Republik Uruguay

Uruguay ist nur knapp halb so groß wie Deutschland.
Es liegt im Südosten Südamerikas zwischen dem Atlantik und dem Rio de la Plata. Seine Nachbarländer sind im Nordosten Brasilien und im Westen Argentinien.
Die Landeshauptstadt ist Montevideo (1,4 Mio. Einw.) am Rio de la Plata. In ihr leben mehr als 40 % der Bevölkerung des Landes.

Naturraum

Uruguay ist überwiegend ein flachwelliges Hügelland in 100 bis 150 m Höhe. Nur einige schmale Höhenrücken, die die letzten südlichen Ausläufer des Brasilianischen Berglands sind und als Cuchillas bezeichnet werden, erreichen Höhen bis zu 500 m.
Das Hügelland wird durch Flüsse zergliedert, die in den Grenzfluss mit Argentinien, den Rio Uruguay, münden und deren größter der Rio Negro ist.
Im Süden des Landes erstreckt sich am Rio de la Plata und am Unterlauf des Rio Uruguay ein etwa 120 km breites Tiefland, das wie Teile der Küstenebene am Atlantik aus fruchtbaren Löss- und Schwemmböden besteht.
Die Atlantikküste mit zahlreichen großen Lagunen (Strandseen) ist teilweise versumpft.

Ganz Uruguay besitzt feuchtwarmes subtropisches Klima mit ausgeprägten Jahreszeiten. Im Winter (Juni bis September) liegen die Temperaturen bei milden 10 °C, im Sommer bei sehr warmen 22 °C. Niederschläge fallen ganzjährig, sind aber im Frühsommer besonders ergiebig. Gelegentlich beeinflussen Pamperos, Kaltlufteinbrüche aus der argentinischen Pampa, das Wettergeschehen. Dann kann die Lufttemperatur innerhalb weniger Stunden um 20 °C sinken.

Die vorherrschende Vegetationsform der Hügelländer sind die weiten Grasländer der Campos. Die Campos sind mit der Pampa Argentiniens vergleichbare Weidelandschaften, denen die ursprüngliche Vegetation, Hartgrasfluren mit niedrigen Bäumen, weichen musste. Die nur noch seltenen natürlichen Wälder gedeihen als schmale Galeriewälder entlang der Flüsse.

Wichtige Daten zum Land

Fläche:177 414 km²
Einwohnerzahl:3,4 Mio.
Bevölkerungsdichte:19 Einw./km²
Bevölkerungswachstum:0,7 %/Jahr
Lebenserwartung:
(Männer/Frauen)

72/75 Jahre
Staatsform:Präsidiale Republik
Hauptstadt:Montevideo
Bevölkerungsgruppen:Nachkommen europäischer Einwanderer etwa 88 % (vor allem spanischer und italienischer Abstammung), Mulatten und Mestizen etwa 12 %
Sprachen:Spanisch
Religionen:Katholiken 66 %, jüdische und protestantische Minderheiten
Klima:subtropisch feucht mit gelegentlichen Kaltluftvorstößen aus dem Süden. Durchschnittliche Temperaturen in Montevideo im Juli 9,4 °C, im Januar 23,1 °C
Bodennutzung:Weideland 78,5 %, Ackerland 8,3 %,
Wald 3,6 %
Hauptexportgüter:Fleisch, Schafwolle, Textilien, Gemüse, Tabak
Bruttoinlandsprodukt:20,6 Mrd. US-$ (2003)
Wirtschaftssektoren:
(Anteil am BIP 2003)
Industrie 27 %, Landwirtschaft 13 %, Dienstleistung 60 %
Bruttosozialprodukt:3 820 US-$/Einw. (2003)

Wirtschaft

Uruguay galt lange Zeit politisch und wirtschaftlich als Musterland mit materiellem Wohlstand und großzügigen Sozialleistungen. Es wurde deshalb auch als die „Schweiz Südamerikas“ bezeichnet.
Seit den 1960er Jahren haben aber die Probleme seiner Nachbarländer auch Uruguay eingeholt, nicht zuletzt wegen seiner relativ einseitigen Wirtschaftsstruktur und Weltmarktabhängigkeit: hohe Inflationsraten, negative Außenhandelsbilanz und damit verbunden hohe Verschuldung im Ausland.

Uruguay ist ein Agrarland mit vorherrschendem Großgrundbesitz. Die landwirtschaftlichen Großbetriebe (Estanzias) machen 7 % aller Betriebe aus, bewirtschaften aber mehr als die Hälfte der Nutzfläche.

Die Viehwirtschaft ist wegen der sehr günstigen natürlichen Bedingungen die Säule der Wirtschaft Uruguays. Die traditionell auf Fleisch- und Wollerzeugnisse orientierte Rinder- und Schafzucht wird in extensiver Weidewirtschaft betrieben. Auf den ausgedehnten Weidegebieten der Campos weiden etwa 9 Mio. Rinder und 26 Mio. Schafe.
Mit Produkten der Rinder- und Schafzucht, vor allem Fleisch und Wolle, erwirtschaftet das Land als einer der größten Fleischexporteure der Welt mehr als 50 % seiner Exporterlöse.

Der wichtigste Bereich der Industrie des Landes ist naturgemäß die Verarbeitung von Viehzuchtprodukten. Die Betriebe der Fleischverarbeitung, Leder- und Textilindustrie haben ihren Standort vorwiegend im Agglomerationsraum um Montevideo.

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