Handbuch

Allgemeine Kennzeichen

Das Handbuch dient dem besseren Verständnis eines bestimmten Themas. Es erklärt, erläutert und gibt schrittweise Anleitungen, die die Handhabung eines Gegenstands oder einer Sache vereinfachen sollen. In diesem Fall spricht man von einer Gebrauchsanleitung. Diese wird als instruktiver Sachtext verstanden.
Wird nicht der Gebrauch eines Gegenstands oder einer Sache näher erklärt, sondern ein großer Abschnitt des aktuellen menschlichen Wissensvorrates dargestellt, spricht man von einem Nachschlagewerk.
Bei Nachschlagewerken wird die Veröffentlichung oft in mehreren Bänden vorgenommen.

Handbuch in Form einer Gebrauchsanleitung

Die Handhabung vieler Dinge im Alltag erfordert eine ausführliche Anleitung. Dabei kann es sich z. B. um technische Geräte handeln, die einen bestimmten Mechanismus aufweisen und zu deren Bedienung eine verständliche, schrittweise Erklärung notwendig ist.
Es kann sich aber auch z. B. um ein Lernprogramm auf einer DVD-ROM handeln, das Informationen vermittelt, Wissen erweitert oder Lehrcharakter hat. Der Umfang einer solchen Bedienungsanleitung ist meist derart groß, dass sie tatsächlich eine Buchform aufweist und daher als Handbuch bezeichnet werden kann.

Das Handbuch orientiert sich an den Anwendungsmöglichkeiten und Eigenschaften eines bestimmten Produktes, z. B. eines technischen Gerätes. Die Anwendungsmöglichkeiten sind mit dem Ende des Handbuchs dann vollständig erklärt. Der Benutzer ist nach der Konsultation des Handbuchs in der Lage, das Gerät fehlerfrei zu bedienen.
Ausgangspunkt ist dabei stets die Annahme, dass der Anwender oder Nutzer des Gerätes noch kein Vorwissen über die Bedienung desselbigen besitzt. Die Gebrauchs- oder Betriebsanleitung muss somit ganzheitlich über die Funktionen des Gerätes informieren, so dass eine vollständige und auch gefahrlose Nutzung möglich ist. Das bedeutet, dass das Handbuch auch auf mögliche Risiken bei der Anwendung hinweisen muss. Ein technisches Gerät sollte z. B. nicht zu hohen Temperaturen ausgesetzt werden, weil diese die Funktionsweise beeinträchtigen und zu einem Defekt führen könnten.
Generell werden folglich in einer Gebrauchsanleitung alle Komponenten und Funktionen des betrachteten Produkts sowie mögliche Gefahren und Problemszenarien bei der Benutzung präsentiert. Dies geschieht mittels einer Kombination aus verschiedenen Kommunikationsmitteln wie Worten, Zeichen, Grafiken, Symbolen, Fotos und Bildern. Auf diese Weise wird die Gebrauchsanleitung aufgelockert und fördert das Verstehen der mitunter schwierigen Beschreibung sämtlicher Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten.

Bei einer weniger gegenständlichen Sache, wie dem eingangs genannten Beispiel eines Lernprogramms auf einer DVD-ROM, geht das Handbuch mitunter über die Erklärung der reinen Funktionsweise hinaus. Da sich trotz intensiver Testphase des Programms vielleicht erst bei dessen Nutzung noch weitere Nutzungsmöglichkeiten oder auch Defizite ergeben, die durch Updates behoben werden können, kann ein solches Handbuch keine abschließende Erklärung bieten. In diesem Fall kann man davon sprechen, dass das Handbuch nur die Basisfunktionen erläutert. Denn durch eventuelle Aktualisierungsmöglichkeiten erweitert sich das ursprünglich beschriebene Anwendungsspektrum stetig.

