Kolonien im herkömmlichen Sinne und britischen Kontrollgebieten unterschieden werden.

  • Unter die Kontrollgebiete fielen Ägypten und das Gebiet des gegenwärtigen Sudan. Obgleich auch sie britisch geprägt waren, genossen sie einen Sonderstatus, der dazu führte, dass diese Staaten heute nicht dem Commonwealth angehören.
  • Auch bei den eigentlichen Kolonien gab es markante Unterschiede. So ließen sich etwa in Kenia und Rhodesien weiße Siedler in großer Zahl nieder und bestimmten maßgeblich die Entwicklung dieser Regionen. Anders stellte sich die Situation in den westafrikanischen Kolonien wie auch in Uganda, Tanganjika, Sansibar und Njassaland dar, wo nur eine verhältnismäßig geringe Anzahl britischer Kolonialisten ansässig war.

Aus Sicht der europäischen Kolonialherren galt Afrika als besonders rückständig und kulturlos. Im Vergleich zu den asiatischen Kolonien rangierten die afrikanischen auf der Werteskala der Kolonialisten ganz unten. Einen Sonderfall stellt die Kolonialisierung Südafrikas dar, die von Buren – weißen Siedlern niederländischer Abstammung – vorangetrieben wurde.

Kolonialgeschichte Großbritanniens

Die Kolonialgeschichte Großbritanniens auf dem afrikanischen Kontinent umfasst in etwa die Zeitspanne von 1884–85 bis 1965. Im 19. Jahrhundert teilten die europäischen Mächte den afrikanischen Kontinent unter sich auf. Dies geschah auf der Berliner Konferenz von 1884-85 und in einer Reihe von bi- und multilateralen Verträgen, die in den Jahren 1890 und 91 abgeschlossen wurden.

Das Ziel dieser von den Kolonialmächten vereinbarten Aufteilung Afrikas bestand im Aufbau effektiver Verwaltungsstrukturen. Die Briten übten ihre Kolonialherrschaft nach der Methode des Indirect Rule aus. Dies bedeutete, dass sie mit den traditionellen afrikanischen Autoritäten zusammenarbeiteten. Die Stammesführer sollten für die Durchsetzung der britischen Anweisungen und Vorstellungen sorgen. Auf diese Weise blieben die Herrschaftsinstanzen erhalten, unterstanden nun aber einer höheren Autorität, dem Kolonialregime.

Die britische Kolonialpolitik sah keine umfangreichen Investitionen in den afrikanischen Kolonien vor. So wurden kaum Anstrengungen unternommen, ein Gesundheits- oder Bildungssystem aufzubauen. Afrikaner, die eine höhere Bildung anstrebten, mussten europäische Universitäten besuchen. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich die Position Großbritanniens. Die Verpflichtung, in Bildung und Gesundheit zu investieren, wurde ernster genommen.

Panafrikanismus

Der Weg in die Unabhängigkeit wurde maßgeblich von afrikanischen Intellektuellen geebnet, die ihre Ausbildung an den Universitäten Europas und Nordamerikas erhalten hatten. Als besonders einflussreich erwies sich die von schwarzen Studenten aus den USA, der Karibik und Afrika entworfene Idee des Panafrikanismus. Mit ihr verband sich die Vorstellung einer Einheit aller Schwarzen (auch der amerikanischen), aus der der Anspruch auf den afrikanischen Kontinent abgeleitet wurde.

  • MARCUS GARVEY, ein gebürtiger Jamaikaner, propagierte die Rückkehr der Afroamerikaner nach Afrika unter dem Slogan “Africa for the Africans”.
  • W. E. B DU BOIS, ein Afroamerikaner, organisierte den ersten panafrikanischen Kongress, mit dem Ziel, ein Bündnis von Afrikanern und Afroamerikanern ins Leben zu rufen.

An den ersten panafrikanischen Kongress schlossen sich weitere Konferenzen an, wobei die Interessen der Afrikaner zunehmend in den Vordergrund rückten. Auf dem 5. Kongress, an dem im Jahr 1945 u. a. die späteren Ministerpräsidenten Ghanas, Kenias und Tansanias: KWAME NKRUMAH, JOMO KENYATTA und JULIUS K. NYERERE teilnahmen, einigten sich die Delegierten auf das Modell eines afrikanischen Sozialismus und forderten eine effektivere, auf die Zustimmung der Bevölkerung gestützte Regierung. Später berief sich der panafrikanische Kongress auch auf die Menschenrechtserklärungen der Vereinten Nationen, um die Abschaffung der Kolonialherrschaft einzuklagen.

Nach Erlangung der Unabhängigkeit

Seit den 1950er Jahren sind folgende afrikanische Staaten von Großbritannien unabhängig geworden: Gambia, Sierra Leone, Ghana, Nigeria, Kenia, Uganda, Tansania, Sambia, Simbabwe, Botswana, Lesotho und Swaziland.

