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Bundesland Brandenburg

Brandenburg liegt im Osten von Deutschland, im Bereich des von Urstromtälern durchzogenen Norddeutschen Tieflandes. Das flächengrößte neue Bundesland ist nur dünn besiedelt. In seiner Mitte umschließt das Land die deutsche Hauptstadt Berlin. Landeshauptstadt von Brandenburg ist Potsdam. Im Süden von Brandenburg lebt die kleine slawische Minderheit der Sorben. Wirtschaftliche Zentren sind der Speckgürtel genannte Ring um Berlin und das von gravierenden Umweltschäden betroffene Niederlausitzer Braunkohlerevier. In Brandenburg gibt es zahlreiche wichtige Naturreservate und reizvolle Erholungsgebiete mit Seen und Wäldern.

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Das Bundesland Brandenburg (Bild 1) ist mit einer Fläche von 29476 km² das größte der neuen Bundesländer, hat aber nur 2,5 Mio. Einwohner (2009). Es grenzt im Norden an Mecklenburg-Vorpommern, im Osten mit der Lausitzer Neiße und der Oder an Polen, im Süden an Sachsen, im Südwesten und Westen an Sachsen-Anhalt und im äußersten Nordwesten an Niedersachsen.

  • Brandenburg - Übersicht

Naturraum

Als naturräumliche Einheit gehört Brandenburg zum Norddeutschen Tiefland (Bild 2). Eiszeitliche Ablagerungen gestalten die Oberfläche hügelig bis eben. Sie haben die Voraussetzungen für die Bildung der zahlreichen Seen und Kleingewässer geschaffen. Im Norden ragt ein Streifen des zum Jungmoränengebiet gehörenden Baltischen Landrückens mit bis zu 153 m hohen Endmoränen in das Land. Der größte Teil seiner südlichen Abdachung gehört zur Prignitz, die im Nordwesten zur Elbe abfällt. Sie besteht vor allem aus trockenen Sanderflächen und trägt ausgedehnte Wälder. Im Nordosten liegt zwischen Havel und Oderniederung der südliche Teil der Uckermark mit der wald- und seenreichen Schorfheide. Zwischen Prignitz und Uckermark schiebt sich um Templin ein südöstlicher Ausläufer der Mecklenburger Seenplatte ein. Im Südwesten und Süden liegt das Altmoränengebiet des Südlichen Landrückens mit dem bis 201 m hohen Fläming und der Niederlausitz.

Den zentralen Teil Brandenburgs nehmen weite Talungen ein, die von Westen nach Osten verlaufen und auch heute noch von Flüssen oder Seenketten durchzogen werden. Diese durch eiszeitliche Schmelzwässer entstandenen Urstromtäler werden von Grund- und Endmoränenplatten der Weichseleiszeit, zum Beispiel Barnim und Teltow, getrennt. Von Norden nach Süden folgen das Thorn-Eberswalder, das Warschau-Berliner und das Glogau-Baruther Urstromtal. In den Urstromtälern fließen heute die zum Teil seenartig erweiterten Flüsse Havel, Spree, Rhin, Dahme und Elbe. Bei hohem Grundwasserstand haben sich Feuchtgebiete wie Rhinluch, Havelländisches Luch, Spreewald und Oderbruch ausgebildet.

  • Naturlandschaften und Oberflächenformen

Das Klima ist gemäßigt und weist von West nach Ost zunehmend kontinentale Züge auf (Bild 4). Hochdruckgebiete sind nur kurze Zeit wetterbestimmend. In Potsdam liegt das Januarmittel bei
–1 °C, das Julimittel bei mehr als 18 °C. Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge ist mit 590 mm relativ gering. Mehr als ein Drittel der Landesfläche ist bewaldet. Die ausgedehnten Waldungen und Forsten waren früher ein beliebtes Jagdrevier für den preußischen Adel. Weite Teile der ursprünglichen Landschaft stehen unter Naturschutz. Schorfheide-Chorin, Spreewald und die Flusslandschaft der Elbe sind als Biosphärenreservate ausgewiesen; das Untere Odertal ist Teil eines deutsch-polnischen Nationalparks.

