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Der Aralsee – ein gefährdeter Lebensraum

Der Aralsee ist ein abflussloser See in Mittelasien, der von den Strömen Amudarja und Syrdarja gespeist wird. In der Region um den See, dessen Fläche seit Jahrzehnten schrumpft, hat sich eine ökologische Katastrophe ereignet. Ursachen sind Eingriffe des Menschen in das Ökosystem zur Gewinnung von Bewässerungsflächen für den Baumwollanbau. Bei diesen Eingriffen wurden die komplexen Zusammenhänge zwischen allen Komponenten des Ökosystems nicht hinreichend berücksichtigt, was katastrophale Folgen hatte.

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Der Aralsee liegt als abflussloser Binnensee im Tiefland von Turan zwischen den GUS-Staaten Kasachstan und Usbekistan (Bild 1).
Er wird von den Flüssen Amudarja und Syrdarja gespeist. Deren Quellflüsse entspringen in den Gletscherregionen der zentralasiatischen Hochgebirge Pamir, Hindukusch und Tienschan. Auf ihrem Weg zum Aralsee durchfließen die Ströme die Wüsten Karakum (Schwarzer Sand) und Kysylkum (Roter Sand).

Am Aralsee vollzieht sich eine Natur und Mensch bedrohende ökologische Katastrophe. Sie ist ein Beispiel dafür, wie der kurzsichtige Eingriff des Menschen in die Natur zur Gefährdung ganzer Lebensräume führen kann:

  • Lage des Aralsees

Das Szenario ...

Der Aralsee „schrumpfte“ seit den 60er Jahren vom viertgrößten Binnensee der Erde mit 68000 km² Fläche bis heute auf die knappe Hälfte seiner Fläche und ist zudem in einen großen und kleinen Aralsee geteilt (Bild 2).

Der Wasserstand sank von ursprünglich durchschnittlich 17 m um 13 m auf 4 m. Die Küstenlinie wich zwischen 70 und 80 Kilometer zurück. Vor den Toren der ehemaliger Hafenstädte Aralsk und Muynak erstrecken sich heute wüstenhafte Salzflächen.

  • Der „schrumpfende“ See

Die Wassermenge des Sees verringerte sich um 60 %. Sein Salzgehalt verdreifachte sich dagegen fast und liegt bereits über dem des Toten Meeres. See und Uferzonen sind deshalb biologisch so gut wie tot. Die auf Fischerei und Fischverarbeitung beruhende Wirtschaft der Region ist zusammengebrochen.

Karakum und Kysylkum haben eine rasch wachsende Schwester bekommen, die „Akkum“ (Weiße Wüste) genannte Katastrophenzone um den See.

Über den ehemaligen Seeboden fegen heftige Stürme, die jährlich etwa 100 Millionen Tonnen eines Sand-Staub-Gemisches bis an den Rand des Pamir wehen. Dieses Gemisch ist mit jenen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln versetzt, die ehemals unkontrolliert auf die Ackerflächen gebracht und in den See eingeschwemmt wurden. Das hat in der Bevölkerung zur epidemieartigen Ausbreitung von Krankheiten geführt.

Amudarja und Syrdarja versiegen heute in den Weiten der mittelasiatischen Wüsten und erreichen nur noch in extrem feuchten Jahren den See.

... und seine Ursachen

Diese katastrophale Entwicklung, die mehr als 3 Millionen Kasachen und Usbeken in ihrer Existenz bedroht, geht auf Regierungsentscheidungen in der ehemaligen Sowjetunion zurück.

Um das Land von ausländischen Importen unabhängig zu machen, wurde in den 50er Jahren beschlossen, den Baumwollanbau in den Steppen- und Wüstengebieten Mittelasiens entscheidend auszuweiten.
Das für den Baumwollanbau notwendige Wasser musste aus den Flüssen gewonnen werden. An Amudarja und Syrdarja entstand ein gewaltiges System von Bewässerungskanälen. Die Bewässerungsflächen entlang der Flüsse und des Karakumkanals verdreifachten sich zwischen 1950 und 1990. Auf ihnen wurden 90 % der sowjetischen Baumwolle in einer Menge erzeugt, die das Land von Importen unabhängig machte.

Damit war das Ziel der Regierung, das den Menschen anfänglich einen gewissen Wohlstand brachte, erreicht. Es wurde aber teuer erkauft:
Nicht nur neue Bewässerungsflächen, sondern auch die rasch wachsende Bevölkerung der Städte und neue Industrien benötigten riesige Wassermengen.
Dazu kam Wasserverschwendung in großem Ausmaß. Man hat errechnet, dass in 10 Jahren etwa 84 Milliarden Kubikmeter Wasser für die Bewässerung verwendet wurden. 100 Milliarden Kubikmeter rieselten aber durch die Wände und Fugen defekter Kanäle, versickerten in versumpften Senken oder verdunsteten in abflusslosen Seen.
Die den Flüssen entnommenen Wassermengen überstiegen schon bald den „Nachschub“ aus den Gebirgen und aus den ohnehin geringen Niederschlägen in dieser Region.
Das führte letztlich zu den oben gekennzeichneten katastrophalen Folgen für Natur und Menschen.

