Jonathan Swift

Lebensgeschichte

JONATHAN SWIFT wurde als Sohn englischer Eltern in Irland geboren. Sein Vater starb noch vor seiner Geburt und SWIFT war von der Gunst Verwandter abhängig. Nach dem Studium der Theologie in Dublin wurde er ab 1689 Sekretär des Staatsmannes und Schriftstellers Sir WILLIAM TEMPLE in Farnhem, Surrey. Dort lernte SWIFT die junge ESTHER JOHNSON kennen, die später in seinen Tagebüchern als Stella auftaucht. Bis zu ihrem Tod unterhielt er zu ihr eine nicht näher geklärte Beziehung. Nach kürzeren Aufenthalten kehrte SWIFT schließlich 1699 endgültig nach Dublin zurück, wo er ein Auskommen als Geistlicher fand. Ab 1713 war er Dekan der St. Patrick's Kirche in Dublin. Sein Interesse galt vor allem den politischen Fragen Irlands. Teile seines Einkommens spendete SWIFT für Bedürftige. Außerdem sparte er Geld für ein Krankenhaus, das 1757 als St. Patrick's Hospital für Geisteskranke öffnete. Nach Stellas Tod 1728 wurde SWIFT zunehmend hinfällig. Er starb in geistiger Umnachtung im Jahr 1745 und wurde neben Stella in der St.Patrick's Kirche in Dublin begraben.

Literarisches Schaffen

SWIFT traf häufig in London mit Schriftstellerkollegen wie ALEXANDER POPE und JOHN GAY zusammen. Er strebte nach politischer Macht und verfasste zahlreiche Schriften mit politischen und auch politisch-religiösen Inhalten. Sie kritisieren mit beißendem Spott die Missstände im Zeitalter der aufkommenden industriellen Revolution, den Streit der Konfessionen und literarische Phänomene. A Tale of a Tub (1704, dt. Ein Märchen von einer Tonne) ist seine bekannteste Satire auf den Streit der Konfessionen. SWIFT setzte sich auch für irische Interessen ein, unter anderem in der Pamphletserie The Drapier's Letters (1724, dt. Tuchhändlerbriefe).

Briefliteratur

Während seiner Londoner Zeit verfasste SWIFT das Journal to Stella (1710-13, dt. Tagebuch in Briefen an Stella). Es ist sein persönlichstes Werk und schildert auf lebendige Weise sein Leben in London.
Neben seinen Briefen an VANESSA (ESTHER VANHOMRIGH), die ebenfalls eine Rolle in SWIFTs Leben spielte, zählt das Journal to Stella zu den Meisterleistungen der Briefliteratur.

Gullivers Reisen

SWIFTs bis heute bekanntestes Werk ist der realistisch-fantastische Reisebericht Travels into Several Remote Nations of the World 'By Lemuel Gulliver'. Wie bei DANIEL DEFOEs Robinson Crusoe handelt es sich um einen erfundenen Reiseroman in Ich-Form. Er erzählt von den Erlebnissen des Schiffsarztes Gulliver bei den Liliputanern und bei den Riesen. SWIFT stellt menschliche Eitelkeiten ironisch bloß, da er die Verhältnisse und Werte umkehrt und grotesk überspitzt. Der Staat der Liliputaner ist genau wie der englische mit Ministern, einem Parlament und politischen Parteien eingerichtet. Sie diskutieren und intrigieren ebenso wie die Engländer. Doch angesichts ihrer Größe wirken sie für Gulliver und die Leser lächerlich.
SWIFT verspottet auf diese Weise unbarmherzig das englische Regierungssystem. Diese Teile der Abenteuerreise wurden zu einem Klassiker der Kinder- und Jugendliteratur. Teile drei und vier mit Gullivers Reisen zu den Wissenschaftlern und zu den weisen Pferden attackieren mit bitterem Zynismus den Glauben an die menschliche Rationalität.

SWIFT hinterließ ein ausgesprochen umfangreiches Werk. Neben politischen Fragen beschäftigt es sich vor allem mit den Themen Kirche und den Verhältnissen in Irland. Daneben verfasste SWIFT aber auch Gedichte und Prosastücke.

Werke
(Auszug)

Satire
The Battle of the Books (1704)

Gedichte
Baucis und Philemon (1709)
Cadenus and Vanessa (1726)

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

Lexikon Share
Englisch Note verbessern?
 

Kostenlos bei Duden Learnattack registrieren und ALLES 48 Stunden testen.

Kein Vertrag. Keine Kosten.

  • 40.000 Lern-Inhalte in Mathe, Deutsch und 7 weiteren Fächern
  • Hausaufgabenhilfe per WhatsApp
  • Original Klassenarbeiten mit Lösungen
  • Deine eigene Lern-Statistik
  • Kostenfreie Basismitgliedschaft

Einloggen