  • Klimadiagramm von Potsdam

Spreewald

Der Spreewald, sorbisch Blota, liegt in der Niederlausitz. Die Spree durchzieht hier in einem Netz von Wasseradern den östlichen Teil des Glogau-Baruther Urstromtals. Der größte Teil der Niederung ist vermoort und mit einem natürlichen Erlenbruchwald bestockt. In den letzten Jahren wurden umfangreiche Meliorationsarbeiten durchgeführt und Teile der Landschaft urbar gemacht, ohne jedoch allzu tief in den Landschaftscharakter einzugreifen.
Die Bewohner, zum Teil Sorben, treiben Landwirtschaft, besonders einen intensiven Gemüsebau. Gurken aus dem Spreewald, als Sauerkonserven auf den Markt gebracht, sind auch über die Landesgrenzen Brandenburgs hinaus bekannt. Verkehrsmittel ist vielfach noch der Kahn. Die reizvolle Landschaft und das sorbische Brauchtum haben einen bedeutenden Fremdenverkehr entstehen lassen. Besondere Attraktionen sind Kahnfahrten, das Spreewald-Museum und das Freilichtmuseum in Lübbenau/Spreewald. Von der UNESCO wurde der Spreewald 1991 als Biosphärenreservat mit bemerkenswerter Bruch- und Auenwaldflora anerkannt.

Bevölkerung

Die Bevölkerung verringerte sich aufgrund der schlechten Wirtschaftslage von 1989 bis 1994 ständig durch Abwanderung. Seit 1995 ist eine leicht positive Bevölkerungsentwicklung erkennbar. Nach Mecklenburg-Vorpommern hat Brandenburg mit 88 Einw./km² die zweitniedrigste Bevölkerungsdichte Deutschlands. Dicht besiedelt sind nur der Nahbereich von Berlin, der sogenannte Speckgürtel, sowie das Industriegebiet der Niederlausitz. Größte Städte nach Potsdam sind Cottbus, Brandenburg an der Havel und Frankfurt/Oder.

In der Niederlausitz lebt neben der deutschstämmigen Bevölkerung die nationale Minderheit der Sorben mit etwa 20000 Angehörigen. Die früher auch Wenden genannten Sorben sind ein westslawisches Volk. Sie sind Nachkommen der die deutsche Ostsiedlung überdauernden slawischen Bevölkerung. Rund 40000 Sorben leben in Sachsen. Die Sorben haben eine eigenständige Sprache, Kultur und Volkskunst.

Rund 20 % der Bevölkerung gehören den evangelischen Landeskirchen an, knapp 4 % der katholischen Kirche.
Brandenburg hat Universitäten in Potsdam und Cottbus (TU), die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) und in Potsdam-Babelsberg eine Hochschule für Film und Fernsehen.

Wirtschaft und Verkehr

Vor der deutschen Wiedervereinigung bestimmten Land- und Forstwirtschaft sowie die auf Braunkohle basierende Energie- und Chemiewirtschaft die Wirtschaftsstruktur auf dem Gebiet des heutigen Brandenburg (Bild 6). Nach der Wende vollzog sich ein Strukturwandel von material-, energie- und arbeitsaufwendigen zu forschungsintensiven und umweltfreundlichen Fertigungen und Produkten. Dieser Umstrukturierungsprozess hat ein Drittel der Arbeitplätze gekostet. Die Arbeitslosenquote schwankt heute etwa um die 11%.

