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Sibirien

Sibirien ist eine Großlandschaft im nördlichen Asien. Es umfasst den größten Teil des asiatischen Territoriums von Russland sowie den Norden von Kasachstan. Es liegt zwischen dem Ural im Westen und dem Pazifik im Osten, zwischen dem Nordpolarmeer im Norden und der Kasachischen Schwelle sowie der Gebirgsumrahmung an den Grenzen zur Mongolei und zu China im Süden. Sibirien ist rund 16 Mio. km² groß und damit größer als Europa. Es hat jedoch nur etwa 33 Mio. Einwohner. Seine Nord-Süderstreckung beträgt rund 3500 km, die Ausdehnung von West nach Ost etwa 7000 km. Das Relief Sibiriens gliedert sich in die Großeinheiten Westsibirisches Tiefland, Mittelsibirisches Bergland, Nordsibirisches Tiefland sowie Nordsibirisches Gebirgsland. Das Klima ist kontinental mit extrem kalten Wintern und geringen Niederschlägen. Die Vegetationszonen verlaufen annähernd parallel zu den Breitengraden. Von Norden nach Süden folgen Polare Wüste, Tundra, Taiga, Waldsteppe und Steppe aufeinander. Die Bevölkerungsverteilung ist äußerst ungleichmäßig. Die Besiedlung beschränkt sich hauptsächlich auf einem Gürtel beiderseits der Transsibirischen Eisenbahn. Zwei Drittel der Bevölkerung leben in Städten. Nur der Süden Sibiriens bietet der Landwirtschaft günstige Voraussetzungen für Ackerbau. Sibirien ist reich an Erzvorkommen. Die Förderung und Nutzung fossiler Brennstoffe bilden die Grundlage für Eisen-, Bunt- und Leichtmetallindustrie sowie für Maschinenbau.
Wichtigste Verkehrswege sind die Transsibirische Eisenbahn sowie die Baikal-Amur-Magistrale (BAM). Erdöl und Erdgas werden in Pipelines zu Verarbeitungs- und Verbrauchszentren in Russland, Kasachstan und Europa transportiert.

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Naturraum

Oberflächengestalt

Sibirien gliedert sich in vier verschiedene Großlandschaften. Zwischen dem Uralgebirge und dem Jenissei breitet sich das Westsibirische Tafelland aus. Nach Osten, zwischen Jenissei und Lena, schließt sich das Mittelsibirische Bergland an. Das Nordsibirische Tiefland liegt zwischen dem Mittelsibirischen Bergland und dem Byrrangebirge auf der Halbinsel Taimyr.
Das Nordsibirische Bergland ragt bis auf 3147 m.ü.M. auf. Es erstreckt sich östlich der Lena. Im Norden schließen sich von Mooren und Seen durchsetzte Aufschüttungsebenen wie die Jana-Indigirka-Tiefebene und die Kolymatiefebene an. Sibirien wird von Zentralasien durch eine hohe Gebirgsbarriere getrennt. Zu ihr gehören die Gebirge Südsibiriens mit Altai, Sajagebirge, Tannu-Ola, Tuwaberland und die Bergländer Baikaliens und Transbaikaliens.

  • Lage Sibiriens in Asien

Gewässer

Die größten Flüsse Sibiriens sind Ob mit Irtysch, Jenissei mit Angara, Lena, Aldan, Kolyma und Indigirka. Sie münden in das Nordpolarmeer. Die Flüsse sind im Süden fünf Monate, im Norden acht Monate des Jahres zugefroren. Zahlreiche Seen prägen das Gebiet. Der größte See ist der Baikalsee, der das größte Süßwasserreservoir der Erde darstellt.

Klima

Das Klima Sibiriens ist kontinental mit extrem kalten Wintern und geringen Niederschlägen. Es hat Anteil an der gemäßigten und subpolaren Klimazone. Die Kontinentalität nimmt von Westen nach Osten zu. In nahezu ganz Sibirien liegt die mittlere Jahrestemperatur unter 0 °C. Im Nordosten liegt sie sogar bei –18 °C. Die Temperaturmittel der wärmsten und kältesten Monate unterscheiden sich um 35–68 °C. In Oimjakon, dem Kältepol der Nordhalbkugel, liegt der extreme Tiefwert bei –71 °C, das Temperaturmaximum bei 33 °C. Etwa 300 m mächtige Dauerfrostböden sind in ganz Sibirien sowie in Westsibirien nördlich des 62. Breitengrades verbreitet. Sie nehmen etwa 60 % der Fläche Sibiriens ein (Bild 2).

