Achille-Claude Debussy

Jahre der musikalischen Ausbildung (1870–1884)

ACHILLE-CLAUDE DEBUSSY, geboren als erstes von fünf Kindern, hat nie eine Schule besucht. Während er in den Elementarfächern von seiner Mutter unterrichtet wurde, förderte die in Cannes lebende Tante, Mme ROUSTAN, seine künstlerische Entwicklung. Sie erteilte ihm ab 1870 den ersten Musikunterricht. Ein Jahr später nahm DEBUSSY ersten professionellen Klavierunterricht bei Mme MAUTÉ DE FLEURVILLE, die vermutlich eine Schülerin FRYDERYK CHOPINS (1810–1849) war. Sie bereitete ihn auf die Aufnahmeprüfung am Pariser Konservatorium vor. Seine Ausbildung an dieser Hochschule erstreckte sich auf einen Zeitraum von fast 12 Jahren (1872–1884). Zunächst studierte er Klavier, wechselte aber wegen mangelnder Fortschritte 1880 zum Studium der Komposition. Zu seinen Lehrern zählte ERNEST GUIRAUD (1837–1892) und zeitweise auch CÉSAR AUGUSTE FRANCK (1822–1890). 1884 erhielt DEBUSSY für seine Kantate „L´Enfant prodigue“ den „Prix de Rom“, der ein dreijähriges Kompositionsstipendium für einen Romaufenthalt beinhaltete.

Zeit der Orientierung (1880–1889)

Ab 1880 erhielt DEBUSSY nicht nur durch seine Lehrer entscheidenden Anregungen für die eigenen Kompositionen. In den letzten zwei Studienjahren war er bereits Hauspianist bei NADESHA FILARETOWA VON MECK (1831–1894), einer Gönnerin von PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKY (1840–1893). Durch ihre umfangreiche Musikbibliothek und während einiger Reisen durch Russland lernte er die russische Musik, insbesondere die der Sinti & Roma kennen.

Der Rompreis ermöglichte ihm einen Romaufenthalt von Ende 1884–1887. Hier machte DEBUSSY Bekanntschaft mit einigen der bedeutendsten Romantiker. Er war beeindruckt von

  • FRANZ LISZTs (1811–1886) Klaviermusik sowie von
  • RICHARD WAGNERs (1813–1883) Harmonik und Instrumentation.

Auf der Pariser Weltausstellung 1889 hörte er zum ersten Mal ein javanisches Gamelanorchester. Begeistert übernahm er die Pentatonik und die Ganztonleiter als musikalische Mittel in seine späteren Kompositionen. Zudem wurde er durch die dortige Begegnung mit MODEST PETROWITSCH MUSSORGSKI (1839–1881) stark beeinflusst.

Musikalischer Impressionismus (1887–1918)

Als 1887 die „Akademie der Schönen Künste“ in Paris CLAUDE DEBUSSYs Werk „Salut printemps“ (1886/87) als impressionistisch kritisierte, führte sie damit den Begriff „Impressionismus“ aus der Malerei in die Musik ein. Durch die Einflüsse der vorangegangenen Jahre hatte DEBUSSY zu seinem eigenen Stil gefunden.
Dieser ist gekennzeichnet durch

  • die Bevorzugung von übermäßigen Dreiklängen,
  • Akkordmixturen,
  • Vierton- und Sechstonschichtungen,
  • die Verwendung exotischer Reihen und
  • die zunehmende Loslösung von der Tonalität.

Ein charakteristisches Beispiel dafür bietet seine wohl berühmteste Komposition „Prélude à l´après-midi d`un faune“ (Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns) von 1894. Unter dem Pseudonym MONSIEUR CROCHE begann DEBUSSY ab 1903 musikschriftstellerische Tätigkeiten und veröffentlichte eine Reihe von kritischen Artikeln. 1905 wurde seine einzige Tochter CLAUDE-EMMA („Chou-Chou“) geboren. Ihr widmete er die Klavierkompositionen „Childrens Corner“ (1906–1908).
Nach einem längeren Krebsleiden starb DEBUSSY am 25. März 1918 in Paris.

Werke

  • Orchestermusik, darunter
    – die Sinfonische Dichtung „Prélude à l`après-midi d`un faune“ (1892/94);
     
  • Bühnenwerke
    – jeweils eine vollendete Oper, Bühnenmusik, Ballett;
     
  • Klavierwerke
    – Charakterstücke für Solo-Klavier,
    – vierhändige Klaviermusik,
    – Werke für zwei Klaviere;
     
  • Kammermusik
    – ein Streichquartett,
    – 3 Sonaten für kammermusikalische Besetzungen;
     
  • Vokalwerke für
    – Chor, Solostimmen und Orchester,
    – Lieder.
LEON BAKST: Le faune (Gemälde zu C. DEBUSSYs „L´ après-midi d`un faune“)

LEON BAKST: Le faune (Gemälde zu C. DEBUSSYs „L´ après-midi d`un faune“)

Achille-Claude Debussy - Gemälde Le faune
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