Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Geografie
  3. 7 Regionen
  4. 7.1 Die Erdteile und ihre Länder
  5. 7.1.5 Australien und Ozeanien
  6. Neuseeland

Neuseeland

Neuseeland ist ein Staat im Pazifischen Ozean südöstlich von Australien. Er besteht aus zwei Hauptinseln, der Nordinsel und der Südinsel. Die Nordinsel ist durch starke tektonische Vorgänge geformt worden. Aktive Vulkane, Erdbeben und Thermalquellen erinnern noch heute daran. Die Südinsel hat im Westen Hochgebirgscharakter mit Gletschern und sich tief ins Land einschneidenden Fjorden.

Die Bevölkerungsdichte Neuseelands ist sehr gering. Das Land besitzt eine multikulturelle Bevölkerung. Die Maoris, die Ureinwohner des Landes, sind rechtlich gleichgestellt und in die Gesellschaft integriert. Die Landwirtschaft mit Schafs- und Rinderzucht hat 60 % Anteil am neuseeländischen Exportaufkommen. Im Dienstleistungssektor gewinnt der Tourismus zunehmend an Bedeutung.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Neuseeland ist ein Staat im Südwesten des Pazifischen Ozeans. Er liegt, durch die Tasmansee getrennt, südöstlich von Australien. Zu Neuseeland gehören zwei Hauptinseln, die Nordinsel und die Südinsel, sowie mehrere benachbarte kleinere Inseln. Sie sind durch die etwa 23 km breite Cookstraße voneinander getrennt.

Das neuseeländische Staatsgebiet umfasst mehr als zwei Drittel der Bundesrepublik. Es erstreckt sich, von 15000 km Küstenlinie umgeben, sichelförmig von Nordwesten nach Südwesten mit einem nach Nordosten weisenden Horn. Zwischen Ost- und Westküste liegen nie mehr als 300 km. Landeshauptstadt ist Wellington auf der Nordinsel

Oberflächengestalt

Neuseeland ist ein Bruchstück des Urkontinents Gondwana. Es liegt im tektonisch instabilen südpazifischen Raum. Deshalb wurde Neuseelands Oberfläche stark von tektonischen Bewegungen, u. a. Erdbeben und Vulkanausbrüchen, geformt. Die Oberflächengestalt der Hauptinseln ist folglich gebirgig. Fast drei Viertel der Fläche liegen über 200 m hoch. Die Nordinsel ist eine der vulkanisch aktivsten Zonen der Erde. An der Bay of Plenty im Norden, rund um Auckland und im Central Plateau, stößt man auf zahllose erloschene oder noch aktive Vulkane. Der Mount Ruapetu (2797 m) war noch 1996 hoch aktiv. Eine Vielzahl heißer Thermalquellen und Geysire sind die geothermischen Zeugen der anhaltenden Unruhe in der Erdkruste. Außerdem treten in dieser Zone plattentektonischer Bewegungen fast jährlich Erdbeben von großer Stärke auf.

Wenige Kilometer südlich des eingestürzten Kraters Mount Taupo entspringt auf der Nordhalbinsel der längste Fluss Neuseelands, der Waikato. Von der Quelle bis zur Mündung in die Tasmansee südlich von Auckland durchfließt der 425 km lange Fluss das leicht hügelige Zentralplateau, das sich in nordwestlicher Richtung erstreckt.

Auch weite Regionen der Südinsel besitzen Hochgebirgscharakter. Hier liegt auch der höchste Berg Neuseelands, der Mount Cook (3764 m). Er ist Teil der sogenannten Südalpen, die in nordöstlicher Richtung die Insel durchziehen. Dieses auch als Neuseeländische Alpen bezeichnete Gebirge fällt nach Westen steil zur Tasmansee ab. Nach Osten dacht es sich zu weiten Ebenen ab. Glazial überformte Flusstäler schneiden sich als gewaltige Fjorde im Südwesten der Insel tief in das Land ein, z. B. der berühmte Milford Sound. Das Fjordland ist heute Nationalpark. Auch gegenwärtig sind die höchsten Gebirgslagen noch vergletschert. Die größten und längsten Gletscher sind der 10 km lange Franz-Josef-Gletscher und der Tasman-Gletscher mit 26 km Länge.

