Guillaume Dufay

Leben

GUILLAUME DUFAY wurde um 1400 in Frankreich geboren, der Geburtsort ist unbekannt. Seine musikalische Ausbildung erhielt er vermutlich als Chorknabe an der Kathedrale von Cambrai. Seine Kompositionen, die in der Zeit von 1420–1426 entstanden, bezeugen eine enge Verbindung zur Familie MALATESTA in Pseraro, denn viele Werke sind ihr gewidmet und aus Anlass familienpolitischer Ereignisse komponiert.

1428 wurde DUFAY in Bologna zum Priester geweiht und war dann von 1428–1433 und nach einer Beurlaubung noch einmal von 1435–1437 Mitglied der päpstlichen Kapelle in Rom. Dies galt als große Auszeichnung und trug ihm außerdem

  • ein Kanonikat an der Kirche von Lausanne ein.
  • Ein weiteres Kanonikat erhielt er 1436 an der Kathedrale zu Cambrai.

Das Kanonikat war ein geistliches Amt, mit dem die Einkünfte aus einer Domherrrenstelle verbunden waren – ein damals übliches Verfahren für Komponisten, ihren Lebensunterhalt zu sichern.

Von 1437–1444 stand DUFAY im Dienst des burgundischen Hofs in Savoyen, zu dessen Herrscher LUDWIG er freundschaftliche Beziehungen unterhielt und der ihn zum „besten Kapellmeister der Welt“ kürte. Ab 1445 hielt er sich dann überwiegend in Cambrai auf, wo er am 27.11.1474 verstarb.

Seine ausgedehnten Reisen und Kontakte zu den führenden Höfen des 15. Jahrhunderts machten DUFAY zu einer einflussreichen und hochgeschätzten Persönlichkeit. Bereits zu Lebzeiten erwarb er den Ruf als erstrangiger Komponist. Davon zeugen auch die an repräsentative Feste gebundenen Kompositionsaufträge, die an ihn ergingen. Seine Musik war in ganz Europa bekannt. Zu seinem Tode schrieben unter anderem die bedeutenden Komponisten JOHANNES OCKEGHEM (1425–1496) und ANTOINE BUSNOIS (1492–1467) Trauermotetten, ein weiteres Zeichen der Wertschätzung, die DUFAY als Mitbegründer der franko-flämischen Vokalpolyphonie erfuhr.

Werk

GUILLAUME DUFAY gilt als einer der bedeutendsten Komponisten des 15. Jahrhunderts in Europa und als Mitbegründer der franko-flämischen Vokalpolyphonie. Die Klangfülle seiner Werke hatte wesentlichen Anteil am Stilwandel vom isorhythmischen Motettenstil der Ars Nova zu einem Satz, in dem alle Stimmen gleichberechtigt sind (polyphoner Satz).

Seine ca. 200 Kompositionen umfassen

  • Messen und Messfragmente,
  • ein Magnificat,
  • lateinische Motetten geistlicher und weltlicher Art sowie
  • italienische (Ballate) und
  • französische (Rondeaux und Virelais) Chansons.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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