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Taylor-Entwicklung einiger trigonometrischer Funktionen

Ist f eine nichtrationale Funktion mit der Gleichung y = f(x), dann ist es nicht möglich, zur Annäherung von y = f(x) ein Polynom n-ter Ordnung zu verwenden, dessen Koeffizienten mit den Ableitungen von y = f(x) an der Stelle x 0 in derselben Weise gebildet werden, wie die Koeffizienten der TAYLOR-Entwicklung einer ganzrationalen Funktion.

Dies ergibt sich bereits daraus, dass – im Unterschied zu ganzrationalen Funktionen n-ten Grades – die (n + 1)-te Ableitung und alle weiteren Ableitungen einer nichtrationalen Funktion im Allgemeinen nicht identisch gleich null sind.

Das heißt: Die Entwicklung einer solchen Funktion an einer Stelle x 0 „bricht nicht ab“, sondern würde zu einer Summe mit unendlich vielen Summanden (Reihe) führen. Man spricht deshalb auch von der Entwicklung einer Funktion in eine TAYLOR-Reihe.
An zwei Beispielen wird gezeigt, dass sich die Sinus- und auch die Kosinusfunktion in eine TAYLOR-Reihe entwickeln lassen.

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TAYLOR-Entwicklung der Funktion f(x) = sin x

Die Sinusfunktion soll an der Stelle x 0 = 0 nach TAYLOR entwickelt werden.

Für die Funktion f und ihre Ableitungen gilt:
f ( x )     =     sin   x     m i t   f ( 0 )     =   0   , f ′ ( x )   =     cos   x   m i t   f ′ ( 0 )   =   1   , f ″ ( x )   =     − sin   x     m i t   f ″ ( 0 )   =   0, f ‴ ( x )   =     − cos   x       m i t   f ‴ ( 0 )       = − 1   , f ( 4 ) ( x )     =     sin   x         m i t   f ( 4 ) ( 0 ) =   0

und damit allgemein (wie man durch vollständige Induktion zeigen kann) für k ∈ ℕ
f ( 4 k ) ( x )         =     sin   x     m i t   f ( 4 k ) ( 0 )     =   0   , f ( 4 k + 1 ) ( x )   =     cos   x   m i t   f ( 4 k + 1 ) ( 0 )     =   1   , f ( 4 k + 2 ) ( x )   =     − sin   x     m i t   f ( 4 k + 2 ) ( 0 )     =   0, f ( 4 k + 3 ) ( x )   =     − cos   x       m i t   f ( 4 k + 3 ) ( 0 )     = − 1   .

Im TAYLOR-Polynom der Sinusfunktion an der Stelle x 0 = 0 treten also nur Potenzen von x mit ungeraden Exponenten auf.

Mithilfe der allgemeinen taylorschen Formel erhalten wir
f ( x ) = sin x = x − x 3 3 ! + x 5 5 ! − x 7 7 ! + … + ( − 1 ) ( k − 1 ) ⋅ x 2 k − 1 ( 2 k − 1 ) ! + ( − 1 ) k ⋅ x 2 k + 1 ( 2 k + 1 ) ! ⋅ cos ϑ x mit 0 < ϑ < 1.

Um beurteilen zu können, wie gut das in der obigen Gleichung aufgestellte TAYLOR-Polynom die Funktion f(x) = sin x an der Stelle x 0 = 0 approximiert, müssen wir das Restglied R 2 k + 1 ( x ) abschätzen:
W e g e n   | cos ϑ x | ≤ 1   i s t   R 2 k + 1 ( x ) ≤ x 2 k + 1 ( 2 k + 1 ) ! .

Da lim k → ∞ x 2 k + 1 ( 2 k + 1 ) ! = 0, konvergiert auch das Restglied R 2 k + 1 ( x ) gegen null.

Erst jetzt können wir davon sprechen, dass sich die Sinusfunktion in der Umgebung von 0 durch das TAYLOR-Polynom approximieren lässt bzw. dass die Sinusfunktion in eine TAYLOR-Reihe entwickelt wurde:
f ( x ) = sin x = x − x 3 3 ! + x 5 5 ! − x 7 7 ! + … + ( − 1 ) ( k − 1 ) ⋅ x 2 k − 1 ( 2 k − 1 ) ! + …

Die Abbildung zeigt die Sinusfunktion und die ersten fünf Schmiegparabeln.
(Man beachte, dass die Sinusfunktion eine ungerade Funktion ist.)

  • Sinusfunktion mit Schmiegparabeln

TAYLOR-Entwicklung der Funktion f(x) = cos x

Die Entwicklung der Kosinusfunktion erhält man auf analogem Wege:

Für die Ableitungen von f(x) = cos x gilt:
f ( 2 k ) ( x ) = ( − 1 ) k ⋅ cos x       u n d   f ( 2 k ) ( 0 )   = ( − 1 ) k   b z w . f ( 2 k + 1 ) ( x ) = ( − 1 ) k + 1 ⋅ sin x     u n d   f ( 2 k + 1 ) ( 0 ) = 0,   k = 0,   1,   2, …

Daraus folgt für die Entwicklung an der Stelle x 0 = 0
f ( x ) = cos x = 1 − x 2 2 ! + x 4 4 ! − x 6 6 ! + … + ( − 1 ) k ⋅ x 2 k ( 2 k ) ! + R 2 k + 2 m i t   R 2 k + 2 = ( − 1 ) k + 1 ⋅ x 2 k + 2 ( 2 k + 2 ) ! ⋅ cos δ x ,   0 < δ < 1.

Bei festem x ist | R 2 k + 2 ( x ) | ≤ | x | 2 k + 2 ( 2 k + 2 ) !   u n d   lim k → ∞ | x | 2 k + 2 ( 2 k + 2 ) ! = 0.

Auch die Kosinusfunktion lässt sich also in eine TAYLOR-Reihe entwickeln. Demzufolge kann man die Werte von cos x für beliebige x mit jeder geforderten Genauigkeit berechnen.

Derartige Approximationen nichtrationaler Funktionen sind eine wichtige Grundlage für entsprechende Rechenprozesse in Taschenrechnern und Computern.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Taylor-Entwicklung einiger trigonometrischer Funktionen." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/mathematik-abitur/artikel/taylor-entwicklung-einiger-trigonometrischer-funktionen (Abgerufen: 20. May 2025, 06:40 UTC)

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