Direkt zum Inhalt

Pfadnavigation

  1. Startseite
  2. Musik
  3. 7 Weltmusik Musiken der Welt
  4. 7.4 Migrationsmusiken
  5. 7.4.3 Rembetika
  6. Rembétika

Rembétika

Rembétika (auch Rebétika) entstand in griechischen Immigranten- und Armenvierteln in den 1920er- und 1930er-Jahren, als mit der Gründung der Türkei nach dem Friedenvertrag von 1923 Griechenland 1,3 Millionen christliche Griechen aus Istanbul und Smyrna (Izmir) ins Heimatland zurückholen musste und im Gegenzug die Türken 30.000 auf dem griechischen Boden lebende Moslems aufnahmen.

Schule wird easy mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.
Jetzt 30 Tage risikofrei testen
Your browser does not support the video tag.

Rembétika in der griechischen Diaspora

Aus dem städtischen und armen Milieu der neu angesiedelten griechischen Flüchtlinge entstand im Zusammentreffen von nostalgisch-orientalischer Musik der ottomanisch geprägten Tradition der Einwanderer und der lokalen griechischen Unterhaltungsmusik eine europäisch geprägte Subkultur der Städte.

Der mehr mit orientalischen dromoi-Tonskalen geprägte „Smyrna-Stil“ traf somit auf den eher modalen „Piräus-Stil“, aus denen eine erste Blüte des Rembetiko hervorging.

Rembetiko entwickelte sich aus dem musikalischen Schmelztiegel der Musik in Basaren, Kneipen und Kaschemmen in den Hafenstädten von Piräus und Thessaloniki und in der Hauptstadt von Athen.

Ungewiss ist die Bedeutung des Wortes. Nahe liegt das türkische „rembet“ für die Herkunftsbezeichnung: Musik „aus der Gosse“. Aus einfachen teil-improvisierten Liedern zur türkischen Baglama-Halslaute im Stil des taxími (türk. taksim) und der makam-Tradition entwickelte sich im Zusammengehen mit dem griechisch gesungenen Lied das „blues-artige“ Genre Rembétiko.

Wechselhaft ist die Geschichte dieses neuen Stiles als Musik der Armen und Besitzlosen mit Themen über Gefängnis, Liebe und Tod, über Tabak, Haschisch und Junkies. Aber auch mit Aufbegehren, Widerstand und Protest gegen Unterdrückung und Zensur ist Rembetiko verbunden, insbesondere während des Zweiten Weltkriegs und des anschließenden Bürgerkriegs.

  • Bouzouki

    Rainer Marsiske, Berlin

Revival des Rembétiko

Rembétiko erlebte einen Aufschwung in den 1940er-Jahren als VASSILIS TSITSANIS um 1955 die alten Drogentexte durch Liebesthemen, die orientalischen dromoi (d.h. makamat-Skalen) durch Dur- und Moll ersetze, zur griechischen Bouzouki-Laute sang und in der sonst durch Männer besetzen Domäne auch mit ausdruckvollen Sängerinnen zusammen zu arbeiten begann.

Nach Amerika ausgewanderte und reich gewordene Musiker re-importierten Schallplattenaufnahmen. Daraus wurde schließlich das populäre Bouzouki-Ensemble mit Baglamas, Bouzouki, Klavier und Schlagzeug.

In den letzten zwei Jahrzehnten kam es wiederum zu einem Revival von Rembétiko. Alte Stile werden seit den 1990er-Jahren wiederentdeckt, rekonstruiert und neu interpretiert, wie der Smyrna-Stil oder die orientalische Musik der Café Aman von Athen und Piräus.

Rembetiko ist inzwischen ein Musik-Stil geworden, der ähnlich wie Tango, Salsa oder Reggae in vielen Städten der Welt nicht nur von griechischen Auswanderer der zweiten und dritten Generation, sondern auch von zahlreichen begeisterten Anhängern in einzelnen Musikgruppen, sei es in Melbourne, Berlin, Stockholm, London oder New York gepflegt wird.

Zur weltweiten Verbreitung und Popularisierung im Sinne der World Music haben nicht zuletzt Filme wie „Alexis Sorbas“ mit Musik von MIKIS THEODORAKIS und „Rembetiko“ von COSTAS FERRIS beigetragen.

Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH): "Rembétika." In: Lernhelfer (Duden Learnattack GmbH). URL: http://www.lernhelfer.de/schuelerlexikon/musik/artikel/rembetika (Abgerufen: 06. July 2025, 02:10 UTC)

Suche nach passenden Schlagwörtern

  • Rembétika
  • MIKIS THEODORAKIS
  • Bouzouki-Ensemble
  • Piräus-Stil
  • Rembetiko
  • Smyrna-Stil
  • VASSILIS TSITSANIS
Jetzt durchstarten

Lernblockade und Hausaufgabenstress?

