- Lexikon
- Kunst
- 3 Malerei
- 3.5 Bildraum
- 3.5.1 Raum schaffende Mittel
- Mittel der Raumdarstellung
Im Mittelalter gab es keine wahrnehmungsgetreue Raum- oder Körperdarstellung. Man bediente sich der Farbsymbolik (z.B. Gold als Farbe für Heilige) und Bedeutungsgröße (Rangordnung bestimmt die Größe der Figur) auf der einen Seite und einfacher Mittel zur räumlichen Tiefenwirkung auf der anderen Seite:
Mittels bewusst eingesetzter Helligkeitsabstufungen von Hell zu Dunkel oder umgekehrt können Bildgegenstände plastisch erscheinen und räumliche Wirkungen erzielt werden. Die körperhafte Wirkung entsteht durch eine Licht-Schatten-Modulation.
Auf den dargestellten Flächen werden Lichteinfall, Reflexionen auf Oberflächen und Übergänge zu Schattenzonen durch kontinuierlich abgestufte Grauwerte, von leicht getrübtem Weiß bis zu stark getrübtem Schwarz, oder durch gedunkelte und gehellte Farbtöne wiedergegeben. Auf kugeligen Körpern werden so Glanzpunkte (sogenannte Highlights) und auf zylindrischen Körpern Glanzstreifen gesetzt.
Ebene Flächen besitzen auf jeder Körperseite eine einheitliche Helligkeit im Farbton, während bei allen gerundeten Körpern ein stufenloser Übergang von Hell zu Dunkel stattfindet, bis hin zu den dunkelsten Körperpartien, auf die kein Licht fällt. Je größer der Helligkeitsunterschied zwischen den hellsten Bereichen und dem dunkelsten Körperschatten (= Schattenverläufe auf Objekten) ist, desto intensiver nimmt der Betrachter eine plastische Wirkung wahr. Durch die Darstellung von Außenschatten (Kernschatten, Halbschatten oder Schlagschatten) wird der Eindruck der Räumlichkeit verstärkt. Werden Objekte im Bild ohne Schlagschatten dargestellt, wirken sie raumlos.
Hinter beleuchteten lichtundurchlässigen Körpern bilden sich Schatten:
Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.