Die erste Assoziation, die beim Lesen oder Hören des Wortes Kritik entsteht, ist überwiegend negativ. Das Wort an sich wird oft zu schnell in Zusammenhang mit einer schlechten Aussage gebracht. Dabei übersieht man jedoch, dass es sich bei der Kritik, die in zahlreichen Bereichen wie der Kunst, dem Journalismus oder der Wissenschaft Anwendung findet, um eine Evaluation handelt, die nach bestimmten Kriterien durchgeführt wird. Abhängig von der Auswertung der Ergebnisse, die nach den vorher schon festgelegten Kriterien zusammengetragen wurden, kann die Kritik schließlich sowohl positiv als auch negativ - oder beides - ausfallen. Wichtig ist daher stets sich zu vergegenwärtigen, dass eine Kritik nicht von vornherein auf eine negative Einschätzung einer Sache ausgerichtet ist, sondern sich zunächst nur mit der näheren Beleuchtung des zu betrachtenden Objekts beschäftigt. Erst am Ende der Wertung, die auch eine persönliche Note des Verfassers enthält, wird klar, welche Tendenz die Kritik einschlägt.
Bei der Kritik kommt es zu einer Beurteilung eines Objekts, bei der eine Vermischung von Information und persönlicher Wertung des Verfassers stattfindet. Sprachlich finden sich Fachbegrifflichkeiten wieder, die dem Herkunftsbereich der zu kritisierenden Sache angelehnt sind. Da man von einem Zielpublikum ausgehen kann, bei welchem Kenntnisse der Thematik vorhanden sind, bedarf es meist keiner Erklärung der benutzten Fachtermini. Ein ebenfalls häufig auftretendes Merkmal ist die Künstlichkeit der verwendeten Sprache. Dies ist besonders bei einer Kritik im Bereich Kunst und Kultur der Fall, die sich z. B. im Feuilleton (Unterhaltungsteil) einer Zeitung befindet. Die wichtigsten zeitgenössischen Feuilletons im deutschsprachigen Raum finden sich in den Zeitungen Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Zeit, Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Rundschau und Zürcher Zeitung.
Die Kritik wird auch häufig in der Umgangssprache und im täglichen Handeln verwendet, wo ebenfalls verschiedene Kritikformen existieren. Daneben handelt es sich aber auch dann um eine Form der Kritik, wenn ein Lob ausgesprochen wird. In geht es um positive Kritik.
Das Gegenteil ist der Fall, wenn es zu einer Bemängelung oder Beanstandung kommt. Dann handelt es sich um negative Kritik.
Geht diese Form der Kritik noch mehr in die Tiefe und wird der Kritisierte sogar so schlecht beurteilt, dass sein bewertetes Handeln von da ab stagniert, wurde destruktive Kritik geübt. Dabei dominiert das überbetonte Herausstellen des Negativen und mitunter auch eine feindselige Absicht. Das positive Pendant dazu ist die konstruktive Kritik, bei der durch Lob und konkrete Verbesserungsvorschläge ein optimiertes Handeln erreicht werden kann. In diesem Zusammenhang wird häufig die Kritik nach dem sogenannten Sandwich-Prinzip benutzt, das folgendermaßen funktioniert:
1. Zunächst wird als Einstieg ein positiv gelungener Aspekt konkret hervorgehoben:
Your homework about illiteracy in primary schools is very well thought through.
2. Nun folgt eine Anmerkung dahingehend, was anders hätte gemacht werden können.
However, there could have been included more detailed figures about the percentage of illiteracy in each grade.
3. Zum Abschluss wird noch einmal ein kurzes Fazit gegeben und erneut etwas Positives akzentuiert.
Altogether, I think it is a thoroughly investigated matter. The interviews were very well done.
Diese konstruktive Kritikform besteht sozusagen aus drei Schichten - ähnlich wie bei einem Sandwich. Sie hilft einen wichtigen Kritikpunkt so zu verpacken, dass er nicht negativ aufgefasst, sondern als Ansporn zur Verbesserung dient.
