Bearbeitung, Aufgabenstellung

Die Funktion der Aufgabenstellung
Die Funktion jeder Aufgabenstellung ist es, dem Schüler die Möglichkeit zu bieten, sein im Unterricht erworbenes Wissen anzuwenden. Für den Lehrer ist die Beantwortung der Aufgabenstellung der Ausgangspunkt für die Benotung. Damit man als Schüler eine Aufgabe optimal bearbeiten und ein möglichst gutes Ergebnis erzielen kann, ist es wichtig, dass man die Aufgabenstellung zunächst gründlich liest und versteht.
Hierzu ist es hilfreich, verschiedene Arten der Aufgabenstellungen voneinander unterscheiden zu können. Im Wesentlichen sind für Klassenarbeiten drei Typen wichtig:

  1. Grammatische Aufgabenstellungen,
     
  2. Aufgabenstellungen, die zur Überprüfung des Leseverständnisses dienen,
     
  3. Aufgabenstellungen für das freie Schreiben (writing).

Diese drei Typen erfordern unterschiedliche Herangehensweisen, diese werden nun der Reihe nach vorgestellt.

1. Grammatische Aufgabenstellungen

In den Klassen 5-10 gibt es in der Regel bei jeder Leistungsüberprüfung einen Grammatikteil. Hier wird von euch erwartet, dass ihr z. B. durch das Ausfüllen von Lückentexten oder durch das Bilden einzelner Sätze zeigt, dass ihr die durchgenommene Grammatik sicher beherrscht und anwenden könnt.
Die Grundlage für das Verständnis einer grammatischen Aufgabenstellung ist, dass die Fachwörter verstanden werden. Zentral sind hier erstens die Wortarten: Substantiv (noun), Verb (verb), Adjektiv (adjective), Adverb (adverb) und Artikel (article). Da die Aufgabenstellung meist auf Englisch formuliert ist, sollte man diese Begriffe vor jeder Arbeit gut wiederholen.

Zweitens gilt es neben den Bezeichnungen für die Wortarten auch die Fachausdrücke für die verschiedenen Zeiten des Verbs (tenses) auf Englisch zu beherrschen. Ansonsten kann es passieren, dass man, weil man die gewünschte grammatische Form zwar bilden kann, aus der Aufgabenstellung aber nicht entnehmen kann welche gemeint ist, immer die falsche Form einsetzt. Die Benennung der Zeiten unterscheidet sich von Lehrwerk zu Lehrwerk, meist werden aber folgende Bezeichnungen verwendet: simple present, present progressive, present perfect, simple past, will future, going-to future, past perfect, past perfect progressive,...etc.
Insbesondere diejenigen grammatischen Fachbegriffe, die im Unterricht vor der Klassenarbeit gefallen sind, muss man sicher beherrschen. Das ausführliche Studium des Grammatikteils des Buches ist also unbedingt zu empfehlen.
Erst wenn man jedes Wort der Aufgabenstellung ganz sicher verstanden hat, kann man sich eine Strategie für die Lösung der Aufgabe überlegen. Manchen Schülern hilft es, sich kurz noch einmal einen Merksatz zu notieren, den man zu Hause auswendig gelernt hat. Dann kann man sich immer wieder selbst überprüfen.

Beispiel für eine Aufgabenstellung und einen Lösungsansatz

Fill in the simple past or the present perfect with since or for where needed.
Dies ist eine typische Aufgabenstellung, um grammatisches Wissen zu überprüfen. Voraussetzung für die richtige Lösung der Aufgabe ist, dass man weiß, was die grammatischen Fachausdrücke simple past und present perfect bedeuten und wann welche Zeit verwendet wird. Als Kurznotiz neben der Aufgabenstellung würde sich zu simple past empfehlen:

2. Vergangenheitsform des Verbs und als Merksatz Mit yesterday, ago und last, benutze immer simple past.

Zum present perfect könnte man notieren have + 3. Form und nicht abgeschlossene Ereignisse. Sich einen solchen kurzen Merksatz zum grammatischen Stoff der Unit zu merken mag etwas Zeit erfordern, ist in einer Klassenarbeit aber Gold wert. Er bietet einem in der Stresssituation große Sicherheit und man kann nun in aller Ruhe über die richtige Lösung nachdenken und die Aufgabe schließlich wunderbar lösen.

2. Aufgabenstellungen, die zur Überprüfung des Leseverständnisses dienen

In den meisten schriftlichen Klassenarbeiten wird neben der Grammatik auch das Leseverständnis überprüft. Es besteht kein Zweifel, dass, wer die Vokabeln nicht gelernt hat, den Text auch nicht versteht. Vokabelkenntnisse sind also das absolute A und O zum Bestehen dieses Teils. Oft haben jedoch sogar Schüler, welche die Vokabeln sicher beherrschen, hier ihre Schwierigkeiten. Diesen soll nun mit einer Lösungsstrategie ein Weg für das erfolgreiche Bearbeiten der Aufgabe aufgezeigt werden.

