Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Englisch Abitur
  3. 5 Texte und Medien analysieren
  4. 5.3 Fiktionale Texte
  5. 5.3.4 Gedichte (poems)
  6. Lord Byron

Lord Byron

* 22. Januar 1788 in London
† 19. April 1824 in Mesolongion (Griechenland)

GEORGE GORDON NOEL LORD BYRON gehörte zusammen mit JOHN KEATS und PERCY BYSSHE SHELLEY der zweiten Generation der englischen Romantiker an. Diese zweite Generation setzte sich kritisch mit den englischen Romantikern der ersten Stunde, WILLIAM WORDSWORTH und SAMUEL TAYLOR COLERIDGE, auseinander. Nicht zuletzt sein ausschweifender Lebensstil machte BYRON zur Leitfigur dieses jungen Dichter-Kreises. Aufgrund seiner zahlreichen amourösen Affären und einer inzestuösen Beziehung zu seiner Halbschwester wurde er von der englischen Gesellschaft geächtet. Daraufhin zog er in die Schweiz, wo er enge Freundschaft mit SHELLEY schloss.
In BYRONS Dichtungen kommt seine Vorliebe für das Satanische wie auch für exotische Themen zum Ausdruck. Die beiden ersten, 1812 veröffentlichten Cantos von Childe Harold's Pilgrimage machten ihn schlagartig berühmt. BYRON starb im Alter von 36 Jahren an Fieber, als er sich dem griechischen Freiheitskampf gegen die Türken anschloss.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Biografie

LORD BYRON galt als ebenso charmante wie zwiespältige Persönlichkeit. Er vereinte in sich hingebungsvolle Liebe und ausschweifende Sinnlichkeit, die Pose des Weltschmerzes und echt empfundenes Leid, Begeisterungsfähigkeit und schroffe Ablehnung. BYRON verlor früh seinen Vater und wurde von seiner zu Hysterie neigenden Mutter erzogen. Im Jahr 1798 erbte er Titel und Vermögen seines Großonkels, die ihm eine Ausbildung in Harrow und Cambridge ermöglichten.

Schulden, seine Ehescheidung und das inzestuöse Verhältnis zu seiner Halbschwester führten dazu, dass BYRON von der englischen Gesellschaft geächtet wurde und sich ins Ausland zurückzog. 1816 reiste er zunächst in die Schweiz, wo er sich mit seinem Dichterkollegen PERCY BYSSHE SHELLEY befreundete, und dann weiter nach Italien. Von Ruhelosigkeit getrieben siedelte er nach einem längeren Aufenthalt in Ravenna (1819–1821) zu SHELLEY nach Pisa über. 1824 entschloss er sich zur Fahrt nach Griechenland, um die Griechen in ihrem Freiheitskampf gegen die Türken zu unterstützen. Jedoch starb er bereits kurz nach der Landung in Mesolongion an Fieber.

Literarisches Schaffen

In BYRONS Dichtung spiegelt sich sein bewegtes Leben. Nach weniger erfolgreichen Frühwerken schrieb er 1812 die beiden ersten Cantos von Childe Harold's Pilgrimage, die ihn über Nacht berühmt machten. Darin verarbeitete er die Eindrücke seiner 1809 –1811 unternommenen Mittelmeer- und Orientreise. In rascher Folge veröffentlichte er mehrere romantische Verserzählungen aus dem Orient, unter anderem The Giauor (1813), The Corsair (1814) und Lara (1814). Trotz ihrer oft laxen Formung war den Gedichten dank der sprachlichen Virtuosität und exotischen Thematik ein großer Erfolg beschieden.

Seine großen Werke schuf Byron während seines Italien-Aufenthalts. Dazu zählen:

  • die Cantos III und IV von Childe Harold's Pilgrimage (1816 –1818),
  • das dramatische Gedicht Manfred (1817), eine Tragödie über eine rätselhaft bleibende Schuld,
  • das Drama Cain (1821), die Verherrlichung des gegen Gott revoltierenden Menschen,
  • schließlich das Fragment gebliebene Epos Don Juan (1819 –1824, 16 Cantos), das mit seiner Sprachkunst und Ironie als groß angelegte Zeitsatire konzipiert war.

