Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Englisch
  3. 5 Umgang mit Texten und Medien
  4. 5.3 Literarische Texte
  5. 5.3.3 Dramatische Texte
  6. Charakterisierung

Charakterisierung

Die Charakterisierung richtet sich hauptsächlich nach der Frage, welche charakterlichen Besonderheiten der Erzähler einer Figur zuteilt und vor allem wie diese Eigenarten von den anderen Figuren und auch dem Leser wahrgenommen und verstanden werden.
Bei der literarischen Charakteristik sollen die in einem literarischen Text enthaltenen Aussagen über eine Figur erfasst werden.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Funktion und Aufbau der Charakterisierung

Es geht um die Erfassung von wesentlichen Merkmalen und Eigenschaften einer oder mehrerer Figuren. Aufgezeigt werden soll, wie die einzelnen Merkmale und Eigenschaften zusammengebracht werden können, sodass eine individuelle literarische Figur entsteht.
Die literarische Charakteristik besteht aus drei Teilen:

  • Die Einleitung offenbart verschiedene Kurzinformationen, mit denen zum Hauptteil hingeführt wird.
     
  • Im Hauptteil wird darauf aufgebaut und über verschiedene Stufen ein Bild eines Figurencharakters gezeichnet, wobei Aussagen über die charakterlichen Merkmale der Figur zu einem Gesamtgefüge miteinander verbunden und am Text nachgewiesen werden.
     
  • Beendet wird die Charakterisierung im Schlussteil mit einem eigenen zusammenfassenden Standpunkt (point of view/standpoint). Es erfolgt ein abschließende Beurteilung.

Merkmale der Charakterisierung

Als wichtigstes Merkmal der literarischen Charakteristik gilt die Untersuchung, inwiefern bestimmte Charaktermerkmale einer Figur durch die Gesellschaft geprägt sind.
Für eine Charakteranalyse stellt man sich somit die Frage, ob gewisse abgebildete Verhaltensweisen in einer Gesellschaft zu einem konkreten Zeitpunkt weitverbreitet waren oder wenigstens allgemein akzeptiert wurden oder gar als unwürdig betrachtet wurden; falls dies nicht festzustellen ist, können sie auf die Persönlichkeit zurückgeführt werden. Somit steht im Zentrum einer jeden Charakterisierung die Frage nach der gesellschaftlichen Relevanz bzw. Bedingtheit charakterlicher Eigenschaften.
Die literarische Charakteristik lässt sich auf vier unterschiedliche Arten durchführen:

  • Die Einzelcharakteristik analysiert eine oder mehrere einzelne Figuren hinsichtlich ihrer charakterlichen Eigenschaften.
     
  • Die vergleichende Charakteristik untersucht verschiedene Einzelfiguren eines literarischen Textes bezüglich ihrer Merkmale und Eigenarten und vergleicht sie zusammenfassend miteinander.
     
  • Die Typencharakteristik blickt auf bestimmte Figuren oder Figurengruppen als Charaktertypen und beobachtet deren Verhalten in Hinblick dieser typischen charakterlichen Kennzeichen.
     
  • Die Gruppencharakteristik konzentriert sich dagegen auf eine Gruppe literarischer Figuren, um schließlich gemeinsame charakterliche Merkmale herausarbeiten zu können.

Hinsichtlich der sprachlich-stilistischen Form einer Charakterisierung sind außerdem folgende Merkmale zu beachten:

  • Die Charakterisierung erfolgt im Präsens.
     
  • Charakterisiert wird stets in einem sachlich distanzierten, nüchternen Sprachstil.
     
  • In einer Charakterisierung sind einzelne Zitate möglich.

Einzelcharakteristik

Bei der Einzelcharakteristik sind unterschiedliche Gliederungsschemata möglich. Die Reihenfolge der Gesichtspunkte, die im Hauptteil genannt wurden, hängt demnach davon ab, wie bedeutsam sie für die Charakterisierung sind.
Ein Gliederungsschema einer Figur mit Schwerpunkt Charaktereigenschaften könnte für einen dramatischen Text folgendermaßen gestaltet werden:

1. Einleitung

Die Einleitung enthält bündige Informationen über den Autor und den Titel des Theaterstückes, sowie Angaben zur Textart. Weiterhin sollte der Inhalt kurz zusammengefasst werden, sodass auch die Bedeutung der Figur innerhalb des Dramas erkennbar wird.