Vegetation

Die Vegetationszonen verlaufen nahezu parallel der Breitengrade. Von Norden nach Süden folgen Polare Wüste, Tundra, Taiga, Waldsteppe und Steppe aufeinander. Östlich des Altai treten Waldsteppe und Steppe nur noch inselhaft auf.

  • Klima- und Vegetationszonen in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion

Bevölkerung

Die Bevölkerung ist äußerst ungleichmäßig verteilt. 90 % konzentrieren sich auf 10 % der Fläche. Am dichtesten ist ein Gürtel beiderseits der Transsibirischen Eisenbahn besiedelt, Auch entlang der Flüsse haben sich Menschen angesiedelt. Punktuelle Siedlungen finden sich in Verbindung mit Holzwirtschaft und Bergbau. Zwei Drittel der Bevölkerung wohnen in Städten. Die größten sind Nowosibirsk, Omsk, Krasnojarsk, Irkutsk, Barnaul und Nowokusnezk.
Die Bevölkerung besteht vornehmlich aus Russen. Daneben gibt es eine Vielzahl von anderen Völkern, wie Samojeden, Burjaten, Jakuten, Tungusen, Tschuktschen, Korjaken und Kasachen.

Wirtschaft

Sibirien wurde nach 1945, besonders aber nach 1971, intensiv erschlossen. Die Ausbeutung der Naturschätze in großem Maße führte zu erheblichen Umweltschäden. Der Hauptwirtschaftszweig ist die Förderung fossiler Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas und Steinkohle. Diese werden in der petrochemischen Industrie verarbeitet und in Wärmekraftwerken zur Gewinnung elektrischer Energie eingesetzt. Sibirien ist reich an Erzvorkommen. Auch Gold- und Diamantenvorkommen sind von großer Bedeutung. Die elektrische Energie aus zahlreichen Wasserkraftwerken bildet die Grundlage für eine Eisen-, Bunt- und Leichtmetallurgie sowie für den Maschinenbau. Weitere Wirtschaftszweige sind die Holzwirtschaft sowie in den Ballungsräumen der Bevölkerung die Nahrungsmittel- und Konsumgüterindustrie.
Die ungünstigen natürlichen Verhältnisse bieten nur im Süden von Sibirien Voraussetzungen für Ackerbau und Milchwirtschaft in größerem Umfang. Angebaut werden Weizen, Mais, und Sonnenblumen. In Nordsibirien ist die Rentierhaltung und Pelztierzucht und -jagd verbreitet.

Wichtige Verkehrswege sind die Baikal-Amur-Magistrale, die Transsibirische Eisenbahn sowie die Süd-, Mittel- und Nordsibirische Eisenbahn. Weite Gebiete sind nur auf dem Luftweg erreichbar. Durch Schifffahrt werden einige Wirtschaftsgebiete Südsibiriens mit dem Seeverkehr auf der Nordostpassage verbunden. Der Schiffsverkehr ist durch den langen Eisgang allerdings stark behindert.
Von den Erdöl- und Erdgasförderstätten führen Pipelines zu den Verarbeitungs- und Verbrauchszentren im Ural, in Kasachstan, im europäischen Teil Russlands in mehrere europäische Staaten.

