Statistische Untersuchungen beruhen gewöhnlich auf einer Auswertung relativ großer Datenmengen. Es ist zweckmäßig, die in einer Urliste meist ungeordnet erfassten Daten für die weitere Arbeit aufzubereiten. Neben der Strichliste als einfachster Form einer solchen Aufbereitung bietet sich dafür das sogenannte Stängel-Blatt-Diagramm (Stamm-Blätter-Diagramm) an.
Beim Stängel-Blatt-Diagramm erfolgt ein Aufspalten der einzelnen Daten in einen „Stängel“- und einen „Blatt“-Bestandteil. Als Stängelwerte wählt man etwa die Hunderter oder Zehnerstellen der Daten, als Blattwerte dann die Einer.
In der linken Spalte der Darstellung werden zunächst die gewählten Stängelwerte notiert, und zwar geordnet (vom kleinsten bis zum größten Wert). In die Zeilen der rechten Spalte trägt man dann die entsprechenden Blattwerte ein. Da dies im Allgemeinen anhand der Urliste erfolgt, sind letztere Werte im Stängel-Blatt-Diagramm nicht geordnet.
Beispiel:
Es liegt eine Urliste mit nachstehend aufgeführten Daten vor:
Ein Stängel-Blatt-Diagramm könnte dann folgendes Aussehen haben:
Je nach Wahl der Stängelwerte ergeben sich unterschiedliche (gröbere und feinere) Aufteilungen.
Besonders leicht lässt sich aus Stängel-Blatt-Diagrammen der Zentralwert (der in der Mitte der geordneten Daten stehende Wert) ermitteln. Dazu beginnt man, die Daten von oben an abzuzählen (wobei in der Zeile, in der der Zentralwert steht, jedoch die arithmetische Reihenfolge zu beachten ist). Im obigen Beispiel ergibt sich als Zentralwert 35.