2. Hauptteil

Im Hauptteil geht es um die Themenfrage, bei der die beobachteten Merkmale sorgfältig erfasst und aufgelistet werden, um ein ganzheitliches Bild der analysierten Figur entstehen zu lassen.

2.1Die äußere Erscheinung der Figur (über Anweisungen der Regie zu erarbeiten)
2.1.1Alter und Geschlecht
2.1.2Körperbau
2.1.3Kleidung
  
2.2Die soziale Lage der Figur
2.2.1…
2.2.2…
  
2.3Die psychische Verfassung der Figur
2.3.1…
2.3.2…
  
2.4Das Verhalten und Handeln der Figur
2.4.1Sprachliche Fähigkeiten
2.4.2Verhalten in Bezug auf Mimik und Gestik (ebenfalls über Regieanweisungen zu erhalten)


3. Schluss

Zum Schluss der Einzelcharakteristik wird ein zusammenfassendes, abschließendes Werturteil über die charakterlichen Eigenschaften der Figur formuliert.

Direkte Charakterisierung

Bei der literarischen Charakterisierung unterscheidet man zwei Grundformen; die direkte und die indirekte Charakterisierung.
Direkt wird die Figur vom Erzähler selbst oder anderen Figuren des epischen Werks mit Hilfe von Beschreibungen und Kommentaren charakterisiert.

Die direkte Charakterisierung durch den Erzähler kann durch eine kommentierende, auf eine Außensicht gestützte Beschreibung einer Figur erfolgen. Weiterhin ist dies möglich durch die Darstellung von Handlungen, Gefühlen, Wahrnehmungen, Sinneseindrücken und Beziehungen der Figur zu einer oder mehrerer anderer Figuren. So werden Ähnlichkeiten, sowie Gegensätze verdeutlicht.
Außerdem ist die Einordnung der Figur in einen zeitlichen, räumlichen und ursächlichen Zusammenhang der Geschichte, aber auch die Redeinhalte, einschließlich der indirekten Rede, von essenzieller Bedeutung für die Charakterisierung.

Eine direkte Charakterisierung durch die Figuren kann in Form der direkten Redewiedergabe oder der inneren Gedankenwiedergabe einer anderen Figur geschehen. Aber auch die Figur selbst kann sich charakterisieren.

Indirekte Charakterisierung

Durch die indirekte Charakterisierung beschreibt sich die Figur durch ihre wörtliche Rede und ihr Verhalten selbst. Außerdem kann auch der Erzähler indirekte Charakterisierungen machen.

In der indirekten Figurencharakterisierung durch den Erzähler können bei verschiedenen Figuren Kontraste und Gegensätze bzw. bei ähnlichen Figuren Gemeinsamkeiten verdeutlicht werden.
Weiterhin kann auch Namengebung ein Hinweis auf den Charakter der Figur sein, wie z. B. in lautmalenden, sprechenden oder klassifizierenden Namen.
Außerdem spielt in der Figurencharakterisierung auch die Einordnung der Figur und vor allem die Häufigkeit ihres Auftritts im Drama eine bedeutende Rolle.

Die indirekte Figurencharakterisierung durch die Figuren selbst kann in Form ihrer eigenen charakteristischen Redeweise erfolgen.
Nicht unwichtig ist bei der Analyse auch die Frage, ob die Figuren es vorziehen, bestimmte Inhalte in Form von direkter Rede oder innerer Gedanken mitzuteilen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Charakterisierung." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/englisch/artikel/charakterisierung (Abgerufen: 20. May 2025, 12:36 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Typencharakteristik
  • Figurencharakteristik
  • vergleichenden Charakteristik
  • Indirekte
  • Einzelcharakteristik
  • Direkte
  • Gruppencharakteristik
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

William Shakespeare

* 23. April 1564 in Stratford-upon-Avon
† 23. April 1616 in Stratford-upon-Avon

Als Dramatiker genießt SHAKESPEARE Weltgeltung, doch über sein Leben ist nur spärliche Informationen erhalten. Aus Daten, die Verkaufsdokumenten und Gemeindelisten entnommen wurden, hat die Shakespeare-Forschung versucht, seine Biographie zu rekonstruieren. Der Artikel bietet, neben einer Übersicht über SHAKESPEARES Werk, Einblick in seine Herkunft, Schulzeit, sein Wirken in London und Stratford-upon-Avon.

