Konrad Zuse

KONRAD ZUSE wurde am 22. Juni 1910 in Berlin geboren. Bereits während seines Studiums als Bauingenieur an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg beschäftigte er sich mit dem Projekt eines programmgesteuerten Rechenautomaten zur Behandlung häufig wiederkehrenden Statikrechnungen.

Im Jahre 1935 konstruierte ZUSE eine elektromechanisch arbeitende Versuchsanlage mit Rechenwerk, Ein- und Ausgabewerk und Ablaufsteuerwerk, mit der Z1 entsteht zwischen 1936 und 1938 in Berlin (vollständig aus privaten Mitteln finanziert) der erste frei programmierbare Rechner der Welt. Er enthielt alle Bausteine eines modernen Computers, u.a. eine Gleitkommarithmetik.

Die Z1 arbeitete zwar zuverlässig, doch die mechanische Konstruktion war störanfällig. So beschloss ZUSE, einen neuen Rechner unter Verwendung von Relais zu konstruieren. Dieser (mit der Bezeichnung Z2) wurde 1939 fertiggestellt.

Durch die Ersetzung der dezimalen Zahlendarstellung durch Dualzahlen und die Einführung der halblogarithmischen Darstellung von reellen Zahlen gelang ZUSE im Mai 1941 der Aufbau des ersten funktionstüchtigen Rechners mit Programmsteuerung.

Dieser Rechner – er erhielt die Bezeichnung Z3 – arbeitete mit Wörtern der Länge 22 Bit und hatte eine Speicherkapazität von 64 Wörtern. Die Programmeingabe erfolgte über ein Lochbandgerät, die Verarbeitung nach wie vor durch (etwa 2000) Relais.

Bedauerlicherweise wurden die Rechner Z1, Z2 und Z3 im zweiten Weltkrieg zerstört. Noch im Krieg wurde der Rechner Z4 mit elektromagnetischen Relais als Schaltelementen hergestellt; er ist erhalten geblieben und war jahrelang an der ETH Zürich eingesetzt, später in Weil am Rhein.

Ein (von ZUSE selbst vorgenommener) Nachbau des Rechners Z1 steht heute im Deutschen Technikmuseum Berlin, ein Nachbau der Z3, der auch auf Weltausstellung 1967 in Montreal gezeigt wurde, befindet sich im Deutschen Museum in München.

Im Jahre 1949 gründete ZUSE die erste deutsche Rechner herstellende Firma, die Zuse KG. Mit den Erfahrungen des Relaisrechners Z5 (1953 ausgeliefert) wurde der fest programmierte Rechenautomat Z11 für optische Berechnungen entwickelt (25 eingesetzte Exemplare). Die Erweiterung um eine Lochstreifensteuerung führte zu einem nahezu universell einsetzbaren Rechenautomaten. In den folgenden Jahren sind u.a. der Röhrenrechner Z22 (500 Röhren, 2400 Halbleiterdioden, Magnettrommelspeicher) und der mit Transistortechnik aufgebaute Z23 entwickelt worden.

Im Jahre 1966 nahm KONRAD ZUSE eine Honorarprofessur in Göttingen an. Für seine Pionierarbeit in der Rechentechnik wurde er mehrfach durch nationale und internationale Gremien geehrt.

ZUSE verstarb am 18. Dezember 1995.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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