Aus der Geschichte

Der sibirische Raum spielte während der gesamten russischen Geschichte eine wichtige Rolle für das Land. Aus den Steppen kamen Reitervölker, die die europäischen Gebiete Russlands überfielen. Im 13. und 14. Jh. waren es die Mongolen. Mit dem Aufstieg Moskaus endete die Mongolenherrschaft im 15. Jh. Im 16. Jh. waren es die Russen, die Sibirien erkundeten, es in Besitz nahmen und seine Schätze ausbeuteten. Unter Zar IWAN dem Schrecklichen wurde der Kosakenführer JERMAK zur Erkundung des Landes jenseits des Ural ausgesandt. Er drang bis Mittelsibirien vor und nahm das Land mit seinem Pelztierreichtum für den Zaren in Besitz.
Durch spätere Erkundungsfahrten wurde Sibirien als Durchgangsland für den Handel mit dem Fernen Osten, besonders mit China, erkannt. Auch als Ausgangspunkt für Fahrten nach Amerika wurde sibirisches Gebiet genutzt. Der Däne Bering erreichte in russischem Auftrag nach Durchquerung des Nordpazifik als erster Europäer 1741 Alaska. Bis 1867 blieb dieser Teil Nordamerikas in russischem Besitz. Mit der Industrialisierung Russlands und später der Sowjetunion wuchs im 19. und 20 Jh. das Interesse an den reichen Bodenschätzen Sibiriens. 1916 wurde die Transsibirische Eisenbahn fertiggestellt, noch heute die wichtigste Landverbindung. Entlang der Strecke sind zahlreiche Industriestädte entstanden. Seit 1985 ist die Baikal-Amur-Magistrale in Betrieb, eine Eisenbahnstrecke, die vom Baikalsee nördlich der Transsib zum Pazifik verläuft. Sie weitet die noch immer in Gang befindliche Erschließung Sibiriens weiter nach Norden aus.
Unter der Herrschaft des sowjetischen Führers STALIN (bis 1953) wurden Zwangsarbeiter- und Internierungslager in Sibirien errichtet, 1947 gab es dort nach Angaben ehemaliger Häftlinge zwischen 4 und 6 Mio. Verbannte und Kriegsgefangene.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Sibirien." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geografie/artikel/sibirien (Abgerufen: 29. June 2025, 19:03 UTC)

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Die Russische Föderation ist mit einer Fläche von 17,1 Mio. km² das größte Land der Erde. Seine Ost-West-Ausdehnung beträgt 9000 km, seine Nord-Süd-Ausdehnung etwa 4000 km.
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Das Kennzeichen des Klimas in Russland ist die Kontinentalität. Die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter sind sehr groß. Klima-, Vegetations- und Bodenzonen sind annähernd parallel zu den Breitenkreisen angeordnet. Der größte Teil des Landes hat gemäßigtes Klima. Die Tundra im Norden und die sich nach Süden anschließende Taiga sind die typischen Vegetationszonen Russlands. Die sibirische Taiga ist das größte Waldgebiet der Erde. Die südlichen Waldsteppen sind landwirtschaftlich intensiv nutzbar.
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Bezogen auf die Fläche ist Europa nach Australien der kleinste Kontinent, bezogen auf die Einwohnerzahl ordnet es sich nach Asien und Afrika ein. Europa bildet mit Asien die Landmasse Eurasien, deren westliche, stark gegliederte Halbinsel es darstellt. Seine kulturell und historisch selbstständige Entwicklung rechtfertigt jedoch seine Ausgliederung als eigener Erdteil.

Die starke Gliederung Europas drückt sich in seinen großen Halbinseln (Skandinavische, Iberische, Apenninen- und Balkanhalbinsel) und Inseln (Britische Inseln, Irland, Sardinien, Sizilien) aus. Große Teile Europas werden von Tiefländern eingenommen, die sich vor allem zwischen dem Skandinavischen Gebirge im Norden, dem Ural im Osten und dem Mittelgebirgsland im Süden erstrecken. Große Teile davon wurden eiszeitlich überformt. Das Mittelgebirgsland mit seinen Mittelgebirgen, Becken und Gräben wird im Süden von jungen Hochgebirgen der alpidischen Faltung und darin eingeschlossener Becken begrenzt. In den Alpen liegt mit dem Montblanc die höchste Erhebung des Kontinents.

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Diese Zone ist extrem durch Trockenheit gefährdet, wie häufige Dürreperioden mit Hungersnöten beweisen. Die geringen Niederschlagsmengen pro Jahr oder ihr Ausbleiben erschweren das Leben und die Wirtschaft in dem Raum. Grasweiden verdorren und nur Akazien und Dornsträucher überleben auf Grund ihrer tiefgreifenden Wurzeln. Die spärliche Vegetation erlaubt fast nur nomadische Viehhaltung. Futter- und Wassersuche bestimmen die Wanderungen der Nomaden. Die Anlage von Tiefbrunnen führte zu einer veränderten Lebensweise. Nur ein Teil der Familie zog noch mit der Herde, die anderen konnten sesshaft werden und Hackbau betreiben. Vermehrte Tierhaltung und eine übermäßige Nutzung haben Bodenauslaugung und -austrocknung zur Folge. Zusammen mit der Auswehung durch Wind führt dies zu einer Ausdehnung der Wüste.
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