Tragödie

Die Tragödie stellt einen Konflikt dar, der den Helden in den Untergang führt. Schon in der griechischen Antike wurden Tragödien aufgeführt, in denen der Held der Willkür der Götter ausgesetzt ist und in einen Konflikt gerät. Er überschreitet die ihm gesetzten Grenzen und wird von den Göttern bestraft. Der griechische Philosoph ARISTOTELES legt in der Poetik seine Theorie der Tragödie dar. Für ihn besteht das Ziel der Tragödie in der emotionalen Entlastung („Reinigung“ = griech. Katharsis) des Zuschauers. Im Laufe der Jahrhunderte veränderten sich die Arten der Tragödien und ihrer Helden: So siedelt SHAKESPEARE den Konflikt im einzelnen Menschen selbst an – zum Beispiel behandelt Macbeth (1606) das Thema des politischen Verbrechens aus Ehrgeiz.

Jane Austen

* 16.12.1775 in Steventon (Hampshire)
† 18.07.1817 in Winchester (Hampshire)

In dem Roman Sense and Sensibility (1813, dt. Gefühl und Verstand) schildert die englische Schriftstellerin JANE AUSTEN die Liebesprobleme zweier unterschiedlicher Schwestern. Während Elinor verstandesmäßig handelt, ist Marianne sehr impulsiv und leidenschaftlich. Dieser Konflikt zwischen Verstand und Gefühl und die Vernunft als Maßstab menschlichen Handelns ist ein durchgängiges Thema in AUSTENs Romanen, die sich mit der Selbstfindung eines jungen Mädchens auseinandersetzen. AUSTENs Romane entwerfen dabei mit ironischer Distanz ein Bild der eng begrenzten Welt des Landadels und des bürgerlichen Mittelstandes, die AUSTEN selbst nur zu gut kannte. Ihr ganzes Leben verbrachte sie, unverheiratet, in einem dörflichen Pfarrhaus im Kreise ihrer Familie und ihrer Freunde. In deren Mitte verfasste sie schon im Alter von 14 Jahren ihre ersten Romane, die heute aufgrund ihrer Form als die ersten modernen Romane gelten.

Emily Brontë

* 30.07.1818 in Thornton (Yorkshire)
† 19.12.1848 in Haworth (Yorkshire)

Der Roman Wuthering Heights (1847, dt. Sturmhöhe) gehört zweifellos zu den Klassikern der englischen Literatur. Die leidenschaftliche Liebe der Wesensverwandten Catherine und Heathcliff wird von der Rache des dämonischen Heathcliff zerstört und endet in einer Tragödie.
Schauplatz ist die Moor- und Heidelandschaft Yorkshires, mit der sich die Autorin EMILY BRONTË zeitlebens verbunden fühlte. Die meiste Zeit ihres kurzen Lebens verbrachte sie in dieser einsamen und ländlichen Gegend. Zusammen mit ihren Schwestern, die ebenfalls literarisch begabt waren und von denen CHARLOTTE BRONTË durch Romane wie Jane Eyre (1847) Aufsehen erregte, verfasste EMILY BRONTË bereits in ihrer Kindheit Gedichte.

Aristoteles

* 384 v.Chr. in Stagira (östlich Chalkidike)† 322 v.Chr. bei Chalkis (Euböa)

Der griechische Philosoph ARISTOTELES gilt neben SOKRATES und PLATON als Begründer der abendländischen Philosophietradition. Mit seinen Schriften übte er immensen Einfluss auf das christlich-europäische, jüdische und islamisch-arabische Geistesleben aus. Sein Werk umfasst neben der Metaphysik logische, naturwissenschaftliche, ethisch-politische und ästhetische Schriften. Ein großer Teil der von ihm erstmals präzisierten Begriffe (z.B. Kategorie, Substanz) sind fester Bestandteil unserer Umgangs- und Wissenschaftssprache geworden.
Von seiner Poetik, der Lehre von der Dichtkunst, sind lediglich der Teil zur Tragödiendichtung und weite Passagen einer Theorie des Epos erhalten. Obwohl es sich nur um eine kleine uns erhaltene Schrift handelt, beeinflusste die Poetik die neuzeitliche Literatur- und besonders Dramentheorie nachhaltig. Ausgangspunkt ist der Gedanke der „Mimesis“, das heißt der wirklichkeitsnachahmenden Darstellung, die ARISTOTELES als eine naturgegebene menschliche Verhaltensweise wertschätzt.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025