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Die anglikanische Kirche in Großbritannien

In Großbritannien hat sich – auf Betreiben HEINRICHS VIII. – die anglikanische Kirche als Staatskirche etabliert. Aufgrund der britischen Kolonialgeschichte entstanden anglikanische Kirchen auch in Nordamerika, Afrika, Asien und Australien. Als Folge des British Empire sind jedoch auch viele Menschen nicht-christlichen Glaubens nach Großbritannien eingewandert. So existiert in Großbritannien eine der größten muslimischen Gemeinden Europas. Außerdem leben etwa 1,6 Mio. Muslime, 600.000 Hindus, 336.000 Sikhs und 150.000 Buddhisten auf den britischen Inseln.

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Der Bruch mit Rom und die Entstehung der anglikanischen Kirche

Im Jahr 1532 wurde die englische Geistlichkeit gesetzlich verpflichtet, HEINRICH VIII. als „Oberstes Haupt der Kirche“ (supreme head) anzuerkennen. Damit erlangte der englische Monarch als Leiter des Kirchenwesens eine den lutherischen Reichsfürsten vergleichbare Stellung. Eine Reform der theologischen Lehre und des geistlichen Lebens ging damit jedoch nicht einher.

HEINRICH VIII. hatte diesen Schritt unternommen, nachdem sich Papst KLEMENS VII. weigerte, die Ehe HEINRICHS mit KATHARINA VON ARAGON aufzulösen. Im Act of Appeals erklärte das englische Parlament daraufhin die römische Kurie in Fragen des Eherechts für unzuständig, sodass der von HEINRICH ernannte Erzbischof von Canterbury, THOMAS CRANMER, die Ehe 1533 annullieren konnte. Durch den Act of Succession wurden 1534 alle britischen Untertanen zum Eid auf die neue Kirchenverfassung und die Thronfolge verpflichtet. Auf die Verweigerung des Eides stand die Todesstrafe, der prominente Persönlichkeiten wie der Bischof von Rochester, JOHN FISHER, und der Humanist THOMAS MORE zum Opfer fielen. Der Anspruch, England als künftige protestantische Vormacht in Europa zu etablieren, zog innenpolitisch die unerbittliche Bekämpfung des altkirchlichen Widerstandes nach sich. Viele romtreue Engländer wurden als Hochverräter auf dem Schafott hingerichtet.

Krise und Sieg der englischen Reformation

Die von 1553 bis 1558 regierende englische Königin MARIA I. betrieb die gewaltsame Rekatholisierung Englands, um das Land wieder zur römischen Kirche zurückzuführen. Wegen der von ihr veranlassten grausamen Verfolgung der Protestanten ging sie als Bloody Mary in die Geschichte ein. Als letzte Überlebende des Hauses Tudor bestieg ihre Halbschwester ELISABETH I. den Thron und leitete einen politischen Kurswechsel ein. Sie beendete den Krieg mit Frankreich und ordnete die Kirchenverhältnisse. Unter ihrer Herrschaft etablierte sich der Anglikanismus als Staatskonfession, die keinen Anspruch auf Geltung außerhalb des Königreichs England erhob. Allerdings verpflichtete der Gehorsam gegenüber der Krone alle englischen Untertanen, der anglikanischen Kirche anzugehören:

  • Die wieder gegründete anglikanische Staatskirche unterstand der Krone, die alle geistlichen Würdenträger ernannte.
  • Lehre und Liturgie dieser Kirche unterlagen der Gesetzgebung des Parlaments, das sich in einigen dogmatischen Punkten, beispielsweise bei der Auffassung vom Heiligen Abendmahl, an die Lehren des Reformators CALVIN anlehnte.