Probleme bei der Nutzung

Da die meisten Produkte in zahlreichen Ländern vertrieben werden, ist es notwendig, Gebrauchsanleitungen in vielen Sprachen zu verfassen. Daraus ergeben sich jedoch häufig zahlreiche Übersetzungsfehler, die dazu führen können, dass die Nutzung des Gerätes nicht einwandfrei aus der Anleitung hervorgeht. Es droht daher durch Fehlinterpretation ein fälschlicher Gebrauch, der in einem Defekt des Produkts resultieren kann.

Handbuch in Form eines Nachschlagewerks

Wird eine bestimmte Menge an Daten und Informationen nach einem systematischen, alphabetischen oder thematischen Gesichtspunkt geordnet und in Buchform zusammengestellt, spricht man von einem Nachschlagewerk oder Lexikon, welches ebenfalls als Handbuch bezeichnet wird.
Mittlerweile erfolgt die Zusammenstellung nicht mehr nur in Buchform, sondern auch als DVD-ROM, DVD oder im Internet als Online-Nachschlagewerk. Bei Abruf von Informationen eines solchen Internet-Lexikons wird meist eine Nutzungsgebühr erhoben oder es ist eine Anmeldung notwendig.
Während Nachschlagewerke in Buchform die enthaltenen Daten und Informationen mit Hilfe von Worten, Symbolen, Grafiken und Bildern übermitteln, verfügen die elektronischen Medien zusätzlich noch über die Möglichkeit, Töne und Musik sowie bewegte Bilder (Videosequenzen) einzusetzen, die zu einer besseren Veranschaulichung der Information und somit zu einem eventuell vereinfachten Wissenstransfer führen können.
Des Weiteren bieten die Personen-, Orts- und / oder Stichwortsuche einen schnellen Zugriff auf die gewünschte Information. Außerdem ermöglicht das elektronische System die ständige Aktualisierung des zusammengefassten Wissensbestandes, wobei bei gedruckten Nachschlagewerken die Gefahr besteht, dass durch die lange Phase der Herstellung bereits beim Abverkauf über den Handel veraltete Informationen enthalten sein können.

Anordnung: alphabetisch, chronologisch oder thematisch

In einem Nachschlagewerk sind die einzelnen Beiträge entweder kurz und knapp gehalten oder ausführlich dargestellt. Eine ausführliche Darstellung bedingt die Ausweitung des Nachschlagewerks in mehrere Bände. Dies gilt für alle drei Anordnungsformen.

Alphabetisch

Die alphabetische Anordnung der Beiträge erleichtert das Finden der gewünschten Information. In einem solchen Nachschlagewerk werden meist möglichst viele Themenbereiche abgedeckt, um eine breite Zielgruppe ansprechen zu können. Es handelt sich um die Wiedergabe des aktuellen Allgemeinwissens.

Beispiel : Bertelsmann Universal Lexikon, Gütersloh 1991; Brockhaus Enzyklopädie, Bd. 1-30, 19.Auflage, Mannheim 1993

Thematisch

Bei thematisch geordneten Nachschlagewerken wird das Wissen zu einem betrachteten Themenbereich in einem Fachlexikon zusammengefasst. Es kann jedoch auch ein breiter gefasster thematischer Wissensbestand nach einzelnen Unterthemen geordnet werden (z. B. ein Handbuch zur Europäischen Geschichte mit den Unterthemen: Geschichte Großbritanniens, Geschichte Frankreichs, Geschichte Deutschlands usw.).

Beispiel: Der Große Ploetz, Freiburg 1998; Pschyrembel-Klinisches Wörterbuch, de Gruyter 2004

Chronologisch

Die chronologische Ordnung vermittelt einen zeitlichen Überblick über ein bestimmtes Geschehen. Dazu ist jedoch zur Eingrenzung des Umfangs wiederum ein thematischer Fokus notwendig.

Beispiel: The Cambridge Economic History of Europe, Bd. 1-8, Cambridge 1941-89; The Cambridge Social History of Britain, 1750-1950, Bd.1-3, Cambridge [u. a.] 1990

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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