Sven Väth

SVEN VÄTH wird am 26. Oktober 1964 in Obertshausen bei Frankfurt am Main geboren. Nach Abschluss der Schule beginnt er 1981 mit dem Plattenauflegen und wird 1982 zum Haus-DJ der Frankfurter Flughafen-Diskothek „Dorian Gray“. Er erwirbt sich hier mit einer pittoresken Selbstinszenierung in ausgefallenen Kostümierungen

  • als Einmannshow sowie
  • mit Marathon-Sets von bis zu 24 Stunden

einen szeneweiten Namen. 1983 wechselt er in den Frankfurter Disco-Tempel „Vogue“ und gilt schon bald als einer der Pioniere unter den DJs, die den amerikanischen Club-Underground in Deutschland bekannt machen. Als einer der ersten DJs in Deutschland legt er amerikanischen House auf. 1986 produziert er zusammen mit

  • MICHAEL MÜNZING (* 1960) und
  • LUCA ANZELOTTI (* 1959),

die sich später als Produzenten von SNAP! einen legendären Ruf erwarben, das Electro-Pop-Projekt OFF (Organisation For Fun), das ihn 1987 mit „Electrica Salsa“, einem vielbeachteten Chart-Hit, über Nacht zum Popstar macht.

Im November 1987 erscheint als sein erstes Album „Organisation for Fun“. Der Underground-Clubhit „Be My Dream“ (1988) wird nahezu unbemerkt von der deutschen Musiköffentlichkeit in England als „Gothic Techno“ gefeiert.

SVEN VÄTH ist damit der erste selbstproduzierende Club-DJ in Deutschland. 1988 folgen ausgedehnte Tourneen durch Europa und Südamerika, aus deren Routine er jedoch schon wenige Monate später überraschend ausbricht, um sich in Paris niederzulassen. Im gleichen Jahr kehrt er nach Frankfurt zurück und übernimmt den Disko-Tempel „Vogue“, den er nach einem Komplettumbau im November 1988 als „Omen“ wiedereröffnet. Es sollte eine der zentralen Locations für die Techno-Musik in Deutschland werden.

1989 trennt sich SVEN VÄTH von dem Produzentenduo MÜNZING/ANZELOTTI und beginnt mit

  • MATTHIAS HOFFMANN (AC BOUTSEN, * 1960) und
  • STEFFEN BRITZKE (STEVIE B-ZET, * 1965)

unter dem Projektnamen „Mosaic“ zu produzieren. 1991 gründet er zusammen mit MATTHIAS HOFFMANN und dem Verleger HEINZ ROTH (* 1942) das Label „Eye Q Records“, das zu den ersten DJ-Labels in Deutschland gehört.

Inzwischen ist die Techno-Welle im Anrollen und SVEN VÄTH veröffentlicht unter eigenem Namen mit dem Album „Accident In Paradise“ (1991) ein virtuos gemixtes Opus, das zu einem Markstein in der Entwicklung dieser Musik werden sollte. Die kleingliedrig zusammengefügten Klangflächen mit ihrer hypnotischen Wirkung sind durchsetzt mit verschiedenartigsten Musik-Samples aus unterschiedlichen Bereichen der Musik. Der „Frankfurter Sound“, ein Synonym für den Trance genannten Techno-Stil, wird durch ihn weltweit zu einem Begriff.

Im gleichen Jahr gründet VÄTH zwei weitere Labels,

  • „Harthouse Records“ und
  • „Recycle Or Die Records“,

mit denen er sich um die Etablierung der deutschen Techno-Avantgarde außerordentlich erfolgreich bemüht. Seine drei Labels repräsentieren einen zentralen Ausschnitt der elektronischen Tanzmusik und gelten bis Mitte der 1990er-Jahre auch international als richtungsweisend.

1996 produziert SVEN VÄTH zusammen mit STEFFEN BRITZKE, der inzwischen unter dem Pseudonym STEVIE B-ZET agiert, die Musik zu dem Erotik-Thriller „Der kalte Finger“ (Regie: RALF HUETTER) – ein bundesweiter Kinohit.

1997 entsteht die VeranstaltungsagenturCocoon“, mit der er sich bis heute um die Umsetzung seiner Ideen im Veranstaltungsalltag bemüht und DJ-Kollegen sowie Nachwuchs-DJs eine Plattform zu geben sucht.

1998 ändert Sven VÄTH sein Äußeres radikal, trennt sich von seiner Diskothek „Omen“ in Frankfurt und veröffentlicht sein inzwischen viertes Album „Fusion“, eine Mixtur aus

  • Techno,
  • House,
  • Trip Hop,
  • Electro

bei seiner neuen Plattenfirma „Virgin Records“. Von seinen drei Labels „Eye Q“, „Harthouse“ und „Recycle Or Die“ hat er sich 1997 getrennt. Inzwischen erstrecken sich seine Tourneen über alle Kontinente, er ist einer der meistgefragtesten DJs der Welt.

2004, sechs Jahre nach der Schließung des legendären Techno-Klubs „Omen“, eröffnet Sven VÄTH im Frankfurter Stadtteil Ostend mit dem „Cocoon Club“ ein futuristisches Techno-Etablissement, in dem er mit den weltweit führenden Repräsentanten der Club-Kultur als regelmäßig auflegenden Specialguests seinem Motto „Vielfalt statt Einfalt“ gerecht zu werden sucht.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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