Wände

Wände werden seit Jahrtausenden aus kleinformatigen, künstlichen Steinen (Ziegel, Kalksandsteine, Hohlblocksteine) gefertigt. Die sogenannten Mauersteine werden durch Mörtel verbunden. Wände werden überwiegend auf Druck beansprucht und müssen vertikale und/oder horizontale Lasten aufnehmen. Sie haben verschiedene Aufgaben zu erfüllen, zum Beispiel Räume zu umschließen, Räume zu trennen und Kräfte abzuleiten.

Wandarten

Grundsätzlich unterscheidet man tragende, nichttragende und aussteifende Innen- und Außenwände. Tragende Wände werden auf das Fundament gesetzt und müssen sowohl ihre Eigenlast als auch zusätzliche Lasten (Windlasten) aufnehmen und in den Baugrund ableiten. Tragende Außenwände sind das die Gebäude umfassenden Wände und müssen aus frostbeständigen Mauersteinen bestehen, um den Witterungsbedingungen standzuhalten. Sie haben mindestens eine Dicke von 24 cm. Tragende Innenwände sollten eine Mindestdicke von 11,5 cm haben. Nicht tragende Wände werden nur durch ihre Eigenlast beansprucht.

Aussteifende Wände sind wichtig für die Knickaussteifung tragender Wände und für die Aussteifung des gesamten Gebäudes und weisen ebenfalls eine Mindestdicke von 11,5 cm auf.

Andere Wandarten sind zum Beispiel

  • Brandschutzwände,
  • Wohnungstrennwände,
  • Treppenraumwände,
  • Geschosswände,
  • Untergeschosswände (Kellerwände),
  • Stützwände und
  • leichte Trennwände.

Sie dienen dem Brand-, Witterungs- und Schallschutz und erhalten ihre Standfestigkeit durch sie umgebene Bauteile.

Brandwände sollen eine Ausbreitung von Bränden möglichst verhindern, indem sie ein Gebäude in sogenannte Brandabschnitte teilen. An Brandwände werden hohe Anforderungen gestellt. Sie müssen eine Mindestdicke von 24 cm haben und aus einem Material bestehen, das das Durchschlagen der Flammen und damit das Übergreifen auf die angrenzenden Räume für eine bestimmte Zeit verhindert. Im Falle eines Brandes dürfen diese Wände in der definierten Zeit ihre Standsicherheit und Tragfähigkeit nicht verlieren.

Untergeschosswände müssen neben der Druckbelastung der darüber liegenden Geschosse, zusätzlich der Horizontalbelastung durch Erddruck der Umfassungswände standhalten und Erdfeuchtigkeit, Wasserdruck oder im Boden enthaltene agressive Stoffen widerstehen können.

Stützwände haben, wie der Name schon sagt, die Aufgabe Böschungen abzustützen. Ihre Wanddicken richten sich nach der Standsicherheit (abhängig von den auf die Wände wirkenden Lasten), dem Brand-, Schall- und Wärmeschutz. Die DIN 1045 enthält die vorgeschriebenen Mindestwanddicken. Die Standsicherheit wird meist durch den Bauingenier geprüft bzw. mit einer statischen Berechnung nachgewiesen.

Herstellung von Wänden

Wände werden häufig aus Beton bzw. Stahlbeton hergestellt. Gemauerte Wände (Mauerwerk) können mit künstlichen Mauersteinen oder natürlichen Steinen hergestellt werden. Verbunden werden die Steine mit Mörtel. Mauermörtel ist ein Gemisch aus Sand, Bindemitteln (Kalk und/oder Zement oder Gips) und Wasser. Mit Mörtel werden die Mauersteine dauerhaft verbunden und eventuell auftretende Maßdifferenzen ausgeglichen. Mauersteine sind Ziegel (die älteste Form der Mauersteine), Kalksandsteine, Hohlblocksteine und Gasbetonsteine.

Aber auch mit natürlichen Steinen können Wände gemauert werden. Dazu zählen Tuffgestein, Basalt und Granit u.a. Dieses Mauerwerk ist sehr haltbar und besonders schön, zeigt aber enorme Nachteile im Wärmeschutz.

Wandarten

Wandarten

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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