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Das British Empire

Eine der wichtigsten Grundlagen für die Schaffung des britischen Kolonialreichs (British Empire) war die Vorherrschaft auf den Meeren, die im 17. Jahrhundert mit den erfolgreichen Seekriegen gegen Spanien und die Niederlande errungen wurde. Die koloniale Expansion Großbritanniens erfolgte mit unterschiedlichen Zwecksetzungen und Methoden. So gab es im British Empire – über Asien, Amerika, Afrika, Australien und Ozeanien verteilt – Wirtschafts-, Siedlungs- und Sträflingskolonien.
Durch siegreich geführte Kriege erweiterte Großbritannien sein Empire vom 16. Jahrhundert bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem weltumspannenden Kolonialreich. Zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung setzte mit dem Unabhängigkeitskampf der unterdrückten Völker der Zerfall des British Empire ein.

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Die Grundlagen des British Empire (17. und 18. Jahrhundert)

“Rule Britannia, Rule the Waves” („Herrsche Britannien, beherrsche die Meere“)

Mit diesem Vers beginnt das 1740 vom Dichter JAMES THOMSON verfasste Lied, das bald zur viel gesungenen patriotischen Hymne avancierte. Die Zeile steht programmatisch für die britische Expansionspolitik im 17. und 18. Jahrhundert, als die Grundlagen für das British Empire (das britische Kolonialreich) gelegt wurden.

Eine der wichtigsten Grundlagen für die Schaffung des British Empire war die Vorherrschaft auf den Meeren, die im 17. Jahrhundert mit den erfolgreichen Seekriegen gegen Spanien und die Niederlande errungen wurde. Durch die Vernichtung der spanischen Großen Armada vor den Küsten Englands konnte die Vormachtstellung Spaniens auf den Weltmeeren gebrochen werden.

Die koloniale Expansion Großbritanniens (d. h. die auf den Erwerb, die Ausbeutung und Erhaltung von Kolonien gerichtete britische Politik) wurde im 17. und 18. Jahrhundert zum nationalen Prinzip, beinhaltete aber unterschiedliche Zwecksetzungen und Methoden.

Handels- bzw. Wirtschaftskolonialismus

Um 1600 legten britische Handelskompanien, die von der Krone mit umfangreichen Privilegien ausgestattet worden waren, überseeische Handelsstützpunkte in Asien und Afrika und Amerika an.

Die Ostindische Kompanie (East India Company) beherrschte den gesamten Handel von Europa über das Kap der Guten Hoffnung bis zu den Küsten Indiens und Chinas. Sie richtete Stützpunkte in Indien (Madras 1616, Bombay 1662) sowie im atlantisch-karibischen Raum (auf Barbados 1627 und Jamaika 1655) ein. Von diesen Stützpunkten aus dehnten die Briten ihr Herrschaftsgebiet schrittweise auf die gesamte Region aus. Bald standen ganz Indien und die Insel Ceylon (das heutige Sri Lanka), insgesamt etwa 40 Mio. Menschen, unter britischer Kontrolle, womit der gesamte Subkontinent Indien zur britischen Kolonie geworden war. Im Jahr 1876 wurde die britische Königin VICTORIA zur Kaiserin von Indien proklamiert.

Großbritannien bezog aus Indien wichtige Bodenschätze (Edelmetalle und Edelsteine), landwirtschaftliche Erzeugnisse, aber auch Tee und Seide. Zudem wurde ein Drittel der britischen Steuereinnahmen (1815 etwa 18 Mio. Pfund) in Indien eingezogen. Zur Sicherung der Reichtümer Indiens und der kolonialen Ausbeutung hatten die Briten zeitweise eine Armee von 30.000 Soldaten auf dem Subkontinent stationiert. Sie wurde durch 140.000 indische Soldaten verstärkt.