LORD BYRON verkörpert selbst den Prototyp des lebenshungrigen, abenteuerlustigen, amoralischen byronschen Helden, den er im dramatischen Gedicht Manfred und im Versepos Childe Harold's Pilgrimage entwarf. Sein Versroman Don Juan (1819 –1824) stellt die bürgerliche Vorstellung einer Liebesehe, die sich seit Mitte des 18. Jahrhunderts durchsetzte, als Quelle unablässiger Enttäuschungen dar. BYRON, der sein Außenseitertum effektvoll zu inszenieren wusste, wurde zu einer Kultfigur. Seine erotischen Eskapaden und sein politischer Radikalismus fesselten das sensationslüsterne Publikum durch den Reiz des Verbotenen.

BYRONS Werk war zwar, wie sich an den Tragödien The Two Foscari (1821), Marino Faliero (1821) und Sardanapalus (1821) zeigen lässt, noch vom Klassizismus beeinflusst, zählt aber zu wichtigsten Beiträgen der englischen Romantik. Seine Dichtung hinterließ auch eine nachhaltige Wirkung auf die europäische Literatur. Französische, deutsche und russische Lyriker, Komponisten und Philosophen fühlten sich von ihm inspiriert, darunter auch GOETHE und ROBERT SCHUMANN. BYRON war in Deutschland sogar lange Zeit der nach SHAKESPEARE berühmteste englische Dichter. GOETHE hat ihm im zweiten Teil des Faust (1832) in der Gestalt des Euphorion ein Denkmal gesetzt.

BYRONS Leben und Werk war Vorbild für den Byronismus, einer nach ihm benannten Stil- und Lebenshaltung, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufkam. Das Leben und Dichten der Byroniden war gekennzeichnet durch die demonstrative Betonung der Kulturmüdigkeit und des Lebensüberdrusses. Der schrankenlose Individualismus wurde verherrlicht; und man gab sich stolz der Heimatlosigkeit und Einsamkeit hin.

Weitere Werke (Auswahl)

English Bards and Scotch Reviewers (1809)
The Bride of Abydos (1813)
Hebrew Melodies (1815)
The Prisoner of Chillon (1816)
Lament of Tasso (1817)
Beppo (1817)
Mazeppa (1818)
The Prophecy of Dante (1819)
Werner (1822)
Heaven and Earth (1823)
The Age of Bronze (1823)
The Island (1823)

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Lord Byron." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/lord-byron (Abgerufen: 20. May 2025, 07:20 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • JOHN KEATS
  • Percy Bysshe Shelley
  • byronischer Held
  • Klassizismus
  • Romantik
  • Exotik
  • Coleridge
  • Byronismus
  • William Wordworth
  • Manfred
  • Lyrik
  • Dichtung
  • Kultfigur
  • Satanic School
  • GOETHE
  • Childe Harold's Pilgrimage
  • Shakespeare
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

William Blake

* 28. November 1757 in London
† 12. April 1827 in London

Der englische Dichter, Maler und Kupferstecher WILLIAM BLAKE zählt zu den ersten Romantikern Englands. Noch vor WILLIAM WORDSWORTH und SAMUEL TAYLOR COLERIDGE wandte er sich gegen den Rationalismus der Aufklärung und beschwor die Natur als entscheidende Kraft zur Entfaltung der künstlerischen Vorstellung. Aufgrund seiner visionären, teils kryptischen Dichtung, die man erst lange nach seinem Tod zu würdigen wusste, wurde er von vielen für verrückt erklärt. So sagte WORDSWORTH über ihn:

“There was no doubt that this poor man was mad, but there is something in the madness of this man which interests me more than the sanity of Lord Byron or Walter Scott.”

