Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Mathematik Abitur
  3. 13 Wahrscheinlichkeitstheorie
  4. 13.2 Gleichverteilung (Laplace-Experimente)
  5. 13.2.2 Rechenregeln für die Gleichverteilung (Laplace-Regel)
  6. Galton-Brett

Galton-Brett

Ein GALTON-Brett dient zum Veranschaulichen von Binomialverteilungen. Es ist nach dem englischen Naturforscher Sir FRANCIS GALTON (1822 bis 1911) benannt.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

BERNOULLI-Ketten und damit binomialverteilte Zufallsgrößen X ∼ B n ;   p lassen sich mit einem GALTON-Brett veranschaulichen.

Das GALTON-Brett besteht aus einem geneigt aufgestellten Brett, in dem in regelmäßigen Horizontalreihen Stifte angebracht sind und zwar in aufeinanderfolgenden Reihen auf Lücke gesetzt. Lässt man nun aus einem oben in der Mitte angebrachten Trichter Kugeln passender Größe (mit einem Durchmesser wenig kleiner als der freie Abstand zwischen zwei benachbarten Stiften) über dieses Brett rollen, so werden sie infolge der Zusammenstöße mit den Stiften aus ihrer Bahn (entsprechend der Erdanziehung auf der „schiefen Ebene“) in unregelmäßiger Weise nach rechts oder links (aus Sicht der rollenden Kugel) abgelenkt und sammeln sich unterhalb der Stiftreihen in verschiedenen, nebeneinander angeordneten Fächern. Diese Fächer sind von links nach rechts mit den Zahlen von 0 bis n durchnummeriert. Die folgende Abbildung zeigt ein vierreihiges GALTON-Brett mit fünf Fächern.

  • Vierreihiges Galton-Brett

Soll das GALTON-Brett für mathematische Betrachtungen genutzt werden, muss gewährleistet sein, dass das Hinabrollen der Kugel ein „rein zufälliger“ Vorgang ist. Das erfordert einige Modellannahmen wie die folgenden:

  1. vollständige Glattheit der geneigten Ebene;
  2. exakte Anordnung der Stifte;
  3. exakte Kugelgestalt der rollenden Kugeln, Kugeldurchmesser fast genau gleich dem freien Abstand der Stifte;
  4. völlig unelastische Stöße zwischen Kugeln und Stiften

Die zufällige Anzahl der Kugeln in den einzelnen Fächern ist unter diesen Modellannahmen binomialverteilt mit den Parametern n und p = 1 2 .
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Kugel im Fach k aufgefangen wird, beträgt:
  B n ;   1 2 ( { k } ) = ( n k ) ⋅ ( 1 2 ) k ⋅ ( 1 2 ) n   −   k = ( n k ) ⋅ ( 1 2 ) n

Beschriftet man den i-ten Zapfen in der k-ten Reihe ( m i t       i ,   k ∈ ℕ ;       1 ≤ i ≤ k + 1 ) des GALTON-Brettes mit
( k i − 1 ) ,
d.h. mit der Anzahl der Wege, die zu ihm führen, so erhält man das pascalsche Dreieck, wobei der Trichter mit
( 0 0 )
bezeichnet wird.

Durch eine zusätzliche seitliche Neigung des GALTON-Brettes könnte auch der Fall anderer Werte für p ( 0 < p < 1 ) verwirklicht werden.
Reale GALTON-Bretter weichen von den obigen idealen Modellbedingungen ab, sodass sich die Kugeln in den Fächern nur angenähert binomialverteilt häufen.

Die heutigen technischen Möglichkeiten einer virtuellen Simulation auf der Grundlage von Pseudozufallszahlen gestatten es, den obigen Modellannahmen wesentlich besser zu entsprechen als eine Konstruktion aus Holz und Stahl.

Mit dem GALTON-Brett kann experimentell die Approximation der Binomialverteilung durch die Normalverteilung (Grenzwertsatz von MOIVRE-LAPLACE) bestätigt werden. Es ermöglicht auch die Illustration einiger grundsätzlicher physikalischer Erscheinungen der Diffusion und der Wärmeleitung wie z.B. der brownschen Molekularbewegung und der Diffusion zweier Gase entsprechend den loschmidtschen Versuchen.