Die britische Afrikakompanie setzte sich zunächst an der Goldküste fest, um sich einen Anteil am Sklavenhandel zu sichern. Im Zusammenhang mit dem Sklavenhandel entwickelte sich ein für die Briten sehr profitabler Dreieckshandel:
Baumwollstoffe und andere Manufakturwaren wurden von britischen Häfen nach Westafrika verschifft und dort gegen versklavte Afrikaner eingetauscht. Diese wurden zu den Plantagenkolonien auf den karibischen Inseln transportiert. Auf dem Rückweg brachten die Schiffe durch Sklavenarbeit erzeugte Produkte wie Tabak, Rum, Baumwolle und Zucker nach Großbritannien.

Durch den Handel mit seinen Wirtschaftskolonien entwickelte sich Großbritannien zum größten Handelsstaat Europas. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts besegelten etwa 6.000 Schiffe unter britischer Flagge die Weltmeere. Auf diesen Schiffen leisteten rund 100.000 Seeleute Dienst.

Siedlungskolonialismus

Die Siedlungskolonien dienten der Aufnahme von Auswanderern aus dem „Mutterland“ Großbritannien. Die im frühen 17. Jahrhundert einsetzende Auswanderungswelle hunderttausender Briten hatte vor allem zwei Ursachen:
Infolge der Überbevölkerung auf den Britischen Inseln nahmen auch Hunger und Armut bei einem Großteil der Bevölkerung zu und bewogen viele Engländer dazu, ihre Heimat zu verlassen.
Zum anderen zwangen religiös-politische Gründe – u. a. die Verfolgung religiöser Minderheiten durch die anglikanische Kirche – zur Auswanderung.

Der Hauptstrom der Auswanderer ergoss sich von Anfang an nach Nordamerika. An der Ostküste des Kontinents waren durch die Kaperfahrten der berühmten Seefahrer FRANCIS DRAKE, WALTER RALEIGH und JOHN HAWKINS im Auftrag der Königin die Grundlagen für die Besiedlung geschaffen worden. Auf einer Insel vor der Küste des heutigen North Carolina gründete WALTER RALEIGH 1584 die erste englische Siedlung auf amerikanischen Boden.

Wenige Jahre später (1607) entstand die erste britische Siedlungskolonie auf dem nordamerikanischen Festland. Sie erhielt zu Ehren der unverheirateten Königin den Namen Virginia. Bis 1732 kamen zwölf weitere Siedlungskolonien hinzu. Allerdings musste sich die Briten infolge des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges 50 Jahre darauf aus Nordamerika zurückziehen.

Sträflingskolonialismus

1788 begann Großbritannien auch mit der Erschließung Australiens und weiterer pazifischen Räume. Die ersten Siedler in Australien waren Sträflinge, die erste britische Siedlung in Australien folglich eine britische Sträflingskolonie. Entflohene Sträflinge und europäische Auswanderer erschlossen später die Weiten des australischen Kontinents. Neben Australien gelangten auch Neuseeland und eine Reihe weiterer Inseln Ozeaniens unter britische Kolonialherrschaft.

Die Erweiterung des Empire

Zur Verteidigung und Erweiterung des Empire und des weltweiten Handels war eine starke Flotte erforderlich. Im Gegensatz zu den anderen europäischen Großmächten setzte Großbritannien nicht auf ein Heer, sondern auf eine perfekt organisierte Seeherrschaft und Seekriege mit den jeweiligen Hauptrivalen. So fochten Großbritannien und Frankreich vom Ende des 17. Jahrhunderts bis Anfang des 19. Jahrhunderts sieben Kriege aus, aus denen die Briten meist siegreich hervorgingen.

Vor allem dank der erfolgreich geführten Kriege konnte Großbritannien sein Kolonialreich, das British Empire, kontinuierlich erweitern:

Im Spanischen Erbfolgekrieg Anfang des 18. Jahrhunderts sicherte sich Großbritannien mit der Eroberung Gibraltars den Zugang zum Mittelmeer.

Nach dem Siebenjährigen Krieg musste sich das rivalisierende Frankreich 1763 aus seinem nordamerikanischen Kolonialbesitz in Kanada und Ostindien zurückziehen.

Infolge der Napoleonischen Kriege in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fielen die Mittelmeerinsel Malta, das Kapland an der Südspitze Afrikas sowie die im Indischen Ozean gelegenen Seychellen und Mauritius unter britische Herrschaft.