Klima

Kennzeichnend für Neuseeland ist ein gemäßigtes Seeklima mit relativ geringen jährlichen Temperaturschwankungen und ganzjährig z. T. reichen Niederschlägen.
Aufgrund der vorherrschenden Westwinde sind die Niederschläge im Stau der Gebirge im Westen deutlich höher als im Osten des Landes. Die niederschlagsreichsten Gebiete liegen an der Westküste der Südinsel. So hat der Milford Sound eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von fast 7000 mm pro Jahr. Nur 100 km Luftlinie entfernt, jedoch durch die Ausläufer der Südalpen getrennt, liegen östlich die trockensten Gebiete mit nur 350 mm Jahresniederschlag. Auf der Nordinsel und im Norden der Südinsel sind die Sommer trockener und die Winter milder und regenreicher. Weiter nach Süden werden die Winter dagegen spürbar kälter (Bild 3).

Vegetation

Die vorherrschende Vegetationsform sind Grasfluren. Ursprünglich bedeckten allerdings ausgedehnte Waldgebiete mehr als drei Viertel des Landes. Massive Rodungen durch europäische Siedler reduzierten die Wälder jedoch stark, so dass heute nur noch 20 % der Landesfläche waldbedeckt sind. Rund ein Fünftel der Fläche Neuseelands stehen als Nationalparks und Küstenreservate unter Schutz. Von den in Neuseeland vorkommenden Pflanzenarten ist jede fünfte endemisch, das heißt, sie kommt sonst nirgendwo anders auf der Welt vor. Durch die Millionen von Jahren dauernde Isolation Neuseelands von anderen Landmassen konnten sie sich nur hier entwickeln. Charakteristisch für Neuseeland ist der Wechsel der Vegetation auf engem Raum in Abhängigkeit von der jeweiligen Höhenlage im Gebirge.

Die Höhenlagen der Gebirge sind häufig waldbedeckt. Auf der Südinsel ist es immergrüner Regenwald aus verschiedenen Buchenarten, auf der Nordinsel subtropischer Regenwald. Hier wächst auch die Kaurifichte, der größte Baum des Landes. Sie kann eine maximale Höhe von 40 m sowie einen Stammdurchmesser bis zu 3 m erreichen. Diese Bäume wachsen sehr langsam, können aber bis zu 1500 Jahren alt werden.

Da die Kaurifichten vom Aussterben bedroht sind, besteht Fällverbot. Für die tiefer liegenden Gebiete Neuseelands sind Gräser, Moose und vor allem Farne charakteristisch. Von über 200 Farnarten sind etwa 50 endemisch. Der Baumfarn Mamaku ist bis zu 15 m hoch. In weiten Gebieten der Nordhalbinsel findet man die südlichste Palmenart der Welt, die Nikau-Palme, die bis zu 10 m hoch werden kann.

Wichtige Daten zum Land

Fläche:270 534 km²
Einwohner:3,9 Mio.
Bevölkerungsdichte:14 Einw./km²
Bevölkerungswachstum:0,8 %/Jahr
Lebenserwartung:79 Jahre
Landeshauptstadt:Wellington (Bild 4)
Staatsform:parlamentarische Monarchie im British Commonwealth
Sprachen:Englisch (Amtssprache), Maori (amtlich seit 1987)
Religionen:Christen (74 %),
Maorinaturreligion (10 %)
Klima:Ozeanisches Klima mit geringen Temperaturschwankungen und reichlichen Niederschlägen.
Bodennutzung:Ackerland 1,7 %, Weideland 52,5 %,
Wald 20 %
Wirtschaftssektoren:
(Anteil am BIP)
Landwirtschaft 5 %, Industrie 27 %, Dienstleistungen 68 %
Exportgüter:Wolle, Fleisch, Milchprodukte, Obst (Kiwis), Wild, Häute, Felle, Papier und Aluminium
Bruttoinlandsprodukt:79 572 Mio. US-$ (2003)
Bruttosozialprodukt:15 530 US-$/Einw. (2003)

Bevölkerungsverteilung

Neuseeland ist mit 13 Einw./km² nur dünn besiedelt. Die Bevölkerung verteilt sich aber sehr unterschiedlich auf die beiden Hauptinseln. So leben auf der sehr viel dichter besiedelten Nordinsel Neuseelands etwa drei Viertel der Bevölkerung. Die Bevölkerung konzentriert sich darüber hinaus in den küstennahen Räumen, während das Landesinnere nahezu menschenleer ist. Mehr als ein Viertel aller Einwohner lebt im Agglomerationsraum Auckland.