1570 exkommunizierte Papst PIUS V. Königin ELISABETH als Ketzerin und „falsche Königin von England“. Alle Untertanen wurden aufgerufen, den Gehorsam aufzukündigen und die katholische Königin MARIA STUART von Schottland als rechtmäßige Herrscherin Englands anzusehen. Auf dem Höhepunkt des Kampfes zwischen London und Rom litten die englischen Katholiken unter dem erbarmungslosen Terror der Obrigkeit, während Papst GREGOR XIII. einen politischen Mord an ELISABETH für gerecht erklärte und ein päpstliches Heer nach Irland schickte, um einen Aufstand gegen die Engländer auszulösen. Weil aber die Mehrheit von Volk und Parlament die Politik ELISABETHS unterstützte, gelang es ihr, Aufständische und konfessionelle Abweichler zu isolieren. Dazu bediente sie sich der 1583 geschaffenen High Commission, eines königliches Glaubenstribunals, das die Methoden der spanischen Inquisition übernahm.

Die Organisation der anglikanischen Kirche

Die Church of England gliedert sich in die Kirchenprovinzen Canterbury und York mit insgesamt 44 Diözesen. Zur Provinz Canterbury gehört auch die Diözese Gibraltar. Grundlage für Gottesdienst und Bekenntnis ist neben der Bibel das Common Prayer Book in der Fassung von 1662 mit den 39 Glaubensartikeln, die im Wesentlichen der stark kalvinistisch beeinflussten Fassung von 1552 entspricht. Daneben gibt es seit 1980 ein Alternative Service Book.
Seit dem 19. Jahrhundert existieren drei Hauptrichtungen in der Kirche von England:

  • die niederkirchliche Low Church, die eine aktive christliche Lebensführung fordert und sozial stark engagiert ist,
  • die hochkirchliche High Church, die als konservative Richtung in Theologie und Kultus auf das katholische Erbe zurückgreift,
  • und die gemäßigt liberale, von der historisch-kritischen Theologie beeinflusste Board Church.

Nach heftigen innerkirchlichen Kontroversen beschloss die anglikanische Kirche 1992, Frauen zum Priesteramt zuzulassen. 1994 wurden die ersten Priesterinnen geweiht.

Die Church of Scotland, die Staatskirche in Schottland, mit reformiertem Bekenntnis und Presbyterialverfassung entstand im 16. Jahrhundert nach dem Vorbild der Genfer Reformation. Nominell bekennt sich heute knapp ein Viertel der Bevölkerung Schottlands zur Schottischen Kirche. Die Zahl der eingeschriebenen Kirchenmitglieder beträgt rund 1,2 Mio. Die Schottische Kirche war maßgebend an der Gründung des Reformierten Weltbundes beteiligt.

Eine Folge der englischen Kolonialgeschichte war die Ausbreitung der anglikanischen Kirche auf andere Länder und Erdteile. Außer den englischsprechenden Kirchen Kanadas (Church of Canada), Australiens (Church of Australia), den USA (Episcopal Church) und Südafrikas (Church of South Afrika) gibt es viele anglikanische Nationalkirchen, z. B. die Japans, Westindiens und Ugandas, in denen der Gottesdienst in der Landessprache abgehalten wird. Das Bindeglied der anglikanischen Kirchen ist die Lambeth-Conference, auf der alle zehn Jahre die anglikanischen Bischöfe unter dem Ehrenvorsitz des Erzbischofs von Canterbury zusammentreffen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Die anglikanische Kirche in Großbritannien." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/die-anglikanische-kirche-grossbritannien (Abgerufen: 14. November 2025, 09:46 UTC)

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Geografische Regionen von Großbritannien

Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland, kurz Großbritannien, liegt vor der Nordwestküste des europäischen Festlands. Zu den von Nordsee, Atlantischem Ozean, Irischer See und Ärmelkanal umgebenen Britischen Inseln gehören außer der Hauptinsel Großbritannien weitere Inseln und Inselgruppen.