William Butler Yeats

* 13. Juni 1865 im heute zu Dublin gehörigen Sandymount
† 28. Januar 1939 im französischen Roquebrune-Cap Martin

Erst durch die „Irische Renaissance“ erlangte die anglo-irische Literatur Ende des 19. Jahrhunderts weltweit Anerkennung. Als deren wichtigste Vertreter gelten WILLIAM BUTLER YEATS und JOHN MILLINGTON SYNGE. YEATS setzte sich für die Förderung der englischsprachigen Literatur in Irland ein. Gemeinsam mit Lady ISABELLA AUGUSTA GREGORY gründete er das Irish Literary Theatre, das er bis zu seinem Tod leitete. In diesem Theater wurden seine Dramen aufgeführt, die YEATS zum bedeutendsten Erneuerer des poetischen Dramas seit SHAKESPEARE machten. Dauerhaften Ruhm erlangte YEATS auch als Lyriker. Seine Dichtung stand zunächst unter dem Einfluss der Romantik, nahm allerdings nach der Jahrhundertwende inhaltlich und formal eine eigenständige Entwicklung.

Robert Burns

* 25.01.1759 in Alloway (Ayrshire)
† 21.07.1796 in Dumfries (Dumfriesshire)

In Schottland feiert man jährlich - immer am 25. Januar - die Burns Night, ein Fest zum Gedenken an den schottischen Dichter ROBERT BURNS. Traditionell serviert man an diesem Abend Haggis (eine kugelförmige Wurst) mit Kartoffeln und Steckrüben. Natürlich stößt man anschließend mit schottischem Whiskey auf BURNS an. Schließlich wird noch das lustige Gedicht The Address to the Haggis (1786) vorgetragen, das selbstverständlich von BURNS selbst verfasst wurde.
Die Burns Suppers werden an diesem Tag aber nicht nur in Schottland gehalten, sondern auch überall da, wo sich Schotten in größerer Anzahl niedergelassen haben, z. B. in Kanada, Australien und in den Vereinigten Staaten.
BURNS ist neben SIR WALTER SCOTT (1771-1832) der größte schottische Dichter. Seine volkstümlichen Gedichte und Lieder gehören zum schottischen Kulturgut. BURNS' Leben begann arm. Er wurde auf einem Bauernhof als Sohn eines mittelosen Pächters geboren.

John Keats

* 29. oder 31. Oktober 1795 in London
† 23.Februar 1821 in Rom

JOHN KEATS gehört zu den hervorragendsten englischen Odendichtern und ist nach WILLIAM SHAKESPEARE und JOHN MILTON einer der bedeutendsten englischen Dichter überhaupt. Er vertritt neben PERCY BYSSHE SHELLEY und LORD BYRON die zweite Generation der englischen Romantiker, die sich kritisch mit WILLIAM WORDSWORTH, dem Romantiker der „ersten Stunde“, auseinander setzte. KEATS, der bereits im Alter von 24 Jahren an Tuberkulose starb, schuf die meisten seiner Werke innerhalb von nur fünf Jahren.
KEATS, der als romantisches Genie gilt, besingt in seinen Gedichten die Schönheit und Vergänglichkeit der Natur. Seine großen Oden, zu denen unter anderem On a Grecian Urn, To a Nightingale und To Autumn gehören, entstanden 1819 und sind vor allem durch eine bildreiche und klangvolle Sprache gekennzeichnet.

Alexander Pope

* 21. Mai 1688 in London
† 30. Mai 1744 in Twickenham (heute zu London gehörig)

ALEXANDER POPE ist der bedeutendste Vertreter des englischen Klassizismus. Sein Hauptwerk The Rape of the Lock (1712) machte ihn schlagartig berühmt. Das rokokohaft verspielte, komische Epos zeichnet ein Bild der Londoner Gesellschaft, in dem sie zugleich parodiert und verherrlicht wird. Es folgten weitere Veröffentlichungen, sodass POPE schon mit 29 Jahren seine gesammelten Werke veröffentlichen konnte. Bis heute bekannt und viel beachtet sind neben den Satiren auch POPES Epigramme mit ihren pointierten Lebensmaximen.

Trotz seines Erfolges führte POPE ein unglückliches Leben. Er litt an seiner Kleinwüchsigkeit, war häufig krank und neigte zunehmend zu Misstrauen und Menschenscheu. Er heiratete nicht und fand wenig enge Freunde. Zudem machte er sich durch seine höhnischen Angriffe und seinen aggressiven Spott viele Feinde. Seinen spitzen Humor illustriert folgendes Beispiel:

“Engraved on the Collar of a Dog, Which I Gave to His Royal Highness:
I am his Highness'dog at Kew;
Pray tell me, sir, whose dog are you?”

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025