  • Bodennutzung und Industrie in Brandenburg
  • Der „Speckgürtel“ um Berlin ist mit Eisenmetallurgie, Maschinen- und E-Lok-Bau sowie Elektrotechnik/Elektronik in Potsdam, Teltow, Hennigsdorf und Oranienburg das wichtigste Industriegebiet. Ein weiteres Industriegebiet entwickelte sich im Niederlausitzer Braunkohlenrevier, wo seit 1952 im Raum Senftenberg (Schwarze Pumpe), Spremberg und Cottbus die Braunkohlenindustrie mit großen Tagebauen, Großkraftwerken (z. B. Jänschwalde) und chemischer Industrie entstand, die zu schwersten Umweltbelastungen führte (Bild 7). Durch den Braunkohlentagebau wurden seit 1950 etwa 540 km² Kulturland zerstört. Durch Rekultivierungsmaßnahmen traten große Erholungsgebiete an dessen Stelle. Die Abgrabungen füllten sich mit Grundwasser zu Badeseen und große Flächen wurden wieder aufgeforstet. Heute wird Braunkohle nur noch in der Hälfte der Tagebaue gefördert und zur Energieerzeugung in ausgebauten Großkraftwerken genutzt (Bild 8).
     
  • Etwa die Hälfte der Landesfläche ist landwirtschaftlich nutzbar. Der Ackerbau mit Anbau von Weizen, Roggen, Ölfrüchten, Kartoffeln und Zuckerrüben konzentriert sich auf die relativ fruchtbaren Lehmböden der Grundmoränen im Nordwesten der Prignitz, im Gebiet von Neuruppin, in der Uckermark sowie auf den von Lehmböden bedeckten Platten. In den Havelniederungen um Werder und Buckow entstanden wichtige Obstbaugebiete. Die Feuchtgebiete sind Schwerpunktbereiche des Gemüsebaus, besonders Spreewald und Oderbruch, und der Grünlandwirtschaft mit Rinderzucht.
  • Das Niederlausitzer Braunkohlerevier
  • Abbauentwicklung und Bergbaufolgelandschaft im Tagebau Jänschwalde
  • Die seen- und waldreichen Landschaften bieten Anreize für den Fremdenverkehr (Bild 9). Erholungsgebiete sind die Ruppiner Schweiz um Neuruppin und Rheinsberg, die Seenlandschaften um Templin, die Schorfheide mit dem Werbellinsee, der Scharmützelsee, die Märkische Schweiz um Buckow und der Spreewald. Auch von namhaften Landschaftsarchitekten gestaltete Landschaftsparks dienen der Erholung.
     
  • Das Verkehrsnetz ist traditionell ganz auf die deutsche Hauptstadt ausgerichtet. Eisenbahnlinien und Fernverkehrsstraßen ziehen sternförmig durch Brandenburg nach Berlin und werden durch den Berliner Autobahn- und Eisenbahnring, der auf brandenburgischem Gebiet liegt, miteinander verbunden (Bild 10). Die schiffbaren Flüsse Oder, Spree, Havel und Elbe sind durch Oder-Havel-, Oder-Spree- und Elbe-Havel-Kanal miteinander verbunden. Bedeutendste Binnenhäfen sind Königs Wusterhausen, Wittenberge, Brandenburg an der Havel und Potsdam.

 

Aus der Geschichte

Die Provinz Brandenburg war ab 1815 mit der vorher sächsischen Niederlausitz die größte preußische Provinz. Die Altmark fiel an die neue Provinz Sachsen. 1920 wurde Berlin durch Eingemeindungen vergrößert und ausgegliedert. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen 1945 die Gebiete östlich der Oder-Neiße-Linie zu Polen. Sie standen zunächst unter polnischer Verwaltung; ihre endgültige Zugehörigkeit wurde im Deutsch-Polnischen Grenzvertrag von 1990 geregelt. Brandenburg war von 1945–1947 Provinz, ab 24.7.1947 Land auf dem Territorium der sowjetisch besetzten Zone (SBZ), ab 7.10.1949 Land der DDR. Brandenburg wurde 1952 in die DDR-Bezirke Neubrandenburg, Potsdam, Frankfurt und Cottbus aufgeteilt. Am 3.10.1990 wurde das Land Brandenburg als Bundesland der Bundesrepublik Deutschland wieder errichtet.

  • Freizeit und Erholung in Brandenburg
  • Raumplanung und Verkehr in Brandenburg
Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Bundesland Brandenburg ." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geografie/artikel/bundesland-brandenburg (Abgerufen: 20. May 2025, 12:44 UTC)

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