Das Vereinigte Königreich umfasst die Regionen bzw. Landesteile England, Wales und Schottland auf der Hauptinsel sowie Nordirland auf der irischen Insel.
England ist der größte und am dichtesten besiedelte Landesteil und nimmt den mittleren, südlichen und östlichen Teil der Insel Großbritannien ein. Das vorwiegend gebirgige Schottland liegt als die zweitgrößte Region des Landes im nördlichen Teil der britischen Hauptinsel.

Wales ist ebenfalls überwiegend gebirgig. Es umfasst die im Südwesten der Hauptinsel in die Irische See ragende Halbinsel zwischen der Liverpoolbucht und dem Bristolkanal.
Nordirland, der kleinste Landesteil des Vereinigten Königreichs, befindet sich im nordöstlichen Teil der irischen Insel.

Großbritannien und Europa

Großbritannien ist zwar geografisch gesehen ein Teil Europas, doch beanspruchte es lange Zeit eine Sonderstellung. Sie fand ihren Begriff in der “Splendid Isolation”, der zufolge sich Großbritannien vom europäischen Geschehen abkoppelt. Als Inselstaat und Seemacht machte Großbritannien seinen Einfluss in aller Welt geltend, vor allem jenseits des Antlantiks und in Asien, wo sich die Briten eine dauerhafte Vormachtsstellung sicherten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg hat Großbritannien seinen Status als Weltmacht jedoch eingebüßt. Zwar ist es im Commonwealth weiterhin mit seinen einstigen Kolonien verbunden; um aber seine politischen Interessen durchzusetzen, kann es auf die Kooperation mit anderen europäischen Staaten (innerhalb der Europäischen Union) nicht mehr verzichten.

Indien

Mit der Entdeckung des Seewegs nach Indien (1498) entstanden dort erste portugiesische Stützpunkte. Anfang des 17. Jahrhunderts gründete die englische East India Company Niederlassungen u. a. in Surat, Madras und Bombay. Die französische Ostindische Kompanie baute in der Folgezeit eigene Niederlassungen in Pondicherry und Chandernagar auf. Im 18. und 19. Jahrhundert geriet Indien weitgehend unter die Herrschaft der East India Company. Die Furcht vor einer westlichen Überfremdung des Landes löste den großen Aufstand von 1857/58 aus, mit dessen Niederwerfung

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  • und der Generalgouverneur zum Vizekönig erklärt wurde.

Um die weit verbreiteten Unruhen im Land einzudämmen, sollte den Indern durch Reformen die Teilhabe an der Regierung eingeräumt werden. Der Protest gegen die schleppende Durchführung der Reformen war eng mit dem ersten öffentlichen Auftreten MAHATMA GANDHIS verbunden.

Englische Kolonien in Nordamerika

Die Gründung britischer Kolonien in Nordamerika setzte in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts unter Königin ELISABETH I. ein. Mit Kaperfahrten im Auftrag der Königin legten berühmte englische Seefahrer den Grundstein für die Kolonialisierung. Seit 1620 erhöhten sich die Zuwanderraten europäischer Immigranten und aus Afrika verschleppter Sklaven. Die Bevölkerungszahl stieg von etwa 2.000 Einwanderern im Jahr 1620 auf etwa 2,5 Millionen bis zum Ende der englischen Kolonialära nach 1783.

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London – Megalopolis oder urban jungle?

London gehört zu den Metropolen von weltweiter Bedeutung. Dieser Status gründet sich vor allem auf Londons Rolle im Handels- und Finanzwesen. Lange Zeit war die englische Hauptstadt die führende Finanzmetropole.
In ihrer Geschichte ist es der Stadt immer wieder gelungen, große Herausforderungen wie den Wiederaufbau nach dem Großbrand 1666 und den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg zu meistern. Sie wandelte sich zu einer internationalen Metropole, die für neuen Einflüsse und Entwicklungen offen ist. Als Anziehungspunkt für Menschen unterschiedlichster Kulturen bietet London heute Künstlern, Wissenschaftlern, Emigranten und Geschäftsleuten vielfältige Perspektiven.

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