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Lord Byron

* 22. Januar 1788 in London
† 19. April 1824 in Mesolongion (Griechenland)

GEORGE GORDON NOEL LORD BYRON gehörte zusammen mit JOHN KEATS und PERCY BYSSHE SHELLEY der zweiten Generation der englischen Romantiker an. Diese zweite Generation setzte sich kritisch mit den englischen Romantikern der ersten Stunde, WILLIAM WORDSWORTH und SAMUEL TAYLOR COLERIDGE, auseinander. Nicht zuletzt sein ausschweifender Lebensstil machte BYRON zur Leitfigur dieses jungen Dichter-Kreises. Aufgrund seiner zahlreichen amourösen Affären und einer inzestuösen Beziehung zu seiner Halbschwester wurde er von der englischen Gesellschaft geächtet. Daraufhin zog er in die Schweiz, wo er enge Freundschaft mit SHELLEY schloss.
In BYRONS Dichtungen kommt seine Vorliebe für das Satanische wie auch für exotische Themen zum Ausdruck. Die beiden ersten, 1812 veröffentlichten Cantos von Childe Harold's Pilgrimage machten ihn schlagartig berühmt. BYRON starb im Alter von 36 Jahren an Fieber, als er sich dem griechischen Freiheitskampf gegen die Türken anschloss.

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Biografie

LORD BYRON galt als ebenso charmante wie zwiespältige Persönlichkeit. Er vereinte in sich hingebungsvolle Liebe und ausschweifende Sinnlichkeit, die Pose des Weltschmerzes und echt empfundenes Leid, Begeisterungsfähigkeit und schroffe Ablehnung. BYRON verlor früh seinen Vater und wurde von seiner zu Hysterie neigenden Mutter erzogen. Im Jahr 1798 erbte er Titel und Vermögen seines Großonkels, die ihm eine Ausbildung in Harrow und Cambridge ermöglichten.

Schulden, seine Ehescheidung und das inzestuöse Verhältnis zu seiner Halbschwester führten dazu, dass BYRON von der englischen Gesellschaft geächtet wurde und sich ins Ausland zurückzog. 1816 reiste er zunächst in die Schweiz, wo er sich mit seinem Dichterkollegen PERCY BYSSHE SHELLEY befreundete, und dann weiter nach Italien. Von Ruhelosigkeit getrieben siedelte er nach einem längeren Aufenthalt in Ravenna (1819–1821) zu SHELLEY nach Pisa über. 1824 entschloss er sich zur Fahrt nach Griechenland, um die Griechen in ihrem Freiheitskampf gegen die Türken zu unterstützen. Jedoch starb er bereits kurz nach der Landung in Mesolongion an Fieber.

Literarisches Schaffen

In BYRONS Dichtung spiegelt sich sein bewegtes Leben. Nach weniger erfolgreichen Frühwerken schrieb er 1812 die beiden ersten Cantos von Childe Harold's Pilgrimage, die ihn über Nacht berühmt machten. Darin verarbeitete er die Eindrücke seiner 1809 –1811 unternommenen Mittelmeer- und Orientreise. In rascher Folge veröffentlichte er mehrere romantische Verserzählungen aus dem Orient, unter anderem The Giauor (1813), The Corsair (1814) und Lara (1814). Trotz ihrer oft laxen Formung war den Gedichten dank der sprachlichen Virtuosität und exotischen Thematik ein großer Erfolg beschieden.

Seine großen Werke schuf Byron während seines Italien-Aufenthalts. Dazu zählen:

  • die Cantos III und IV von Childe Harold's Pilgrimage (1816 –1818),
  • das dramatische Gedicht Manfred (1817), eine Tragödie über eine rätselhaft bleibende Schuld,
  • das Drama Cain (1821), die Verherrlichung des gegen Gott revoltierenden Menschen,
  • schließlich das Fragment gebliebene Epos Don Juan (1819 –1824, 16 Cantos), das mit seiner Sprachkunst und Ironie als groß angelegte Zeitsatire konzipiert war.