Ghana

Ghana, von den Engländern Gold Coast (Goldküste) genannt, hatte für die Europäer in erster Linie durch den Sklavenhandel an Bedeutung gewonnen. An der Küste befanden sich Festungen, die als Handelsposten genutzt wurden. Die Sklaven stammten von den im Hinterland lebenden Stämmen. Nachdem die Briten zu Beginn des 19. Jahrhunderts das internationale Verbot des Sklavenhandels ausgesprochen hatten, übernahm die britische Regierung schrittweise die Verwaltung des Territoriums.
Von wirtschaftlicher Bedeutung war vor allem der Anbau von Kakao. Im Gegensatz zu den Kolonien in Ostafrika herrschte hier keine Plantagenwirtschaft. Der Anbau lag in den Händen kleinerer Bauern. Nach wie vor ist Kakao eines der wichtigsten Exportgüter, obwohl sich sein Anteil am Gesamtexport in den letzten Jahren deutlich verringert hat.

Eine wichtige Rolle in der Unabhängigkeitsbewegung spielte KWAME NKRUMAH. Nach seinem Aufenthalt im Ausland kehrte er nach Ghana zurück und wurde Generalsekretär der 1947 gegründeten United Gold Coast Convention (UGCC), die auf die Unabhängigkeit hinarbeitete. NKRUMAH plädierte für eine baldige Loslösung von Großbritannien und gründete zu diesem Zweck die Convention's People Party (CPP). Nach dem Wahlsieg der CPP wurde NKRUMAH 1951 erster Premierminister. 1954 erhielt die Goldküste einen autonomen Status zugesprochen, und 1957 wurde das Land unter dem Namen Ghana unabhängig.

In den folgenden Jahren eignete sich NKRUMAH diktatorische Vollmachten an. Seine Alleinherrschaft wurde durch die neue, 1960 erlassene Verfassung untermauert. Die von ihm geführte CPP wandelte sich zur Staatspartei. Politisch orientierte sich NKRUMAH zunehmend an den sozialistischen Staaten und isolierte Ghana von den westlichen Ländern. Während einer Auslandsreise 1966 wurde er durch einen Militärputsch abgesetzt. Das vom Militär beherrschte Land durchlitt in der Folgezeit wirtschaftliche Krisen. Erst in den 1990er Jahren leitete JERRY JOHN RAWLINGS, nachdem er selbst ein Jahrzehnt lang das Land auf diktatorische Weise regiert hatte, die Demokratisierung ein. Politische Parteien wurden legalisiert und grundlegende Menschenrechte garantiert. Seit Dezember 2000 ist JOHN KUFUOR Premierminister. Ghana gehört zurzeit zu den politisch und wirtschaftlich stabileren Ländern Westafrikas.

Simbabwe

Das heutige Simbabwe wurde als Süd-Rhodesien (benannt nach dem britisch-südafrikanischen Kolonialpolitiker CECIL RHODES) bis 1923 von der British South African Company verwaltet. Diese Gesellschaft sollte die Region für die britische Regierung vor allem wirtschaftlich erschließen und kostengünstig verwalten. Viele weiße Siedler ließen sich als Farmer in Süd-Rhodesien nieder. Sie widersetzten sich einer umfassenden britischen Kolonialherrschaft und bestanden auf dem Sonderstatus als self-governing colony. Auch dem Zusammenschluss mit Nord-Rhodesien und Njassaland, der 1953 auf Drängen der britischen Regierung veranlasst wurde, lehnten sie überwiegend ab.

Nach der Auflösung dieser Föderation verweigerte die britische Regierung Süd-Rhodesien die Unabhängigkeit wegen der mangelnden politischen Einbindung der schwarzen Bevölkerungsmehrheit. Eine afrikanische nationalistische Bewegung unter der Führung JOSHUA NKOMOS zerfiel 1963 wegen interner Unstimmigkeiten. Dies nutzten weiße Rhodesier, um die politische Macht wieder an sich zu reißen. 1965 sprach die weiße rhodesische Regierung unter IAN SMITH eine einseitige Unabhängigkeitserklärung aus. Großbritannien reagierte mit Sanktionen, lehnte jedoch eine militärische Intervention ab. IAN SMITH orientierte sich an der südafrikanischen Apartheidspolitik.

Die Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung mündete in einen Guerilla-Krieg. Nachdem die rhodesische Regierung auch die Unterstützung Mosambiks und Südafrikas verloren hatte, trat sie 1979 zurück. Ein Jahr darauf wurde das Land unter dem Namen Simbabwe unabhängig. Wie in Ghana symbolisierte die Wahl eines afrikanischen Namens die Rückbesinnung auf die afrikanischen Wurzeln. Aus der Wahl im Jahr 1980 ging ROBERT MUGABE als Premierminister hervor. Seine Partei ZANU übernahm die politische Alleinherrschaft. Im Jahr 2003 trat Simbabwe aus dem Commonwealth aus. Die Konflikte zwischen der schwarzafrikanischen Bevölkerung und den Nachfahren europäischer Siedler haben sich wegen der Enteignungspolitik des auf Lebenszeit gewählten Premiers MUGABE verschärft.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Afrikanische Länder." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/afrikanische-laender (Abgerufen: 20. May 2025, 05:33 UTC)

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