Entdeckung elektromagnetischer Wellen

Der englische Physiker JAMES CLERK MAXWELL hatte im Jahre 1868 die Existenz elektromagnetischer Wellen vorhergesagt. Dem deutschen Physiker HEINRICH HERTZ gelang im Jahre 1888 der experimentelle Nachweis elektromagnetischer Wellen.

Erscheinungen im Zusammenhang mit der Ausbreitung elektromagnetischer Wellen beobachtete man, lange bevor man etwas von der Existenz dieser Wellen wusste.

Der italienische Arzt LUIGI GALVANI (1737-1798) entdeckte mit seinen berühmten Froschschenkel-Versuchen nicht nur eine Urform der Batterie, das "galvanische Element". Er beobachtete ein Zucken der Froschschenkel in der Nähe der Elektrisiermaschine auch, wenn ein Funken übersprang. Auch beim Blitz eines Gewitters konnte er ein solches Zucken beobachten, ohne es erklären zu können.
Die Entdeckung der hertzschen Wellen zeigt erstmalig in der Geschichte der Naturwissenschaften, wie aus theoretischen Überlegungen und Voraussagen sowie deren experimenteller Bestätigung sich ein völlig neuer Zweig der Technik entwickelt hat.

MICHAEL FARADAY (1791-1867) untersuchte elektrische und magnetische Felder und konnte mit der elektromagnetischen Induktion Zusammenhänge zwischen elektrischen und magnetischen Erscheinungen nachweisen.

Der englische Physiker JAMES CLERK MAXWELL (1831-1879) griff Überlegungen von FARADAY auf und entwickelte eine Theorie für elektrische und magnetische Felder und deren Zusammenhänge. Mit den von ihm aufgestellten und 1861/62 veröffentlichten Gleichungen konnte er elektrische und magnetische Felder auch berechnen. So berechnete MAXWELL 1868/69 aus seinen Gleichungen theoretisch voraus, dass sich zeitliche Änderungen des elektromagnetischen Feldes als elektromagnetische Welle mit Lichtgeschwindigkeit im Raum ausbreiten.

James Clerk Maxwell

James Clerk Maxwell

Die Berliner Akademie der Wissenschaften stiftete einen Preis für die experimentelle Bestätigung der maxwellschen Voraussage. Durch diesen Preis und seinen Professor angeregt, beschäftigte sich der junge deutsche Physiker HEINRICH HERTZ (1857-1894) bereits als Student mit der maxwellschen Theorie. Als junger Professor gelang ihm der Nachweis elektromagnetischer Wellen. Ausgangspunkt seiner Entdeckung war die zufällige Beobachtung, dass bei Entladungsversuchen an einer in der nähe liegenden Spule kleine Funken übersprangen, die er als elektrische Resonanzerscheinungen deutete.

Heinrich Hertz

Heinrich Hertz

Daraufhin untersuchte er diese Erscheinungen in intensiven Experimenten genauer, mit einem Funkenempfänger konnte er die elektromagnetischen Wellen eines kleinen Senders bis auf 20 m Entfernung nachweisen. Bild 3 zeigt den Sender von H. HERTZ in einer von ihm selbst angefertigten Strichzeichnung: Er besteht aus einem Funkeninduktor, einem Dipol und einem Reflektor. 1889 veröffentlichte HERTZ seine Entdeckung und wurde sofort weltberühmt. Er starb allerdings schon 1894, ohne den technischen Erfolg seiner Entdeckung erlebt zu haben. HERTZ selbst glaubte gar nicht an einen technischen Nutzen seiner Entdeckung.

Früher Sender für hertzsche Wellen (eigenhändige Zeichnung von H. Hertz)

Früher Sender für hertzsche Wellen (eigenhändige Zeichnung von H. Hertz)

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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