Bevölkerungszusammensetzung

Die Bevölkerung Neuseelands besteht zu knapp drei Vierteln aus Europäern vor allem britischer Abstammung. In mehreren Einwanderungswellen kamen auch größere Gruppen von Einwanderern aus Osteuropa, Deutschland und Skandinavien in das Land.

In den letzten Jahren hat auch die Zuwanderung von Chinesen, Indern und von Bewohnern anderer asiatischer Länder zugenommen. Neuseeland ist deshalb ein Land mit multikultureller Bevölkerung und noch immer ein beliebtes Einwanderungsland. Seit den 1960er Jahren betreibt Neuseeland allerdings eine strikte Einwanderungspolitik, um die Zahl der Einwanderer zu begrenzen.

Die Ureinwohner Neuseelands sind die Maori, die jedoch nur noch einen Bevölkerungsanteil von 10 % besitzen. Die Maoris sind Polynesier. Sie wanderten einst aus dem polynesischen Kulturraum auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen ein. Ursprünglich lebten sie auf den Cook-Inseln und den Tokelau-Inseln, aber auch auf Samoa und Tonga. Vom 14. bis 17. Jahrhundert entstand in Neuseeland eine eigenständige Maorikultur. Trotz rechtlicher Gleichstellung mit den Weißen sind die Maori auch heute noch wirtschaftlich benachteiligt. Sie sind allerdings besser in die neuseeländische Gesellschaft integriert als die Aborigines in Australien, deren Diskriminierung bis zum heutigen Tag anhält. So wird beispielsweise ihre Sprache als zweite Landessprache in den Schulen gelehrt.

Wirtschaft

Nach einer Rezession in den siebziger Jahren konnte sich die Wirtschaft durch den Ausbau der Handelsbeziehungen zu Australien und anderen asiatischen Ländern in den neunziger Jahren wieder stabilisieren. Der Exportanteil Europas, der Anfang der siebziger Jahre noch bei knapp 50 % lag, beträgt heute nur noch etwa 10 %.

Landwirtschaft

Große Bedeutung hat in Neuseeland die Landwirtschaft mit 60 % Anteil am Exportaufkommen. An erster Stelle stehen die Schaf- und Rinderzucht.
Sie dienen der Woll-, Fleisch- und Milcherzeugung. Ackerbau ist auf klimatisch begünstigte Regionen beschränkt. Angebaut werden neben Futterpflanzen vor allem Weizen, Gerste, Kartoffeln, Gemüse und Obst, besonders Kiwis. Fischfang und -verarbeitung gewinnt an Bedeutung, ebenso die Zucht von Wild auf der Südinsel.

Industrie

In der Industrie dominieren der Maschinenbau, die Holzverarbeitung und Papierherstellung sowie die Textil- und Lebensmittelproduktion. Zunehmende Bedeutung gewinnt die Rohstoff- und Energiegewinnung. Um sich von Erdölimporten unabhängig zu machen, werden seit den siebziger Jahren verstärkt eigene Rohstoffvorkommen, vor allem Erdgas und Kohle, genutzt.

Von besonderer Bedeutung für die neuseeländische Wirtschaft ist auch der Tourismus. So gaben im Jahr 2002 nach offiziellen Angaben des neuseeländischen Tourismusministeriums ausländische Touristen über 6,1 Milliarden NZ-Dollar im Land aus. Direkt oder indirekt hängt nach Schätzungen der neuseeländischen Regierung jede zehnte Arbeitsstelle im Land vom Tourismus ab. Neuseeland zählt mehr als zwei Millionen Touristen pro Jahr.

Aus der Geschichte

Bis zum 17. Jh. Einwanderung der Ureinwohner aus Polynesien. Entstehung einer Maorikultur.

