Magnetfeld der Erde

Unsere Erde ist ein großer Magnet. Das Magnetfeld der Erde hat den in Bild 1 dargestellten Verlauf. Allerdings ist die mittlere Stärke des Magnetfeldes der Erde relativ gering. Sie beträgt nur etwa 50 Mikrotesla. Trotz dieses geringen Wertes richtet sich eine frei bewegliche Magnetnadel entsprechend des Verlaufes der Feldlinien aus.

Die magnetischen Pole der Erde fallen nicht mit den geographischen Polen zusammen, beide Polarten sind aber doch so nahe beieinander, sodass man sich mit einem Kompass relativ einfach auf der Erdoberfläche in Richtung Nord orientieren kann. Der magnetische Südpol befindet sich dabei in der Nähe des geographischen Nordpols.

Magnetfeld der Erde in der Nähe der Erdoberfläche

Magnetfeld der Erde in der Nähe der Erdoberfläche

Entstehung des Erdmagnetfeldes

Die Erde besitzt einen Kern aus Eisen, sodass man annehmen könnte, das Erdmagnetfeld würde von einem Eisenmagneten erzeugt. Diese Idee ist aber nicht zutreffend, denn der Eisenkern der Erde befindet sich in einen glühenden Zustand. Wenn man Eisen stark erhitzt, verliert es seine Eigenschaften als Dauermagnet. Da ein Dauermagnet ausscheidet, bleibt als Erklärungsmodell nur noch der Dynamoeffekt übrig.
Bild 2 zeigt einen einfachen Scheibendynamo. In der rotierenden Scheibe wird ein elektrischer Strom induziert, der zwischen Rotationsachse und äußerem Scheibenrand abgegriffen werden kann.

Einfacher Dynamo

Einfacher Dynamo

In Bild 3 ist dieses Prinzip geringfügig abgeändert. Der Dynamo rotiert und ein Schleifkontakt verbindet den äußeren Scheibenrand mit der Rotationsachse. Allerdings befindet sich die Anordnung nicht in einem äußeren Magnetfeld. Eine kleine magnetische Störung in der Umgebung induziert einen minimalen Stromfluss, der aufgrund des lenzschen Gesetzes seinerseits dem Abbau des Störfeldes entgegenwirkt und es dadurch verstärkt. Der Dynamo erzeugt sein eigenes Magnetfeld - er ist selbsterregend.

Ein ähnlicher Vorgang spielt sich in der Erde ab. Das Erdmagnetfeld induziert einen elektrischen Strom in dem leitfähigen und flüssigen erdinneren Material, der dem Abbau dieses Feldes entgegenwirkt. Die dabei auftretenden Strömungsprozesse sind extrem kompliziert und wurden bislang auch noch nicht vollständig verstanden.

Selbsterregter Dynamo

Selbsterregter Dynamo

Die Schutzwirkung des Erdmagnetfeldes

Das gesamte die Erde umgebende Magnetfeld nennt man Magnetosphäre. Die von der Sonne ausgehenden elektrisch geladenen Teilchen verformen die Magnetosphäre. In Richtung zur Sonne reicht sie deshalb nicht so weit in den Weltraum hinaus, wie auf der sonnenabgewandten Seite der Erde. Das Erdmagnetfeld schützt uns vor den teilweise sehr energiereichen Teilchen in der Sonnenstrahlung.

Treffen diese Teilchen auf die Magnetosphäre, werden sie gezwungen, sich entlang der magnetischen Feldlinien zu bewegen. Sie wandern entlang dieser Feldlinien zu den magnetischen Polen und treten erst dort in die Erdatmosphäre ein. Die dabei auftretende Leuchterscheinung nennt man Polarlicht.

Verformtes Magnetfeld: Durch den Einfluss des Sonnenwindes ist das Erdmagnetfeld nicht symmetrisch, sondern stark verformt.

Verformtes Magnetfeld: Durch den Einfluss des Sonnenwindes ist das Erdmagnetfeld nicht symmetrisch, sondern stark verformt.

Stand: 2010
Dieser Text befindet sich in redaktioneller Bearbeitung.

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