Beim „Wettrennen“ mit den Kolonialmächten Frankreich, Deutschland, Italien und Belgien um die Aufteilung Afrikas im 19. Jahrhundert erkämpfte sich Großbritannien den Großteil des Kontinents: Britische Truppen besetzten 1882 Ägypten, 1889 Rhodesien (heute Simbabwe). 1898 wurde der östliche Sudan und ein Jahr später ganz Südafrika unterworfen. Außerdem wurden die britischen Kolonien Kenia und Nigeria gegründet.

Nach dem Ersten Weltkrieg übernahm Großbritannien die meisten deutschen Kolonien in Afrika. Ferner erhielten die Briten im Nahen Ostens die Hoheit über den Irak, Palästina und Transjordanien zugesprochen.

Anfang der 1920er-Jahre erreichte das British Empire seine größte Ausdehnung. Mehr als 20 % der Erdbevölkerung und ein Fünftel der Festlandsfläche der Erde befand sich unter britischer Herrschaft. Doch kündigte sich unter dem Druck der nationalen Befreiungsbewegungen der Zerfall des British Empire an. Um den Prozess der Entkolonialisierung zu steuern, wandelte Großbritannien sein zerfallendes Kolonialreich in einen Commonwealth of Nations um.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Das British Empire." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/das-british-empire (Abgerufen: 20. May 2025, 06:58 UTC)

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In diesem Zeitraum begann auch der Aufstieg Großbritanniens zur führenden Handelsnation und Seemacht. Das British Empire erreichte nach dem Ersten Weltkrieg seine größte Ausdehnung. Mit der Mehrzahl seiner ehemaligen Kolonien ist Großbritannien heute im Commonwealth of Nations verbunden.

Die politischen Institutionen in Großbritannien

“The king can do no wrong“. Für sein Handeln kann der Monarch nicht zur Verantwortung gezogen werden. Ihre eigentliche Aufgabe findet die Krone in der symbolischen Verkörperung der Nation und ihrer historischen Kontinuität. Der Monarch hat zwar ein umfassendes Konsultationsrecht und genießt in sämtlichen Regierungsgeschäften volle Akteneinsicht, erfüllt jedoch vor allem Repräsentationsaufgaben. Daneben obliegen ihm unter anderem

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Ein königliches Veto gegen eine Gesetzesvorlage wurde zuletzt 1707 eingelegt.

Commonwealth of Nations

Ende des 16. Jahrhunderts erlangte Großbritannien die Vorherrschaft auf den Weltmeeren und errichtete im Verlauf der folgenden Jahrhunderte sein koloniales Weltreich, das British Empire. Aus Siedlungskolonien und Handelsstützpunkten entwickelten sich koloniale Besitzungen in Amerika, Afrika, Asien, Australien und Ozeanien.
Das British Empire erreichte nach dem Ersten Weltkrieg seine größte Ausdehnung: Etwa ein Viertel der Landfläche der Erde und ebenfalls ein Viertel der Erdbevölkerung unterstanden de facto der britischen Krone.
Im 20. Jahrhundert führten die Siege der Unabhängigkeitsbewegungen den Wandel vom Empire zum Commonwealth of Nations herbei. Der lose Staatenbund umfasst heute mehr als zwei Dutzend unabhängige Staaten, allesamt ehemalige britische Kolonien. Im Commonwealth gelten sie als gleichberechtigte, in freier Vereinigung verbundene Staaten.

Die anglikanische Kirche in Großbritannien

In Großbritannien hat sich – auf Betreiben HEINRICHS VIII. – die anglikanische Kirche als Staatskirche etabliert. Aufgrund der britischen Kolonialgeschichte entstanden anglikanische Kirchen auch in Nordamerika, Afrika, Asien und Australien. Als Folge des British Empire sind jedoch auch viele Menschen nicht-christlichen Glaubens nach Großbritannien eingewandert. So existiert in Großbritannien eine der größten muslimischen Gemeinden Europas. Außerdem leben etwa 1,6 Mio. Muslime, 600.000 Hindus, 336.000 Sikhs und 150.000 Buddhisten auf den britischen Inseln.

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