Der flämische Komponist HEINRICH ISAAC war einer der vielseitigsten und schaffensreichsten Komponisten der dritten Generation der Renaissance. Um 1480 wirkte er als Organist und Sänger in Florenz, u.a. am Dom Santa Maria Del Fiore und am Hof des LORENZO DE MEDICI „II MAGNIFICO“ (1449–1492). 1484 ging er nach Innsbruck, um beim Erzherzog SIGISMUND (1427–1496) als Hofkomponist zu arbeiten. Hier entstand auch das berühmte Lied „Innsbruck, ich muss dich lassen“. ISAAC vertonte dieses Lied gleich zweimal:
Mit diesem Lied wurde ISAAC in Deutschland berühmt.
Von 1497 bis 1515 stand er als Hofkomponist im Dienste des Kaisers MAXIMILIAN I. (1459–1519) in Augsburg. Sein Wirken dort hatte großen Einfluss auf die deutsche Musikgeschichte, denn er war neben JOSQUIN DESPREZ (um 1450/1455–1521) zu Schöpfer des polyphonen Satzes. Während der Zeit in Augsburg unternahm er des Öfteren Reisen, u.a. nach Italien und Konstanz. 1515 kehrte er wieder nach Florenz zurück.
ISAACs Schaffen zeichnet sich durch Vielseitigkeit und internationale Stilbeherrschung aus. So unterscheiden sich seine deutschen, französischen, italienischen und lateinischen Lieder nicht nur textlich, sondern auch im Stil. Seine Stilistik umfasst eine Spannbreite, die von konstruktiver Sprödigkeit bis hin zu jener Glätte und Anmut reicht, die für die Musik der Renaissance typisch war.
Neben seinem Liedschaffen stehen die Messkompositionen (darunter die „Missa carminum“ über deutsche Liedsätze) und die Motettensammlung „Choralis Constantinus“, die sein Schüler LUDWIG SENFL (um 1486–ca. 1542/1543) erweiterte und vollendete. Hinzu kommt eine Vielzahl geistlicher und weltlicher Sätze (Motetten und Tricinien, Chansons, Frottolen sowie Instrumentalstücke), von denen sich einige in deutschen Sammelwerken des 16. Jh. wiederfinden.
Zu den Werken von ISAAC gehören:
Stand: 2010
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