Der Name GALTON-Brett geht auf den englischen Naturforscher FRANCIS GALTON (1822 bis 1911) zurück. Er war ein Cousin von CHARLES DARWIN. So ist es in gewissem Sinne nahe liegend, dass er sich wissenschaftlich hauptsächlich mit den Erscheinungen der Vererbung beschäftigte. In diesem Zusammenhang entwickelte er Ideen für eine messende Statistik, insbesondere die Begriffe Regression und Korrelation.
GALTON war ein reicher Mann. Sein Vermögen gestattete es ihm, eine umfangreiche Expedition nach Südwestafrika (1850 bis 1862) durchzuführen, mit der er sich einen Namen als Entdeckungsreisender machte. Seit 1860 war GALTON Fellow der Royal Society.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Galton-Brett." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/galton-brett (Abgerufen: 19. May 2025, 13:37 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Korrelation
  • Darwin
  • binomialverteilte Zufallsgrößen
  • Moivre
  • Normalverteilung
  • pascalsches Dreieck
  • Grenzwertsatz
  • Laplace
  • Approximation
  • Bernoulli-Ketten
  • Pseudozufallszahlen
  • virtuelle Simulation
  • Binomialverteilung
  • Animation
  • Regression
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Hypothesen und Entscheidungsfehler

Beurteilende Statistik setzt quantitatives Beschreiben von Grundgesamtheiten bzw. Stichproben voraus. Begründete Vermutungen über stochastische Eigenschaften von Grundgesamtheiten nennt man Hypothesen. Auf der Grundlage statistischer Tests wird entschieden, ob die zu überprüfende Hypothese abzulehnen (zu verwerfen) ist oder nicht.

Binomialkoeffizienten

Gilt es, Wahrscheinlichkeiten zum Beispiel im Zusammenhang mit der Binomialverteilung oder mit dem Abzählprinzip für die Gleichverteilung zu berechnen, werden als Binomialkoeffizienten bezeichnete Terme verwandt. Es sind dies die Koeffizienten, die beim Entwickeln der n-ten Potenz eines Binoms ( a + b ) auftreten.
Sie werden u.a. angewandt, um Wahrscheinlichkeiten (etwa im Zusammenhang mit der Binomialverteilung oder mit dem Abzählprinzip für Mengen) zu berechnen.

Bernoulli-Experimente

Ein Zufallsexperiment mit nur zwei möglichen Ergebnissen heißt BERNOULLI-Experiment. Die beiden Ergebnisse werden Erfolg bzw. Misserfolg genannt und häufig mit 1 bzw. 0 gekennzeichnet.
Mit einem BERNOULLI-Experiment können zufällige Vorgänge in vielen Lebensbereichen hinreichend beschrieben werden, da oftmals nur interessiert, ob ein bestimmtes Ereignis eingetreten ist oder nicht.

Approximation einer Binomialverteilung

Bei der praktischen Anwendung der Binomialverteilung B n ;   p treten nicht selten große oder sogar sehr große Werte von n (etwa n = 10   000 ) auf, wodurch das Berechnen der Wahrscheinlichkeiten aufgrund der dabei zu ermittelnden Fakultäten und Potenzen sehr zeitaufwendig wird. Schon frühzeitig versuchte man deshalb, Näherungsformeln für die Binomialverteilung zu finden.

Hier ist es (unter bestimmten Voraussetzungen) günstig, die Binomialverteilung durch eine POISSON-Verteilung oder eine Normalverteilung zu approximieren und entsprechende Näherungsformeln anzuwenden.

Jakob Bernoulli

* 27. Dezember 1654 (6. Januar 1655) Basel
† 16. August 1705 Basel

JAKOB BERNOULLI gilt als einer der Hauptvertreter der Infinitesimalrechnung seiner Zeit. Gemeinsam mit seinem Bruder Johann entwickelte er den „Leibnizschen Calculus“ weiter.
Mit dem aus seinem Nachlass im Jahre 1713 herausgegebenen Buch „Ars conjectandi“ wurde JAKOB BERNOULLI zum Begründer einer Theorie der Wahrscheinlichkeitsrechnung. In diesem Werk wird u.a. die Anwendung der Kombinatorik auf Glücks- und Würfelspiele beschrieben, und das (schwache) Gesetz der großen Zahlen wird formuliert.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025