Zunächst sollte man den gesamten Text einmal durchlesen und im Anschluss die Fragestellungen durchgehen. Es ist wichtig, dass man alle Fragen liest, bevor man mit der Beantwortung der ersten Frage beginnt, da sonst die Gefahr besteht, dass man sich bei den Lösungen wiederholt.
In der Regel gilt: Die Reihenfolge der Fragen entspricht dem Fluss des Textes.
So könnt ihr nun beginnen, am Textanfang nach der Lösung für die erste Frage zu suchen. Bevor ihr die Antwort aufschreibt, solltet ihr die Textstelle unterstreichen und die Nummer der Frage an den Rand des Textes schreiben. Nun sucht ihr die Antwort zur zweiten Frage, unterstreicht wieder die betreffenden Zeilen ... usw. So seid ihr sicher, dass ihr euch bei der Beantwortung wirklich auf den Text bezieht.
Bei der Formulierung der Antworten ist es sehr wichtig, dass ihr nicht einfach die betreffenden Textstellen abschreibt, sondern versucht, den Zusammenhang mit eigenen Worten zu formulieren. Das Lesen der Fragestellung kann hierzu sehr hilfreich sein, denn auch dort finden sich Ausdrücke, die nicht genau so im Text vorkommen. Außerdem kommt es euch zu Gute, wenn ihr das Vokabular der Unit gelernt habt und zeigt, dass ihr es anwenden könnt. Meist soll man bei Fragen, die das Textverständnis überprüfen, nicht ausschweifen, sondern die Fakten aus dem Text in ein bis zwei Sätzen auf den Punkt bringen.

3. Aufgabenstellungen für das freie Schreiben

Eine Aufgabe, die das freie Schreiben betrifft, ist oft an die Überprüfung des Textverständnisses angeschlossen, sollte damit aber auf keinen Fall verwechselt werden. Beim freien Schreiben soll der Schüler zeigen, dass er ausgehend von der Aufgabenstellung frei einen eigenen Text entwerfen kann. Es geht darum, neue Bezüge herzustellen und das im Unterricht Gelernte mit Neuem und eigenen Gedanken zu verknüpfen. Bei diesem Aufgabentyp ist die Gefahr des sogenannten an-der-Aufgabenstellung-Vorbeischreibens größer als bei den anderen beiden Aufgabentypen. Denn die Aufgabenstellung bietet viel Freiraum zur eigenen Entfaltung.
Diesen Freiraum gilt es nun gewinnbringend zu nutzen.

Hierzu muss man sich die Aufgabenstellung sehr genau durchlesen und sich im Klaren darüber sein, was von einem erwartet wird. Es ist sinnvoll, die wichtigsten Wörter der Fragestellung zu unterstreichen und sich diese auch während der Bearbeitung immer wieder durchzulesen. Man sollte beständig prüfen, ob man wirklich genau auf das eingeht, wonach in der Aufgabe gefragt wird.
Ist man sich einmal sicher, genau zu wissen was verlangt wird, sollte man als erstes einen dreigliedrigen Entwurf anfertigen. Beim freien Schreiben sollten immer mindestens drei Textteile klar erkennbar sein:

  1. Einleitung (introduction)
     
  2. Hauptteil (main part)
     
  3. Schluss (conclusion)

Oft reicht es, einen einleitenden Satz und einen Schlusssatz zu schreiben. Es ist jedoch sehr wichtig, dass man, bereits wenn man den ersten Satz in sein Heft schreibt, genau weiß zu welchem Schluss der Text führen soll. Aus diesem Grund ist die Planung der Struktur des Texts der wichtigste Teil des Schreibprozesses. Es nimmt in der Regel nicht viel Zeit in Anspruch, kurz ein paar Stichpunkte (auf Englisch!) zu den verschiedenen Teilen des Texts zu notieren. Das Anfertigen eines solchen Schreibgerüsts verhindert aber in der Regel das Vorbeischreiben an der Fragestellung. So besteht nicht mehr die Gefahr, dass man kurz vor Abgabe ganze Absätze streichen muss, weil sie nicht zur Fragestellung passen.

In Aufgabenstellungen für das freie Schreiben werden oft Angaben gemacht wie viele Wörter man schreiben soll, z. B. What would you do if you lived in Australia? (write 150-200 words).
Solche Angaben können einen ungeübten Schreiber schnell unsicher machen. Es ist deshalb sinnvoll, vor der Arbeit zu überprüfen, wie viele Worte man mit der eigenen Schrift ungefähr auf eine Heftseite schreibt. Dies bietet eine gute Orientierung und Sicherheit in der Arbeit. Kann man die Wortzahl des Geschriebenen nicht abschätzen, geht für häufige Zählaktionen wertvolle Zeit verloren.
Bevor man mit dem tatsächlichen Schreibprozess beginnt, sollte man also ein dreigliedriges Stichwortgerüst angefertigt haben und wissen, wie viele Seiten man ungefähr schreiben möchte. Nun gilt es, das in der Lektion gelernte Vokabular zum Einsatz zu bringen und die verschiedenen Textteile durch Absätze klar voneinander zu trennen. Bei der Strukturierung helfen folgende Konjuktionen (transitional phrases):

introduction: to begin with, firstly

main part: on the one hand, … on the other hand, because, furthermore, this is why, consequently, in addition, next, for that reason, for example, to show, however, of course, surely

conclusion: as a result, finally, in short

Eine gute Vorbereitung ist auch hier ein absolutes Muss. Wie bei allen Aufgaben gilt auch beim freien Schreiben, wer die Aufgabenstellung intensiv liest, richtig versteht und eine gute Herangehensweise hat, kann mit der größten Ruhe, Sicherheit und Verstand die Lösung erarbeiten.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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