LORD BYRON verkörpert selbst den Prototyp des lebenshungrigen, abenteuerlustigen, amoralischen byronschen Helden, den er im dramatischen Gedicht Manfred und im Versepos Childe Harold's Pilgrimage entwarf. Sein Versroman Don Juan (1819 –1824) stellt die bürgerliche Vorstellung einer Liebesehe, die sich seit Mitte des 18. Jahrhunderts durchsetzte, als Quelle unablässiger Enttäuschungen dar. BYRON, der sein Außenseitertum effektvoll zu inszenieren wusste, wurde zu einer Kultfigur. Seine erotischen Eskapaden und sein politischer Radikalismus fesselten das sensationslüsterne Publikum durch den Reiz des Verbotenen.

BYRONS Werk war zwar, wie sich an den Tragödien The Two Foscari (1821), Marino Faliero (1821) und Sardanapalus (1821) zeigen lässt, noch vom Klassizismus beeinflusst, zählt aber zu wichtigsten Beiträgen der englischen Romantik. Seine Dichtung hinterließ auch eine nachhaltige Wirkung auf die europäische Literatur. Französische, deutsche und russische Lyriker, Komponisten und Philosophen fühlten sich von ihm inspiriert, darunter auch GOETHE und ROBERT SCHUMANN. BYRON war in Deutschland sogar lange Zeit der nach SHAKESPEARE berühmteste englische Dichter. GOETHE hat ihm im zweiten Teil des Faust (1832) in der Gestalt des Euphorion ein Denkmal gesetzt.

BYRONS Leben und Werk war Vorbild für den Byronismus, einer nach ihm benannten Stil- und Lebenshaltung, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufkam. Das Leben und Dichten der Byroniden war gekennzeichnet durch die demonstrative Betonung der Kulturmüdigkeit und des Lebensüberdrusses. Der schrankenlose Individualismus wurde verherrlicht; und man gab sich stolz der Heimatlosigkeit und Einsamkeit hin.

Weitere Werke (Auswahl)

English Bards and Scotch Reviewers (1809)
The Bride of Abydos (1813)
Hebrew Melodies (1815)
The Prisoner of Chillon (1816)
Lament of Tasso (1817)
Beppo (1817)
Mazeppa (1818)
The Prophecy of Dante (1819)
Werner (1822)
Heaven and Earth (1823)
The Age of Bronze (1823)
The Island (1823)

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Lord Byron." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch-abitur/artikel/lord-byron (Abgerufen: 30. June 2025, 09:35 UTC)

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Verwandte Artikel

Robert und Elizabeth Browning

ELIZABETH BROWNING geb. BARRETT

* 06. März 1806 in Coxhoe Hall (bei Durham)
† 29. Juni 1861 in Florenz

ROBERT BROWNING

* 07. Mai 1812 in Camberwell (heute zu London gehörig)
† 12. Dezember 1889 in Venedig

ROBERT und ELIZABETH BARRETT BROWNING heirateten 1846: Sie war zu diesem Zeitpunkt 40, er 34 Jahre alt. Die Hochzeit fand heimlich statt, da der strenge Vater ELIZABETHS seinen Kindern verboten hatte zu heiraten. Gemeinsam flohen sie vor der häuslichen Enge nach Italien, wo vor allem ELIZABETH BROWNING literarisch erfolgreich war: Aus ihrer Liebe zu ROBERT speisten sich die Sonnets from the Portuguese (1847). Dieser Sonettzyklus gehört zu den bekanntesten Sammlungen englischer Liebeslyrik. Bis zum Tod seiner Frau ELIZABETH 1861 lebte ROBERT in Italien, wo er Gedichte in Form dramatischerMonologe verfasste. Nach England zurückgekehrt, gelang ihm mit der epischen Dichtung The Ring and the Book (1868–69) der große Durchbruch.