Entspannt durch die Schule mit KI-Tutor Kim und Duden Learnattack.

  • Kim hat in Deutsch, Mathe, Englisch und 6 weiteren Schulfächern immer eine von Lehrkräften geprüfte Erklärung, Video oder Übung parat.
  • 24/7 auf Learnattack.de und WhatsApp mit Bildupload und Sprachnachrichten verfügbar. Ideal, um bei den Hausaufgaben und beim Lernen von Fremdsprachen zu unterstützen.
  • Viel günstiger als andere Nachhilfe und schützt deine Daten.

Verwandte Artikel

Chicha

Chicha-Musik oder auch cumbia andina ist eine urbane Fusion der kolumbanischen cumbia der Küste mit Melodien und Liedern aus dem Andenhochland.
Chicha-Musik entstand in den 80er-Jahren in den Stadtvierteln und Slums von Lima. Ein Sänger wird von elektrischen Gitarren, Bass, Keyboard oder Synthesizer begleitet und von karibischen Perkussionsinstrumenten wie Bongos und Timbales und mit Kuhglocke rhythmisch unterstützt. Der rurale Stil der pentatonischen Melodien sowie die Struktur der Lieder basieren auf dem indianische wayno des Hochlandes, der städtische Rhythmus auf der cumbia der tief gelegenen Küstenregion.

Bordun und Borduntechnik

Ein Dauerton (Bordunton) oder mehrere gleichzeitig ausgehaltene Dauertöne zeichnen dem hinzutretenden ein- oder mehrstimmigen Melos der Melodie ein tonales Fundament als Orientierungslinie vor. Das Prinzip des Bordunierens ist geerdet und wirkt musikpsychologisch gesehen als Bezugspunkt zu den melisch bedingten Intervallschritten der sich meist über den Borduntönen entfaltenden Melodie. Die Tonschritte der Melodie streben von den ausgehaltenen Dauertönen weg, stehen in einem Spannungsverhältnis zu diesen und bewegen sich diesen wieder einzeln im Unison zu. Das Prinzip des Bordunierens ist weltweit sowohl in der Vokal- als auch der Instrumentaltechnik verbreitet. Die Dauertöne erklingen in der Mehrheit der Fälle entweder auf dem tonalen Fundament, den Gerüsttönen von Tonika oder Oktav oder in Kombination mit diesen in zusätzlicher Quint-Quartaufspaltung.

Klezmermusik

Klezmermusik hatte sich seit dem 16. Jh. aus der Musik des Schtetl (Städtchen) osteuropäischer Juden entwickelt und kam mit den jüdischen Auswanderern zwischen 1881 und 1924 nach New York (Lower East Side). Zu Hochzeiten und Festen wurde in der Besetzung Klarinette, Cimbalom (Hackbrett), Geige (auch mehrfach), Bratsche, Violincello, Kontrabass, Blechblasinstrumente und kleine Trommel gespielt.

Die türkische Langhalslaute bağlama

Die Langhalslaute bağlama, auch unter dem Namen saz bekannt, ist mit ihren unterschiedlichen Größen das gebräuchlichste und angesehenste Begleitinstrument in der türkischen Volksmusik. Sie hat in der türkischen Kultur einen gewichtigen Stellenwert inne, sowohl im gesellschaftlichen wie auch im religiösen Leben. Sie ist in Zentralasien und Sibirien in verschiedenen Formen verbreitet und ein unmittelbares Kennzeichen für die Identität der Turkvölker, ohne die auch die türkische Volksmusik nicht vorstellbar ist.

Musical Communities

Durch das enge Verbundensein des Lokalen, Regionalen und Nationalen mit den Globalisierungsprozessen der Welt als Ganzes zeichnet sich eine Art „Glokalisierung“ ab. Das Lokale und das Globale haben sich verschwistert zum „Glokalen“ der vernetzten Wechselbeziehungen. Auch die musikalisch-kulturelle Identität ist längst nicht mehr allein eindimensional aufs Lokale des Eigenen bezogen. Lokale Musikgruppen und Musikproduktionen setzen sich aus Musikern unterschiedlicher ethnischer Herkunft zusammen.

Ein Angebot von

Footer

  • Impressum
  • Sicherheit & Datenschutz
  • AGB
© Duden Learnattack GmbH, 2025