Kritiken finden sich noch in zahlreichen weiteren Bereichen wieder. Daher existieren auch ganz unterschiedliche Formen der Kritik. Das Ergebnis einer Kritik zu einem Theaterstück kann schließlich nicht gleichermaßen aussehen wie die eines Restaurants.
Kritiken erscheinen beispielsweise in Zeitungen.
Der weit gefasste Begriff Kunst beinhaltet zahlreiche Elemente. Bei der Kunstkritik werden daher sowohl literarische Werke, als auch Kunstwerke, Filme, Ausstellungen, kulturelle Veranstaltungen wie Tanz, Theater, Kabarett, Pantomime oder Opern einer kritischen Bewertung berücksichtigt. Hauptkriterium bei der Bewertung sind die Leistung des Künstlers und deren Wirkung auf das entsprechende Zielpublikum. Direkt oder indirekt wirkt sich die Kritik auf die Bereitschaft des Zielpublikums aus, das Werk anzusehen oder anzuhören, entscheidet also über dessen Erfolg oder Misserfolg.
Eine Kunstkritik erscheint in der Presse, im Radio und auch im Fernsehen. Als Kunstkritiker sollte man sich aufgrund der Fülle an möglichen Richtungen auf ein Gebiet konzentrieren. Dies tat z. B. auch MARCEL REICH-RANICKI, der als Literaturkritiker, nach seiner Tätigkeit bei der Wochenzeitung Die Zeit und nach der Leitung des Literaturteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sowie auch durch die Fernsehsendung Das literarische Quartett im ZDF, bekannt wurde.
Bei einer Literaturkritik (Rezension) wird ein literarisches Werk beurteilt. In den Feuilletons von Zeitungen und Zeitschriften finden sich meist Rezensionen neu erschienener Werke von bereits bekannten Schriftstellern oder neuen Talenten. An anderer Stelle werden auch bereits ältere Werke einer Literaturkritik unterzogen.
Da jede Form der Kritik eine auch persönliche Note des Kritisierenden enthält, kann es zu vielen unterschiedlich ausgerichteten Kritiken ein und desselben Werkes kommen. Literaturkritiken werden heutzutage auch im Fernseh- oder Radioformat wiedergegeben. Eine solche Platzierung hat mitunter deutliche Auswirkungen auf den Absatz des literarischen Werkes.
Ähnlich funktioniert auch die Beurteilung eines Films. Es handelt sich dabei um jegliche Form der interpretierenden, bewertenden und vergleichenden Auseinandersetzung mit einem Film. Die ursprünglich sehr seriöse Filmkritik in den überregionalen deutschen Tageszeitungen wurde bald mit der sich an Kinointeressierte wendenden Kritik in Publikumszeitschriften konfrontiert.
Bei der Bewertung spielen viele Faktoren eine Rolle. Neben der Leistung des Drehbuchautors, werden auch die Regie, die Schauspieler, die Requisiteure, die Musik, die Ausstattung, der beste ausländische Film und vieles mehr einbezogen. Diese Kategorien sind es auch, die z. B. bei der Verleihung von Filmpreisen wie dem Oscar berücksichtigt werden.
Die Filmkritik umfasst eine interpretierende, bewertende und vergleichende Auseinandersetzung mit einem Film.
Eine andere, aber sicher nicht minder kunstvolle kritische Beurteilung ist die Restaurantkritik. Hat ein Kritiker ein neu eröffnetes Restaurant positiv bewertet, kann dieses in einen renommierten Restaurantführer aufgenommen werden. Dadurch steigt das Ansehen enorm. sogenannte Sterne-Köche runden das exquisite Profil des Restaurants ab. Ein renommierter französischer Restaurantführer ist der Guide Rouge von Michelin. Auch im Internet wird man schnell fündig:
www.restaurant.gov.au. Diese Seite bietet einen Restaurant-Guide für Australien.
Weitere Formen der Kritik sind die Theater- und Musikkritik.
Eine Restaurantkritik kann zu einem Eintrag in einem renommierten Restaurantführer beitragen.
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.
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