1769: Entdeckung Neuseelands durch James Cook

1840: Neuseeland wird britische Kolonie. Wellington wird die erste Niederlassung der neu gegründeten New Zealand Company. Die ersten Einwanderungswellen aus Europa treffen ein, und Ende der 40er Jahre des 19. Jh. beginnt die systematische Besiedlung der Südinsel.

1907: Neuseeland wird unabhängig und erhält den Status einer parlamentarischen Monarchie.

1931: Großbritannien gewährt Neuseeland die völlige staatliche Unabhängigkeit.

1939–1945: Neuseeland nimmt an der Seite der Alliierten am Zweiten Weltkrieg teil.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Neuseeland." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/geografie/artikel/neuseeland (Abgerufen: 19. May 2025, 21:06 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Klimadiagramm
  • Maoris
  • Schaf-und Rinderzucht
  • Neuseeland
  • Einwanderungsland
  • Wellington
  • Nordinsel
  • gemäßigtes Seeklima
  • Kaurifichte
  • Südinsel
  • Neuseeländische Alpen
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Indischer Ozean

Der Indische Ozean ist der kleinste der drei großen Ozeane der Erde. Er liegt zwischen den Kontinenten Asien, Afrika, Australien und der Antarktis. Er ist knapp 75 Mio. km² groß. Seine größte Tiefe beträgt 7455 m im Sundagraben südlich von Java. Der Indische Ozean ist durch ein zentrales System von Rücken in elf verschiedene Tiefseebecken gegliedert. Im Indischen Ozean liegen große Inseln, wie Madagaskar und Ceylon, und Inselgruppen, wie die Seychellen und Malediven. Seine Lage im tropischen und außertropischen Klimabereich bestimmt das Klima und die Meeresströmungen. Die wichtigsten Meeresströmungen sind Nord- und Südäquatorialstrom und Äquatorialer Gegenstrom. Seit Ende des 19. Jh. wird die systematische Erforschung des Indischen Ozeans und seiner Ressourcen betrieben.

Ozeanien

Ozeanien ist die zusammenfassende Bezeichnung für die Inseln im Pazifischen Ozean zwischen dem Kontinent Amerika im Osten und den Philippinen und Australien im Westen. Die Inseln sind meist vulkanischen Ursprungs oder Koralleninseln bzw. Atolle. Entsprechend den jeweiligen ethnischen Besonderheiten ihrer Bewohner werden drei Großräume Ozeaniens unterschieden: Melanesien, Mikronesien und Polynesien. Wichtige Einnahmequelle der meist wirtschaftlich schwach entwickelten Staaten ist der Fremdenverkehr.

Großes Barriereriff – das weltgrößte lebende Korallenriff

Das Große Barriere-Riff vor der Nordostküste Australiens ist das größte lebende Korallenriff der Welt. Es hat eine Längsausdehnung von rund 2000 km und bedeckt eine Meeresfläche von 200000 km². Der überwiegende Teil steht seit 1989 unter Naturschutz. Die Korallenpolypen sind wirbellose Meerestiere, in deren Zellwänden einzellige Algen leben. Sie sondern Kalk ab und bauen riesige Korallenkolonien auf. Ihr Lebensraum ist durch Temperatur und Wassertiefe begrenzt. Es gibt verschiedene Rifftypen: Außenriffe, Plattformriffe, Saumriffe und sogenannte Atolle.

Die Stadt Sydney

Sydney ist die älteste und bevölkerungsreichste Stadt Australiens und das wichtigste Wirtschaftszentrum des Landes. Von besonderer kultureller Bedeutung sind das 1973 eröffnete Opernhaus und das Australische Museum. Im Jahr 2000 war Sydney Austragungsort der XXVII. Olympischen Sommerspiele.

Thor Heyerdahl

* 1914 in Larvik, Norwegen
† 18.04.2002 in Calla Michari, Italien

THOR HEYERDAHL studierte in Oslo Biologie und Geografie. Er wurde als Anthropologe und Seefahrthistoriker bekannt. Seine berühmteste Expedition führte ihn 1947 mit dem Balsafloß „Kon-Tiki“ von Peru nach Polynesien.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025