Diese Folgen zeigen, dass die komplexen Zusammenhänge in der Geosphäre gründlich durchdacht und bedacht werden müssen, sollen bei Eingriffen des Menschen nicht langfristig die Nachteile überwiegen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Der Aralsee – ein gefährdeter Lebensraum." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geografie/artikel/der-aralsee-ein-gefaehrdeter-lebensraum (Abgerufen: 09. June 2025, 00:26 UTC)

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Ukraine

Die Ukraine ist ein Staat in Osteuropa. Sie ist ein Transitland zwischen Russland, dem Baltikum und den Balkanländern sowie zwischen Mitteleuropa und der Kaukasusregion.
Die Ukraine umfasst im Wesentlichen den Südwesten des Osteuropäischen Tieflandes. Flache Niederungen werden von mehreren ebenen Landplatten zwischen 200 und 400 m Höhe überragt. Der höchste Berg ist der Gowerla mit 2061 m. Er liegt in den Waldkarpaten. Mit wenigen Ausnahmen ist die Landesfläche von fruchtbaren Lössböden bedeckt. Die wichtigsten Flüsse sind Djnepr, Dnjestr und der Südliche Bug. Im Süden hat die Ukraine Anteil am Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer. Das Klima ist gemäßigt kontinental. Im Süden des Landes, auf der Halbinsel Krim, herrscht tropisches Feuchtklima. In den Ebenen liegen die jährlichen Niederschlagswerte bei etwa 700 mm, im Süden bei 300 mm. In den Gebirgen und weiten Regionen der Krim erreichen sie Werte von mehr als 1000 mm pro Jahr. Die Ukraine liegt im Bereich der Mischwaldzone sowie der Waldsteppen- und Steppenzone. Von der ursprünglichen Flora ist jedoch kaum etwas erhalten. Die fruchtbaren Schwarzerdeböden werden als Ackerland genutzt. Wald bedeckt etwa 15 % der Landesfläche.
Drei Viertel der Bevölkerung sind Ukrainer, Russen sind mit 22 % die größte Minderheit.
Die Ukraine ist reich an Bodenschätzen und hat beste Böden, so dass sie der Wirtschaft trotz großer Probleme, nach 1991 marktwirtschaftlich orientiert zu arbeiten, gute Chancen für eine positive Entwicklung bietet. In der Kornkammer Ukraine wird vor allem Weizen angebaut, die Steinkohlevorkommen im südlichen Donez-Becken sind Mittelpunkt eines Hüttenbezirks mit Eisenindustrie. Kohle, Eisenerze und metallurgische Erzeugnisse sind wichtige Ausfuhrprodukte.

Republik Usbekistan

Usbekistan bedeutet „Land der Usbeken“ – „stan“ heißt Land oder Platz. Usbekistan ist ein Binnenland in Mittelasien. Etwa 60 % der Landesfläche sind Halbwüsten und Wüsten, 20 % werden von Oasen mit Siedlungen eingenommen und die restlichen 20 % entfallen auf Gebirge.
Bis 1991 war Usbekistan Teil der UdSSR („Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“ – kurz: Sowjetunion). Es hieß „Usbekische Sozialistische Sowjetrepublik“. Zum heute selbstständigen Usbekistan gehören 12 Regionen und die im Nordwesten, am Aralsee liegende Karakalpakische Autonome Republik.
Von der Größe her ist das Land etwa ein Viertel größer als Deutschland, hat aber nur ca. ein Viertel der Einwohner Deutschlands.
Seit 1930 ist Taschkent die Hauptstadt Usbekistans.

Republik Weißrussland

Weißrussland ist ein Binnenstaat in Osteuropa. Es hat als ehemaliges Mitglied der UdSSR nach wie vor enge Beziehungen zu seinem östlichen Nachbarn Russland. Weißrussland liegt im Bereich des Osteuropäischen Tieflandes. Das Relief ist durch die Eiszeit geformt. Versumpfte Niederungen und von Moränenzügen unterbrochene Ebenen prägen das Landschaftsbild. Die Höhenzüge des Weißrussischen Landrückens steigen bis auf 346 m an. Das Klima des Landes wird nach Osten zunehmend kontinentaler. Fast ein Drittel der Landesfläche wird von Wäldern, ein Fünftel von Moor bedeckt. Das Land ist reich an Binnenseen, Staubecken und Flüssen. Die größten sind Djnepr, Pripjet und Düna.
Durch die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 ist fast die Hälfte des Landes radioaktiv kontaminiert, ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche ist unbrauchbar geworden.
Rund 80 % der Bevölkerung sind Weißrussen, 13 % Russen. Minderheiten sind Polen und Ukrainer. Fast drei Viertel der Bewohner leben in Städten. Ballungsraum ist die Hauptstadt Minsk. Die Umstrukturierung zur Marktwirtschaft setzte in Weißrussland erst sehr spät und schleppend ein. Die Wirtschaft kann sich nur zögernd und mit Unterstützung durch Russland erholen.
Auf den verbliebenen landwirtschaftlichen Nutzflächen werden Kartoffeln, Getreide, Zuckerrüben und Gemüse angebaut. Es gibt kaum Bodenschätze. Auch der Aufbau einer vor allem verarbeitenden Industrie erfolgte erst in den fünfziger und sechziger Jahren, sie ist aber auf Rohstoff- und Energieimporte angewiesen. Maschinen-, Fahrzeug- und Gerätebau sind die wichtigsten Zweige.
Seit 1991 ist Weißrussland unabhängig und Mitglied der GUS.

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Kontinent Asien

Asien ist mit einer Fläche von 45,1 Mio. km² der größte und mit rund 4  Mrd. Einwohnern auch der bevölkerungsreichste Kontinent der Erde. Er nimmt etwa 30% der weltweiten Landfläche ein. Der Kontinent liegt zum größten Teil auf der Nordhalbkugel.

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Mongolide und europide Völker besiedeln Asien. Es ist das Hauptsiedlungsgebiet der mongoliden Völker. Alle großen Religionen der Welt haben ihren Ursprung in Asien und bilden heutzutage Kulturprovinzen. Landwirtschaft, reiche Bodenschätze und die fortschreitende Entwicklung der südostasiatischen Staaten zu Industrieländern prägen die Wirtschaft Asiens.

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