Samuel Taylor Coleridge

* 21. Oktober 1772 in Ottery Saint Mary (bei Exeter)
† 25. Juli 1834 in London

Wie WILLIAM WORDSWORTH und ROBERT SOUTHEY gehörte auch SAMUEL TAYLOR COLERIDGE zu den englischen Romantikern der ersten Generation, der so genannten Lake School. Gemeinsam mit WILLIAM WORDSWORTH veröffentlichte COLERIDGE die Sammlung Lyrical Ballads (1798), die sich als richtungsweisend für englische Romantik erwies. In diesen Balladen verbinden die Autoren Naturerlebnisse mit philosophischen Reflexionen. COLERIDGES Lyrik versucht, mit klangvoller, bildhafter Sprache das Übernatürliche zu veranschaulichen. Beeinträchtigt wurde seine lyrische Tätigkeit allerdings durch die ihm aus medizinischen Gründen verordnete Einnahme von Opium.
COLERIDGE, der während eines Aufenthalts in Deutschland die Schriften KANTS und SCHELLINGS studiert hatte, widmete sich auch philosophischen und theologischen Fragen.

William Wordsworth

* 07.04.1770 in Cockermouth (County Cumbria)
† 23.04.1850 in Rydal Mount bei Grasmere (County Cumbria)

WILLIAM WORDSWORTH war neben SAMUEL TAYLOR COLERIDGE und ROBERT SOUTHEY der bedeutendste englische Romantiker der ersten Generation. Die Landschaft des Lake District im Nordwesten Englands wurde zu einem Anziehungspunkt dieser Dichter. Auch WORDSWORTH hatte sich dort niedergelassen. Die Dichter versuchten hier, in bewusster Abkehr von der Großstadt, ihre Vorstellungen von Ursprünglichkeit und Naturnähe zu verwirklichen. In dieser ländlichen Zurückgezogenheit entstand die Sammlung der Lyrical Ballads (1798) von WIILIAM WORDSWORTH und SAMUEL TAYLOR COLERIDGE, die für die englische Romantik richtungsweisend war: Empfindsame Naturgedichte wurden mit philosophischer Reflexion verbunden.
In den Jahren zuvor war WORDSWORTH durch Europa gereist, wo er sich für die Ideen der Französischen Revolution begeisterte, von denen er sich jedoch in späteren Jahren distanzierte.

William Blake

* 28. November 1757 in London
† 12. April 1827 in London

Der englische Dichter, Maler und Kupferstecher WILLIAM BLAKE zählt zu den ersten Romantikern Englands. Noch vor WILLIAM WORDSWORTH und SAMUEL TAYLOR COLERIDGE wandte er sich gegen den Rationalismus der Aufklärung und beschwor die Natur als entscheidende Kraft zur Entfaltung der künstlerischen Vorstellung. Aufgrund seiner visionären, teils kryptischen Dichtung, die man erst lange nach seinem Tod zu würdigen wusste, wurde er von vielen für verrückt erklärt. So sagte WORDSWORTH über ihn:

“There was no doubt that this poor man was mad, but there is something in the madness of this man which interests me more than the sanity of Lord Byron or Walter Scott.”

William Butler Yeats

* 13. Juni 1865 im heute zu Dublin gehörigen Sandymount
† 28. Januar 1939 im französischen Roquebrune-Cap Martin

Erst durch die „Irische Renaissance“ erlangte die anglo-irische Literatur Ende des 19. Jahrhunderts weltweit Anerkennung. Als deren wichtigste Vertreter gelten WILLIAM BUTLER YEATS und JOHN MILLINGTON SYNGE. YEATS setzte sich für die Förderung der englischsprachigen Literatur in Irland ein. Gemeinsam mit Lady ISABELLA AUGUSTA GREGORY gründete er das Irish Literary Theatre, das er bis zu seinem Tod leitete. In diesem Theater wurden seine Dramen aufgeführt, die YEATS zum bedeutendsten Erneuerer des poetischen Dramas seit SHAKESPEARE machten. Dauerhaften Ruhm erlangte YEATS auch als Lyriker. Seine Dichtung stand zunächst unter dem Einfluss der Romantik, nahm allerdings nach der Jahrhundertwende inhaltlich und formal eine eigenständige Entwicklung.

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